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Was ist Erasmus?

Wofür steht eigentlich die Bezeichnung Erasmus? Der Begriff steht für „European Community Action Scheme for the Mobility of University Students“, was auf Deutsch etwa „Gemeinschaftliches Europäisches Aktionsprogramm zur Förderung der Mobilität von Hochschulstudenten“ bedeutet. Innerhalb dieses Programms werden Studenten (aber auch andere Zielgruppen) bei ihren Auslandsstudien und Auslandspraktika finanziell unterstützt, sofern sie die nötigen Voraussetzungen erfüllen.

Du fragst Dich: "Was ist Erasmus eigentlich?". Wir geben Dir ein paar interessante Fakten über das Programm und warum Erasmus Studenten in Ihrem Auslandsaufenthalt unterstützt. Zudem zeigen wir Dir die Vorteile auf, warum Du eine Erasmus-Bewerbung abschicken solltest, und ob auch Du die Voraussetzungen erfüllst, um durch Erasmus gefördert zu werden.

Warum wurde Erasmus ins Leben gerufen?

Benannt wurde das Förderprogramm nach Erasmus von Rotterdam (1467-1536), dessen Lebenswerk es war, anderen Bildung und Bildungschancen zu vermitteln.

Erasmus ist Teil des „Lifelong Learning Projects“ der EU, das eine multinationale Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen ermöglicht. Erasmus wurde 1987 ins Leben gerufen und hat unter der erweiterten Bezeichnung Erasmus+ bisher bereits über zwölf Millionen Menschen (Stand: 2022) bei ihren bildungsgebundenen Auslandsvorhaben unterstützt.

Ziel: Das Zusammenwachsen europäischer Hochschulen

Das Ziel der Erasmus Plus Programme ist, so vielen Studenten wie möglich dabei zu helfen, ihre späteren Karrierechancen durch einen Auslandsaufenthalt während des Studiums zu verbessern und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Das Programm ermöglicht Dir finanzielle Unterstützung bei bis zu zwei Auslandssemestern (jeweils in Bachelor und Master) à maximal 12 Monate und sorgt dafür, dass Dir die Studiengebühren an der Partnerhochschule erlassen werden. Zudem unterstützt Erasmus auch den Austausch und die Kooperation zwischen den Hochschulen, und ist unter anderem für die Einführung des Leistungspunkte-Systems (ECTS) verantwortlich. Dies ist die Grundlage dafür, dass die erzielten Studienleistungen in den verschiedenen europäischen Ländern heutzutage leichter miteinander verglichen werden können.

Wieso Erasmus Auslandssemester und Praktika unterstützt

Warum werden eigentlich Erasmus-Auslandssemester und Erasmus-Praktika gefördert? Einer der Gründe hierfür ist, dass es keine „nationalen Bildungsgrenzen“ geben soll, und der akademische Austausch auch über die Landesgrenzen hinaus möglich sein soll. Ein weiterer Grund ist der moderne Arbeitsmarkt: Wer heutzutage keine Auslandserfahrung vorweisen kann oder Probleme mit den gängigen Fremdsprachen hat, wird es schwer haben, in unserer globalisierten Arbeitswelt mitzuhalten und erfolgreich zu sein. Da die unter Erasmus vereinten Hochschulen ja zudem noch eng zusammenarbeiten, wird an der Partner-Universität oftmals auch fachlich dort angesetzt, wo die Heimathochschule aufgehört hat.

Bei einem solchen Aufenthalt werden sich Deine sprachlichen Fähigkeiten verbessern und Du wirst ein höheres Studienniveau erreichen, als wenn Du nur im Inland studierst. Zudem eröffnet Dir der Umgang mit Menschen verschiedener Kulturen viele Chancen. Unter anderem wirst Du offener und es wird Dir auch später im Berufsleben leichter fallen, Dich zu integrieren und mit Deinen Kollegen gut auszukommen. Kurz gesagt: Ein erfolgreicher Studienaufenthalt im Ausland ist das „Tüpfelchen auf dem i“ für Deinen Lebenslauf und weckt bei Deinem künftigen Arbeitgeber oft großes Interesse.

Welche Vor- und Nachteile hast Du von Erasmus?

Die Förderung durch Erasmus hat viele Vorteile

Es gibt gute Gründe ein Erasmus-Student zu werden:

  • Dir können Studienleistungen angerechnet werden, die Du im europäischen Ausland erzielst.
  • Die Studiengebühren an Deiner Partner-Universität werden Dir erlassen.
  • Du kannst von monatlichen Zuschüssen profitieren. Die monatliche Förderung liegt ab 2024 bei 540 € bis 700 € pro Monat und ist vom Gastland abhängig. Das Geld musst Du nicht zurückzahlen. Zudem hast Du während Deines Auslandssemesters mit Erasmus weiterhin BAföG-Anspruch, dessen genaue Höhe Du übrigens schnell mit unserem BAföG-Rechner ermitteln kannst.
  • Du verbesserst Deine Sprachkenntnisse.
  • Du bekommst interkulturelle Kompetenzen hinzu, die Dir später auf dem Arbeitsmarkt deutlich nutzen können.
  • Außerdem knüpfst Du viele internationale Kontakte, die Dich nicht nur persönlich, sondern auch beruflich weiterbringen können.
  • Du entwickelst Dich als Mensch viel schneller weiter, lernst Dich selbst besser kennen, stellst Dich Deinen Schwächen und strahlst mehr Selbstsicherheit und Stärke aus.

Gibt es beim Erasmus-Förderprogramm eigentlich auch Nachteile?

  • Probleme - wie z.B. die Wohnungsfindung in einem fremden Land - lassen sich durch eine gute und frühzeitige Planung vermeiden.
  • Wenn Du eher Wert auf einen schnellen Abschluss legst, ist ein Auslandssemester vermutlich nichts für Dich, da Du Dich nach Deiner Zeit an der ausländischen Universität erst wieder einfinden musst, und Dein Studium dann unter Umständen etwas länger dauern kann als vorgesehen.
  • In einigen Fällen kann die Belastung, das Studium in einer Fremdsprache durchzuführen, zu viel sein. Allerdings ist dies eher selten der Fall, da gute Kenntnisse der Landessprache ja ein Kriterium für die Fördervergabe darstellen und Du außerdem auch nützliche Kurse in der jeweiligen Fremdsprache belegen kannst, die Dir dabei helfen, Dich an der Universität und in Deinem neuen Privatleben zurechtzufinden.

Alles in allem, überwiegen die Vorteile für einen Auslandsaufenthalt während der Studienzeit doch deutlich. Auch der Zugewinn als Selbstsicherheit, interkultureller Kompetenz und Selbstständigkeit ist nicht mit einem potenziell etwas kürzeren Studium im Inland gleichzusetzen. Das lokale Erasmus-Student-Network unterstützt Dich zudem bei der Verwirklichung Deines Auslandsaufenthalts.

Kannst Du von Erasmus gefördert werden?

Welche Voraussetzungen Du erfüllen musst

Um für das Erasmus-Stipendium in Frage zu kommen, musst Du verschiedene Bedingungen erfüllen:

  1. Bewerben dürfen sich Studenten, die an einer Hochschule immatrikuliert sind und mindestens das erste Studienjahr erfolgreich abgeschlossen haben.
  2. Du musst aus einem EU-Land stammen oder zu einem Staat gehören, der Vertragspartner im Wirtschaftsraum Europas oder ein assoziiertes Land ist. Sollte dies bei Dir nicht der Fall sein, könnte der Besitz einer unbefristeten Aufenthaltserlaubnis oder der Status als Flüchtling oder Staatenloser die Voraussetzungen für Erasmus erfüllen.
  3. Wichtig ist auch, dass Deine Sprachkenntnisse für das jeweilige Land soweit ausreichend sind, dass Du gut an den Vorlesungen und Prüfungen teilnehmen kannst. Das musst Du schriftlich nachweisen können.
  4. Das Erasmus-Programm unterstützt Dich in den Studienabschnitten Bachelor, Master und Doktorat. Du kannst insgesamt zweimal über Erasmus gefördert werden, wenn die maximale Förderungsdauer von 12 Monaten nicht überschritten wird. In jedem Studium ist aber nur eine Förderung möglich. Das bedeutet, wenn Du in Deinem Bachelorstudium bereits mit Erasmus im Ausland warst, kannst Du keine zweite Erasmus-Förderung im Bachelor beantragen. Du kannst aber, falls Du die 12 Monate Höchstförderung während Deines Bachelors noch nicht erreicht hast, einen neuen Antrag für ein Erasmus während Deinem Master oder Deinem Doktorat stellen. Die gleichen Regelungen gelten auch für ähnliche Programmen, die von der EU angeboten werden.

Weitere Infos findest Du in unserem Artikel zu Erasmus-Voraussetzungen.

Welche Länder und Hochschulen Erasmus anbieten

Folgende Länder beteiligen sich an der Erasmus-Förderung: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Nordmazedonien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn sowie Zypern. Die Schweiz ist in der Förderperiode 2021 - 2027 nicht Teil des Erasmus-Programms. In der Schweiz gibt es aber ein ähnliches Förderprogramm, dass den Schweizer Studenten den Studienaufenthalt im Ausland ermöglicht sowie ausländische Studenten unterstützt, die in der Schweiz studieren möchten.

Im Normalfall darf jede Hochschule und Fachhochschule am Erasmus-Programm teilnehmen. Die Hochschule muss allerdings die Erasmus-Charta anerkennen und sich dem Ziel verschreiben, mit den anderen europäischen Hochschulen zu kooperieren.

Und so bewirbst Du Dich auf Erasmus:

So rockst Du die Erasmus-Bewerbung:

  • E-Book zur Stipendienbewerbung:
    • Vollständige Beispiele für tabellarische oder ausformulierte Lebensläufe
    • Vorlagen für Motivationsschreiben
    • Beispielformulierungen für typische Fehler
    • So führst Du ein Bewerbungsgespräch und präsentierst ein Thema richtig
    • Der Autor bekam selbst 7 Stipendien

Zusätzliche Informationen zum Thema Erasmus: