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Lerntechniken: Die 10 erfolgreichsten Methoden!

Lernen mit Methode lohnt sich: Mit den richtigen Techniken glänzt Du nicht nur in der nächsten Prüfung, sondern speicherst den Stoff langfristig ab.

Das Wichtigste über Lerntechniken auf einen Blick

  • Lernen ist ein komplexer Prozess, der durch Technik und Rahmenbedingungen unterstützt werden kann.
  • Wer nur kurzfristig paukt, kann den Stoff zwar vorübergehend abrufen – auf lange Sicht vergisst er aber alles wieder.
  • Lerntechniken helfen Dir gezielt dabei, Wissen nachhaltig abzuspeichern.
  • Auch mit Schlaf lässt sich ein Lerneffekt erzielen!

Lernerfolg steigern durch Technik

Die gefürchtete Prüfung rückt näher und Du hast das Gefühl, dass beim Lernen viel zu wenig hängen bleibt? Einfach mal drauflos lernen kann klappen, ist aber alles andere als optimal. Mit den richtigen Lerntechniken verbesserst Du Deine Prüfungsvorbereitung und eignest Dir Wissen nachhaltig an. Unser größter Feind ist nämlich das Vergessen! Wir erklären Dir, wie der Lernprozess funktioniert, wie sich das Vergessen reduzieren lässt und welche Lerntechniken bei Schülern, Studenten und Erwachsenen zugleich funktionieren.

Wie funktioniert Lernen eigentlich?

Wenn Dein Gehirn Informationen verarbeitet oder abruft, werden Signale zwischen Nervenenden übertragen. Das geschieht mit Hilfe von elektrischen Signalen, die über die Synapsen zwischen den Nerven übertragen werden. Entscheidend ist dabei eine gute Reizübertragung, also einwandfrei funktionstüchtige Nervenverbindungen. Wenn du gesund und fit bist, hast Du also schon mal gute Bedingungen fürs Lernen.

Beim Lernen werden die neuen Informationen also als Reiz von Nerv zu Nerv weitergegeben. Entsteht dabei ein besonders starker Impuls, reagiert der Empfängernerv beim nächsten Mal auch auf schwächere Reize intensiver. Dadurch entstehen während Du lernst immer wieder neue Verknüpfungen. Mit deren Hilfe festigt sich das Wissen langsam aber sicher und Du kannst Dich künftig schneller an das Erlernte erinnern. Schnelle, gut funktionierende Nervenverbindung sind also Grundvoraussetzung.

Immer, wenn eine neue Information von Dir verarbeitet wird, werden die Verbindungen Deiner Nerven neu miteinander kombiniert. Alte Verbindungen werden bei dem Prozess überschrieben. Deshalb vergessen wir durch das Lernen mitunter auch bereits Gelerntes und es ist wichtig Stoff zu wiederholen und das bereits Gelernte mit Neuem zu verknüpfen.

Der Lernprozess in Schritten

Das Lernen lässt sich als ein klarer Prozess abbilden. Bevor Du mit dem Pauken beginnst, kann es Dir vielleicht helfen, diesen Ablauf zu verstehen. Der gesamte Lernprozess lässt sich grundlegend in diese sieben Schritte unterteilen:

  1. Überblick schaffen: Um was geht es hier?
  2. Verbindung herstellen: Wie stehst Du zu dem Inhalt?
  3. Aufarbeiten: Du hinterfragst und analysierst die Fakten.
  4. Individuelle Schwerpunkte: Was ist für Dich besonders wichtig? Was ziehst du aus dem Inhalt?
  5. Vertiefungsphase: Du wiederholst, übst und vertiefst die Inhalte.
  6. Wachstumsphase: Dir fällt es immer leichter, das Gelernte anzuwenden.
  7. Wissen transferieren: Du bist mit dem Stoff vertraut und kannst damit an neue Ideen, Inhalte und Konzepte anknüpfen.

Schnelleres Lernen durch Anknüpfungspunkte

Je mehr Anknüpfungspunkte Du beim Lernen finden kannst, umso leichter fällt es Dir, Inhalte dauerhaft abzuspeichern. Versuche, so viele Assoziationen wie möglich herzustellen und dabei mehrere Sinne einzubeziehen. Besonders ein Selbstbezug hilft Dir dabei. Baue Eselsbrücken, die abstrakte Informationen konkret werden lassen, indem Du sie auf Dein persönliches Umfeld anwendest.

Eine Grundvoraussetzung: Klare Struktur beim Lernen

Besonders wichtig ist eine deutliche Strukturierung des Lernstoffs. Du solltest den Stoff in sinnvolle Abschnitte unterteilen, die Du nach und nach lernst. Chaotisches Kreuz-und-quer-Lernen macht wenig Sinn. Bei der Strukturierung kannst Du Dich an die Reihenfolge des Stoffs in der Vorlesung oder im Lehrbuch halten.

Lerntechnik mit der Brechstange: Auswendig pauken

Es gibt Inhalte, die man einfach auswendig lernen muss. Dazu gehören historische Daten, Vokabeln oder auch mathematische Formeln. Aber auch für das auswendig lernen gibt es Techniken und Tricks, damit Du Dir auch einzelne Fakten und Informationen dauerhaft einprägen kannst.

Auf den letzten Drücker pauken: kurzfristig Top – langfristig Flop

Wer erst kurz vor der Prüfung mit dem Lernen beginnt, kann damit entgegen aller Annahmen Erfolg haben, wie ein Versuch der Psychologen Doug Rohrer und Harold Pashler gezeigt hat. Dabei wurden Testpersonen in zwei Gruppen eingeteilt, die Vokabeln auswendig lernen sollten. Probanden, die kurzfristig doppelt so viel gelernt hatten wie ihre Mitstreiter, schnitten im Test dreifach besser ab. Kurzfristig lernen kann Dir also zunächst zu guten Noten verhelfen. Nach nur drei Wochen hatten die Last-Minute-Lerner allerdings den Stoff komplett vergessen.

Die Vergessenskurve: Widerstand ist (fast) zwecklos

Forschungen des Psychologen Hermann Ebbinghaus zeigen, dass wir bereits nach einer Woche drei Viertel des Gelernten vergessen, wenn wir keine Wiederholungseinheiten einschieben. Er nahm einen Selbstversuch vor, bei dem er seine Gedächtnisleistung während des Lernens untersuchte. Schon nach 20 Minuten hatte er 40 Prozent des soeben Erlernten wieder vergessen. Nach einer Stunde waren es bereits 55 Prozent. Einen Tag später war nur noch ein Drittel des Stoffes in seinem Gedächtnis hängen geblieben. Und nach sechs Tagen konnte Ebbinghaus sich nur noch an 23 Prozent des Erlernten erinnern.

Wie sich das Vergessen bremsen lässt

Allerdings kannst Du hier gegenwirken. Das Vergessen ist im Grunde eine Schutzfunktion Deines Gehirns: Es wird täglich mit Unmengen an Informationen konfrontiert. Wenn es sich alles merken müsste, würde es wie eine Sicherung durchbrennen. Deshalb hat es einen eingebauten Filter und speichert nur die wichtigsten Informationen, während unwichtiger Input verworfen wird. Die erfolgreichste Technik, um das Vergessen zu bremsen, ist deshalb die regelmäßige Wiederholung. Die Reizübertragung funktioniert besonders gut, wenn Du bereits Anknüpfungspunkte an bisher Erlerntes hast – so wird eine neue Nervenverbindung hergestellt, die mit jeder Wiederholung des Lernstoffs schneller erfolgen wird.

Bulimie-Lernen: besser nur im Notfall

Du hast den Sommer in vollen Zügen genossen und dabei schlichtweg verschlafen, für die wichtige Klausur in drei Tagen zu lernen? Nun wirst Du binnen kürzester Zeit Unmengen an Stoff in Deinen Kopf prügeln, um ihn in der Prüfung wieder auszuspucken. Als Ausnahme für den Notfall ist das sogenannte Bulimie-Lernen mal okay. Dabei solltest Du allerdings trotz des Zeitmangels darauf achten, Dir einen Lernplan und die richtige Lerntechnik zurechtzulegen, damit Du nicht im Rekordtempo wieder alles vergisst.


Lernen mit Methode: die besten Lerntechniken

Darf es visuell, praktisch oder doch lieber kommunikativ sein? Je nachdem, was für ein Lerntyp Du bist, stehen Dir verschiedene Methoden und Tricks zur Verfügung. Dabei sind die folgenden Lerntechniken für Schüler genauso effektiv wie für Studenten oder Erwachsene:

Unsere Top-10-Lerntechniken

  • Die Loci-Methode

    Bei dieser Technik werden bekannte Orte mit Gelerntem in Verbindung gebracht. Wenn Du Dir eine bestimmte Reihenfolge einprägen musst, kannst Du im Geiste eine Route entlanggehen. Den Punkten, die Du passierst, ordnest Du dann gezielte Informationen zu. Wenn Du dann im Geiste den Weg nochmal nachläufst, fällt Dir das Gelernte wieder ein.

