Du interessierst Dich für Gesundheitsfragen und siehst Krisen eher als Herausforderungen an? Dann ist ein Epidemiologie-Studium vielleicht genau das Richtige für Dich. Denn in Zeiten von Massenerkrankungen, Seuchenausbrüchen, multiresistenten Erregern und Viren braucht es Fachleute im Bereich der öffentlichen Gesundheitsvorsorge und in Krisenzeiten Manager, die Leben auf lokaler und globaler Ebene retten. Und genau darauf bereitet Dich dieses Studium vor.
Das Epidemiologie-Studium in Zahlen: Abschluss, Jobaussichten, Gehalt
Gehalt
Abschluss
Beschäftigung
Zufrieden
Einstiegsbranchen für Epidemiologie Absolventen
Über die Hälfte der Epidemiologie Absolventen arbeiten im Dienstleistungsbereich
Gehaltsentwicklung Epidemiologie Absolventen
Nach 10 Jahren erhöht sich das Einstiegsgehalt bei Epidemiologie Absolventen um 50%
Wo kann ich Epidemiologie studieren?
Ein Epidemiologie-Studium kannst Du an Universitäten und einigen Hochschulen als Masterstudiengang aufnehmen. Im Bachelor wird dieses Fach nicht als eigenständiges Studium, sondern nur als Teilgebiet in Studiengängen wie zum Beispiel Gesundheitsmanagement angeboten. Den Masterstudiengang kannst Du entweder als Vollzeit-Studium, berufsbegleitendes Studium oder als Fernstudium absolvieren. Inhaltlich unterscheiden sich diese verschiedenen Studienarten nur geringfügig. Du kannst hier also vor allem nach Deinen zeitlichen Präferenzen Deinen Studiengang auswählen.
Welche Inhalte hat ein Epidemiologie-Studium?
Das Epidemiologie-Studium gibt Dir zunächst eine Einführung im Allgemeinen und im klinischen Kontext. Danach werden verschiedene Teilbereiche aufgearbeitet. Hinzu kommen Module, in denen Du wissenschaftliches Arbeiten und Forschen lernst. Hier ist vor allem das Erlernen von mathematisch-statistischen Verfahren wichtig. Weitere Module in diesem Studiengang sind zum Beispiel:
- Public Health Forschung und Praxis
- Biostatistik
- Qualitative Forschungsmethoden
- Prävention und Gesundheitsförderung
- Gesundheitssystemforschung & Gesundheitsökonomie
- Global Public Health
- Versorgungssysteme
Am Ende Deines Studiums, kannst Du Dir selbst in Vertiefungsmodulen und bei Deinem Praktikum einen Teilbereich aussuchen, in dem Du Dich weiter spezialisierst. Hier ist vor allem die Frage, ob Du Dich auf das lokale Gesundheitssystem vertiefen willst oder lieber groß denkst und zum Experten für das globale Gesundheitssystem werden möchtest. Weitere Spezialisierungsmöglichkeiten in diesem Fach sind:
- Klinische oder genetische Epidemiologie
- Umwelt- und Arbeitsepidemiologie
- Infektions-, Strahlen- oder Krebsepidemiologie
Welche Berufe gibt es mit einem Epidemiologie-Studium?
Nach dem erfolgreichen Abschluss Deines Epidemiologie-Studiums gibt es für Dich viele berufliche Möglichkeiten. Grundsätzlich ist diese Fachrichtung sehr gefragt. Es fehlt an Experten und fachkundigen Beratern, denn der Bedarf steigt ständig, vor allem mit der ebenfalls stetig wachsenden Bevölkerungsdichte.
Berufe
In Sachen Berufswahl kannst Du Dich erst einmal grundsätzlich entscheiden, ob Du nach Deinem Studium weiterhin wissenschaftlich-forschend tätig sein willst oder ob es Dich eher in die Richtung Dienstleistung und Beratung zieht. Du findest in folgenden Berufsfeldern eine Anstellung nach Deinem Epidemiologie-Studium:
- Bildungs- und Forschungseinrichtungen
- Projekt- und Programmmanagement in Behörden
- Gesundheitswesen
- Krankenversicherungen
- Verbände und Einrichtungen im Bereich Gesundheitsökonomie
- Klinische Forschung in der Pharmaindustrie
- Universitäten
- Internationale Organisationen (WHO, UNDP etc.)
- Unternehmensberatung
Gehalt
Nach dem erfolgreichen Abschluss Deines Epidemiologie-Studiums kannst Du im Durchschnitt mit einem Gehalt von 32.400 Euro im Jahr als Einstiegsgehalt rechnen. Dieses Gehalt unterscheidet sich aber noch einmal je nach Standort und vor allem, ob Du in der freien Wirtschaft oder an Universitäten und öffentlichen Einrichtungen angeheuert hast. Dein Gehalt wird sich in den nächsten zehn Jahren im Durchschnitt um 50 Prozent erhöhen. Sehr gut sehen Deine langfristigen Beschäftigungschancen aus. Auch 10 Jahre nach ihrem Abschluss haben 96 Prozent aller Absolventen einen Job in diesem Bereich inne.
