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In der Bachelorarbeit durchgefallen - was tun?

Du bist in der Bachelorarbeit durchgefallen und weißt nicht weiter? Wir sagen Dir, woran es lag, was Du jetzt unbedingt machen solltest und wie Du Deinen Abschluss trotzdem bekommst.

Wenn Du in der Bachelorarbeit durchgefallen bist, stehst Du sicherlich erst mal unter Schock oder bist wütend. Umso wichtiger ist es, jetzt keine Fehler zu machen. Wenn es der erste Versuch war, kannst Du es einfach nochmal probieren – und mit unseren Tipps klappt es dieses Mal garantiert. Außerdem erklären wir, was Du unbedingt beachten musst, wenn Du Widerspruch gegen die Benotung einlegst. Und wenn es der letzte Versuch war, erfährst Du, wie Du Deinen Abschluss doch noch bekommst.

In der Bachelorarbeit durchgefallen – das sind Deine nächsten Schritte

Schritt 1: Gutachten

Warum genau Du in der Bachelorarbeit durchgefallen bist, findest Du durch das Gutachten heraus. Das hast Du vielleicht schon zusammen mit der Note zugeschickt bekommen. Wenn nicht, beantrage es beim Prüfungsamt und lies es Dir aufmerksam durch.

Schritt 2: Einblick

Fordere zusätzlich Einsicht in die korrigierte Version der Bachelorarbeit. Kopien sind selten erlaubt. Mach Dir deshalb gründliche Notizen. Suche insbesondere nach Stellen, an denen sich Erst- und Zweitkorrektor über die Bewertung uneinig sind. Falls Du Dich entscheidest, Widerspruch einzulegen, kannst Du diese Abweichungen später für Deine Argumentation benutzen. Sie steigern Deine Chancen, eine Neubewertung zu bekommen.

Schritt 3: Gespräch

Mindestens genauso wichtig ist ein persönliches Gespräch mit Deinem Betreuer. Überleg Dir vorher, welche Fragen Du ihm stellen willst und nimm Bezug auf Kritikpunkte, die Du nicht nachvollziehen kannst. Gute Ausgangspunkte für das Gespräch sind:

  • Was ist der größte Schwachpunkt meiner Bachelorarbeit?
  • Habe ich die Fragestellung gut gewählt?
  • An welchen Stellen ist die Argumentation oder Gliederung nicht nachvollziehbar?
  • Gibt es Probleme mit den Quellenangaben oder sogar Plagiatsvorwürfe?
  • Was ist gut gelungen und kann eventuell als Ausgangspunkt für einen Zweitversuch genutzt werden?

Wenn er alles gut begründet und Du seine Kritik nachvollziehen kannst, solltest Du die Situation akzeptieren. Schließlich hilft Dir dieses Feedback, wenn Du einen zweiten Versuch startest. So viel Unterstützung ist allerdings der Idealfall. Vielleicht kommst Du mit Deinem Betreuer persönlich überhaupt nicht klar, er ist uneinsichtig oder selbst fachlich überfordert.

In fast allen Fällen empfehlen wir Dir, dass Du Dir einen neuen Betreuer suchst. Ein neues Thema ist normalerweise ohnehin Pflicht. Eine Ausnahme von dieser Regel macht nur Sinn, wenn Du mit Deinem alten sehr gut zurechtgekommen bist. In dem Fall solltest Du Dir eine verwandte Fragestellung suchen. So kannst Du zumindest einen Teil Deines Recherchematerials wiederverwenden. Achtung: Du darfst nicht einfach ganze Textpassagen aus Deinem ersten Versuch übernehmen – damit würdest Du Selbstplagiat betreiben und das ist nicht erlaubt.

Bewertung der Bachelorarbeit anfechten – lohnt sich das?

Leider nur selten. Es ist verständlich, dass Du nach dem Ergebnis wütend bist und Dich unfair behandelt fühlst. Grundsätzlich gilt: Gegen jedes Prüfungsergebnis kannst Du Einspruch erheben, auch gegen die Benotung Deiner Abschlussarbeit. Dabei ist es erst mal egal, ob Du bei Deiner Bachelorarbeit durchgefallen bist oder ‚nur‘ mit der Note unzufrieden bist. Dazu wendest Du Dich ans Prüfungsamt Deiner Uni, das Dir dann das weitere Vorgehen erklärt.

