Das menschliche Gehirn und dessen Funktionsweisen sind zu großen Teilen immer noch ein Mysterium. Welchen Einsfluss hat das Gehirn auf unseren Körper und unsere Psyche? Das Studium der Neurowissenschaften beschäftigt sich darüber hinaus noch mit viel mehr Fragen rund um unser zentrales Nervensystem. Hierbei gehst Du im Neurowissenschaften-Studium interdisziplinär vor und nutzt die Möglichkeiten der Medizin, Biologie, Chemie, Mathematik und Informatik. Du möchtest Dich intensiver mit Hirnforschung auseinandersetzen? Wir verraten Dir, was Dich im Studium der Neurowissenschaften erwartet und in welchen Berufsfeldern Du anschließend durchstarten kannst.
Das Neurowissenschaften-Studium in Zahlen: Abschluss, Jobaussichten, Gehalt
Gehalt
Abschluss
Beschäftigung
Zufrieden
Einstiegsbranchen für Neurowissenschaften Absolventen
Die Mehrheit der Neurowissenschaften Absolventen arbeitet im Bereich Bildung und Forschung
Gehaltsentwicklung Neurowissenschaften Absolventen
Nach 10 Jahren steigt das Einstiegsgehalt von Neurowissenschaftlern um mehr als 50%
Wo kann ich Neurowissenschaften studieren?
Neurowissenschaften studieren kannst Du ausschließlich an Universitäten. In Deutschland gibt es über 20 verschiedene Studiengänge im Bereich Neurowissenschaften. Ein Bachelorstudium kannst Du nur an der Uni Köln belegen. Deutlich mehr Universitäten bieten dagegen einen Masterstudiengang im Fach Neurowissenschaften an, darunter die LMU München, die HU Berlin, die Uni Bonn und die Uni Tübingen. Obwohl das Studium ohnehin interdisziplinär angelegt ist, unterscheidet sich der Fokus der Studiengänge. Am häufigsten liegt der Schwerpunkt auf einem medizinischen, psychologischen oder philosophischen Zugang zu Neurowissenschaften.
Welche Inhalte hat ein Neurowissenschaften-Studium?
Das Studium Neurowissenschaften vermittelt Dir Kompetenzen, um anschließend ein Experte auf dem Gebiet der Hirnforschung zu werden. Du erhältst einen Überblick über relevante Fragestellungen sowie aktuelle Entwicklungen und Forschungsmethoden im Bereich Neurowissenschaft. Typische Fächer im Studium sind:
- Neurophysiologie (beschreibt Funktionsweisen des menschlichen Gehirns)
- Biochemie (untersucht chemische Prozesse in Lebewesen)
- Neuropharmakologie (erklärt Effekte von Wirkstoffen auf das Nervensystem)
- Neurologie (untersucht das Nervensystem aus medizinischer Sicht)
- Psychiatrie (beschäftigt sich mit psychischen Störungen)
- Verhaltensbiologie (erforscht Verhalten von Lebewesen)
- Immunologie (erklärt Abwehrmechanismen des Körpers)
- Ethik in den Neurowissenschaften
Welche Berufe gibt es mit einem Neurowissenschaften-Studium?
Im Fachgebiet der Neurowissenschaften gibt es unzählige Jobs. Nach Deinem Studium bist Du bestens qualifiziert, um zum Beispiel in Lehre und Forschung oder in verschiedenen Bereichen der Industrie zu arbeiten.
Berufe
Wissenschaft: Wenn Du Neurowissenschaften studieren möchtest und später im Bereich der Forschung arbeiten willst, könntest Du als Wissenschaftlicher Mitarbeiter Forschungsprojekte koordinieren. Da der Fachbereich der Neurowissenschaften noch relativ jung ist, betreibst Du dort vor allem Grundlagenforschung. Durch neue Forschungsmethoden und Entwicklungen im technischen Bereich werden die Neurowissenschaften stetig revolutioniert. Deine Forschungserkenntnisse sollen dazu beitragen, Krankheiten neurologischen Ursprungs wie Depression, Parkinson oder Alzheimer zukünftig effizienter bekämpfen zu können. Als Dozent an einer Universität kannst Du Deine Kompetenzen und Dein Wissen an die jungen Talente in dem Bereich weitergeben.
Klinischer Bereich: Absolventen des Neurowissenschaften-Studiums sind auch im klinischen Bereich willkommen. Dort arbeitest Du zum Beispiel in der Diagnostik und Behandlung psychiatrischer Erkrankungen mit hirnphysiologischen Ursprüngen. In Kliniken und Krankenhäusern herrscht ein großer Bedarf an Fachkräften mit neurowissenschaftlicher Ausbildung.
Pharmaindustrie: Als Neurowissenschaftler in der Pharmaindustrie entwickelst Du Medikamente, um neurologische Erkrankungen zu heilen oder zumindest deren Symptome zu lindern. Sowohl auf physischer als auch psychischer Ebene gibt es eine Vielzahl von Krankheiten, die sich durch neue neurowisschenschaftliche Erkenntnisse besser therapieren lassen.
Gehalt
Grundsätzlich kannst Du nach Deinem Neurowissenschaften-Studium mit einem guten Einstiegsgehalt rechnen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Nachfrage nach Neurowissenschaftlern stetig steigt, es aber noch relativ wenige Absolventen in diesem Bereich gibt. Bei Neurowissenschaftlern geht die Gehaltsspanne deutlich weiter auseinander als bei Absolventen anderer Studienrichtungen. Vor allem als promovierter Neurowissenschaftler steigerst Du Deine Chancen auf ein hohes Gehalt. Die Branche, die mit den höchsten Einstiegsgehältern lockt, ist die Pharmaindustrie.
Welche Voraussetzungen brauche ich, um Neurowissenschaften zu studieren?
Wenn Du Neurowissenschaften im Bachelor studieren möchtest, brauchst Du die Allgemeine Hoschulreife. Für Masterprogramme im Fach Neurowissenschaften benötigst Du meist einen Bachelorabschluss aus den Fachbereichen Medizin, Psychologie, Chemie, Biologie oder Philosophie. Die Voraussetzungen für Bewerber richten sich dabei vor allem nach dem Schwerpunkt des jeweiligen Studiengangs. Meist musst Du einen Nachweis über Deine Englischkenntnisse erbringen, weil die Fachliteratur hauptsächlich in englischer Sprache verfasst ist. An manchen Hochschulen, etwa an der Berlin School of Mind and Brain, gibt es zusätzlich einen fachlichen Eignungstest. Dort müssen die 75 besten Bewerber schriftlich Fragen zu verschiedenen Themengebieten innerhalb der Neurowissenschaft beantworten.
NC fürs Neurowissenschaften-Studium
Da die Uni Köln den einzigen Bachelorstudiengang im Fach Neurowissenschaften anbietet, gibt es naturgemäß viele Bewerber. Während der NC im Wintersemester 2009/10 noch bei 1,6 lag, hat dieser Studiengang seit dem Wintersemester 2015/16 stetig einen NC von 1,0. Wenn Dein Abitur nicht ganz so perfekt gelaufen ist, Du aber trotzdem einen Abschluss in Neurowissenschaften machen möchtest, kannst Du Deinen Bachelor in einem verwandten Fachbereich machen und anschließend im Master Neurowissenschaften studieren.
Wie läuft das Neurowissenschaften-Studium ab?
Bachelor
Während des Bachelorstudiums absolvierst Du im vierten Semester ein sechsmonatiges Forschungspraktikum. So sollst Du Deine praktischen Fertigkeiten in Neurowissenschaften schulen, um optimal für Deinen Berufseinstieg vorbereitet zu sein.
Master
Im Masterstudium erhältst Du die Möglichkeit, Grundlagen der Neurowissenschaft zu erlernen und zusätzlich von Dir gewählte Schwerpunkte zu vertiefen. Auch im Master gehen Deine theoretische und Deine praktische Ausbildung Hand in Hand. Je nach Prüfungsordnung sind fachspezifische Praktika oder Projektarbeiten obligatorisch.
Wie soll ich das Neurowissenschaften-Studium bezahlen?
Stipendien
Mit einem Stipendium kannst Du Neurowissenschaften studieren und wirst hierbei finanziell unterstützt. Stipendien gibt es von staatlichen und privaten Förderern. Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass nur Studenten mit exzellenten Studienleistungen die Chance auf ein Stipendium haben. Stattdessen gibt es unzählige Förderprogramme mit ganz unterschiedlichen Aufnahmebedingungen. Mit unserer Online-Stipendiensuche kannst Du Dir einen guten Überblick darüber verschaffen, welches Stipendium das richtige für Dich ist.
BAföG
BAföG ist eine sehr beliebte Möglichkeit zur Finanzierung eines Neurowissenschaften-Studiums. Ob Du Anspruch auf BAföG hast, steht vor allem mit den Vermögensverhältnissen Deiner Eltern in Zusammenhang. Wenn Du BAföG beantragen möchtest, kannst Du einen digitalen Assistenten nutzen. So wird Dir das Ausfüllen der Formulare deutlich erleichtert. Um mit wenigen Klicks herauszufinden, wieviel BAföG Du voraussichtlich bekommst, kannst Du unseren kostenlosen BAföG-Rechner nutzen.
Studienkredit
Ein Studienkredit ist eine weitere Möglichkeit, wie Du Dich während Deines Neurowissenschaften-Studiums finanzieren kannst. Wenn Du mit dem Studium fertig bist und einen Job gefunden hast, beginnst Du nach einer gewissen Karenzzeit mit der BAföG-Rückzahlung. Allerdings fallen bei einem Stundienkredit anders als bei BAföG Zinsen an. Erkundige Dich also unbedingt vorher über die verschiedenen Kreditangebote.
Studentenjob
Mit einem Studentenjob kannst Du Neurowissenschaften studieren und nebenbei ein bisschen Geld verdienen. Eine tolle Möglichkeit ist ein Job als Werkstudent. Du musst nicht nur sehr geringe Abgaben bezahlen, sondern bekommst auch wichtige Einblicke in die Berufspraxis von Neurowissenschaftlern. Wenn Du BAföG bekommst, solltest Du maximal 538 € monatlich verdienen, ansonsten kannst Du Deinen BAföG-Anspruch verlieren.
Passt das Neurowissenschaften-Studium zu mir?
Ist der Studiengang das Richtige für mich?
Du interessierst Dich dafür, wie menschliches Denken, Fühlen und Verhalten miteinander in Verbindung stehen und möchtest die dazugehörigen wissenschaftlichen Ansätze verstehen? Im Neurowissenschaften-Studium bist Du mit interdisziplinären Fragen im Spannungsfeld zwischen Medizin und Ethik konfrontiert. Du lernst die Theorie von Forschungsmethoden kennen und erprobst dann deren praktische Anwendung. Möchtest Du Naturwissenschaften dazu nutzen, um das menschliche Nervensystem besser zu begreifen? Dann passen Neurowissenschaften genau zu Deinen Interessengebieten. Um zu überprüfen, ob ein Neurowissenschaften-Studium wirklich das Richtige für Dich ist, kannst Du diesen kostenlosen Online-Studienorienterungstest nutzen.
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