Die Geowissenschaft beschäftigt sich mit unserer Erde aus einer naturwissenschaftlichen Perspektive. In der Betrachtung spielen aber nicht nur die allgemeinen Funktionsweisen der Umwelt und Naturgewalten eine wichtige Rolle! Auch die drängenden Ressourcenprobleme und der globale Klimawandel, die Rohstoff- und Energieversorgung sind brisante Inhalte der Geowissenschaften. Das Geowissenschaften-Studium vereint also verschiedene wissenschaftliche Disziplinen wie die Geologie, die Geophysik und die Mineralogie miteinander zu einem abwechslungsreichen Studiengang.
Das Geowissenschaften-Studium in Zahlen: Abschluss, Jobaussichten, Gehalt
Gehalt
Abschluss
Beschäftigung
Zufrieden
Einstiegsbranchen für Geowissenschaften Absolventen
Die Mehrheit der Geowissenschaften Absolventen arbeitet im Bereich Bildung und Forschung
Gehaltsentwicklung Geowissenschaften Absolventen
Nach 10 Jahren erhöht sich das Einstiegsgehalt von Geowissenschaften Absolventen deutlich
Wo kann man Geowissenschaften studieren?
So gut wie jede Universität bietet ein Geowissenschaften-Studium an. An Fachhochschulen hingegen gibt es den Studiengang nicht. Du hast die Wahl aus 23 Studiengängen im Bachelor, und 25 Studiengängen im Master. An manchen Universitäten heißt das Geowissenschaften-Studium Angewandte Geowissenschaft. Dieses ist dann eher auf die Praxis konzentriert, statt auf die Theorie.
Welche Inhalte hat ein Geowissenschaften-Studium?
Du lernst in dem Geowissenschaften-Studium, wie sich die Erde entwickelt hat. Außerdem lernst Du die vielfältigen physikalischen, chemischen, sowie biologischen Prozesse der Erde zu verstehen und zu analysieren. Die Grundlagen von einem Geowissenschaften-Studium sind deshalb immer die Naturwissenschaftlichen Fächer Biologie, Physik und Chemie, sowie auch die Mathematik. Manchmal gibt es in dem ersten Semester noch Kurse zu diesen Grundlagenfächern. Ansonsten sind folgende Themen meist Hauptbestandteil von dem Studium:
- Geophysik: Wissenschaft von den Eigenschaften und Prozessen der Erdkruste, des Erdinnern, der Ozeane, der Atmosphäre und der Planeten unseres Sonnensystems auf physikalischer Ebene.
- Geologie: Die Lehre der Zusammensetzung und Struktur von der Erdkruste sowie von Gesteinen. Auch die Entwicklungsgeschichte der Zusammensetzungen spielt dabei eine Rolle. Ebenso die Prozesse, die zu Veränderungen führen.
- Geographie: Beschäftigt sich mit der physischen Beschaffenheit der Erde.
- Emissions- und Umweltschutz: Forstwirtschaft, Landschaftsplanung, die Beurteilung von Umweltverschmutzung und auch die Vorbeugung und Schadensminimierung.
- Rohstoffkunde: Die Lehre von der Gewinnung und Eigenschaften von natürlichen Rohstoffen, und die Auswirkungen, die die Gewinnung auf die Umwelt hat.
Jede Universität legt ihre Themenschwerpunkte ein wenig anders. Oft hast Du auch Wahlmöglichkeiten aus verschiedenen Fächern und kannst Vertiefungskurse besuchen. Diese Fächer können aber in unterschiedlicher Gewichtung in dem Geowissenschaften-Studium vorkommen:
- Kartografie: Die Lehre und die Technik für die Darstellung von Himmelskörpern in Karten, die spezielle Daten des Geländes beinhalten.
- Geoinformatik: Computergestützte Informationserfassung, Speicherung, Analyse und Visualisierung von raumbezogenen Informationen. Auch die Vernetzung, Mobilisierung und Navigation spielt dabei eine Rolle.
- Humangeografie: Beschäftigt sich mit dem Einfluss des Menschen auf den geographischen Raum, sowie mit dem Einfluss des geografischen Raumes auf den Menschen und auf Gesellschaften.
- Mineralogie: Die Entstehung und die Eigenschaften von Mineralien.
- Hydrologie: Wissenschaft von dem Wasser in der Erdbiosphäre.
- Ozeanografie: Die Wissenschaft der Meere.
- Glaziologie: Das Auftreten und die Eigenschaften von Eis und Schnee.
- Bodenkunde: Die Entstehung und Entwicklung von dem Erdboden.
- Geotechnik: Beschreibung von den technischen Eigenschaften des Baugrundes. Wie kann man die natürlichen Gegebenheiten bei dem Bau von neuen Gebäuden beachten.
- Limnologie: Die Beschäftigung der Binnengewässer und ihre Bedeutung für das Ökosystem.
Die Arbeit in dem Hochschuleigenen Labor ist auch fast immer Bestandteil von einem Geowissenschaften-Studium. Dabei lernst Du, wie Du ganz konkret die Beschaffenheit von Stoffen untersuchen kannst.
Welche Berufe gibt es mit einem Geowissenschaften-Studium?
Berufe
Nach dem Geowissenschaften-Studium kannst Du sowohl hauptsächlich an dem Schreibtisch arbeiten, oder aber draußen im Gelände und in der Natur. Hier sind einige Branchen aufgelistet, in denen Du als Geowissenschaftler Arbeit finden kannst:
- Baugrunduntersuchung: Die geophysikalischen und geochemischen Eigenschaften eines Gebietes untersuchen, in dem zum Beispiel eine Brücke gebaut werden soll.
- Tiefbauuntersuchung: Für eine Ingenieurfirma oder für Bohrfirmen.
- Arbeit in der Abfallbranche und im Recycling.
- Gewässerschutz, Trinkwasserversorgung oder Wasserwirtschaft.
- Versicherungen: Bearbeitung von Umweltschäden.
- Öffentliche Verwaltung: Umweltrichtlinien entwickeln oder die Einhaltung von Richtlinien überprüfen.
- Gutachtertätigkeit: Für Projekte in Bezug auf die Umweltverträglichkeit.
- In der Verfahrens- und Produktionsentwicklung.
- Datenerhebung und Datenanalyse: Geoinformatik, computergestützte Datenauswertungen.
- Stadt- und Umweltplanung: Daten sammeln und auswerten.
- In Behörden oder Nichtregierungsorganisationen: Konzepte für den Umgang mit Rohstoffen oder mit Gefahrenstoffen erstellen.
Mit einer abgeschlossenen Promotion kannst Du auch in die Forschung gehen. Hier hast Du die Möglichkeit, auf Forschungsexpeditionen dabei zu sein. Unter Umständen zum Beispiel an die Antarktis oder in Gebieten, wo aktive Vulkane vorhanden sind.
Gehalt
Im Durchschnitt bekommen Studenten nach dem Geowissenschaften-Studium im Master zwischen 3.000 und 3.500 Euro im Monat. Nur mit einem Bachelor gibt es durchschnittlich ein etwas niedrigeres Einstiegsgehalt. Wenn Du ein wenig Berufserfahrung gesammelt hast, bekommst Du meistens bis circa 4.800 Euro monatlich. Falls Du im öffentlichen Dienst arbeitest, kannst Du mit jahrelanger Erfahrung bis zu 5.600 Euro verdienen. Falls Du promoviert hast, erhältst Du danach sogar etwa 6.000 Euro jeden Monat.
Welche Voraussetzungen brauche ich, um Geowissenschaften zu studieren?
Wenn Du Geowissenschaften studieren willst, brauchst Du entweder die Allgemeine Hochschulreife, oder die Fachhochschulreife mit naturwissenschaftlichen Schwerpunkt. Besondere Eignungstests oder ein Auswahlverfahren musst Du nicht durchlaufen.
NC fürs Geowissenschaften-Studium
Das Studium Geowissenschaften ist in den allermeisten zulassungsfrei. Du brauchst also keine bestimmte Abschlussnote in Deinem Schulzeugnis. An einigen wenigen Universitäten musst Du aber einen bestimmten Notendurchschnitt vorweisen können. Der Numerus Clausus liegt aber nicht besonders hoch, an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen lag er zum Beispiel zuletzt bei 3,5. Wenn Du Dich also für den Studiengang einschreiben willst, hast Du sehr gute Chancen einen Platz zu erhalten und sogar an Deiner Wunschuniversität angenommen zu werden!
Wie läuft das Geowissenschaften-Studium ab?
Bachelor
Der Bachelor dauert sechs Semester lang. Je nachdem, ob Du Geowissenschaft oder Angewandte Geowissenschaft studierst, ist der Studiengang eher theoretisch oder praxisorientierter aufgebaut. Falls Du anwendungsorientiert studierst, sind oft sowohl studieninterne, als auch externe Praktika Pflichtbestandteil des Studiums.
Exkursionen in die Natur finden aber in der Regel bei beiden Studienvarianten statt. Hier kannst Du Dein erlerntes Wissen praktisch anwenden! Du vermisst ein bestimmtes Gelände und analysierst zum Beispiel die Bodenbeschaffenheit während dieser Exkursionen. Trotzdem besteht natürlich ein großer Teil des Studiums darin, Vorlesungen zu besuchen, Klausuren zu schreiben, und Präsentationen vorzubereiten und zu halten. Zuletzt schreibst Du dann eine theoretische Bachelorarbeit und schließt wenn alles bestanden ist mit dem Bachelor of Science ab.
Master
Der Studiengang im Master dauert noch einmal vier Semester lang. Hier kannst Du Dich durch die Kurswahl besser spezialisieren als im Bachelor. Außerdem erhältst Du ein noch tieferes Wissen. Zwei Masterstudiengänge bieten Dir generell schon eine vorgegebene spezielle Schwerpunktsetzung an: „Umweltdynamik und Georisiken“ an der Universität Leipzig und „Physische Geographie“ Universität Marburg. Den Master schließt Du als Master of Science ab.
Wie soll ich das Geowissenschaften-Studium bezahlen?
Wenn Du Geowissenschaften studieren willst, solltest Du Dir vorher Gedanken über die Finanzierung des Studiums machen. Hier findest Du einige Möglichkeiten, wie Du während des Studiums an Geld für Deinen Lebensunterhalt kommst.
Stipendien
Stipendien sind eine super Option, um das Geowissenschaften-Studium zu finanzieren. Und das Beste: Es ist komplett geschenkt! Du musst Geld, das Du über ein Stipendium erhältst nie mehr zurückzahlen. Mache nicht den Fehler und denke, dass Du sowieso keine Chance auf einen Stipendienplatz hast. Denn es gibt hunderte Stipendien, die alle ganz verschiedene Kriterien für die Platzvergabe haben. Bevor Du also gar nicht erst nach Stipendien suchst, gucke doch einfach jetzt hier schnell und kostenlos mit Hilfe unserer onlinebasierten Stipendiensuche nach für Dich passende Stipendien!
BAföG
Eine weitere Möglichkeit unkompliziert neben dem Studium an Geld zu kommen, ist das BAföG. Jeder vierte Student nimmt die staatliche Ausbildungshilfe in Anspruch. Ob Du einen Anspruch auf BAföG hast, hängt unter anderem davon ab, ob Du schon einmal eine Ausbildung angefangen hast, wie viel Deine Eltern verdienen und wie Deine Wohnsituation ist. Davon hängt auch ab, wie viel Geld Du jeden Monat bekommst. Nach Deinem Studium, wenn Du einen festen Job hast, musst Du die Hälfte von dem insgesamt an Dich gezahlten BAföG wieder zurückzahlen. Der Rest ist geschenkt! Prüfe also unbedingt mit unserem kostenlosen BAföG-Rechner, ob und wieviel Dir zusteht!
Studienkredit
Falls das Stipendium oder BAföG nicht zum Leben ausreicht, kannst Du noch einen Studienkredit aufnehmen. Auch hier erhältst Du wie beim BAföG einen monatlich fixen Betrag aufs Konto. Aber nach Deinem Studium musst Du alles vollständig wieder zurückzahlen und dazu kommen sogar noch Zinsen. Deshalb vergleiche auf jeden Fall verschiedene Kreditangebote miteinander.
Studentenjob
Wenn Dir das BAföG nicht zum Leben reicht, kannst Du neben dem Geowissenschaften-Studium auch zusätzlich arbeiten. Wenn Du aber mehr als 556 € verdienst, verlierst Du Deinen Anspruch auf BAföG. Falls Du den sowieso nicht hast, empfiehlt sich ein Werksstudentenvertrag. Wenn Du dann nicht mehr als durchschnittlich 20 Stunden die Woche arbeitest, bist Du so von den Beiträgen in die Kranken- und Pflegeversicherung befreit und sparst dadurch Geld.
Passt das Geowissenschaften-Studium zu mir?
Dir liegt etwas an der Erde? Du willst begreifen, welche Veränderungen sie durchmacht, und wodurch diese entstehen? Du willst wissen, wie die weltweite Rohstoffversorgung sichergestellt werden kann? Wenn Du Dir diese Fragen öfter stellst, könnte das Geowissenschaften-Studium für Dich passend sein. Außerdem bringst Du super Bedingungen für das Geowissenschaften-Studium mit, wenn Du Dich für Naturwissenschaften wie Physik, Chemie und Biologie interessiert. Falls Du dort schon gute Grundkenntnisse besitzt, ist das für Dein Studium sehr hilfreich. Daneben solltest Du Dich natürlich für Geografie begeistern können, damit Du Spaß an der Geowissenschaft hast.
Ist der Studiengang das Richtige für mich?
Du bist Dir unsicher, ob das Studium Geowissenschaften für Dich die richtige Entscheidung ist? Dann mach doch diesen ausführlichen Studiengangtest. So findest Du genau heraus, welches Studium zu Deinen Fähigkeiten und Berufswünschen ideal passt!