Dennoch solltest Du Dir genau überlegen, ob ein Widerspruch gegen die Note sinnvoll ist – schließlich kannst Du die Zeit und Energie dafür auch in einen neuen Versuch stecken. Es kann ein paar Monate oder sogar einige Jahre dauern, bis ein Widerspruchsverfahren komplett durchlaufen ist. Auch Anwaltskosten können anfallen. Und leider zeigt die Praxis, dass die Erfolgschancen gegen null tendieren.

Wenn Du allerdings im letzten Versuch Deine Bachelorarbeit nicht bestanden hast, solltest Du auf jeden Fall Widerspruch einlegen – Du hast schließlich nichts zu verlieren. Wenn Du Glück hast, geht es schnell und klappt mit der letzten Chance.

Wenn Du überlegst, Widerspruch einzulegen, empfehlen wir Dir erstmal eine kostenlose Ersteinschätzung zu Deinem Fall. Bei Klugo kannst Du ganz unverbindlich Deinen Fall schildern und bekommst direkt eine erste Einschätzung, ohne dass Du dafür zahlen musst.

Welche Fristen musst Du beachten?

Wenn Du die Bachelorarbeit nicht bestanden hast, muss die Hochschule Dir mit dem schriftlichen Bescheid auch eine sogenannte Rechtsbehelfsbelehrung zuschicken. Wenn Du diese bekommen hast, muss Dein Widerspruch gegen die Benotung spätestens einen Monat nach Bekanntgabe der Ergebnisse vorliegen, sonst verfällt Dein Anspruch. Fehlt die Rechtsbehelfsbelehrung hingegen, verlängert sich dieser Zeitraum zu Deinen Gunsten auf ein Jahr. Um die jeweilige Frist zu wahren, kannst Du zunächst formlos Widerspruch einlegen und die Begründung später nachreichen.

Diese Begründung muss schriftlich erfolgen und braucht allerdings gute Argumente. Es reicht nicht aus, wenn Du allgemein die Meinung vertrittst, dass die Bachelorarbeit zu schlecht bewertet wurde – für die inhaltliche Einschätzung steht dem Prof ein Bewertungsspielraum zu. Den überschreitet er erst, wenn z. B. seine Korrekturbemerkungen unsachlich oder sogar beleidigend sind oder er fachlich allgemein anerkannte Tatsachen als falsch bewertet. Wenn Du etwa eine Bachelorarbeit zum Thema Evolutionsbiologie schreibst, kann der Prof Dich nicht mit der Begründung durchfallen lassen, dass er persönlich die Evolutionstheorie ablehnt. Er wendet sich damit gegen anerkannte wissenschaftliche Erkenntnisse des Fachbereichs und ist daher im Unrecht, wenn er Deine Arbeit aus diesem Grunde kritisiert.

Wie läuft ein Widerspruchsverfahren ab?

Mit dem formalen Widerspruch ist noch nichts gewonnen. Zunächst einmal bekommt Dein Betreuer die Möglichkeit, seine Benotung zu überdenken. Wenn er seine Meinung nicht ändert, ist der Prüfungsausschuss am Zug. Meist wird an dieser Stelle ein weiteres Gutachten beauftragt. Dieses kann die vorherigen Einschätzungen aber auch einfach bestätigen – damit wäre der Fall aus Sicht der Uni erledigt.

Jetzt hast Du prinzipiell noch die Möglichkeit zu klagen. Die Praxis zeigt jedoch: Bei dieser Art von Klagen gewinnen so gut wie immer die Unis. Um Recht zu bekommen, brauchst Du gute Argumente: Eine schlechte Betreuung, vermeintliche Befangenheit und böswilliger Vorsatz der Profs sind kaum zu beweisen und haben daher wenig Erfolgschancen.

