Forstwirtschaft-Studium: Gehalt, Dauer & Studiengänge

Wo kann ich Forstwirtschaft studieren?

Der Studiengäng Forstwirtschaft oder eng verwandte Studiengänge werden in Deutschland an neun Universitäten und Fachhochschulen angeboten.

So bieten unter anderem die Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde, die Universität Göttingen, die Fachhochschule Erfurt, die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf oder die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg einige Studiengänge im Bereich Forstwirtschaft an.

Je nachdem, ob Dich mehr der Forst- oder der Management-Anteil an dem Studium reizt, gibt es verwandte Studiengänge, wie Forstwissenschaft und Waldökologie an der Universität Göttingen oder International Forest Ecosystem Management an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung.

Geht es Dir vor allem um Nachhaltigkeit, könnte der Studiengang Forstwissenschaft und Ökosystemmanagement an der Fachhochschule Erfurt oder der Studiengang Landschaftsnutzung und Naturschutz an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung für Dich geeignet sein. Möchtest Du lieber technisch geschult werden, könntest Du an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf Forstingenieurwesen studieren.

Welche Inhalte hat ein Forstwirtschaft-Studium?

Während des Forstwirtschaft-Studiums erlernst Du technologische Grundlagen und sozio-ökonomische Kompetenzen und eignest Dir vor allem naturwissenschaftliche Kenntnisse an. In dem Studium wird Dir das Basiswissen vermittelt, um später einen Betrieb leiten zu können, den Wald als Ökosystem zu verstehen und so qualifizierte Entscheidungen treffen zu können.

Inhalte des Forstwirtschaft-Studiums:

• Ressourcenmanagement
• ökologisch-naturwissenschaftliche Grundlagen
• ökonomisch-technische Grundlagen
• sozio-ökonomische Kompetenzen
• Waldarbeit und Forstnutzung
• Betriebsführungsstrategien
• Nachhaltigkeitswissenschaft
• Waldmanagement
• Wildbiologie und Wildökologie
• Wildtiermanagement und Jagdrecht
• Naturschutz und Landschaftspflege
• Problemlösungs- und Entscheidungskompetenzen
• Prozess- und Projektmanagementkompetenzen
• Forstnutzung
• Bodenkunde

Welche Berufe gibt es mit einem Forstwirtschaft-Studium?

Ob Du lieber im Umweltschutz, der Naturpädagogik oder in der Holzwirtschaft arbeiten möchtest, mit einem Forstwirtschaft-Studium kannst Du Dich für viele Berufe rund um das Thema Wald qualifizieren.

Berufe

Eine Auswahl der Berufe, die Du mit einem Forstwirtschaft-Studium ausüben kannst:

• Forstbetriebsleiter
• Revierbetreuung in öffentlichen und privaten Forstbetrieben
• Gutachtertätigkeit
• Forstdienstleister
• Forstwirt
• Holzvermarkter
• Waldnaturschutzexperte
• Waldpädagoge
• Wildtiermanager
• Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Gehalt

Als Forstwirt kannst Du mit einem Einstiegsgehalt zwischen 2.700 und 3.100 Euro brutto rechnen. Als Forstingenieur liegt das Einstiegsgehalt höher und bewegt sich zwischen 3.000 und 3.500 Euro. Als Revierleiter einer staatlichen Einrichtung liegt das Einstiegsgehalt bei 3.500 Euro brutto.

Im Laufe der Zeit steigt das Gehalt an, sodass Revierleiter rund 4.600 Euro brutto verdienen können. Bei Forstwirten steigt das Gehalt auf 3.200 bis 4.700 Euro an und Forstwirttechniker verdienen rund 4.300 Euro. Möchtest Du im Umweltschutz arbeiten, wird Dein Gehalt voraussichtlich zwischen 2.800 und 3.800 Euro liegen. Als Produktmanager in der Forstwirtschaft sind 5.500 Euro im Monat keine Seltenheit und als Filialleiter in der Holzindustrie kannst Du mit einem Monatsgehalt bis 7.000 Euro rechnen.

Berufsaussichten

Experten werden in der Forstwirtschaft gesucht und auch andere Bereiche, wie Waldpädagogik, Naturschutz und die Holzindustrie brauchen qualifizierte Mitarbeiter, sodass die Chancen, nach dem Forstwirtschaft-Studium einen Job zu finden, sehr gut stehen. Sowohl öffentliche, wie auch private Forstbetriebe suchen momentan nach Fachpersonal. Auch nach 10 Jahren haben 90 % derer, die ihr Forstwirtschaft-Studium beendet haben, einen Job.

Wenn Du Dir überlegst, einmal in einem anderen Land arbeiten zu wollen, bietet das Forstwirtschaft-Studium dazu eine gute Grundlage. Denn besonders in Ländern wie Kanada oder den skandinavischen Ländern spielt Forstwirtschaft eine große Rolle, weshalb qualifiziertes Fachpersonal oftmals willkommen ist.

Welche Voraussetzungen brauche ich, um Forstwirtschaft zu studieren?

An Universitäten kann man Forstwirtschaft mit einem Abitur-Abschluss studieren, an Fachhochschulen auch mit einer Fachhochschulreife oder einer fachgebundenen Hochschulreife. Doch auch ohne einen dieser Abschlüsse kannst Du Forstwirtschaft studieren: Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung – zum Beispiel als Forstwirt, Gärtner, Fachagrarwirt oder Landwirt – und mindestens zwei Jahren Berufserfahrung kannst Du Dich an einigen Fachhochschulen für das Studium der Forstwirtschaft einschreiben.

An einigen Fachhochschulen und Universitäten wird ein Vorpraktikum verlangt.

NC fürs Forstwirtschaft-Studium

Einige Studiengänge rund um das Thema Forstwirtschaft sind zulassungsbeschränkt. Du musst in der Regel also einen gewissen Abiturschnitt haben, um für das Studium zugelassen zu werden.

In Freising brauchst Du zum Beispiel einen NC von 2,6, um das Studium Forstingenieurwesen beginnen zu können, während das Studium Waldwirtschaft und Umwelt in Freiburg einen NC von 2,3 verlangt. Für den Studiengang Forstwissenschaft in Göttingen brauchst Du hingegen einen NC von 3,6. Wie Du siehst, sind viele Studiengänge zwar zulassungsbeschränkt, haben aber einen nicht allzu hohen NC. Einige Universitäten und Fachhochschulen, wie die Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde, geben zwar an, zulassungsbeschränkt zu sein, im letzten Jahr bekamen jedoch alle Bewerber einen Studienplatz.

Wie läuft das Forstwirtschaft-Studium ab?

Das Studium der Forstwirtschaft ist ein Präsenzstudium, bei dem der Student in der Regel in Vorlesungen, Seminaren und Übungen anwesend ist und diese mit einer jeweiligen Prüfung abschließt. Dabei ist das Studium recht praktisch orientiert, sodass mindestens ein Praktikum in der Regel zum Studium gehört. Auch findet oftmals ein Teil der Lehreinheiten in der Natur statt.

Bachelor

Der Bachelor-Studiengang Forstwirtschaft dauert in der Regel sechs bis sieben Semester und den Studenten wird das Wissen in Vorlesungen, Seminaren oder auch Übungen in der freien Natur vermittelt. Die ersten zwei Semester dienen meist dazu, das Grundlagenwissen zu erlernen, um in den darauffolgenden zwei Semestern das Fachwissen zu vertiefen und die Studenten dann für die unterschiedlichen Berufe zu qualifizieren. Die verschiedenen Lehrveranstaltungen werden mit einer jeweiligen Prüfungsleistung, wie einer Klausur, einer wissenschaftlichen Hausarbeit oder auch einer praktischen Prüfung abgeschlossen. Zum Ende des Studiums schreibt jeder Absolvent eine Bachelorarbeit, um sein Studium erfolgreich abzuschließen.

Master

Nach dem Bachelor-Abschluss, kannst Du Forstwirtschaft als Masterstudiengang fortsetzen, wobei viele Masterstudiengänge im Bereich Forstwirtschaft bereits spezialisiert sind. Das Masterstudium dauert in der Regel vier Semester und wird mit einer Masterarbeit abgeschlossen.

Wie soll ich das Forstwirtschaft-Studium bezahlen?

Um das Studium der Forstwirtschaft zu finanzieren, kannst Du BAföG oder einen Studienkredit beantragen, arbeiten gehen oder Dich auf ein Stipendium bewerben – auch eine Mischung ist möglich.

Stipendien

Stipendien gelten als äußerst begehrt und viele Studenten, die nicht unbedingt ein 1,0-Abitur hatten, bewerben sich deshalb erst gar nicht auf die Unterstützung. Dabei ist das Stipendium ein guter Weg, sein Forstwirtschaft-Studium zu finanzieren, ohne danach etwas zurückzahlen zu müssen. Und die Chancen, ein Stipendium zu bekommen, sind auch deutlich höher, als viele meinen: Denn 41 % aller Stipendienbewerber sind erfolgreich und erhalten Unterstützung in Form eines Stipendiums oder eines Teilstipendiums. Unsere kostenlose Stipendiensuche verrät Dir mehr über die Finanzierungsoption.

BAföG

BAföG ist eine staatliche Förderung, die Studenten beantragen können, um ihr Studium zu finanzieren. Der Höchstsatz liegt derzeit bei 934 €, wobei die eine Hälfte ein zinsloses Darlehn ist und die andere ein Zuschuss, den Du nicht zurückzahlen musst. Wie viel BAföG Du erwarten kannst, kannst Du mit unserem kostenlosen BAföG-Rechner herausfinden.

Studienkredit

Um den BAföG-Satz etwas aufzustocken, kannst Du auch einen Studienkredit beantragen. Das Positive eines solchen Kredites: Erst nach Abschluss deines Forstwirtschaft-Studiums musst Du anfangen, das Geld zurückzuzahlen. Solange Du noch studierst, brauchst Du Dir über Deine Finanzen also keine Sorgen zu machen und kannst Dich auf Dein Forstwirt-Studium konzentrieren.

Studentenjob

Eine weitere Option für das Forstwirtschaft-Studium aufzukommen, ist es, selbst zu arbeiten. Dabei kann man gängige Studentenjobs wählen oder sich für einen Nebenjob entscheiden, der auch eine Qualifikation darstellt. So kannst Du zum Beispiel als Werkstudent in einem Unternehmen oder als studentische Hilfskraft an Deiner Universität arbeiten, um nicht nur Deinen Geldbeutel, sondern auch Deinen Erfahrungsschatz anzureichern.

Weitere Artikel

Studentenjobs & Werkstudentenjobs

Finde jetzt Werkstudentenjobs, die zu Dir passen in...

Passt das Forstwirtschaft-Studium zu mir?

Wenn Du überlegst, Forstwirtschaft zu studieren, solltest Du Dich für Wälder und auch die Tiere, die in ihnen leben, begeistern. Biologie, Mathematik und Chemie sollten Dir schon in der Schule Spaß gemacht haben und es stört Dich auch nicht, wenn Deine Hände mal schmutzig werden.

Weiter ist Forstwirtschaft ein lernintensives Fach, weshalb Du lange und konzentriert am Schreibtisch arbeiten können solltest. Neben den naturwissenschaftlichen Aspekten, solltest Du Dich auch für Betriebe und wie diese funktionieren interessieren. Bei diesem Online-Studienorientierungstest kannst Du herausfinden, ob das Studium Forstwirtschaft für Dich geeignet ist.