Welche Voraussetzungen brauche ich, um Epidemiologie zu studieren?
Um ein Epidemiologie-Studium aufnehmen zu können, benötigst Du zunächst einen erfolgreichen Bachelorabschluss oder gleichwertigen Studienabschluss mit mindestens der Note „gut“ (= 2,5) in einem der folgenden Bereiche:
- Naturwissenschaften
- Medizin/Pharmazie
- Mathematik
- Informatik
- Sozialwissenschaften
- Geisteswissenschaften
Weiterhin musst Du Englischkenntnisse in Höhe der B1-Stufe nachweisen können.
NC fürs Epidemiologie-Studium
Für ein Epidemiologie-Studium gibt es keinen Numerus Clausus. Ob Du geeignet bist, stellt die jeweilige Institution anhand eines Gespräches fest. Bei manchen Instituten kommt noch ein Eignungstest hinzu. Hier werden vor allem Deine Kenntnisse in Sachen Mathematik, Statistik und Dein Wissen in Biologie geprüft.
Wie läuft das Epidemiologie-Studium ab?
Zunächst studierst Du in den Basismodulen die Grundlagen zur Epidemiologie und Biometrie. Parallel dazu werden Dir alle nötigen Kompetenzen in Forschung, Datenbanken und wissenschaftlichem Arbeiten beigebracht. Danach vertiefst Du Dein Wissen mit Modulen, die sich verschiedene Fachbereiche näher anschauen. Ein Forschungspraktikum hilft Dir gleichzeitig auch erste praktische Berufserfahrungen zu sammeln.
Master
Dein Epidemiologie-Studium ist auf vier Semester Studienzeit angelegt. Darin ist das Praktikum schon enthalten. Deinen Abschluss machst Du durch eine schriftliche Masterarbeit und eine anschließende mündliche Prüfung im gleichen Thema. Danach hast Du noch die Möglichkeit eine Promotion in diesem Fachbereich anzustreben.
Wie soll ich das Epidemiologie-Studium bezahlen?
Du hast Dich für ein Dein Epidemiologie-Studium entschieden? Dann bleibt nur noch die Frage der Finanzierung offen. Du hast mehrere Möglichkeiten Dein Studium finanziell abzusichern. Auch wenn Deine Eltern Dich nicht finanziell unterstützen können.
Stipendien
Stipendien sind großartig. Egal ob Vollstipendium oder zweckgebundenes Teilstipendium, die Gelder musst Du nicht zurückzahlen. Es ist einfacher als gedacht an ein Stipendium zu kommen. Du musst dafür nicht unbedingt besonders begabt oder bedürftig sein.
BAföG
Wenn Du Dein Epidemiologie-Studium vor Deinem 35. Lebensjahr aufnimmst und vorher nur einen oder mehrere Bachelorabschlüsse gemacht hast, dann hast Du unter Umständen Anspruch auf BAföG. Deinen BAföG-Bedarf kannst Du mit einem kostenlosen BAföG-Rechner berechnen. Nach Studienabschluss zahlst Du die Hälfte der Förderung zinslos wieder zurück.
Studienkredit
Studienkredite sind Kredite, die Dir monatlich in einer bestimmten Höhe von Kreditgeber ausgezahlt werden. Nach Ablauf des Kredits zahlst Du diesen in Raten und mit Zinsen wieder an das Geldinstitut zurück.
Studentenjob
Auch eine Möglichkeit zur Finanzierung Deines Epidemiologie-Studiums: ein Studentenjob. Aber Achtung, hier musst Du ein paar Regeln beachten. Wenn Du BAföG-Förderung erhältst, darfst Du maximal 450 Euro im Monat dazuverdienen. Ansonsten musst Du darauf achten nicht mehr als 26 Wochen im Jahr mehr als 20 Stunden die Woche zu arbeiten, sonst verlierst Du Deinen Studentenstatus bei der Sozialversicherung.
Passt das Epidemiologie-Studium zu mir?
Ist der Studiengang das richtige für mich?
Ein Epidemiologie-Studium passt zu Dir, wenn Du grundsätzlich Interesse an großen und systemischen Gesundheitsfragen hast und Dich deren komplexen Problemstellungen verschreiben willst. An der Schnittstelle von Medizin und Statistik brauchst Du eine große Affinität für Mathematik. Du solltest also einen Hang zum abstrakten aber auch zum analytischen Denken mitbringen. Weiterhin setzt dieser Studiengang technisches, naturwissenschaftliches und sprachliches Verständnis voraus. Das ist sicher eine Herausforderung, aber eine spannende und vielleicht sogar Welt rettende dazu. Wenn Du Dir nicht ganz sicher bist, ob dieses Studium zu Dir passt, dann probier doch einen Online-Studienorientierungstest aus.