Die Bewertung der Bachelorarbeit und anderer Prüfungen wird vor Gericht nur auf objektive Korrektur- oder Verfahrensfehler untersucht. Wir haben dutzende Gerichtsurteile durchgelesen und nur einen Fall gefunden, in dem ein Student einen (Teil-) Erfolg errungen hat. Er hatte mehrfach geklagt und bekam durch einen Vergleich einen zusätzlichen Wiederholungsversuch gestattet. Angeblich waren wichtige Geräte zur Datenerfassung nicht bereitgestellt worden. Leider hat der Student auch im dritten Versuch die Bachelorarbeit nicht bestanden. Seine letzte Klage wurde daraufhin abgewiesen. Insgesamt haben diese Verfahren fünf Jahre gedauert – und sind ohne Abschluss geendet.

Zweitversuch – kannst Du die Bachelorarbeit wiederholen?

Normalerweise ja. In der Prüfungsordnung Deiner Hochschule ist festgelegt, was passiert, wenn ein Student in seiner Bachelorarbeit durchgefallen ist und wie viele Versuche ihm insgesamt zustehen. Das sind in der Regel zwei oder drei. Dabei musst Du Dir keine Sorge um Deinen Notenschnitt machen, denn es zählt normalerweise nur die bessere Bewertung. Es wird kein Mittelwert gebildet. Es kann aber sein, dass in Deinem Zeugnis die Anzahl Deiner Versuche vermerkt wird. Auch der Zeitrahmen ist vorgegeben – oft musst Du schon wenige Wochen, nachdem Du die Bachelorarbeit nicht bestanden hast, den nächsten Versuch starten.

Wenn Du die Bachelorarbeit wiederholen willst, such Dir – wenn möglich – einen neuen Betreuer. Finde außerdem im Detail heraus, welche Probleme Dir in der Bachelorarbeit die 5,0 beschert haben. Nur dann kannst Du die richtigen Maßnahmen ergreifen und eine Wiederholung dieser Fehler vermeiden. Auch wenn nicht jeder einzelne Punkt auf Deine Situation zutrifft – Du solltest alle Tipps beherzigen, damit Du dieses Mal doppelt und dreifach abgesichert bist.

Tipps für den Zweitversuch der Bachelorarbeit

  • Du bist mit dem Thema nicht zurechtgekommen? Umso besser, dass Du sowieso ein neues wählen musst. Damit Du komplett unbelastet in den neuen Versuch starten kannst, kann eine völlig neue Ausrichtung sinnvoll sein.

TIPP

Themensuche für die Bachelorarbeit – tausende Beispiele online finden!

Du hast keine Ahnung, wie Du dieses Mal das perfekte Thema finden sollst? Bei GRIN findest Du mehr als 200.000 Arbeiten aus Hunderten Fachbereichen. Über die Stichwortsuche findest Du in Sekundenschnelle spannende Bachelorarbeiten mit Bestnoten aus genau Deinem Studiengang. Daraus kannst Du ganz leicht eine gute Fragestellung ableiten – wandle einfach das Land, die Epoche oder die Untersuchungsmethode ab. Damit steht der 1,0 nichts mehr im Weg, wenn Du Deine Bachelorarbeit wiederholst!

  • Bei Schwierigkeiten, das Thema zu treffen, bitte um eine engmaschigere Betreuung durch Deinen zuständigen Prof.
  • Such Dir ein professionelles Lektorat, falls Dir Form- und Rechtschreibfehler das Genick gebrochen haben.
  • Wenn Du unter chronischer Aufschieberitis leidest, erstelle einen detaillierten Zeitplan zur Bachelorarbeit.
  • Und wenn es an den korrekten Quellenangaben gehapert hat, nutze in Zukunft eine Plagiatsprüfung online.

Bachelorarbeit verlängern oder Zweitversuch schreiben?

Du stehst kurz vor der Abgabefrist Deiner Bachelorarbeit – aber Du glaubst, Du schaffst es nicht? Jetzt solltest Du strategisch vorgehen. Du musst entscheiden, was Dir persönlich am wichtigsten ist und Deine nächsten Schritte danach ausrichten.

