Die Pilotenausbildung ist eine echte Herausforderung. Sie sichert Dir jedoch einen spannenden und stets gut bezahlten Job. Wir zeigen Dir, wo Du die Ausbildung absolvieren kannst, welche Voraussetzungen Du dafür erfüllen solltest und welche Inhalte auf Deinem Stundenplan stehen.
Wo kann ich eine Pilotenausbildung machen?
Du kannst eine Pilotenausbildung bei diesen Unternehmen und Einrichtungen absolvieren:
- Fluglinien
- Private Flugschulen
- Bundeswehr
Wo Du Dich bewerben solltest, hängt von Deinem genauen Berufswunsch ab. Willst Du später beispielsweise Hubschrauberpilot, Marineflieger oder Pilot von Kampfflugzeugen werden, ist die Bundeswehr Dein Ansprechpartner für die Ausbildung. Hast Du einen Job als Pilot von Passagierflugzeugen im Kopf, solltest Du Dich bei einer Fluglinie bewerben. Hast Du es dort bereits versucht und den Aufnahmetest nicht bestanden, kannst Du Dich an einer privaten Flugschule um eine Pilotenausbildung bemühen.
Ausbildungsstellen für angehende Piloten in Deutschland gibt es genug. Neben bekannten Airlines wie Lufthansa, Eurowings und Tuifly bieten auch zahlreiche private Flugschulen einen Ausbildungsplatz an. Um Dir mit wenigen Klicks einen Überblick zu verschaffen, wo Du derzeit eine Pilotenausbildung beginnen kannst, nutze einfach unsere Ausbildungsplatzsuche. Sie zeigt Dir, wo und bei welchem Betrieb Du Dich bewerben kannst.
Welche Voraussetzungen brauche ich für eine Pilotenausbildung?
Damit Du eine Ausbildung zum Piloten aufnehmen kannst, solltest Du diese Voraussetzungen mitbringen:
Schulische Voraussetzungen
Es gibt keine festen schulischen Voraussetzungen für die Ausbildung zum Piloten. In der Regel setzen Fluglinien und private Ausbildungsbetriebe jedoch ein Fachabitur oder Abitur voraus. Bei der Bundeswehr kannst Du die Ausbildung oftmals auch beginnen, wenn Du einen Realschulabschluss mit anschließender Ausbildung hast. Grundsätzlich kannst Du mit Deiner Bewerbung punkten, wenn Du in diesen Schulfächern gute Noten mitbringst:
- Physik
- Mathe
- Englisch
- Deutsch
- Werken oder Technik
- Erdkunde
Berufliche Voraussetzungen
Du benötigst keine Flugerfahrung für die Aufnahme in eine Ausbildung zum Piloten. Du verschaffst Dir jedoch einen Vorteil gegenüber den anderen Bewerbern, wenn Du bereits einen Flugschein erworben hast. Das zeigt, dass Du bereits über ein grundlegendes theoretisches Wissen und einige praktische Erfahrung verfügst.
Bewirbst Du Dich mit mittlerer Reife bei der Bundeswehr, solltest Du zudem eine berufliche Ausbildung vorweisen können, um im Bewerbungsverfahren berücksichtigt zu werden.
Sonstige Voraussetzungen
Daneben musst Du:
- eine flugmedizinische Tauglichkeitsprüfung absolvieren,
- einen theoretischen und praktischen Eignungstest bestehen,
- ein Führungszeugnis vorlegen,
- eine Erklärung über schwebende Strafverfahren abgeben,
- eine Erste-Hilfe-Ausbildung vorlegen,
- einen Auszug aus dem Verkehrszentralregister vorlegen
- und 17 Jahre (Bundeswehr) bzw. 18 Jahre (Fluglinien und Flugschulen) alt sein,
um die Piloten-Ausbildung beginnen zu können. Je nach Fluglinie, privater Flugschule oder der Bundeswehr kann es zudem sein, dass Du weitere Voraussetzungen erfüllen musst. Da die Ausbildung nicht einheitlich geregelt ist, kann jedes Unternehmen und jede Einrichtung eigene Anforderungen aufstellen.
Wie lange dauert die Ausbildung als Pilot?
Bei Fluglinien dauert die Ausbildung als Pilot in der Regel 2 Jahre. Bei privaten Flugschulen ist die Ausbildung als kompakter Block möglich, sodass Du hier bereits nach 10 Monaten fertig sein kannst.
Entscheidest Du Dich für eine Ausbildung bei der Bundeswehr, absolvierst Du zunächst eine Offiziersausbildung. Diese dauert grundsätzlich 2 Jahre. Erst danach nimmst Du die Pilotenausbildung vor. Je nachdem, ob Du Dich für eine Ausbildung zum Hubschrauber-, Kampfjet- oder Marinepilot entscheidest, variiert die Dauer der Ausbildung. In der Regel kommst Du dabei auf 4 - 5 Jahre. Zusammen mit der Offiziersausbildung benötigst Du also 6-7 Jahre Ausbildungszeit.
Wie hoch ist das Gehalt in der Pilotenausbildung?
Während Deiner Pilotenausbildung erhältst Du kein Gehalt. Einige Fluglinien übernehmen dafür die Kosten für Deine Ausbildung. Diese liegen oftmals zwischen 60.000 und 120.000 Euro. Auch bei einer privaten Flugschule erhältst Du während Deiner Ausbildung keinen Lohn. Bei der Bundeswehr dagegen bekommst Du vom ersten Tag an ein monatliches Bruttogehalt um die 5.000 Euro.
Wie läuft die Pilotenausbildung ab?
Airlines, private Flugschulen und die Bundeswehr haben ihr eigenes Konzept, Dich zum Piloten auszubilden. In der Regel läuft die Piloten-Ausbildung dabei so ab:
Ausbildung bei einer Fluglinie
Fluglinien bringen Dir im ersten Ausbildungsjahr das theoretische Wissen bei, das Du für den Pilotenberuf benötigst. Hierzu sitzt Du in Seminaren der Airlines, die Dir die Ausbildungsinhalte beibringen. Du absolvierst dabei regelmäßig Tests, um Deinen Wissensfortschritt überprüfen zu können. Im zweiten Jahr wartet dann die praktische Ausbildung. Im Simulator und im Flieger eignest Du Dir die Fähigkeiten zum Fliegen eines Flugzeugs an. Im Anschluss daran absolvierst Du bei vielen Fluglinien zudem noch ein Multi-Crew-Coordination-Training, das Deine interpersonellen Kompetenzen schult.
Ausbildung bei einer privaten Flugschule
Private Flugschulen verfügen über unterschiedliche Ausbildungskonzepte, um Dich zum Piloten zu machen. Einige setzen dabei auf einen ähnlichen Ausbildungsablauf wie die Airlines, während andere Theorie- und Praxisphasen regelmäßig abwechseln. Das heißt: Du sitzt abwechselnd in Klassenraum und Cockpit.
Ausbildung bei der Bundeswehr
Bei der Bundeswehr absolvierst Du zunächst eine Ausbildung zum Offizier. Das ist eine Voraussetzung, um danach die Pilotenausbildung beginnen zu dürfen. Hast Du diese erfolgreich abgeschlossen, entscheidest Du Dich, welche Art von Pilot Du werden möchtest. Je nach Berufswunsch absolvierst Du dann beispielsweise die Ausbildung zum Jetpiloten, Transportpiloten oder Hubschrauberpiloten.
Welche Inhalte hat die Ausbildung zum Piloten?
Diese Inhalte stehen bei der Pilotenausbildung auf Deinem Stundenplan:
Fluglinien und private Flugschulen
Im ersten Ausbildungsjahr eignest Du Dir vor allem grundlegende Themen wie Luftrecht, Funknavigation und Luftfahrzeugkunde an. Dabei lernst Du zum Beispiel,
- was Du bei grenzüberschreitenden Flügen beachten musst,
- wie Bordanlagen, Bordinstrumente und Triebwerke funktionieren,
- wie Meteorologie Einfluss auf das Flugverhalten hat und
- wie Du ein Flugzeug über Funk navigierst.
Im zweiten Ausbildungsjahr lernst Du dann zunächst die Basics in Sachen Sichtflug. Das heißt: Du lernst, wie Du ein Flugzeug steuerst, wenn Du freie Sicht hast. Dazu stehen auf Deinem Stundenplan Themen wie Steig- und Sinkflug, Kurvenflug sowie Start und Landung. Danach eignest Du Dir den Instrumentenflug an. Das bedeutet: Du erlernst das Steuern eines Flugzeugs ausschließlich nach Navigationssystemen und Flugüberwachungsgeräten. Insgesamt kommst Du damit in der Regel auf 320 Stunden Flugtraining.
Zum Abschluss Deiner Ausbildung schulen viele Airlines und private Anbieter zudem noch Kommunikation, Entscheidungsfindung, Teamwork und Führung. Diese Themen werden Dir im Rahmen eines sogenannten Multi-Crew-Coordination-Trainings beigebracht.
Bundeswehr
Bei der Bundeswehr widmest Du Dich zunächst der Offiziersausbildung. Hier lernst Du theoretische Grundlagen zu den Themen Taktik, Methodik und Didaktik kennen. Ein Schwerpunkt der Ausbildung liegt auf Führung und Wehrrecht. Dann geht es in die fliegerische Grundausbildung. Die Inhalte variieren danach, für welche Art von Pilotenausbildung Du Dich entschieden hast.
Luftwaffen- und Marinepiloten starten die Ausbildung mit einem ausführlichen Englischkurs. Dieser bringt ihnen das Fachvokabular für den Pilotenberuf bei. Danach eignen sich die Azubis die Themen Aerodynamik, Navigation und Wetterkunde an. Abschließend lernen die angehenden Luftwaffen- und Marinepiloten, wie sie einen Jet steuern. Jet- und Transportpiloten beginnen Ihre Ausbildung mit theoretischen Grundlagen über Kleinflugzeuge und Sichtflugregeln und üben danach in der Praxis, die jeweiligen Flugzeuge zu fliegen. Als angehender Hubschrauberpilot stehen auf Deinem Stundenplan Themen wie Autorotieren, Gebirgsflug und Grund- und Notverfahren. All das übst Du dann auch in der Praxis.
Wie sieht der Karrierepfad nach der Pilotenausbildung aus?
Hast Du Deine Pilotenausbildung erfolgreich abgeschlossen, beginnst Du bei Fluglinien grundsätzlich als Co-Pilot. Du assistierst dabei dem Kapitän bei der Flugzeugführung und übernimmst hin und wieder selbst das Steuer. Um Kapitän zu werden, durchläufst Du eine entsprechende Weiterbildung, die Dich mit weiteren Tests auf Deine Eignung überprüft.
Bei der Bundeswehr bist Du als fertig ausgebildeter Pilot zunächst Hauptmann. Du kannst dann je nach Verantwortung weiter aufsteigen und so zum Major und Oberstleutnant werden.
Da Du mit einer Ausbildung als Pilot nicht nur bei deutschen Airlines anheuern kannst, sondern Dir auch andere große Fluglinien wie Emirates und Qantas offenstehen, hast Du eine große Auswahl an potenziellen Arbeitgebern.
Passt eine Ausbildung zum Piloten zu mir?
Die Pilotenausbildung gilt als schwierig und fordert von Dir mehr als eine Voraussetzung. In der Regel solltest Du für die Ausbildung diesen Anforderungen genügen:
Du wirst bereits beim Eignungstest für eine Pilotenausbildung feststellen, wie wichtig diese Fähigkeiten sind. Bringst Du jedoch grundlegende Kompetenzen in diesen Bereichen mit, hast Du gute Chancen, die Ausbildung erfolgreich zu absolvieren.