Der handschriftliche Lebenslauf ist meistens eine handgeschriebene Version vom ausführlichen Lebenslauf. In seltenen Fällen wird auch ein handschriftlicher Auszug oder eine Abschrift des tabellarischen Lebenslaufs gefragt.
Warum soll der Lebenslauf handschriftlich verfasst werden?
Die Stiftungen oder fördernden Institutionen verlangen einen handschriftlichen Lebenslauf aus verschiedenen Gründen: Zum einen wird so die Anzahl an Bewerbern reduziert. Denn nur wer bereit ist, diesen Mehraufwand auf sich zu nehmen, und unbedingt ein Stipendium erhalten möchte, nimmt diesen Mehraufwand auf sich. Außerdem ist insbesondere das Verfassen eines ausformulierten handschriftlichen Lebenslaufs eine Geduldsprobe und beweist, wie sorgfältig ein Bewerber auch handschriftlich arbeiten kann.
In Frankreich sind handschriftliche Lebensläufe auch bei Jobbewerbungen sehr populär, weil viele Personaler dort zur Handschrift ein Gutachten über die Persönlichkeit des Bewerbers erstellen lassen. Daher liegt es auch nahe, dass viele Förderinstitutionen sich aus der Handschrift des Bewerbers ein Bild über dessen Charakter machen wollen. Denn auch ohne Gutachten liefert der handschriftliche Lebenslauf einen ersten Eindruck darüber, wie ordentlich, sorgfältig und strukturiert der Bewerber arbeiten kann.
Inhalt des handgeschriebenen Lebenslaufs
Genau wie der ausformulierte Lebenslauf sollte der handgeschriebene Lebenslauf chronologisch mit der Kindheit beginnend verfasst werden. Im Gegensatz zum tabellarischen Lebenslauf solltest Du im handschriftlichen Lebenslauf auch alle Beweggründe für Deine Entscheidungen unterbringen.
Achte unbedingt auch darauf, keinen allgemein gültigen handschriftlichen Lebenslauf zu verfassen. Vielmehr sollte der handgeschriebene Lebenslauf auf die Ziele des Stipendiengebers eingehen. Wenn Du Dich also bei einer Stiftung bewerben möchtest, für die gesellschaftliches Engagement im Vordergrund steht, solltest Du unbedingt ausführlichere Passagen zu Deinem bisherigen gesellschaftlichen Engagement und Deinen Gründen, Dich zu engagieren, unterbringen. Denn keine Auswahlkommission liest gerne Standardtexte.
Form des handgeschriebenen Lebenslaufs
Der ausformulierte handschriftliche Lebenslauf sollte ca. 10 Seiten umfassen. Achte darauf, dass Du nicht zu groß aber auch nicht zu klein schreibst. Das macht einen professionellen Eindruck.
Du solltest ein hochwertiges weißes 80–90 Gramm Papier verwenden. Bei mehr als 90 Gramm wird das Papier zu dick, sodass Du nicht ohne weiteres die Linien des unterlegten Papiers durchsiehst. Den Lebenslauf solltest Du möglichst mit einem Füller mit schwarzer oder blauer Tinte verfassen. Denn viele Gutachter legen darauf besonderen Wert.
Vorbereitung für den handschriftlichen Lebenslauf
Bevor Du damit beginnst, den handschriftlichen Lebenslauf runterzuschreiben, solltest Du Dir zunächst chronologisch alle Stationen Deines Lebenslaufs notieren. Dazu solltest Du auch in Stichpunkten vermerken, weshalb Du die jeweilige Station gemacht hast. Hier solltest Du unbedingt darauf achten, dass Deine Gründe nachvollziehbar sind und Du einen zielorientierten Eindruck hinterlässt. In jedem Fall solltest Du Entscheidungen niemals zufällig getroffen haben oder weil es Dir Deine Eltern empfohlen haben.
Im nächsten Schritt solltest Du am Computer auf Basis der Notizen einen ausformulierten Lebenslauf erstellen, damit Du ihn dann handschriftlich abschreiben kannst. Denn auf dem Computer kannst Du Absätze umsortieren und Fehler leicht ausbessern. Um zu vermeiden, dass Du schräg schreibst und um klare Außenränder zu wahren, solltest Du ein liniertes Papier mit Rändern unter das weiße Papier, auf dem Du schreibst, legen.
Handschriftlicher Lebenslauf: Muster
Wenn Du Dir unsicher bist, wie ein ausführlicher handschriftlicher Lebenslauf aussieht, empfehlen wir Dir, Dir die Muster in diesem E-Book zur Stipendienbewerbung anzuschauen. In diesem Buch findest Du einen vollständig ausgeschriebenen Lebenslauf für eine Stipendienbewerbung. Daran kannst Du Dich bei der Erstellung Deines handschriftlichen Lebenslaufs gut orientieren.
Weiterhin findest Du in diesem Buch Hinweise dazu, wie Dein handgeschriebener Lebenslauf aufgebaut werden sollte und welche Formulierungen Du besser vermeidest. Verschiedene Formulierungshilfen unterstützen Dich dabei, einen perfekten handschriftlichen Lebenslauf zu schreiben. Zudem zeigt Dir der Autor, welche Fehler beim ausführlichen Lebenslauf (handschriftlich oder computergeschrieben) sehr oft vom Bewerber gemacht werden. Passende Alternativen zeigt er ebenfalls auf.
Schriftliche Stipendienbewerbung:
- Empfehlungsschreiben fürs Stipendium: Muster, Inhalt und Form
- Das Exposé zur Dissertation: Darauf solltest Du achten
- E-Mail-Knigge: Wie Du E-Mails korrekt formulierst
- Arbeitsplan: So planst Du Deine Dissertation
- Lebenslauf fürs Stipendium: Das gehört in Deinen Lebenslauf
- Motivationsschreiben für das Stipendium: So schreibst Du es richtig
- Zeugnissen: Passenden Zeugnisse für Deine Bewerbung
- Bewerbungsbogen: Richtig ausfüllen
Mündliche Stipendienbewerbung:
- Fragen und Antworten im Bewerbungsgespräch: Diese Fragen bekommst Du häufig gestellt
- Bewerbungsgespräch: So beeindruckst Du die Prüfer
- Präsentation: Dich selbst und stiftungsrelevante Themen präsentieren
- Gruppendiskussion: In der Gruppe diskutieren
- Bewerbungsgespräch-Vorbereitung: Gut vorbereitet ins Bewerbungsgespräch
- Die 10 schlimmsten Fehler im Auswahlgespräch: Diese Fehler musst Du vermeiden