Wenn Du schnell den Abschluss brauchst, die Note aber eher egal ist, solltest Du auf jeden Fall abgeben. Vielleicht bekommst Du auch für eine unvollständige Bachelorarbeit noch eine 4,0. Dieses Vorgehen kann sinnvoll sein, wenn Du z. B. schon einen Masterplatz sicher hast. Die Voraussetzung ist, dass es sich um Deinen ersten Versuch handelt.

Falls Du hingegen unbedingt eine gute Note brauchst, solltest Du den Zweitversuch wahrnehmen. Du kannst die Bachelorarbeit abbrechen und neu anfangen. Es ist zwar ärgerlich, die bereits investierte Zeit zu verlieren und die Anzahl der benötigten Versuche eventuell im Zeugnis vermerkt zu bekommen, aber dafür hast Du die realistische Chance auf eine 1,0 statt einer 4,0 als Bachelorarbeits-Note.

Anders sieht es aus, wenn es sich bereits um den letzten Versuch handelt. Zunächst solltest Du probieren, noch kurzfristig eine Verlängerung der Bachelorarbeit zu bekommen. Vor allem wenn Du krank geworden bist oder ein Todesfall im engen Familienkreis Dich aus der Bahn geworfen hat, stehen Deine Chancen gut. Hier sind maximal vier bis sechs Wochen Aufschub möglich, die Du beim Prüfungsausschuss beantragst. Vielleicht hast Du aber auch ohne solch einen Vorfall Glück und Dein Prof gönnt Dir ein paar Tage mehr.

Dann heißt es: Zähne zusammenbeißen und Nachtschichten einlegen! Es lohnt sich, alles zu versuchen und das abzugeben, was Du zustande bringst. Die Note wird vermutlich nicht die beste, aber wahrscheinlich schaffst Du den Abschluss.

Die Bachelorarbeit nicht bestanden? Die 5 häufigsten Gründe

Es passiert immer mal wieder, dass Leute in ihrer Bachelorarbeit durchfallen – das ist kein Weltuntergang. Die Gründe, warum jemand seine Bachelorarbeit nicht bestanden hat, sind fast immer dieselben:

