Studiengang wechseln: Bei uns erfährst Du, was Du in puncto Studienwechsel beachten musst und ob es für Dich Sinn macht, den Studiengang zu wechseln. Wichtig ist, dass Du Dir für Deine Entscheidung genügend Zeit lässt und eine Studienberatung in Anspruch nimmst. Außerdem solltest Du prüfen, ob Deine bisherigen Studienleistungen im neuen Fach anerkannt werden und ob Du weiterhin einen BAfÖG-Anspruch hast. Auch die Uni zu wechseln kann unter Umständen Sinn machen. Zudem solltest Du die Studienhöchstdauer z. B. bei einem Nebenfachwechsel im Blick behalten. Hier erfährst Du die wichtigsten Dinge, die Du beim Studiengang wechseln beachten musst – inklusive praktischer Checkliste!
Wann ein Studiengangwechsel sinnvoll ist - und wann nicht
Die Motive, aus denen Studenten ihren Studiengang wechseln, können persönliche Überforderung, geänderte Interessen oder überfüllte Seminare sein. Oft ist es eine Kombination aus mehreren Gründen, die zum Studiengangwechsel führt.
Vor allem im ersten Semester haben viele Studenten mit Unzufriedenheit zu kämpfen. Das muss aber nicht bedeuten, dass Dein Studienfach für Dich nicht das richtige ist. Gerade zu Studienbeginn ist vieles noch neu und ungewohnt. Gib Dir ein wenig Zeit, Dich erst einmal im Unialltag zurecht zu finden. Außerdem musst Du Dich an die neuen Lernstrukturen gewöhnen. Besteht Dein Frust auch nach dem ersten Semester fort, solltest Du unbedingt herausfinden, warum Du unzufrieden bist.
Darüber hinaus solltest Du vor einem möglichen Studienwechsel unbedingt zur Studienberatung gehen, um ein persönliches Beratungsgespräch in Anspruch zu nehmen.
Nachfolgend haben wir die wichtigsten Gründe aufgelistet, die für und gegen einen Studienfachwechsel sprechen.
Es macht Sinn, den Studiengang zu wechseln:
- Wenn Du bereits einen Plan B in der Tasche hast, z. B. durch einen Berufsorientierungstest. Dieser liefert Dir alternative Karrieretipps – passend zu Deinen persönlichen Stärken.
- Wenn Dir Dein Studiengang dauerhaft keinen Spaß macht und Du ihn nicht durch einen Wechsel von Dozenten oder Veranstaltungen attraktiver gestalten kannst.
- Wenn Du in Deinem Studienfach durchgehend schlechte Noten hast oder bereits mehrere Prüfungen nicht bestanden hast.
- Wenn Du grundsätzlich mit der eingeschlagenen Fachrichtung unglücklich bist. Zum Beispiel, wenn Du die Studienrichtung nur Deinen Eltern zuliebe gewählt hast, Deine Interessen aber eigentlich woanders liegen.
- Wenn Du den Studiengang wechseln kannst, ohne Zeit zu verlieren.
- Wenn Du nach einer Beratung an Deiner Hochschule zu dem Schluss gekommen bist, dass es sinnvoll ist, den Studiengang zu wechseln.
Es macht keinen Sinn, den Studiengang zu wechseln:
- Wenn Du bereits kurz vor Ende Deines Studiums bist. In diesem Fall ist es besser, einen Abschluss „in der Hand“ zu haben, als im 7. Semester abzubrechen.
- Wenn Du nur mit einem kleinen Teil der Fächer Probleme hast. Nimm unter Umständen Nachhilfe und versuche, die Probleme zu beheben!
- Wenn Du Dein Studium gerade erst begonnen hast. Gib Dir mindestens ein Semester Zeit, um Kurzschlussreaktionen zu vermeiden!
- Wenn Dir Dein Studium fachlich gefällt, Du aber Probleme mit den Studienbedingungen hast, wie z.B. überfüllte Hörsäle oder Dozenten.
- Wenn es schon der 2. oder 3. Studiengangwechsel wäre (Achtung: Ein häufiger Wechsel kann in Vorstellungsgesprächen durchaus zum Stolperstein werden! Hier solltest Du auf Nachfragen nach dem Wechselgrund vorbereitet sein!).
Studienwechsel: Deine Checkliste
Um die Angst vor einem möglichen Studienfachwechsel zu verlieren, haben wir Dir eine praktische Checkliste zusammengestellt. Hier siehst Du noch einmal abschließend zusammengefasst, welche Dinge Du in puncto Studiengang wechseln beachten solltest:
✓ Lass Dir genügend Zeit für die Entscheidung eines Studienwechsels – am besten nicht vor Ende des 1. Semester!
✓Nimm auf jeden Fall ein persönliches Gespräch bei der Studienberatung in Anspruch, bevor Du eine Entscheidung triffst!
✓Mache Dich schlau, welche Inhalte im neuen Studienfach auf Dich zukommen werden. Besuche Vorlesungen als Gasthörer, sprich mit Kommilitonen und Dozenten des neuen Studiengangs! Außerdem ist es empfehlenswert, einen Termin mit der Fachstudienberatung Deines neuen Wunschfaches zu vereinbaren.
✓Informiere Dich über eventuelle Eignungstests, Zulassungsbeschränkungen, geforderte Praktika und weitere Bewerbungsmodalitäten im neuen Fach!
✓Kläre, ob Deine bisherigen Studienleistungen im neuen Fach anerkannt werden und ob Du alle Zulassungsvoraussetzungen für das neue Fach erfüllst. So kannst Du wechseln, ohne Lücke im Lebenslauf.
✓Kläre rechtzeitig bestehende Fristen für Immatrikulation und Exmatrikulation!
✓Prüfe, ob Du für ein artverwandtes Studienfach eine Unbedenklichkeitsbescheinigung benötigst. Diese erhältst Du von Deinem Prüfungsamt. Sie bescheinigt Dir, dass Du bislang noch nicht endgültig durch eine entscheidende Prüfung gefallen bist.
✓ Kläre, ob Du überhaupt an Deiner (neuen) Uni die von Dir gewünschte Fächerkombination studieren kannst!
✓Frag beim BAföG-Amt nach, ob Du auch nach dem Studienfach wechseln weitere Unterstützung erhältst und ob Du dafür ggf. einen neuen Antrag stellen musst! Normalerweise laufen die Bafög-Forderungen bei Wechsel vor Beginn des vierten Semesters weiter. Eine verlässliche Auskunft bekommst Du beim Bundesministerium für Bildung und Forschung.
✓Informiere Deine Krankenversicherung – insbesondere, wenn eine mehrmonatige Lücke zwischen den Studiengängen liegt!
Mehr zum Thema Studium:
- Uni oder FH: Was ist besser für Dich?
- Fachhochschulabschluss: Diese Vorteile bringt er!
- Urlaubssemester: Welche Förderungen laufen weiter?
- Fachsemester vs. Hochschulsemester: Wo ist der Unterschied?
- Regelstudienzeit: Wie viele Leute schaffen es?
- Master ohne Bachelor: Geht das überhaupt?
- Erststudium – was zählt dazu?
- Studienabbruch: 10 Fragen, die Dir bei der Entscheidung helfen