Das Physik-Studium gehört neben Fächern wie Medizin, Jura und Biologie mit zu den ältesten und klassischsten Studiengängen. Grundsätzlich befasst es sich mit der Erforschung von naturwissenschaftlichen und physikalischen Vorgängen, und wie diese in Formeln zusammengefasst und umgesetzt werden können. Der wohl bekannteste Vertreter der Disziplin, den wirklich jeder kennt, ist Albert Einstein mit seiner Relativitätstheorie. Kleiner Fun Fact am Rande: Sogar die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Physik studiert! Wir haben Dir hier alle wissenswerten Infos rund um den Studiengang zusammengestellt und zeigen Dir, welche Voraussetzungen Du mitbringen musst, um in Einsteins und Merkels Fußstapfen zu treten.
Das Physik-Studium in Zahlen: Abschluss, Jobaussichten, Gehalt
Gehalt
Abschluss
Beschäftigung
Zufrieden
Einstiegsbranchen für Physik Absolventen
Die Mehrheit der Physik Absolventen arbeitet im Bereich Bildung und Forschung
Gehaltsentwicklung Physik Absolventen
Nach 10 Jahren nimmt das Einstiegsgehalt von Physik Absolventen stark zu.
Wo kann ich Physik studieren?
Da Physik so ein beliebter und weitverbreiteter Studiengang ist, kannst Du es an fast jeder Universität in Deutschland studieren. Das klassische Physik-Studium ist sehr forschungslastig und wird deshalb traditionell an Universitäten durchgeführt. Seit einigen Jahren gibt es allerdings immer mehr praxisbezogenere Studiengänge, die die Grundlagen der Physik mit anderen Feldern verbinden. Beispiele sind etwa Wirtschaftsphysik, Technische Physik oder Physikingenieurwesen. Solche Studiengänge werden in der Regel von Fachhochschulen angeboten und sind dementsprechend mehr anwendungsorientiert. Grundsätzlich hast Du also eine Fülle von Möglichkeiten was Studienort und Hochschule angeht.
Welche Inhalte hat ein Physik-Studium?
Wenn Du Physik studieren willst, hast Du es sicherlich auch schon während Deiner Schulzeit als Unterrichtsfach kennengelernt. Davon ausgehend kannst Du Dir in der Regel ziemlich gut vorstellen, was Dich beim Physik-Studium erwarten wird: Viele Formeln und viel Mathematik, allerdings natürlich auf einem entsprechend höherem Niveau. Prinzipiell lernst Du im Studium Physik, Vorgänge in der Natur in Formeln zu fassen und so zu standardisieren und mathematisch zu vereinfachen. Konkret wirst Du beispielsweise Geschwindigkeiten von verschiedenen Objekten oder die Materialdichte verschiedener Stoffe errechnen.
Fächer, die Dir während Deines Physikstudiums begegnen werden, sind u.a.:
- Mathematische Grundlagen wie Algebra und Analysis
- Thermodynamik
- Elektrodynamik
- Quantenmechanik
- Atom- und Molekülphysik
- Festkörperphysik
Wie sind die Berufsaussichten mit einem Physik-Studium?
Berufe
Wie für alle Naturwissenschaften sind auch für Physiker die Berufsaussichten glänzend. Eines der Hauptbeschäftigungsfelder ist dabei die Forschung in öffentlichen Instituten und an Universitäten; aber auch die Industrie bietet zahlreiche Stellen. Außerdem ist Physik natürlich ein Unterrichtsfach, sodass viele Physiker später als Lehrer angestellt sind. Aber auch in Bereichen wie dem Patentwesen oder in Beratungsunternehmen kannst Du als Physiker später ein gutes Auskommen finden.
Gehalt
Das Physik-Studium kann mit der vielen Mathematik oft sehr fordernd sein. Aber dafür hat es einen fetten Pluspunkt: Du brauchst Dir um Deine finanzielle Zukunft wirklich gar keine Gedanken machen, denn als studiertem Physiker winken Dir neben exzellenten Berufsaussichten auch ein überdurchschnittlich hohes Gehalt. So kannst Du bereits nach einem Bachelorabschluss mit einem Einstiegsgehalt von rund 42.000 Euro rechnen. Mit einem Masterabschluss winkt Dir ein Einstiegsgehalt in Höhe von etwa 48.000 Euro, und mit einer Promotion – die ja in einem forschungsorientiertem Fachbereich wie Physik nicht unüblich ist – kannst Du sogar mehr als 55.000 Euro verdienen.
Welche Voraussetzungen brauche ich, um Physik zu studieren?
Da das klassische Studium Physik ausschließlich an Universitäten angeboten wird, brauchst Du die allgemeine Hochschulreife, also Abitur, um dort studieren zu können. Interessierst Du Dich aber für einen der anwendungsbezogeneren Studiengänge an Hochschulen, die Physik mit Fachbereichen wie Wirtschaft oder Ingenieurswissenschaften verbinden, reicht auch die fachgebundene Hochschulreife. Grundsätzlich solltest Du außerdem Spaß daran haben, komplexe Fragestellungen und Zusammenhänge zu verstehen und ein ausgeprägtes mathematisches Verständnis haben, denn Du wirst im Studium vor allem viel rechnen.
NC fürs Physik-Studium
Wenn Du Physik studieren willst, soll es auf keinen Fall am Numerus Clausus scheitern! Denn tatsächlich ist das Physik-Studium an vielen Universitäten zulassungsfrei; das heißt, es gibt keinen NC. Aber auch wenn es einen NC gibt, ist dieser in der Regel nicht besonders hoch. Meist reicht es, einen Abiturschnitt zwischen 2,0 und 3,5 zu haben. Wenn Du Physik auf Lehramt studieren willst, kann es sogar sein, dass der für die Zulassung nötige Numerus Clausus nochmal niedriger ist. An den Fachhochschulen, die Physik-Kombi-Studiengänge anbieten, sind die NC-Voraussetzungen in der Regel sehr individuell; hier informierst Du Dich am besten bei jedem Studiengang, für den Du Dich interessierst, separat.
Wie läuft das Physik-Studium ab?
Vor der Bologna-Reform war das Physik-Studium ein klassischer Diplomstudiengang und deshalb sehr einheitlich strukturiert. Seit der Umstellung auf das Bachelor- und Mastersystem kann das Physikstudium von Universität zu Universität etwas variieren; deshalb empfehlen wir Dir, bei jeder Hochschule, für die Du Dich interessierst, die jeweilige Modul- und Studienordnung anzuschauen und zu vergleichen, damit das spätere Studium auch wirklich Deinen Interessen und Fähigkeiten entspricht.
Grundsätzlich aber werden Dir im Physik-Studium zunächst immer weitreichende mathematische Grundlagen vermittelt, bevor Du diese auf die einzelnen Teilgebiete der Physik, wie Quanten- oder Thermodynamik, anzuwenden lernst. Ergänzt wird diese theoretische Ausbildung durch Forschungs- und Praxisseminare, bei denen Du gemeinsam mit Deinen Kommilitonen und Fachbetreuern im Labor Versuche durchführst, und Dein Wissen praktisch anwendest und testest. Bei der Gewichtung der Theorie- und Praxisteile unterscheiden sich die einzelnen Studiengänge in der Regel am meisten.
Bachelor
Im Bachelor Physik werden Dir die Grundlagen des renommierten Studiengangs vermittelt. Du lernst die verschiedenen Fachgebiete kennen, erarbeitest Dir ein fundiertes mathematisches Können und machst Dich mit der Versuchsarbeit im Labor vertraut. Auch im Bachelor legen viele Universitäten schon Schwerpunkte; so gibt es auch hier Studiengänge, die eher forschungs- oder anwendungsorientiert sind. In der Regel umfasst ein Bachelorstudiengang Physik an einer Universität sechs Semester und wird mit einer Bachelorarbeit abgeschlossen. Wenn Du an einer Fachhochschule studierst, sind es in der Regel sieben Semester, die ein verpflichtendes Praxissemester beinhalten.
Master
Bei einem solch wissenschaftlich ausgerichtetem Studiengang wie Physik empfiehlt es sich auf alle Fälle, einen Master zu absolvieren. Tatsächlich entscheiden sich rund 95 Prozent aller Physik-Studenten für einen Master. Da Du Deinen neuen Ausbildungsabschnitt mit einem breit angelegten physikalischen Wissen beginnst, spezialisierst Du Dich im Masterstudium meistens auf die Teilgebiete, die Dir am meisten Spaß machen. Das können etwa Teilchenphysik, Quantenphysik oder Biophysik sein. Außerdem dauert ein Master Physik in der Regel vier Semester, wovon eines der Masterarbeit vorbehalten ist. Rund die Hälfte der Master-Studierenden strebt danach einen Job in der Industrie an, während die andere Hälfte auf eine Promotion und damit eine wissenschaftliche Karriere hinarbeiten.
Lehramt
Du kannst Physik nicht nur im Bachelor oder Master studieren, sondern auch auf Lehramt. Bei einem Lehramtsstudium belegst Du zusätzlich zu den fachlichen Vorlesungen auch Kurse im Bereich Pädagogik und Didaktik. Im Gegensatz zum Bachelor und Master schließt Du ein Lehramtsstudium mit einem Examen ab; auch während Deines Studiums erwartet Dich in der Regel schon ein Erziehungswissenschaftliches Examen. Ein Lehramtsstudium umfasst meistens eine Regelstudienzeit von neun bis zehn Semestern. Außerdem kannst Du auch wählen, für welche Schulform Du Dich zum Lehrer ausbilden lassen willst. Davon hängt auch der Vertiefungsgrad Deiner fachlichen Ausbildung ab: Möchtest Du Gymnasiallehrerin werden, besuchst Du mehr Kurse aus Deinem Fachgebiet, also der Physik; möchtest Du Grundschullehrer werden und später einmal Heimatkunde unterrichten, belegst Du mehr didaktische und pädagogische Veranstaltungen.
Wie soll ich das Physik-Studium bezahlen?
Wir kennen es wohl alle: Das Gerücht, dass man sich als Student nur von Nudeln mit Pesto ernährt, weil man ständig knapp bei Kasse ist. Das stimmt allerdings nicht ganz – denn auch wenn Du während Deines Physik-Studiums wahrscheinlich nicht im Geld schwimmen wirst, hast Du trotzdem viele verschiedene Möglichkeiten, wie Du Dir Dein Studium finanzieren kannst.
Stipendien
Mit ziemlicher Sicherheit hast Du Stipendien als mögliche Geldquelle erst mal ausgeschlossen, denn die sind doch eh nur für besonders begabte Studierende und außerdem ziemlich schwer zu bekommen – oder? Das stimmt tatsächlich nicht: Denn entgegen eines weitverbreiteten Irrglaubens gibt es sogar sehr viele Stipendien für alle möglichen Fachbereiche und von diversen Anbietern, und nicht nur für die Hochbegabten unter uns! Deshalb solltest Du unbedingt als Erstes checken, auf welche Stipendien Du Dich für Dein Physik-Studium bewerben könntest. Das Beste: Wir helfen Dir dabei! Lege einfach ein Profil auf unserer Seite an, und wir präsentieren Dir die Stipendien, die ideal zu Deinen individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten passen.
BAföG
Davon hast Du sicherlich schon einmal gehört. Kein Wunder, denn rund ein Viertel der deutschen Studenten finanzieren sich ihr Studium mit BAföG. Beim BAföG handelt es sich um eine Unterstützung seitens des Staats für alle Studierende, deren Familie finanziell zu schlecht gestellt ist, um die Kinder während des Studiums zu unterstützen. Die genaue Höhe der monatlichen Bezuschussung hängt vom Gehalt Deiner Eltern und einigen anderen Faktoren ab. Wenn Du herausfinden möchtest, ob und wie viel BAföG Du während Deines Physik-Studiums erhalten wirst, kannst Du einfach den BAföG-Rechner auf unserer Seite benutzen, der Dir individuell und zuverlässig Auskunft gibt!
Studienkredit
Du bist nicht BAföG-berechtigt und brauchst trotzdem eine regelmäßige Geldquelle, um Dir Dein Physikstudium zu ermöglichen? Dann ist ein Studienkredit eine weitere Option für Dich. Dabei kannst Du die Höhe und Auszahlungslänge der einzelnen Raten selbst bestimmen. Nach Abschluss Deines Physik-Studiums musst Du das Geld dann wieder zurückzahlen.
Studentenjob
Auch der klassische Studentenjob gehört mit zu den beliebtesten Mitteln, um sich ein Studium zu finanzieren. Wenn Du gerne eine Ablenkung zu der kopflastigen Arbeit an der Uni hast, kannst Du Dir mit Jobs in der Gastronomie oder im Einzelhandel schnell und unkompliziert etwas dazuverdienen. Vor allem in späteren Semestern, wenn Du Dir schon einiges an Wissen durch Dein Physik-Studium angeeignet hast, empfiehlt es sich auch, dass Du Dich nach einem Werkstudenten-Job umschaust. Solche Stellen gibt es für Physik-Studenten beispielsweise in Laboren, aber auch die Universitäten selbst bieten meist eine Reihe an studentischen und wissenschaftlichen Hilfskraft-Jobs an. Wenn Du während Deines Studiums arbeitest und BAföG empfängst, solltest Du aber immer darauf achten, dass Du nicht über die monatliche Freibetragsgrenze von 520 € kommst, sonst gefährdest Du Deinen BAföG-Anspruch.
Passt das Physik-Studium zu mir?
Ist der Studiengang das Richtige für mich?
Was brauchst Du also, wenn Du erfolgreich Physik studieren willst? Unerlässlich ist vor allem Freude an der Mathematik und daran, komplexe Zusammenhänge in der Natur zu erforschen. Außerdem solltest Du einiges an Durchhaltevermögen mitbringen, denn vor allem die Einführungsveranstaltungen in Mathematik werden oft dazu genutzt, die Studierenden auszusieben und sind deshalb besonders schwer. Solange Du aber ernsthaft am Physik-Studium und dessen Inhalten interessiert und gut in Mathe bist, schaffst Du das sicher! Wenn Du auch noch Deine letzten Zweifel daran zerstreuen willst, ob das Studium der Physik das richtige für Dich ist, kannst Du einen Studienorientierungstest machen. Dabei füllst Du wie bei einem Persönlichkeitstest eine Reihe von Fragen aus, und bekommst anschließend die Studienfächer vorgeschlagen, die am besten zu Dir passen.