  • Die ABC-Technik

    Hier geben die Buchstaben des Alphabets die Struktur vor. Du ordnest jedem Buchstaben ein bestimmtes Bild mit dem Anfangsbuchstaben zu. Wenn Du Dir beispielsweise das französische Wort „arbre“ für Baum merken möchtest, denkst Du an „A“ wie „Ahornblatt“ und stellst Dir einen „arbre“ mit Ahornblättern vor.

  • Regelmäßige Wiederholungen

    Die einfachste und zugleich wichtigste Technik ist das häufige Wiederholen des Stoffes. Nach mehreren Durchläufen hat sich das Wissen manifestiert und ist ins Langzeitgedächtnis gewandert.

  • Inhalte verstehen

    Achte darauf, dass Du das Erlernte auch wirklich verstehst und nicht nur stumpf auswendig lernst. Wenn Du es nachvollziehen, anwenden und Verbindungen herstellen kannst, fällt es Dir viel leichter, das Erlernte im Langzeitgedächtnis zu speichern. Anschließend kannst Du es dann jederzeit aufrufen und auch auf komplizierte Fragestellungen anwenden.

  • Verbildlichung

    Versuche, den Lernstoff zu visualisieren. Schreibe jedem Punkt ein Bild vor Deinem inneren Auge zu. Eine sehr hilfreiche Form der Visualisierung sind außerdem Organigramme oder Mindmaps – so kannst Du bildhaft die Inhalte zu Papier bringen.

  • Karteikarten schreiben

    Eine altbewährte Technik des Lernens ist das Schreiben von Karteikarten. Sie eignen sich besonders für das Erlernen von Begriffsdefinitionen, indem Du den Begriff auf die Vorderseite und die zugehörige Definition auf die Rückseite schreibst. In einem Karteikasten kannst Du dann die Karten ganz nach vorn sortieren, die Du noch nicht beherrschst, während die bereits erlernten Karten nach hinten rutschen.

  • Mindmaps zeichnen

    Gerade bei komplizierten Inhalten bringt die Mindmap Licht ins Dunkle. In der Mitte zentriert befindet sich das Thema oder Schlagwort, von dem dann einzelne Unterpunkte als Äste abgehen. Diese haben jeweils noch eigene Zweige. So kannst Du Dir einen Überblick über komplexe Themen verschaffen und Deine Gedanken optimal ordnen.

  • Listen erstellen

    Das Erstellen von Listen kann Dir dabei helfen, Struktur in Deinen Lernstoff zu bringen. So lassen sich die vielen Informationen zunächst ordnen. Auch komplexere Themen kannst Du durch Listen mit Stichpunkten etwas vereinfachen.

  • Der Gedächtnispalast

    Diese Technik ähnelt der Loci-Methode: Hier handelt es sich aber um ein Gebäude, das Du vor Deinem inneren Auge aus dem Lernstoff konstruierst. Das Fundament besteht aus den grundlegenden Inhalten. Die Säulen wiederum bilden die wichtigsten Eckpunkte. Über den eigentlichen Stoff hinausgehende Details verortest Du auf dem Dachboden. In der Prüfung läufst Du dann gedanklich durch Deinen Gedächtnispalast und es wird Dir leichter fallen, die Inhalte abzurufen.

  • SQR3-Technik

    Mit dieser Technik kannst Du Dir auch schwierige wissenschaftliche Texte gut erschließen. Zuerst wirfst Du einen Blick auf das Inhaltsverzeichnis und Überschriften. Danach überlegst Du, worum es im Text gehen könnte und schreibst Fragen auf, die sich Dir stellen. Nun folgt die Lesephase: Dabei markierst Du wichtige Textstellen. Danach nimmst Du eine Zusammenfassung der einzelnen Textabschnitte vor. Zum Schluss gelingt es Dir, den kompletten Text inhaltlich zu erklären.

Was sagt die Hirnforschung über das Lernen?

Lernen trägt nicht nur dazu bei, dass Du optimale Noten in Schule und Studium erzielst – es ist auch Sport für Dein Gehirn und hält es langfristig fit. Die britische Hirnforscherin Eleanor Maguire beobachtete die Veränderungen in den Gehirnen von Taxifahrer-Bewerbern unterschiedlichen Alters in London. Diese mussten eine anspruchsvolle Prüfung absolvieren und dafür teilweise jahrelang lernen, weil sie sich langfristig 25.000 Straßenverläufe der Großstadt einprägen mussten. Nach regelmäßigen Hirnscans der Bewerber stellte sich nach den Prüfungen heraus, dass der Hippocampus derjenigen, die bestanden hatten, deutlich gewachsen war. Bei den Durchgefallenen hatte sich die Größe hingegen nicht verändert. Dieser Versuch zeigt, dass effektives Lernen unabhängig vom Alter beeindruckende Auswirkungen auf Dein Gehirn haben kann.

Auch eine Lerntechnik: Fehler beim Lernen vermeiden

Die halbe Miete beim Lernen ist das Vermeiden von ein paar typischen Fehlern, die sich unbewusst einschleichen:

Der Zeigarnik-Effekt

Die Namensgeberin für diesen Lernfehler ist die russische Psychologin Bluma Zeigarnik. Sie beobachtete Kellner und erkannte, dass diese sich offene Bestellungen leichter merken konnten als abgeschlossene. Diesen Fehler begehen einige Studenten, indem sie nur auf eine bestimmte Klausur hin lernen. Sobald diese dann geschrieben ist, wird das Erlernte sofort vergessen. Den Effekt kannst Du vermeiden, indem Du Dir klar machst, dass das Erlernte auch für den weiteren Verlauf Deines Studiums relevant sein wird. Du wirst immer wieder von dem Stoff profitieren.

Widerspruchsfreie Welt

Unser Gehirn wünscht sich eine Welt ohne Widersprüche. Deshalb fällt es ihm schwerer, Informationen zu behalten, die widersprüchlich sind. Zu dem Ergebnis kam der britische Psychologie Frederic Bartlett: Er las Versuchspersonen Geschichten über Indianer vor, die auch Hinweise auf Geister und Übernatürliches enthielten. Im Anschluss sollten die Probanden die Geschichten nacherzählen – und verschwiegen dabei alle übersinnlichen Komponenten. Du umgehst diesen Fehler, indem Du Dir bewusst machst, dass Deine Sichtweise auch durch Deine kulturelle Sozialisation beeinflusst wird. Versuche, selbstkritisch mit Interpretationen von widersprüchlich wirkenden Informationen umzugehen.

Die Google-Falle

Die Versuchung ist groß, bestimmte Fakten einfach schnell zu googlen, wenn wir sie nicht wissen. Aber Vorsicht: Die Gewissheit, bestimmte Informationen jederzeit online abrufen zu können, führt dazu, dass wir sie uns schlechter merken. Versuche deshalb, auf häufiges Benutzen von Suchmaschinen zu verzichten. So kannst Du Dir die eigentlichen Inhalte einprägen und nicht nur den Ort, wo sie zu finden sind.

Negative Einstellung

Als Selbstschutzfunktion lässt Dein Gehirn negative Informationen schneller verblassen als positive. Deshalb hast Du einen großen Vorteil, wenn Du mit einer positiven Grundeinstellung ans Lernen gehst. Jammere nicht darüber, dass Du für das schlimmste Fach der Welt lernst – behalte Dein Ziel vor Augen und vergegenwärtige Dir, wofür Du gerade lernst!


Tipps zur Verstärkung der Lerntechniken

Nicht allein die richtigen Lerntechniken entscheiden über den Lernerfolg. Auch die Rahmenbedingungen und die Strategie können ihren Teil beitragen und Deinen Erfolg steigern. Wir geben Dir wichtige Tipps abseits der Lerntechniken, die Dein Lernverhalten verbessern:

Einen realistischen Zeit- und Lernplan aufstellen

Damit Du den Überblick behältst, hilft Dir ein schriftlich erstellter Zeit- und Lernplan zur Prüfungsvorbereitung. Die Vorbereitungsphase lässt sich in vier Stadien unterteilen:

  • Vorarbeit: Material besorgen, Prüfungsinhalt klären, Unterlagen sortieren
  • Lernzeit: Lernstoff pauken
  • Wiederholung: Lektionen wiederholen
  • Letzter Check: Selbstkontrolle, ob alles hängen geblieben ist

Den Lernplan solltest Du mit konkreten Tagen und Uhrzeiten versehen und gut sichtbar in Deinem Zimmer platzieren. Achte darauf, auch ein paar Freizeittage zur Entspannung einzukalkulieren.

Regelmäßige Pausen helfen Dir beim Büffeln

Forscher haben herausgefunden, dass kleine Pausen zwischendurch einen schnelleren Lernerfolg herbeiführen. Durch das Lernen werden im Gehirn neue neuronale Verknüpfungen hergestellt. Damit sich diese festigen können, sind regelmäßige Pausen wichtig. Die kannst Du auf drei verschiedene Arten einlegen:

  • Mini-Verständnispause: eine bis fünf Minuten, in denen Du neu Erlerntes abspeicherst
  • Kurze Pause zwischendurch: eine Viertelstunde zum Kaffeetrinken oder Luftschnappen
  • Lange Pause zum Erholen: Mittagspause, in der Du idealerweise leichte Kost zu Dir nimmst

Für den optimalen Lernerfolg ist auch regelmäßiger Sport empfehlenswert. So kannst Du abschalten und gleichzeitig was für Deine Gesundheit tun. In einem gesunden Körper wohnt schließlich ein gesunder Geist.