  1. Am Thema vorbei: Die Bachelorarbeit hat die Forschungsfrage nicht beantwortet. Oder nur ein kleiner Teil des Textes passt zur Forschungsfrage und der Großteil der Arbeit wurde mit Unwichtigem aufgefüllt. Beim nächsten Versuch solltest Du Dich enger mit Deinem Betreuer abstimmen. Gleiche vor der Abgabe nochmal die Fragestellung mit dem Fazit ab. Das muss nämlich, als Kurzform Deiner Arbeit, die Antwort auf die Frage beinhalten. Kleiner Tipp: Lass Freunde, Bekannte und Kommilitonen ebenfalls die Fragestellung mit dem Fazit abgleichen.
  2. Wissenschaftliche Eigenleistung fehlt: Auch wer Ahnung vom Thema hat und richtig zitiert, kann noch einiges falsch machen. Es reicht nicht, Meinungen aus der Sekundärliteratur wiederzugeben oder einen Sachverhalt nur zu beschreiben. Die Bachelorarbeit braucht einen deutlichen wissenschaftlichen Mehrwert. Der entsteht erst durch Vergleiche, Analysen und Auswertungen. Wenn Dein Studiengang es zulässt, wähle ein Thema mit empirischem Teil. So bist Du gezwungen, wissenschaftliche Eigenleistung zu liefern.
  3. Plagiat: Nicht immer entstehen Plagiate bewusst – dem Prüfungsausschuss ist das aber im Zweifel egal. Vermeide das durch ein paar einfache Maßnahmen. Nutze ein Zitierprogramm wie Endnote oder Zotero. Hinterlege dort gleich zu Beginn die Zitierregeln aus Deinem Fachbereich. Der Rest läuft automatisch und blitzschnell – Du musst die Quellenangaben nicht mal mehr Korrektur lesen. Und wenn Du vor der Abgabe der Arbeit noch eine Plagiatsprüfung online nutzt, kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Denn solche Programme nutzen auch die Unis, um Deine Arbeit zu überprüfen. Schaue Dir also genau an, welche Teile als mögliches Plagiat gekennzeichnet werden und checke die Quellenangaben dazu noch einmal extra gründlich.
  4. Es fehlen Teile: Egal, ob aus Schusseligkeit die falsche Version abgegeben wurde oder am Ende die Zeit zu knapp war – wenn ganze Teile fehlen, kann das ein plausibler Grund sein, dass jemand die Bachelorarbeit nicht bestanden hat. Teile, die oftmals fehlen oder zu kurz ausfallen, sind die Beschreibung der Methodik oder die Einordnung in den aktuellen Forschungsstand.
  5. Unwissenschaftliche Arbeitsweise: Eine gute wissenschaftliche Arbeit ist ein Gesamtpaket. Dazu gehören auch der richtige Umgang mit Quellen, die Anwendung von Methodik und ein hohes Sprachniveau.
    • Qualität der Quellen: Wichtig ist die Einschätzung, ob eine Quelle seriös und wissenschaftlich zitierfähig ist oder nicht. Schlechte Quellen sind solche, die vor der Veröffentlichung nicht fachlich geprüft werden. Dazu gehören Wikipedia-Artikel, Blogeinträge oder andere Bachelorarbeiten. Aber auch veraltete oder unglaubwürdige Quellen solltest Du entweder im Text kritisch einordnen oder ganz weglassen. Benutze stattdessen Artikel aus wissenschaftlichen Fachmagazinen und Literatur, die Du über Google Scholar oder Deine Uni-Bib findest.
    • Anzahl der Quellen: Außerdem braucht die Arbeit eine genügend große Anzahl an seriösen Quellen. Damit beweist Du, dass Du Dich wirklich im Detail mit dem Thema Deiner Bachelorarbeit beschäftigt und es von allen Seiten beleuchtet hast. Die Mindestanzahl ist abhängig vom Fachbereich und Umfang der Arbeit, aber ein ungefährer Richtwert sind 2 Quellen pro geschriebener Seite. Wenn Du 50 Seiten geschrieben hast, solltest Du ungefähr 100 Quellen benutzt haben.
    • Methodik: Wissenschaftliches Arbeiten zeichnet sich dadurch aus, dass unterschiedliche Methoden und Theorien auf ein Thema angewandt werden. Wenn Du Dich z. B. dafür entschieden hast, Interviews durchzuführen, musst Du das auch begründen. Erkläre, warum diese Arbeitsweise für Deine Bachelorarbeit die beste Wahl ist und wie Du vorgegangen bist, um die Daten zu erheben.
    • Formalien: Sprachliche und Formatierungs-Vorgaben sind zwar manchmal lästig, garantieren aber auch den wissenschaftlichen Standard einer Bachelorarbeit. Informier Dich schon im Vorfeld über die Regeln Deines Fachbereichs und halte Dich streng an die geforderten Seitenränder, Nummerierungen und Reihenfolgen. Auch Umgangssprache ist ein Tabu.

Ein Ratschlag, der immer mal wieder in Internetforen auftaucht: Bei einer schlechten Note wegen Formfehlern einfach den Prof fragen, ob man nochmal nachbessern darf – ohne, dass das als Zweitversuch gewertet wird natürlich. Auf offiziellem Weg ist das nicht möglich, weshalb wir von dieser Maßnahme abraten. Manche Profs sind vielleicht nachsichtig, bei anderen bringt man sich schon mit der Anfrage in Ungnade. Es besteht auch das Risiko, in größere Schwierigkeiten zu kommen, wenn dieses Vorgehen als Täuschungsversuch interpretiert wird. Und wenn die Note bereits eingetragen ist, hast Du sowieso keine Chance mehr, damit durchzukommen.

Bachelorarbeit verlängern mit Härtefallantrag?

