Lernplanerstellung: Das Wichtigste auf einen Blick:
- Einen Lernplan im Studium zu erstellen lohnt sich, um Stress zu vermeiden, und das Lernpensum sinnvoll aufzuteilen.
- In vier Schritten kannst Du Deine Aufgaben feststellen, sie priorisieren und Lernzeit dafür einplanen.
- Je nach Lernphase solltest Du auf Wochen-, Tages- oder Stundenbasis planen
Warum einen Lernplan als Vorlage erstellen?
"Ich kann mich eben unter Zeitdruck am besten konzentrieren" – es gibt viele Argumente, mit denen Du Dir den Stress kurz vor wichtigen Prüfungen schönreden kannst. Deine Nerven leiden trotzdem, einige kämpfen nach der Klausur-Phase sogar mit Burnout-Symptomen. Und: Was Du Dir kurzfristig reinprügelst, bleibt auch nicht besonders lang im Gedächtnis. Einen genau ausgefüllten Lernplan fürs Studium zu erstellen, kann sich streberhaft anfühlen, schont aber die Psyche, lässt Dich mehr Stoff leichter lernen und resultiert letztendlich in besseren Noten.
Lernplan erstellen – das sind die Vorteile
- Du fängst rechtzeitig an und kommst kurz vor dem Prüfungstermin nicht in Zeitnot, wenn Du Dich entscheidest, einen Lernplan zu erstellen.
- Dein Gehirn hat länger Zeit, die gelernten Infos zu verarbeiten und speichert sie im Langzeitgedächtnis.
- Du lernst kontinuierlich in kurzen Einheiten über mehrere Tage und Wochen und hast so auch in der Prüfungsvorbereitung noch genug Freizeit.
- Du übersiehst keine wichtigen Inhalte, die für die Prüfung relevant sein könnten.
- Du nutzt Deine Lernzeit effizienter, bist nicht durch Panik oder böse Überraschungen bei der Lernmenge abgelenkt.
- Du kannst das Lernen für unterschiedliche Fächer besser koordinieren.
Vier Schritte um einen Lernplan fürs Studium zu erstellen
Egal, ob Du ein Online-Tool oder Papier wählst für Deinen Lernplan: Die Vorlage zeigt Dir die Wochen und Tage bis zur Klausur und mit welchen Inhalten und Aufgaben sie gefüllt sind. Wenn Du die verbleibende Zeit optisch aufbereitet vor Dir siehst, ist es viel einfacher, sie realistisch einzuschätzen und Deine Fortschritte ehrlich zu analysieren. So gehst Du’s an:
1. Fächer und Seminare auflisten
Scheint banal, aber die wichtigste Frage, wenn Du einen Lernplan erstellst, ist: WAS musst Du überhaupt alles lernen? Mache eine Liste von allen Fächern und um welche Vorlesungen und Seminare es sich handelt, aus denen die Lerninhalte kommen. Dann gliedere tiefer und notiere für die einzelnen Lehrveranstaltungen, welche Themenfelder sie abdecken, die in der Prüfung drankommen könnten.
2. Sortiere Deine Lerninhalte nach Wichtigkeit
Wenn Du weißt, was alles zu tun ist, überlege Dir, was Priorität haben soll in Deinem Lernplan. Im Studium erstellen sich viele Professoren für jedes Semester eine Struktur zu den Inhalten, die sie auf jeden Fall vermitteln wollen, was ausführlich und was weniger detailliert besprochen werden soll. Du kannst es bei Deinem Lernplan ähnlich angehen und festlegen, was Du im Detail kennen musst und wo ein grober Überblick reicht. Schätze außerdem ab, welche Inhalte für Dich besonders schwierig sind und plane dafür mehr Zeit ein.
3. Integriere Deinen Lernplan in Deinen Kalender
Auch wenn es sich anfühlt, als würdest Du Dich wie ein gestresster Top-Manager aufführen – Du musst Zeit in Deinem Terminkalender zum Lernen blocken. Egal wie Du es darstellst, die Hauptsache ist, Du erkennst auf einen Blick, wann die Lerneinheiten anstehen. Damit diese Planung Sinn macht, musst Du auch alle anderen wichtigen Termine und Aktivitäten berücksichtigen. Folgende Unterteilung hilft vielen Studenten eine Lernplan-Vorlage zu erstellen:
- Alltagszeit: Dazu zählen alle Pflichten, die Du unabhängig vom Lernen hast, z.B. Uni, Nebenjob, Hausarbeit.
- Freizeit: Dazu zählen alle Zeiteinheiten über die Du frei verfügen kannst, Termine können Sport, Treffen mit Freunden oder einfach nur Chillout-Zeit auf dem Sofa sein.
- Lernzeit: Sie ist potentiell alles, was nach dem Abzug von Alltagszeit, Freizeit (und natürlich Schlaf) übrig bleibt. Hierzu zählen auch Lerngruppen, Vorbereitung, Materialsichtung etc.
4. Bleib’ beim Zeitplan realistisch
Du weißt es sowieso seit der Grundschule: Umso eher Du mit dem Lernen anfängst, desto weniger Stunden am Tag musst Du dafür opfern. Es lohnt sich also schon nach Bekanntgabe des Prüfungstermins den Lernplan zu erstellen. Kleinere tägliche Lerneinheiten sind besser für die Konzentration, aber Du musst Deinen Bedarf an Lernzeit realistisch einschätzen. Orientiere Dich an vergangenen Erfahrungen, was fiel leichter, was war schwerer zu merken? Womit hattest Du schon während der Vorlesung Probleme? Wichtig: Drei Stunden geblockte Lernzeit bedeutet nicht, dass Du Dich wirklich drei Stunden am Stück konzentrieren kannst. Was wirklich für alle gilt, die einen Lernplan fürs Studium erstellen: Zeitpuffer einplanen! Selbst wenn mal etwas dazwischenkommt und eine Lerneinheit verschoben werden muss, bleibst Du unterm Strich noch im Zeitplan.
Übersicht über Wochen, Tage und Stunden
Es ist noch ewig Zeit bis zur Klausur? Auch wenn es sich so anfühlt, kannst Du ja trotzdem schon mal Deinen Lernplan erstellen (und Dir sehr sehr viel Stress ersparen). Je nachdem wie viel Zeit noch bleibt und was schon geschafft ist, ist eine unterschiedliche Taktung nötig.
Der richtige Plan für Deine Lernphase
Wenn es noch mehrere Wochen bis zum Prüfungstermin sind, musst Du (außer es handelt sich um große Abschlussprüfungen wie Staatsexamen) noch nicht mit Micro-Managing Deines Tagesablaufs anfangen. Sinnvoll ist aber, in einem Wochenplan festzulegen, was Du in dieser Woche schaffen willst und auf welche Tage verteilt Du lernen kannst. Dann überprüfst Du, an welchen Tagen Lernzeiten möglich sind, um einen genauen Lernplan erstellen zu können.
Wenn Du in der heißen Lernphase bist und nur noch wenige Tage Zeit hast, solltest Du noch einmal extra für Deinen Lernplan eine Vorlage nach (halben) Stunden erstellen. Wenn die Zeit knapp wird, kann so ein Gerüst äußerst beruhigend wirken
Beispiel: Lernplan-Vorlage auf Wochenbasis
Wochentag
Montag
Lerninhalt
Literaturrecherche in der Bib zu Makro- und Mikroökonomie Grundlagen
Zeitraum ca.
10:00 bis 12:00
Wochentag
Dienstag
Lerninhalt
Folien zu Statistik 1 und 2 downloaden, ausdrucken und lernen
Zeitraum ca.
17:30 bis 19:30
Wochentag
Mittwoch
Lerninhalt
Zusammenfassung schreiben und Übungsaufgaben lösen
Zeitraum ca.
10:00 bis 13:00 und 18:00 bis 19:00
Wochentag
Donnerstag
Lerninhalt
Lerngruppe
Zeitraum ca.
18:00 bis 19:00
Wochentag
Freitag
Lerninhalt
Makro- und Mikro-Literatur mit Vorlesungsunterlagen abgleichen
Zeitraum ca.
10:00 bis 11:30
Wochentag
Samstag
Lerninhalt
FREI
Zeitraum ca.
Wochentag
Sonntag
Lerninhalt
Zusammenfassung zu Makro und Mikro lernen
Zeitraum ca.
17:30 bis 20:00
Beispiel: Lernplan-Vorlage auf Tagesbasis
Zeitraum
08:00 bis 09:00
(Lern-)Aktivität
Aufstehen, Duschen, Frühstück
Zeitraum
09:00 bis 09:45
(Lern-)Aktivität
2 Statistik-Aufgaben aus Übungsbuch 3 lösen
Zeitraum
09:45 bis 10:45
(Lern-)Aktivität
Ergebnisse vergleichen und Problem-Themen nachschlagen
Zeitraum
10:45 bis 11:00
(Lern-)Aktivität
Kaffee
Zeitraum
11:00 bis 12:30
(Lern-)Aktivität
Folien zu Testtheorie lernen
Zeitraum
12:30 bis 15:00
(Lern-)Aktivität
Mittagessen und Pause
Zeitraum
15:00 bis 16:00
(Lern-)Aktivität
Folien zu Testtheorie wiederholen
Zeitraum
16:00 bis 16:45
(Lern-)Aktivität
Telefonat mit Lisa, Fragen und Erklärungen abgleichen
Zeitraum
16:45 bis 18:00
(Lern-)Aktivität
Pause
Zeitraum
18:00 bis 18:30
(Lern-)Aktivität
Alles noch einmal überfliegen
Diese Tools helfen, Deinen Lernplan zu erstellen
Deine Lernplan-Vorlage mit Excel erstellen
Excel ist das einfachste Werkzeug, um Deinen persönlichen Lernplan zu erstellen. Du kannst ihn strukturieren wie die Beispiele oben oder auch bei der Wochenübersicht die Wochentage in der Horizontalen eintragen und vertikal den ganzen Tag genauer in Stunden unterteilt aufgliedern. Das bietet sich besonders an, wenn Du alle Deine Termine eintragen willst. Außerdem lassen sich bei der Lernplan-Vorlage in Excel nach Bedarf für Dich wichtige Zeilen und Spalten hinzufügen. Das könnten z.B. Rubriken wie "Notizen", "Lernerfolg" oder "Nochmal nachschlagen" sein.
Deinen Lernplan online erstellen
Das Internet hat für alles eine Lösung, auch für Lernpläne. Auch wenn die Grundstruktur einer Tabelle natürlich immer gleich ist, bieten Online-Tools darüber hinaus viele nützliche Features, die das (Zusammen-)Lernen erleichtern können.
Besonders gut eignet sich hierfür die Anwendung Google Sheets, wo Du Tabellen als Online-Dokumente erstellen und bei Bedarf auch zur Zusammenarbeit freigeben kannst (super für Lerngruppen!). Dank einiger Add-ons kannst Du Google Sheets noch besser für Dich anpassen, z.B. nützt Dir "Template Gallery" für Deinen Lernplan, eine Vorlage gibt es zu allen möglichen Themen wie Projektmanagement, Checklisten und Stundenplänen. Daneben gibt es im Netz einige weitere kostenlose Programme um online einen Lernplan zu erstellen, z.B. das besonders umfangreiche Tool von GoConqr, die einfache Anwendung Lernplan Generator (Synesty) oder das Projektmanagement-Tool Trello für den Gesamtüberblick.
Deinen Lernplan erstellen per App
Unser Alltag wird längst von Apps geregelt, warum nicht auch Deinen Lernplan so erstellen? App-Angebote zur Zeitplanung gibt es mittlerweile Dutzende. Besonders gut eignen sich folgende um einen Lernplan fürs Studium zu erstellen:
- Lernstage Planer Free (Android): Damit kannst Du Dein Lernpensum verwalten mit allen Lerninhalten nach Fächern, Terminplaner und der Möglichkeit ihn mit anderen abzustimmen.
- Any.Do (Android, iOS): Schön designte App für To-Do-Listen, Zeitplanung und Aufgaben. Sie kann mit dem PC synchronisiert werden, um aktuelle Daten auf beiden Plattformen zu haben.
- TimeTable++ (Android): Klar strukturierte Stundenplan-App, um alle möglichen Termine und Aufgaben zu planen.
- Kalender Z Gratis (iOS): Eine übersichtliche und intuitive Kalender-App mit Erinnerungsfunktion.
Den Lernplan (auch) im Papier-Planer festhalten
Trotz aller technischen Möglichkeiten: Um einen Lernplan zu erstellen, kannst Du Deine Aufgaben natürlich immer auch noch in den guten alten Terminplaner auf Papier eintragen. Die Vorteile: Du kannst nach Herzenslust kritzeln, Farben verwenden und Deine Lernzeiten sind automatisch mit Deinen anderen Terminen abgestimmt. Für die volle Kontrolle kannst Du Deinen Lernplan am Rechner erstellen und zusätzlich in den analogen Terminplaner eintragen. So geht garantiert kein To-Do verloren!
Auch wenn’s nervt – Kontrolle ist alles
Deine Lernplan-Vorlage für die Prüfungszeit steht, sieht hübsch aus und allein ihr Anblick gibt Dir das Gefühl, einiges geschafft zu haben? Schön, aber gefährlich. Lass Dich nach dem Gesamtüberblick nicht zur Annahme verleiten, dass Du jetzt auch ohne genauen Zeitplan loslegen kannst. Dein Lernplan ist nur so stark wie Deine Beständigkeit. Lies und aktualisierte die Tagespläne in der Lernphase wirklich jeden Tag und checke regelmäßig die Wochenpläne. So kannst Du noch rechtzeitig Extra-Lernzeiten einplanen und erkennst auch, wo Du schneller vorankommst als gedacht. Denn nicht immer lässt sich die Zeit fürs Auswendiglernen und Co. genau abschätzen. Am Ende bleibt mit Lernplan jedenfalls garantiert mehr Freizeit übrig!
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