Motivation aufrecht halten

Eine gewisse Portion Selbstdisziplin ist beim Lernen besonders wichtig, damit Du Dich immer wieder zum Weiterlernen motivierst. Besonders gut funktioniert das, indem Du dir den Stoff in verschiedene Etappen unterteilst und einplanst, bis wann Du welches Ziel erreicht haben willst. So hast Du schon vor der Prüfung kleine Erfolgserlebnisse, für die Du Dich belohnen kannst und erhältst Deine Motivation zum Lernen aufrecht.

Den idealen Ort zum Lernen finden

Ob Du lieber in der Bibliothek oder am Schreibtisch zu Hause lernst, ist Dir selbst überlassen. Sofern Du stapelweise Bücher zu Hause hast, die Du nicht durch die halbe Stadt zur Uni tragen willst, bietet sich das Lernen zu Hause an. Das dort lauernde Prokrastinationspotential zwischen Kühlschrank, redefreudigem Mitbewohner und den Fenstern, die man ja jetzt endlich mal putzen könnte, solltest Du aber im Griff haben. Egal, wo Du lernst – wichtig ist die richtige Temperatur. Übermäßige Wärme lässt Dich schnell schläfrig werden. Optimal sind Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad und regelmäßige frische Luft. Empfehlenswert sind außerdem kleine Rituale, die Dich aufs Lernen einstimmen. Das können zum Beispiel ein fester Arbeitsplatz in der Bibliothek, die gleiche Tasse, der gleiche Schal oder die gleichen Snacks sein, die immer beim Lernen dabei sind. Durch die Gewöhnung schaltet Dein Gehirn schneller in den Lernmodus.

Konzentration schaffen

In der richtigen Arbeitsatmosphäre klappt es auch mit der Konzentration. Dein Smartphone und das offene Chatfenster am Laptop solltest Du vom Lernort verbannen. Zu dem Ergebnis kam eine Studie des englischen Forschers Glenn Wilson, in der zwei Testgruppen Konzentrationstests absolvieren mussten. Die eine Gruppe konsumierte zuvor Marihuana, wurde während des Tests aber nicht weiter gestört. Die nüchterne Gruppe hingegen bekam permanent Nachrichten auf den Bildschirm geschickt. Und siehe da: Die Kiffer schnitten deutlich besser ab. Das Beispiel soll kein Beweis dafür sein, dass auch Kiffen eine Lerntechnik ist, sondern verdeutlichen, dass jegliche Formen der Ablenkung negative Auswirkungen auf Deinen Lernerfolg haben können.

Die beste Lerntechnik: Lernen im Schlaf?

Eine besonders angenehme Lerntechnik für Studenten, die gern ausschlafen: Pauken klappt quasi auch im Schlaf. Zu diesem Ergebnis kam die Schlafforscherin Jessica Payne: Im Experiment mit 207 Studierenden mussten die Teilnehmer tagelang zwischen 9 und 21 Uhr lernen. Anschließend mussten sie jeweils eine halbe Stunde, zwölf Stunden und 24 Stunden später Tests zu dem Lernstoff absolvieren. Dabei durften einige Teilnehmer zwischen den Tests besonders viel schlafen. Das Resultat: Die Teilnehmer mit mehr Schlaf schnitten viel besser ab. Gute Nachrichten für leidenschaftliche Langschläfer, auch wenn der Schlaf einem das Lernen selbst nicht abnimmt.

Power-Naps gegen das Vergessen

Eine französische Studie der Forscherin Stephanie Mazza besagt sogar, dass uns Power-Naps bei der Verarbeitung von Erlerntem helfen. Besonders zwischen zwei Lerneinheiten ist ein kurzer Schlaf effektiv – er führt dazu, dass im Anschluss weniger Wiederholungen des Lernstoffs erforderlich sind. Der Schlaf hilft dem Gehirn dabei, die erlernten Informationen besser zu verarbeiten und sie dauerhaft im Gedächtnis zu behalten. Dieser Effekt lässt sich sogar noch sechs Monate nach dem Lernen beobachten. Wenn Du kurz vor dem Nickerchen eine kleine Lerneinheit einschiebst, behältst Du mehr davon im Gedächtnis.

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