Viele, die auch im letzten Prüfungsversuch in der Bachelorarbeit durchgefallen sind, setzen ihre Hoffnung auf den Härtefallantrag, um die Zwangsexmatrikulation zu vermeiden. Auch wenn jede Uni diese Regelung ein bisschen anders handhabt, brauchst Du in jedem Fall schwerwiegende und nachweisbare Gründe, warum Du noch eine Chance verdienst. Recht gute Aussichten haben:

  • Schwere Unfälle oder Erkrankungen (auch psychische), die während der Bearbeitungsphase eingetreten sind
  • Notwendige Daten oder Werkzeuge, die trotz Zusage nicht zur Verfügung standen (v. a. bei Bachelorarbeiten im Unternehmen)
  • Tod eines nahen Verwandten (ersten Grades, also Eltern oder Kinder)

Im Rahmen eines solchen Antrags musst Du begründen, warum Du über einen längeren Zeitraum beeinträchtigt warst. Die besten Chancen hast Du, wenn Du Dich sofort an Deinen Betreuer und das Prüfungsamt wendest, sobald ein Problem auftritt – also so früh wie möglich vor der Abgabefrist.

Kann man auch nach der Abgabe einen Härtefallantrag stellen?

Ein Härtefall bezeichnet eine Ausnahmesituation, die direkten Einfluss auf Deine Verfassung und daher Deine Prüfungsfähigkeit hat. Im besten Fall, also bei Genehmigung des Antrags, bekommst Du noch einen Versuch.

Im Nachhinein ist die Genehmigung eines Härtefallantrags nicht unmöglich, aber noch einmal deutlich schwieriger. Denn Du bist während der Arbeitsphase der Bachelorarbeit selbst dafür verantwortlich, Probleme so schnell wie möglich an das Prüfungsamt zu melden. Du müsstest also bei einem nachträglichen Härtefallantrag glaubhaft vermitteln, warum die Arbeit unmöglich durch eine Fristverlängerung gerettet werden konnte. Auch damit kannst Du letztendlich vor Gericht scheitern, denn leider werden die Regelungen sehr eng ausgelegt. So wurden beispielsweise schon Klagen von Studenten abgewiesen, die während der Bearbeitung kranke Familienmitglieder pflegen mussten und deshalb die Bachelorarbeit nicht bestanden haben.

Übrigens: Ein Widerspruch und ein Härtefallantrag sind nicht das Gleiche! Mit dem ersten widersprichst Du der Note. Im Gegensatz dazu akzeptierst Du beim Härtefallantrag die Entscheidung Deines Profs, bittest aber um die Anerkennung schwieriger Umstände, die eine angemessene Bearbeitung der Bachelorarbeit unmöglich gemacht haben.

Im Extremfall – also bei drohendem Verlust des Prüfungsanspruchs und Zwangsexmatrikulation – kann es sinnvoll sein, beides erst mal formlos einzureichen. Damit stellst Du sicher, keine Fristen zu verpassen. Du kannst den Widerspruch später zurückziehen oder eine ausführliche schriftliche Begründung nachliefern. Für das weitere Vorgehen solltest Du Dir allerdings rechtlichen Beistand holen. Beachte dabei, dass dann Anwalts- und Gerichtskosten anfallen und dass einige Hochschulen sogar Geld für den Widerspruch verlangen. So gibt die Uni Stuttgart an, in „erkennbar erfolglosen“ Fällen eine Verwaltungsgebühr von bis zu 1.000 € zu berechnen.

Bachelorarbeit im letzten Versuch nicht bestanden – was nun?

Du hast alles versucht, aber Du hast die Bachelorarbeit endgültig nicht bestanden. Das bedeutet auch, dass Du das Fach eigentlich in ganz Deutschland nicht mehr studieren darfst. Es gibt allerdings Ausnahmen und alternative Wege, die Dich doch noch zu Deiner Traumkarriere führen können – auch nachdem Du in der Bachelorarbeit durchgefallen bist!

Im Ausland zu Ende studieren

Wenn Du in Deutschland durch den letzten Versuch gefallen bist, verleg doch den Rest Deines Studiums ins Ausland. So kannst Du trotz verlorenem Prüfungsanspruch Deinen ursprünglichen Studiengang erfolgreich beenden. In Österreich, der Schweiz oder Osteuropa ist die Auswahl an deutschsprachigen Studienangeboten besonders groß. Was besonders praktisch ist: Manchmal gibt es im Ausland verschiedene Modelle und Du kannst das Studium auch ohne Bachelorarbeit abschließen. Du musst Dich also nicht noch einmal mit diesem Ärgernis rumschlagen, sondern belegst stattdessen ein paar Module mehr.

