Das Wichtigste zum Masterarbeit-Schreiben auf einen Blick
- Gliederung und Zeitplan sollten stehen, bevor Du anfängst, die Masterarbeit zu schreiben.
- Das Thema muss wissenschaftlich relevant sein und Dich langfristig interessieren.
- Regelmäßiger Kontakt mit Deinem Betreuer erspart Dir Fehler und Mehrarbeit.
Wie läuft das Schreiben der Masterarbeit ab?
Auch wenn Du es Dir in zähen Vorlesungen nie vorstellen konntest: Deine Uni-Zeit vergeht schnell und plötzlich steht die letzte große Hürde vor Dir, wenn Du die Masterarbeit schreiben musst. Einerseits ist so ein monatelanger wissenschaftlicher Marathon ganz schön belastend, andererseits hast Du die Chance, noch einmal mit allem, was Du im Studium gelernt hast, zu glänzen. Von der Themenwahl bis zur Abgabe des gebundenen Schmuckstücks ist es zwar ein weiter Weg, aber wenn Du von Anfang an richtig planst, geht Dir zwischendurch garantiert nicht die Puste aus.
Darauf kommt es an
Betreuer und Thema finden, richtige Recherche und Forschung, äußere Form und gutes Zeitmanagement – es gehört viel mehr zur Masterarbeit als nur Schreiben! Abschlussarbeiten sind Gesamtkompositionen. Es geht nicht nur darum, einen netten Text zu verfassen. Wie gut Du Dich in Deinem Forschungsgebiet auskennst, wie sauber Du wissenschaftliche Methoden anwenden kannst und welche intelligenten Schlussfolgerungen Du aus Deiner Forschung ziehst, sehen Deine Profs letztendlich alles in Deiner Masterarbeit. Mit Schreiben kannst Du erst anfangen, wenn folgende wichtige Grundlagen stehen:
- Passendes Thema gefunden
- Betreuer aus dem Fachbereich gefunden
- Detaillierten Zeitplan erstellt
- Forschung durchgeführt
- Gliederung erstellt
Dauer der Masterarbeit – Planen, Schreiben, Präsentieren
Wie lange dauert es insgesamt, eine Masterarbeit zu schreiben? Das kommt einerseits darauf an, ab welchen Punkt der gesamte Prozess für Dich anfängt – vielleicht schon bei der Anmeldung, vielleicht auch erst danach – und wie aufwendig Dein Forschungsteil ist. In der Regel besteht die Masterthesis aus einem praktischen und einem theoretischen Abschnitt. Das bedeutet, dass eine eigene Forschung/Erhebung/Kreation die Grundlage für die Inhalte ist, über die Du schreibst und zu denen Du in der Fachliteratur recherchierst. Musst Du zeitraubende Interviews oder Datenanalysen machen? Dann verlängert sich Deine Arbeitszeit natürlich. Als Faustregel gelten für die Erstellung der Masterarbeit etwa sechs Monate bzw. ein volles Semester. Für das reine Schreiben Deiner Masterarbeit nach dem praktischen Teil sind etwa sechs bis acht Wochen einzuplanen. Je nach Studiengang steht einige Wochen nach der Abgabe noch eine Verteidigung, also eine mündliche Prüfung, an.
Die Stationen Deiner Masterarbeit
Welcher Arbeitsschritt kommt wann bei der Masterarbeit? Ob das Schreiben bei Dir schon vor der Erstellung der endgültigen Gliederung anfängt oder Du es mit dem Forschungsteil kombinierst, bleibt natürlich Dir überlassen. In der Praxis hat sich aber folgender klare Ablauf für ein ausgewogenes Zeitmanagement bewährt:
Spannend & relevant – So findest Du das richtige Thema für Deine Masterarbeit
Es wird Dich mindestens ein halbes Jahr Deines Lebens begleiten und sich manchmal völlig unsinnig anfühlen: Das Thema Deiner Masterarbeit muss Dich also so sehr interessieren, dass Du Dich trotz Aufs und Abs immer wieder dafür begeistern kannst. Lass Dir für die endgültige Entscheidung einige Tage Zeit und erstelle evtl. eine Pro-/Contra-Liste. So kannst Du Dir sicher sein, dass Du Deine Themenwahl nicht schon nach wenigen Wochen wieder anzweifelst. Folgende Fragen solltest Du Dir dabei stellen:
- Welche Schwerpunkte hast Du in Deinem Studium schon vor der Masterarbeit gesetzt? Fiel Dir das Schreiben bei manchen Seminararbeiten besonders leicht?
- Welche Fragestellungen sind für Deinen Fachbereich relevant, gibt es neue Entwicklungen oder immer wiederkehrende Phänomene, die es sich zu untersuchen lohnt?
- Kannst Du die Forschung realistischerweise mit Deinen Ressourcen innerhalb von ein paar Monaten umsetzen? Gibt es evtl. Partner aus Uni oder Wirtschaft, die Dich unterstützen können - bietet sich gar eine Masterarbeit im Unternehmen an?
- Wohin zieht es Dich in der Arbeitswelt, kann Dein Thema diese Ausrichtung unterstützen oder evtl. sogar helfen, Kontakte zu knüpfen?
- Last but not least: Welche Dozenten welchen Fachbereichs kannst Du Dir als Masterarbeit-Betreuer vorstellen?
Schwierigster Teil der Masterarbeit? Wissenschaftlich schreiben
Das Gute, wenn Du eine Masterarbeit schreiben musst, ist: Du hast definitiv vorher schon eine Bachelorarbeit geschrieben – zumindest wenn Du nicht zu den besonderen Ausnahmen gehörst und Deinen Master ohne Bachelor machst. Die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens sind Dir also vermutlich bekannt. Natürlich kann es sein, dass Deine Masterthesis komplett anders ausgerichtet ist oder Du dieses Mal alles besser machen willst, aber recherchieren, zitieren und zusammenfassen sind für Dich nicht mehr völliges Neuland. Mit folgenden Tipps, lässt sich die Mammut-Aufgabe Masterarbeit in übersichtliche Arbeitsfelder unterteilen:
Zeitplan & Struktur
Wenn Du einen detaillierten Zeitplan für Deine Masterarbeit entwirfst (und das solltest Du auf jeden Fall), musst Du u.a. Folgendes berücksichtigen:
- Dauer der Recherche
- Umfang des auszuwertenden Forschungsmaterials
- Deine Schreibgeschwindigkeit
- Zeitpuffer und mehrere Tage für die Korrektur
Daneben ist die Gliederung das essenzielle Grundgerüst Deiner Masterarbeit, die das Schreiben um einiges erleichtert, wenn Du sie von Anfang an durchdacht hast. Auch wenn es nervt, solltest Du sie schon vor Beginn des praktischen Forschungsteils mindestens grob erstellt haben und Dir auch notieren, welche Quellen Du für die Hauptpunkte heranziehen willst. Bevor Du mit dem Schreiben loslegst, sollte auch die Feingliederung stehen, damit Du Dich auch unter Zeitdruck an dieser Struktur entlanghangeln kannst. Kleine Änderungen können natürlich auch währenddessen noch vorgenommen werden, wenn klar wird, dass Du Unterpunkte weiter aufgliedern oder zusammenfassen willst.
Damit es am Ende keine bösen Überraschungen gibt: Halte stets Kontakt mit Deinem Betreuer! Du kannst eine gute Masterarbeit nur schreiben, wenn Du Dir bei jedem Schritt sicher sein kannst, gerade das Richtige zu tun. Notiere Dir stets alle Fragen, die während der Bearbeitung auftauchen, und Themen, bei denen Du Dir unsicher bist, wie Du sie angehen sollst. Es ist zwar erstmal mehr Aufwand als drauflos zu schreiben und es dann einfach durchzuziehen, aber wenn sich am Schluss rausstellt, dass Dein Betreuer es sich ganz anders vorgestellt hat, musst Du im schlimmsten Fall nochmal von vorne anfangen.
Wissenschaftliches Arbeiten
Datenerhebung, Quellenauswahl und Zitierweise sind nur einige der vielen Komponenten, die korrektes wissenschaftliches Arbeiten ausmachen. Zunächst ist es wichtig, Dein Thema in den aktuellen Forschungsstand einzuordnen: Welche Forschungen gab es zuvor zum Thema und inwiefern ist Deine Arbeit eine sinnvolle Weiterführung davon? Überlegungen dazu hast Du ja schon bei der Themenwahl Deiner Masterarbeit angestellt. Beim Schreiben geht es nun darum, sie mit seriösen und fachlich relevanten Quellen zu belegen. Bring die Quellenangaben am besten gleich während des Zitierens in die korrekte (und konstant gleiche!) Form, damit Du am Schluss nicht noch Hunderte kleiner Baustellen hast. Wenn Du Dich gar nicht dazu durchringen kannst, musst Du immerhin zu jedem Zitat Notizen machen, damit Du es später problemlos zuordnen kannst. Je nachdem wie technikaffin Du bist, können Dir auch spezielle Zitierprogramme helfen, die automatisch bei der Recherche und der Erstellung des Literaturverzeichnisses unterstützen.
Selbstorganisation & Routine
Rechtzeitig aufstehen, ein Tagespensum einhalten und auch die Entspannung nicht vergessen – muss als erwachsener Mensch ja eigentlich klappen, oder? So einfach ist es nicht und es bringt auch nichts, wenn Du Dir Vorwürfe machst, falls Deine Routine noch nicht so hinhaut. Tatsächlich ist Selbstorganisation der Punkt mit dem die meisten Studenten kämpfen. Was hilft: Übung der Routine. Jeden Tag zur selben Zeit aufstehen, Vormittag, Nachmittag und evtl. Abend in realistische Arbeitsschichten einteilen, die möglichst immer zur gleichen Zeit stattfinden. Auch Pausen und Deine Freizeit müssen mit eingeplant werden, damit Du hier regelmäßig Kraft tanken kannst. Ob Du besser zu Hause oder in der Bibliothek arbeitest, hängt natürlich davon ab, wo Du Dich besser konzentrieren kannst. Vielen hilft es aber, morgens das Haus zu verlassen und in der Bibliothek auch Kommilitonen für gemeinsame Pausen zu treffen.
Schreibblockaden & Frust
Einmal erwischt es eigentlich jeden während der Masterarbeit. Das Schreiben scheint unmöglich, nichts macht mehr Sinn und Du stellst plötzlich infrage, warum Du Dir überhaupt dieses Thema ausgesucht hast. Auch wenn es sich wie das Ende der Welt oder zumindest Deiner Uni-Laufbahn anfühlt, ist das völlig normal. Dann solltest Du erstmal durchatmen, Pause machen und Deine Bedenken mit jemand besprechen – am besten Deinem Betreuer. Von außen betrachtet ist die Struktur nämlich meist erkennbar. Wenn die Schreibblockade schon am Anfang kommt, dann hilft nur eins: Einfach loslegen. Wichtig ist erstmal, dass Du die Angst vor der riesigen Aufgabe verlierst. Später kannst Du immer noch mal umformulieren, wenn Du Dich schon "warmgeschrieben" hast.
Im Notfall: Fristverlängerung beantragen
Krankheit, Datenprobleme usw.: Es kann passieren, dass Du den feststehenden Abgabetermin auf keinen Fall einhalten kannst. Dann kann eine Fristverlängerung die Rettung sein. Du musst sie formell beim Prüfungsamt Deiner Uni beantragen, meist gibt es Formulare dafür. Dein Betreuer muss die Verlängerung der Abgabefrist unterstützen und mit ihm musst Du das Zeitproblem ohnehin besprechen. Im Fall von Krankheit musst Du natürlich auch ein ärztliches Attest vorweisen. Klar, Du würdest Deine Masterarbeit lieber schreiben und abgeben wie alle anderen, aber wenn Du berechtigte Gründe hast, wirst Du mit einer Fristverlängerung bei Deinen Korrektoren auch nicht in Ungnade fallen.
Fertig mit dem Schreiben der Masterarbeit? Das musst Du noch checken!
Du hast diesen Tag monatelang herbeigesehnt und am liebsten würdest Du am Ende der Masterarbeit einfach nur noch auf Speichern und Drucken klicken? Das ist verständlich, könnte Dich aber eine gute Note kosten. Idealerweise hast Du Dich schon während des Schreibens über einzelne Abschnitte mit Deinem Betreuer ausgetauscht und Zeitpuffer eingeplant, um die Masterthesis noch einmal optimal nachbearbeiten zu können. Folgende Punkte musst Du am Ende unbedingt noch einmal checken bzw. von anderen überprüfen lassen:
Ist der Aufbau logisch?
Du bist irgendwann super im Thema eingearbeitet. Deshalb kann es passieren, dass Du unbemerkt den roten Faden Deiner Masterarbeit verlierst, denn beim Schreiben erscheint alles logisch. Überprüfe noch einmal, ob Deine Themenblöcke aufeinander aufbauen und Schlussfolgerungen nachvollziehbar sind. So etwas erkennt vor allem ein fachfremder Leser, weshalb Du die Masterarbeit nach dem Schreiben unbedingt anderen zum Lesen geben solltest. Natürlich muss ein Laie nicht jede wissenschaftliche Frage verstehen, aber die grundsätzliche Struktur sollte schon einleuchtend sein. Wenn logische Probleme auftreten, kannst Du jetzt noch Gliederungspunkte umstellen und ggf. Erklärungen genauer ausführen.
Keine Plagiate enthalten?
Plagiate passieren schnell - ohne Absicht und oft unbewusst. Denn oftmals hat man einfach vergessen, eine Quelle zu übertragen. Oder nach der stundenlangen Lektüre von unzähligen Quellen weißt Du einfach nicht mehr, was Deine eigenen Gedanken sind und was Dir aus einer Quelle in Erinnerung geblieben ist. Vor der Abgabe Deiner Masterarbeit solltest Du unbedingt einen schnellen Online-Plagiats-Check durchführen. Übrigens: Die meisten Unis nutzen eben solche Plagiatssoftwares, um Deine Arbeit auf Plagiate zu überprüfen. Das Risiko, hohe Abzüge in der Note zu bekommen oder gar die Arbeit nicht zu bestehen, reduzierst Du dadurch enorm.
Stimmen Rechtschreibung und Formatierung?
Bei so umfangreichen Arbeiten schleichen sich Fehler ein. Das ist einfach nicht zu vermeiden. Ein Korrekturprogramm, etwa das in Word enthaltene oder auch kostenlose Online-Angebote, zeigt Dir Rechtschreib- und Grammatikfehler. Du brauchst auch einen Korrekturleser, der fit in Rechtschreibung und Grammatik ist und ein Auge für die Formatierung hat. Gerade bei der Umwandlung von Word in PDF verrutschen leicht noch einmal Absätze oder Ähnliches. Für die Endkorrektur solltest Du die Masterarbeit nach dem Schreiben am PC am besten schon mal ausdrucken. So lassen sich letzte Fehler am schnellsten erkennen.
Weißt Du, wo Du drucken lässt?
Wir haben eine gründliche Preisanalyse durchgeführt und festgestellt: Im Schnitt waren bei unserem Test Online-Druckereien sehr viel günstiger als Copyshops - auch wenn diese Studententarife anbieten. Der Vorteil ist auch: Bei Online-Druckereien kannst Du den Preis leichter direkt vergleichen. Plane aber unbedingt genügend Zeit für den Online-Druck ein. Denn trotz Expresszustellung brauchst Du dafür 24 Stunden. Und sparst aber bis zu 50 € und viel Stress.
Verteidigung der Masterarbeit: Nicht nur Schreiben macht die Note
Eine mündliche Verteidigung (auch Kolloquium) ist vor allem im Rahmen des Promovierens bekannt, bei manchen Unis/Studiengängen ist sie aber auch schon beim Bachelor- oder Masterabschluss üblich. Ein paar Wochen nach Abgabe gibt es einen Termin mit dem Prüfungsausschuss, der Dir noch einmal fachliche Fragen zu Deiner Arbeit stellt. Auch eine kleine Präsentation ist oft gefordert. So eine Verteidigung ist mehr als nur Uni-Folklore, Du kannst in der Regel mit Deinem Auftritt Deine Endnote noch beeinflussen. Die Prüfungsordnung legt fest, in welchem Verhältnis Masterarbeit und Verteidigung benotet werden. Hier ein Beispiel mit dem Verhältnis 8:2: Hättest Du in der schriftlichen Arbeit eine 2,6 bekommen und in der Verteidigung eine 1,4 würde das die Endnote wie folgt verändern: Masterarbeit 20,8 + Verteidigung 2,8 = 23,6 geteilt durch 10 = 2,36 bzw. 2,4. Du hättest Deine Abschlussnote also von "befriedigend" (2,6) zu "gut" (2,4) verbessert!
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