Die Medieninformatik ist ein Teilgebiet der Informatik, die sich in den 90er-Jahren aufgrund der Digitalisierung verschiedenster Medien wie Bild, Video aber auch Text und Ton entwickelte. Im sogenannten „Digitalen Zeitalter“ sind Medieninformatiker eine gefragte Berufsgruppe, denn sie verstehen sich als Schnittstelle zwischen den klassischen Medien und der neuen Technologie. Medieninformatiker beschäftigen sich vor allem – aber nicht nur – mit dem Bereich, der unter dem Schlagwort „Neue Medien“ zusammengefasst wird. Darunter zählen neben E-Books und Blu-Rays auch soziale Netzwerke wie Facebook und Co.
Medieninformatik ist ein interdisziplinär aufgebauter Studiengang. Neben Angewandter Informatik begegnen Dir auch Inhalte aus der Medientheorie, Didaktik, Medienökonomie, Kommunikationswissenschaft, Psychologie, Mediengestaltung, Kognitionswissenschaft und natürlich den Naturwissenschaften, allen voran Physik und Mathematik. Zudem wirst Du Dich auch mit betriebswirtschaftlichen Inhalten auseinandersetzen, denn als Medieninformatiker kannst Du nicht nur Programmierer werden und Software entwickeln, sondern auch in der Unternehmensberatung oder im Marketing tätig werden.
Das Medieninformatik Studium in Zahlen: Abschluss, Jobaussichten, Gehalt
Gehalt
Abschluss
Beschäftigung
Zufrieden
Einstiegsbranchen für Medieninformatik Absolventen
Über die Hälfte der Medieninformatik Absolventen arbeiten im Dienstleistungsbereich
Gehaltsentwicklung Medieninformatik Absolventen
Nach 10 Jahren erhöht sich das Einstiegsgehalt bei Medieninformatik Absolventen um ca. 85%
Wo kann man Medieninformatik studieren?
Studiengangsempfehlungen
Medieninformatik studieren kannst Du sowohl an Universitäten, als auch an Fachhochschulen. Derzeit werden 58 Studiengänge mit dem Schwerpunkt Medieninformatik an 38 unterschiedlichen Hochschulen in Deutschland angeboten, davon 25 Fachhochschulen und 13 Universitäten. Zu den beliebtesten Bildungseinrichtungen für das Studium Medieninformatik zählen die Hochschule Flensburg, die Hochschule Osnabrück und die Uni Regensburg.
Während der Studiengang an den meisten Universitäten und Fachhochschulen einfach „Medieninformatik“ heißt, wird er an manchen Bildungseinrichtungen anders bezeichnet. An der Hochschule Schmalkalden zum Beispiel heißt er „Angewandte Medieninformatik“, an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin hingegen „Internationaler Studiengang Medieninformatik“. Auch die Beschreibung „Media Informatics“ ist üblich, wie an der RWTH Aachen, während derselbe Studiengang an der Hochschule Mittweida als „Medieninformatik und Interaktives Entertainment“ bezeichnet wird.
Von den Studieninhalten unterscheiden sich die Studiengänge nur minimal. Sich vor dem Antritt seines Studiums über die genauen Inhalte an einzelnen Hochschulen zu informieren kann jedoch hilfreich sein, wenn man bereits zu Studienbeginn bestimmte Schwerpunkte setzen oder auch ausschließen möchte.
Welche Inhalte hat ein Medieninformatik-Studium?
Das Medieninformatik-Studium ist interdisziplinär ausgelegt. Dementsprechend begegnen Dir neben der klassischen Informationswissenschaft auch Inhalte aus dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich und der Betriebswirtschaftslehre.
Zu den Fächern, die Dir im Studium Medieninformatik begegnen, gehören unter anderem:
- Programmierung
- Praktische Informatik
- Software-Design
- Software-Entwicklung
- Computersysteme
- Grafik
- Animation
- Statistik
- Mathematik
Des Weiteren kannst Du im Verlauf selbstständig zusätzliche Schwerpunkte setzen, nach denen Du Dein Studium Medieninformatik ausrichtest. Dazu zählen:
- Kunst- und Medienpraxis
- Kommunikationswissenschaft
- Projektmanagement
- Rhetorik
- BWL
Welche Berufe gibt es mit einem Medieninformatik-Studium?
Mit einem Abschluss in Medieninformatik kannst Du weit mehr machen als „irgendwas mit Medien“. Zwar findest Du in jedem Fall Arbeitsplätze innerhalb der klassischen Medienindustrie, also beim Radio, Fernsehen oder Verlagen, wo Du entweder Verwaltungstätigkeiten übernimmst oder selbst an Filmproduktionen mitwirkst, für die Du beispielsweise Computeranimationen erzeugst. Du kannst aber auch eher beratende Aufgaben in Unternehmen übernehmen oder in einer Werbe- und Multimediaagentur anfangen. Zudem hast Du die Möglichkeit, selbst in die Forschung zu gehen und die informationstechnische Zukunft mit zu entwickeln und nach Deinen Vorstellungen zu gestalten – oder nach Deinem Abschluss in Medieninformatik an der Hochschule zu bleiben und nachfolgende Studenten in dem Fach zu unterrichten.
Berufe
Zu den Tätigkeitsbereichen, in die Du nach Deinem Abschluss in Medieninformatik einsteigen kannst, zählen unter anderem:
- IT-Consulting
- Software-Entwicklung
- Telekommunikation
- Forschung
- Netzwerkunternehmen
- SAP-Beratung
- EDV-Abteilungen
- Online-Marketing
Gehalt
Das durchschnittliche Einstiegsgehalt nach dem Bachelor in Medieninformatik liegt bei 39.600 Euro, wobei Jobs im IT-Consulting und der SAP-Beratung mit mindestens 3.500 Euro pro Monat am besten bezahlt sind. Auch zehn Jahre nach ihrem Abschluss haben alle Absolventen einen Job, was das Studium Medieninformatik zu einem der Studiengänge mit der größten Beschäftigungssicherheit überhaupt macht.
Welche Voraussetzungen brauche ich, um Medieninformatik zu studieren?
Um Medieninformatik studieren zu können, benötigst Du eine Hochschulzugangsberechtigung. Das kann das Abitur oder auch das Fachabitur sein – je nachdem, ob Du Dein Medieninformatik-Studium an einer Universität oder an einer Fachhochschule beginnen möchtest.
An vielen Hochschulen kannst Du inzwischen aber auch ohne Abi Medieninformatik studieren. Bei der Bewerbung um einen Studienplatz werden mittlerweile auch berufliche Qualifizierungen anerkannt wie eine abgeschlossene Berufsausbildung und drei Jahre Berufspraxis in einem fachverwandten Bereich.
Für das Studium der Medieninformatik ist zudem meist ein Mathe-Vorkurs nötig, der von der jeweiligen Hochschule angeboten und vor Studienbeginn durchgeführt wird. Gute Schulnoten in den Fächern Physik und Informatik sind ebenfalls von Vorteil, genauso wie wenn Du bereits vor dem Beginn Deines Studiums eine oder mehrere Programmiersprachen beherrschst.
NC fürs Medieninformatik-Studium
Das Medieninformatik-Studium ist an vielen deutschen Universitäten und Fachhochschulen zulassungsfrei. Dazu zählen unter anderem die Technische Universität Dresden, die Technische Hochschule Mittelhessen und die Bauhaus-Universität Weimar. Lediglich an der Freien Universität Berlin liegt der Numerus Clausus bei 2,3. An der Westfälischen Hochschule hingegen wirst Du sogar mit einem Abiturschnitt von 3,6 zum Medieninformatik-Studium zugelassen.
Wie läuft das Medieninformatik-Studium ab?
Bei einem Medieninformatik-Studium handelt es sich meist um ein Vollzeit-Präsentstudium, in dem Du die meiste Zeit in der Universität oder Hochschule verbringst. Es wird jedoch auch als Teilzeit-Präsentstudium und als Fernstudium angeboten, sodass Du viele Optionen hast, Dein Studium genau so zu gestalten, wie es am besten zu Dir und Deinen Lebensumständen passt.
Das Medieninformatik-Studium im Speziellen wird zudem an einigen Hochschulen, darunter der Technischen Hochschule Brandenburg, der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften und der Hochschule Emden/Leer als reiner Online-Studiengang angeboten. Alle Online-Studiengänge sind zulassungsfrei und somit nicht an einen bestimmten Numerus Clausus gebunden.
Bachelor
Wenn Du Medieninformatik studieren möchtest, beginnst Du mit dem Bachelor. Dieser dauert in der Regel 6 bis 7 Semester und bildet die Basis für angehende Medieninformatiker. Der Titel, den Du nach Deinem Abschluss führen darfst, lautet „Bachelor of Science“ (B.Sc.).
Während Deines Medieninformatik-Studiums besuchst Du Seminare, Vorlesungen und Übungen. Während die meisten Vorlesungen freiwillig sind, herrscht bei Seminaren und Übungen stets Anwesenheitspflicht, von der Du Dich nur unter gewissen Umständen befreien lassen kannst, in etwa, wenn Du krank bist und ein ärztliches Attest vorweisen kannst. Während des laufenden Semesters hältst Du regelmäßig Referate oder Präsentationen und nimmst an Gruppenarbeiten teil. Abgeschlossen werden die Lehrveranstaltungen mit einer Hausarbeit, Klausur, einem Multiple-Choice-Test oder einer mündlichen Prüfung, in der Du Dein Dir während des Semesters angeeignetes Wissen unter Beweis stellen musst.
An den meisten Fachhochschulen wird viel Wert auf praxisnahe Veranstaltungen gelegt. Das bedeutet, dass Du neben Deiner Zeit in den Hörsälen auch an Projekten außerhalb teilnimmst. Dabei kann es sich um Exkursionen oder Fallstudien handeln. Auch ist für den Großteil der Medieninformatik-Studenten sowohl an Fachhochschulen als auch an Universitäten ein Praktikum Pflicht, das während der vorlesungsfreien Zeit absolviert werden muss.
Master
Selbstverständlich kannst Du an Dein Bachelor-Studium in Medieninformatik noch einen Master anhängen. Dieser dauert je nach Hochschule noch einmal 3 bis 4 Semester und wird mit dem Titel „Master of Science“ (M.Sc.) abgeschlossen.
Während Deines Masters in Medieninformatik vertiefst Du Dein bereits erlerntes Wissen. Du hast zudem die Möglichkeit, Dich auf ein Fachgebiet innerhalb der Medieninformatik zu spezialisieren, das Dir besonders zusagt. Beliebt sind vor allem Software-Entwicklung und Computervisualistik, doch auch Soziale und Intelligente Medien, Text- und Sprachtechnologie oder Betriebswirtschaftslehre können zu Deinen persönlichen Schwerpunkten im Master-Studiengang Medieninformatik gehören.
Wie soll ich das Medieninformatik-Studium bezahlen?
So ein Studium kostet natürlich Geld, welches nach dem Schulabschluss nicht unbedingt in Massen vorhanden ist. Doch an der Finanzierung soll Dein Medieninformatik-Studium keinesfalls scheitern! Als Student stehen Dir unterschiedliche Geldquellen zur Verfügung, die Du anzapfen kannst, um gut über die Runden zu kommen. Überprüfe am besten noch bevor Du mit dem Medieninformatik-Studium beginnst, welche davon für Dich infrage kommen!
Stipendien
Die wohl beste Quelle für Dein Medieninformatik-Studium ist ein Stipendium. Was die wenigsten Studenten allerdings wissen: Stipendien stehen Dir nicht nur zu, wenn Du die Schule mit Bestnoten abgeschlossen hast oder aufgrund Deiner Lebenssituation besonders bedürftig bist, sondern werden nach den verschiedensten Auswahlkriterien vergeben. So hat jeder die Chance, ein Stipendium zu ergattern, wenn er sich an den richtigen Stellen dafür bewirbt.
Diese Stellen zu finden ist manchmal aber gar nicht so einfach. Dafür haben wir eine kostenlose Online-Stipendiensuche entwickelt, die Dir hilft, ein zu Dir passendes Stipendium zu finden. Das kann neben einem Vollzeit-Stipendium, bei dem alle Deine laufenden Kosten übernommen werden, auch ein Teilzeit-Stipendium sein, bei dem der Stipendiengeber für Deine Fachliteratur oder sogar Auslandsaufenthalte aufkommt.
BAföG
Unbedingt solltest Du auch überprüfen, ob Du BAföG-berechtigt bist! Das bekommt momentan etwa jeder vierte Student in Deutschland. Es handelt sich dabei um eine finanzielle Unterstützung des Staates, die jedem Studenten ausgezahlt wird, dessen Eltern zu wenig Einkommen haben, um ihm das Studium zu finanzieren. Die Besonderheit an BAföG ist, dass Du die Hälfte des Geldes geschenkt bekommst. Die andere Hälfte musst Du erst fünf Jahre nach Deinem Studienabschluss zurückzahlen – und das auch noch ohne dafür teure Zinsen berappen zu müssen!
Ob BAföG eine Option für Dich ist, kannst Du mit unserem kostenlosen BAföG-Rechner herausfinden.
Studienkredit
Kommst Du für ein Stipendium oder BAföG nicht infrage, möchtest Dich aber trotzdem nicht während der gesamten Dauer Deines Medieninformatik-Studiums von trockenen Nudeln und Toastbrot ernähren, kannst Du über einen Studienkredit nachdenken. Viele Kreditinstitute bieten speziell auf Studenten zugeschnittene Darlehen an, bei denen Dir monatlich ein fixer Geldbetrag auf Dein Konto überwiesen wird, den Du erst nach Deinem Abschluss zurückzahlen musst – allerdings inklusive Zinsen!
Deshalb lohnt es sich bei Studienkrediten ganz besonders, die verschiedenen Kreditgeber miteinander zu vergleichen und das bestmögliche Angebot herauszusuchen. Auch wenn Du überall Zinsen zahlen musst, kannst Du auch bei Darlehen dieser Art bares Geld sparen, wenn Du Dich für den richtigen Geldgeber entscheidest.
Studentenjob
Wenn es um einen Studentenjob geht, hast Du zwei Optionen. Zum einen gibt es da den „klassischen“ Studentenjob, der sich zeitlich gut mit Deinem Medieninformatik-Studium vereinbaren lässt und bei dem Du monatlich maximal 556 € verdienst, um Deinen eventuellen BAföG-Anspruch nicht zu verlieren. Das ist die sogenannte Minijob-Grenze, die vom Gesetzgeber so vorgeschrieben ist.
Zum anderen kannst Du auch einen Job als Werkstudent annehmen. Vor allem in großen Unternehmen sind Werkstudenten, die Medieninformatik studieren, sehr gefragt. Der Vorteil eines Werkstudentenjobs ist, dass Du bereits während Deines Studiums wertvolle Berufserfahrung sammeln kannst. Zudem werden keine Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung fällig. Du musst also nur Beiträge in die Rentenversicherung einzahlen, wenn Du als Werkstudent in einem Betrieb tätig bist.
Passt das Medieninformatik-Studium zu mir?
Wenn Du Dich für Technik interessierst, Lust auf das Erlernen neuer Programmiersprachen hast und zudem auch noch eine kreative Ader hast, dann könnte ein Studium im Bereich Medieninformatik genau Dein Ding sein. Hast Du bereits zu Schulzeiten immer gut bis sehr gut in den unterschiedlichen Naturwissenschaften abgeschnitten, sollte Dir der technische Aspekt des Studiums ziemlich leichtfallen. Doch auch wenn Deine persönlichen Stärken eher im Bereich der Kunst und Kommunikation liegen oder Du in Sachen Wirtschaft ziemlich fit bist, kannst Du von einem Medieninformatik-Studium profitieren.
Ist der Studiengang das Richtige für mich?
Du bist noch am Überlegen, ob das Medieninformatik-Studium wirklich das Richtige für Dich ist, oder ob Du doch lieber den klassischen Informatik-Studiengang wählen sollst? Vielleicht aber auch etwas ganz Anderes, das nichts mit Medien oder Computern zu tun hat? Dieser online-basierte Studientest kann Dir bei der Auswahl des für Dich optimalen Studiengangs behilflich sein. Nimm Dir etwas Zeit, den Test zu machen und finde so heraus, in welchem Studiengang Du Deine vorhandenen Talente bestmöglich einsetzen kannst!
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