Achte aber darauf, dass das Studium z. B. durch das ECTS-Punktesystem internationalen Standards entspricht. Damit ist später die Anerkennung des Abschlusses in Deutschland garantiert. Außerdem sollte so die Anrechnung bisheriger Studienleistungen relativ problemlos funktionieren. Es kann sein, dass Du erst noch ein paar Semester absolvieren musst, bevor Du den Abschluss erneut in Angriff nehmen kannst.

Studiengang wechseln

Selbstverständlich kannst Du Dich umorientieren und in einen anderen Studiengang wechseln. Du kannst entweder ein komplett neues Fach auswählen oder einen Studiengang suchen, der mit Deinem alten thematisch verwandt ist und bei dem Dir bereits bestandene Module angerechnet werden können. Dafür musst Du aber wahrscheinlich auch die Hochschule wechseln.

Hochschule wechseln

Moment... Du darfst das Fach doch an keiner Hochschule mehr studieren, oder? Die Antwort lautet Jein. Grundsätzlich kannst Du den Studiengang, bei dem Du rausgeflogen bist, nicht mehr studieren. Verwandte Studiengänge stehen Dir jedoch weiterhin offen. Was als verwandter und was als derselbe Studiengang eingestuft wird, ist an jeder Hochschule unterschiedlich geregelt. Manchmal geht es darum, wie ein Studiengang heißt, manchmal, welche Module und Schwerpunkte er enthält. Finde heraus, ob das klappt, indem Du bei den Prüfungsämtern und Studienberatungen Deiner Wunschhochschulen nachfragst. Die können Dir auch sagen, wie viele Deiner bisherigen Leistungspunkte angerechnet werden können. Am besten stehen die Chancen bei einem Wechsel von einer Uni auf eine FH. So kannst Du bspw. statt allgemeiner BWL dann Health Management oder International Finance studieren.

Ausbildung machen

Keine Lust mehr auf Uni? Auch eine Ausbildung in Deinem Fachbereich ist eine gute Idee. In unserer Datenbank findest Du fast 2.000 freie Ausbildungsplätze in ganz Deutschland. Mit Sicherheit ist auch einer für Dich dabei! Die Ausbildungsdauer kann sich außerdem drastisch verkürzen, wenn Du Dir Deine bisher im Studium erbrachten Leistungen anerkennen lässt.

Wenn Du Dich dafür entscheidest, erstmal ins Berufsleben zu starten, solltest Du jetzt sofort mit der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder Job anfangen. Verschaffe Dir einen ersten Überblick über die Ausbildungsplätze und Stellen, die es gerade gibt, welche Voraussetzungen gefordert sind und was Dir dafür geboten wird. Klicke Dich einfach durch die Stellen in dieser Jobbörse durch - das kostet Dich wenige Minuten.

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Ins Berufsleben einsteigen

Du hast 15 Semester studiert, bist dann aber an der Bachelorarbeit gescheitert? Das, was Du über Jahre im Studium gelernt hast, kann Dir keiner mehr nehmen. Vielleicht hast Du schon mehrere Praktika absolviert und anderweitig Berufserfahrung gesammelt. Wenn Du Dich in der Bewerbung auf Deine Stärken berufst, kannst Du auch ohne Studienabschluss einen guten Job finden – z. B. in unserer Jobbörse.

Selbstständig machen

Du trägst schon seit Jahren diese geniale Idee für ein Start-up mit Dir rum? Vielleicht bist Du eher der Praktiker als der Akademiker und jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, Dich selbstständig zu machen. Oder Du fängst erst mal langsam an, findest bei unserer Freelancer-Börse die passenden Aufträge und baust Dein Geschäft dann aus. Informier Dich auch bei der Bundesagentur für Arbeit über Fördermöglichkeiten und Weiterbildungsmaßnahmen.

So klappt's trotzdem mit der Karriere: