Private Altersvorsorge ist heute für junge Menschen wichtiger denn je, denn die staatliche Rente kann Dir im Alter keinen Wohlstand garantieren. Auch wenn bis zu Deiner Rente noch jede Menge Zeit ist, solltest Du das Thema nicht auf die lange Bank schieben! Ein finanzielles Sicherheitspolster für das Alter muss Dir monatlich nicht mehr kosten als ein Abend im Restaurant. Hier erklären wir Dir, wie Du Dir Schritt für Schritt eine hohe private Rente sicherst.
Was ist eine private Altersvorsorge?
Eine Altersvorsorge soll Dein finanzielles Auskommen im Alter sichern. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, die man oft auch als die "3 Säulen" der Altersvorsorge bezeichnet:
- 1. Säule: gesetzliche Rente
- 2. Säule: betriebliche Altersvorsorge
- 3. Säule: private Altersvorsorge
Für die meisten Menschen stellt die gesetzliche Rente die tragende Säule dar. Dafür zahlst Du als Arbeitnehmer schon heute Beiträge in die staatliche Rentenversicherung ein. Bei der betrieblichen Altersvorsorge übernimmt Dein Chef Deine Beiträge oder zumindest einen Teil davon. Die private Altersvorsorge zahlst Du aus eigener Tasche. Manche Formen werden aber staatlich gefördert.
Der große Unterschied zwischen gesetzlicher und privater Vorsorge ist: Die gesetzlichen Renten finanzieren sich nach dem Umlagesystem. Das bedeutet, dass die heute aktiven Beitragszahler die Renten für die Menschen im Ruhestand bezahlen. Eine Privatrente speist sich dagegen nur aus Deinem eigenen Kapital, das Du in jungen Jahren gespart und angelegt hast.
Warum ist eine private Altersvorsorge sinnvoll?
Die gesetzlichen Renten sind zwar gesichert. Sie werden aber für heute junge Menschen nicht mehr reichen, um den gewohnt hohen Lebensstandard zu halten. Das hat mehrere Gründe: Zum einen werden wir immer älter. Das ist eine gute Sache, weil wir so noch länger unseren Lebensabend genießen können. Doch je höher die Lebenserwartung, desto länger muss die gesetzliche Rente ausbezahlt werden. Durch die demografische Entwicklung gibt es außerdem immer weniger aktive Beitragszahler.
Das gesetzliche Rentensystem gerät so immer mehr in eine Schieflage. Der Gesetzgeber versucht gegenzusteuern, indem das Renteneintrittsalter laufend angehoben und Renten stärker besteuert werden. Trotzdem lassen sich Kürzungen nicht vermeiden. Nach Schätzungen von Experten wird das Rentenniveau im Jahr 2030 nur noch 43 Prozent betragen. Bei einer mittleren Einkommenshöhe von 2.500 Euro als Arbeitnehmer sind das gerade einmal 1.075 Euro. Miete, Essen, Strom, Heizung und dann vielleicht noch Theater oder Urlaub? Mit 1.075 Euro wird das knapp.
Damit Du im Alter Dein Leben in vollen Zügen genießen kannst, solltest Du daher schon heute an eine private Altersvorsorge denken. Dafür reichen schon geringe Beträge von 15 oder 20 Euro pro Monat - gerade einmal so viel, wie Du für einen Abend im Restaurant ausgibst. Je früher Du mit dem Sparen beginnst, desto mehr profitierst Du außerdem vom Zinseszinseffekt! Dadurch kann schon durch kleine monatliche Beiträge ein beträchtliches Vermögen entstehen.
Welche Arten der privaten Altersvorsorge gibt es?
Die eine private Altersversorgung gibt es nicht. Wenn Du eine private Vorsorge treffen willst, hast Du sehr unterschiedliche Optionen und Strategien zur Auswahl:
- Geförderte private Altersvorsorge: Hier greifen Dir Vater Staat oder Dein Chef
unter die Arme - entweder durch direkte Zulagen oder durch Steuervorteile. Zu den geförderten
Vorsorge-Formen zählen
- Betriebliche Altersvorsorge
- Riester-Rente
- Rürup-Rente
- Rein privat finanzierte Vorsorge: Darunter fallen Vorsorgeleistungen, die Du zu
100 Prozent aus eigener Tasche bezahlst. Typische Formen der Altersvorsorge, die Du privat
abschließt, sind
- Klassische private Rentenversicherung
- Fondsgebundene private Rentenversicherung
- Andere Sparformen: Du kannst mit einer Reihe weiterer Sparformen finanziell
für das Alter vorsorgen, auch wenn sie offiziell nicht unter dem Deckmantel "private
Altersvorsorge" laufen. In Frage kommen beispielsweise
- Festgeld-Sparkonten oder Sparpläne
- ETF-Sparpläne
Wenn Du eine Altersvorsorge privat abschließen willst, musst Du Dich selbstverständlich nicht für eine einzige Variante entscheiden. Es ist im Gegenteil sogar sehr sinnvoll, mehrere Anlageformen zu kombinieren, falls Du dafür ausreichend Geld zur Seite legen kannst.
Wie funktioniert die private Altersvorsorge im Detail?
Welches die beste Altersvorsorge für Dich ist, hängt ganz von Deiner Lebenssituation ab: etwa davon, wieviele Jahre Du noch bis zur Rente hast, wie hoch Dein Einkommen ist, ob Du Kinder hast oder später eine Familie gründen willst. Auch Dein Sicherheitsbedürfnis ist entscheidend, denn die verschiedenen Formen der Altersvorsorge haben im Vergleich sehr unterschiedliche Risiken, aber auch sehr unterschiedliche Rendite-Chancen.
Im Folgenden stellen wir die einzelnen privaten Altersvorsorge-Formen im Überblick vor. So kannst Du besser beurteilen, welche private Altersvorsorge-Strategie wirklich zu Dir passt.
Betriebliche Altersvorsorge (bAV)
Als Arbeitnehmer hast Du nach § 1a des Betriebsrentengesetzes (BetrAVG) einen Rechtsanspruch auf eine betriebliche Altersvorsorge (bAV). Der Chef schießt dabei zumindest einen Teil der Beiträge zu oder übernimmt sie ganz. Wie die Vorsorge im Betrieb genau ausgestaltet ist, hängt vom jeweiligen Arbeitgeber ab. Du bist nicht verpflichtet, Dich an der bAV zu beteiligen.
So funktioniert die bAV
Üblicherweise ist eine betriebliche Altersvorsorge eine private Rentenversicherung in Form eines Sparvertrags. Die Beiträge gehen direkt vom Brutto-Gehalt ab, wodurch Du in der Ansparphase Steuern und Sozialversicherungsbeiträge sparst. Die Betriebsrente musst Du später allerdings versteuern.
Es gibt insgesamt 5 Möglichkeiten, wie die zusätzliche Rentenversicherung im Betrieb organisiert sein kann:
Direktzusage (Pensionszusage)
Diese Form der betrieblichen Altersvorsorge ist im Vergleich die bequemste: Dein Chef nimmt selbst Geld in die Hand und legt es für die Beschäftigten an. Als Mitarbeiter musst Du in der Regel nichts dazuzahlen. Oft hast Du aber erst nach einigen Jahren Beschäftigungsdauer Anspruch auf eine Betriebsrente. Der Arbeitnehmer muss Dir entweder eine exakte Rentenhöhe oder eine garantierte Verzinsung der Beiträge versprechen.
Unterstützungskassen
Unterstützungskassen sind rechtlich selbstständige Einrichtungen, die eine Betriebsrente organisieren. Der Arbeitgeber zahlt einen Teil der Brutto-Gehälter ein, die Unterstützungskasse legt das Geld an und verwaltet die Renten. Der Vorteil für den Arbeitgeber ist, dass er seine Beiträge bilanziell von der Steuer absetzen kann.
Pensionsfonds
Pensionsfonds sind externe Einrichtungen, die entweder von Banken und Versicherungen oder häufig auch von Großkonzernen selbst gegründet werden. Sie investieren die Rentenbeiträge meist am freien Kapitalmarkt in Anleihen- oder Aktienfonds, was für Dich als Arbeitnehmer höhere Renditechancen bedeutet. Dafür gibt es meist keine garantierte Verzinsung oder garantierte Mindestrente. Zumindest für den Erhalt der Beiträge müssen Arbeitgeber bzw. Pensionsfonds aber gerade stehen.
Direktversicherung
Hinter Direktversicherungen stecken meist große, bekannte Anbieter von Lebensversicherungen. Der Arbeitgeber vermittelt die zusätzliche Rentenversicherung lediglich, kann dabei aber oft attraktive Gruppenrabatte aushandeln. Meist garantiert die private Rentenversicherung eine konkrete Verzinsung, für die der Arbeitgeber haftet.
Pensionskassen
Pensionskassen gibt es oft in größeren, tarifgebundenen Unternehmen. Sie funktionieren ähnlich wie Direktversicherungen, richten sich aber meist an größere Berufsgruppen oder Branchen. Dadurch bieten sie meist deutlich attraktivere Konditionen als eine Rentenversicherung, die Du privat abschließt.
Die Vorteile der bAV im Überblick
- Beiträge ganz oder teilweise vom Arbeitgeber finanziert
- steuerliche Vorteile, weil Beiträge vom Brutto-Gehalt abgehen
- attraktive Konditionen durch Gruppenrabatte
- Geld ist konkurssicher angelegt
- Arbeitnehmer haftet für Garantien der Rentenzusatzversicherung
Die Nachteile der bAV im Überblick
- Art der bAV wird vom Arbeitgeber bestimmt
- Betriebsrente ist in der Auszahlphase steuer- und sozialversicherungspflichtig
- Mitnahme des Guthabens bei Jobwechsel nicht immer möglich
Für wen eignet sich die bAV?
- Arbeitnehmer: Anspruch auf eine bAV haben Arbeiter, Angestellte und Auszubildende.
- Langjährig Beschäftigte: Das Ansparen lohnt sich oft umso mehr, je länger Du im gleichen Betrieb beschäftigt bist.
- Betrieb mit Direktzusage: Wenn Dein Chef die Beiträge großteils oder zur Gänze übernimmt, solltest Du unbedingt zugreifen und das Geschenk annehmen!
Riester-Rente
Die Riester-Rente ist eine private Altersvorsorge, die staatlich gefördert wird. Ihr Name geht auf ihren "Erfinder", den ehemaligen Bundesarbeitsminister Walter Riester zurück. Zugänglich ist diese private Altersvorsorge für rentenversicherungspflichtige Arbeitnehmer.
So funktioniert die Riester-Rente
Die Riester-Rente ist eine private Altersvorsorge in Form eines Sparvertrags, die Du bei einer privaten Versicherungsgesellschaft abschließt. Die Anbieter unterliegen der Kontrolle der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht), die für die Produkte Zertifikate vergibt. Dadurch wird u.a. der Erhalt Deines eingezahlten Kapitals garantiert.
Wenn Du eine Riester-Rentenzusatzversicherung abschließen willst, hast Du die Wahl zwischen verschiedenen Sparprodukten, wie etwa
- klassische private Rentenversicherung
- fondsgebundene private Rentenversicherung
- Wohn-Riester-Darlehen
- Riester-Bausparvertrag
Wie bei jedem Sparvertrag zahlst Du regelmäßig Beiträge in die zusätzliche Rentenversicherung ein. Frühestens ab Deinem 62. Lebensjahr bekommst Du davon eine lebenslange private Rente. Maximal 30 Prozent des angesparten Vermögens kannst Du Dir beim Renteneintritt auch in einer Summe auszahlen lassen.
Staatlich gefördert wird die private Altersvorsorge mit Riester-Produkten sowohl durch direkte Zulagen als auch durch Steuervorteile. Voraussetzung dafür ist, dass Du gewisse Mindestbeiträge einzahlst, die sich an Deiner Einkommenshöhe orientieren.
Es gibt 3 Arten von Zulagen:
- Grundzulage von 175 Euro / Jahr
- Kinderzulage von bis zu 300 Euro / Kind
- einmaliger Berufseinsteigerbonus von 200 Euro
Deine eigenen Anteile an den Riester-Beiträgen kannst Du außerdem als Sonderausgaben steuerlich absetzen. So sparst Du bis 2.100 Euro jährlich an Steuern. Allerdings werden auf die private Rente, die Du später bekommst, wieder Steuern fällig. Weil die meisten Menschen in der Rente ein geringeres Einkommen haben, ist dann aber der persönliche Steuersatz geringer.
Die Vorteile der Riester-Rente
- Staatliche Förderquote von 25 - 90 Prozent
- Hohe Zulagen für kinderreiche Familien
- Hohe Steuerersparnis für Gutverdiener
- Staatlich garantierter Kapitalschutz
- Lebenslange Rentenzahlungen
Die Nachteile der Riester-Rente
- Besteuerung der Rentenzahlungen im Alter
- Keine Einmalzahlung des gesamten Kapitals möglich
- Begrenzte Vererbbarkeit, nur Ehepartner kann Guthaben im Todesfall übernehmen
- Klassische private Rentenversicherung bringt derzeit geringe Rendite
Für wen eignet sich die Riester-Rente?
- Kinderreiche Paare oder Alleinerzieher: Je mehr Kinder, desto höhere Zuschüsse bekommst Du und desto weniger Beiträge zur Rentenversicherung sind privat zu bezahlen.
- Geringverdiener: Weil sich die Mindestbeiträge am Einkommen orientieren, musst Du bei einem geringeren Einkommen nur wenig in Deine private Altersvorsorge investieren und bekommst trotzdem die vollen Zulagen.
- Gutverdiener: Wenn Du mehr verdienst und entsprechend hohe Steuern zahlst, profitierst Du hauptsächlich von den Steuervorteilen.
Rürup-Rente
Die Rürup-Rente ist ähnlich wie die Riester-Rente eine staatlich geförderte private Altersvorsorge. Sie richtet sich in erster Linie an Selbstständige und Freiberufler, die nicht rentenversicherungspflichtig sind und daher keine Riester-Rente abschließen können.
So funktioniert die Rürup-Rente
Eine Rürup-Zusatzrentenversicherung schließt Du bei einer privaten Versicherungsgesellschaft ab. Es handelt sich im Wesentlichen um langfristige Sparverträge. Von dem angesparten Vermögen zahlt Dir die Versicherung später eine lebenslange Privatrente aus. Welche Voraussetzungen die Sparprodukte erfüllen müssen, damit sie staatlich gefördert werden, ist in §10 Abs. 1 Nr. 2b des Einkommenssteuergesetzes (EStG) geregelt.
Grob lassen sich 2 Grundtypen einer Rürup-Altersvorsorge unterscheiden:
- Klassische private Rentenversicherung
- Fondsgebundene private Rentenversicherung oder Fondsparplan
Wenn Du Dich für eine klassische private Altersvorsorge entscheidest, legt der Anbieter das Geld mit fester Verzinsung an. Das hat den Vorteil, dass Du schon heute weißt, wie hoch Deine private Altersversorgung einmal sein wird. Der große Nachteil ist der mickrige Garantiezins, der derzeit (Stand 2022) bei nur 0,25 Prozent liegt - das ist weniger als die Inflationsrate.
Eine fondsgebundene Rürup-Altersvorsorge hat im Vergleich dazu höhere Renditechancen, bietet aber weniger Garantien. Meist garantiert die Versicherung lediglich den Erhalt des einmal eingezahlten Vermögens.
Die private Altersvorsorge mit Rürup-Verträgen wird im Unterschied zur Riester-Rente nicht durch direkte Zulagen staatlich gefördert. Der Staat beteiligt sich nur indirekt daran, indem Du Deine Beiträge als "Altersvorsorgeaufwendungen steuerlich absetzen kannst. Die Höchstgrenze liegt derzeit bei 25.639 Euro (Stand 2022), sie wird aber von Jahr zu Jahr angehoben. Falls Du gesetzlich rentenversichert bist, musst Du beachten, dass beide Beitragsarten steuerlich in denselben "Topf" fallen.
Auszahlen lassen kannst Du Dir die Privatrente frühestens ab dem 62. Lebensjahr. Du kannst das Vermögen nur als monatliche Rente, nicht als Einmalzahlung beziehen. Dafür stehen Dir die Rentenzahlungen lebenslang zu. Ebenso wie eine gesetzliche Rente oder eine Riester-Rente musst Du die Zahlungen aber mit Deinem persönlichen Steuersatz versteuern.
Leichtfertig abschließen solltest Du den Vertrag nicht: Laut gesetzlichen Vorgaben kannst Du eine private Altersvorsorge mit Rürup-Verträgen nicht mehr kündigen, wenn Du sie einmal abgeschlossen hast. Du kannst Dich höchstens beitragsfrei stellen lassen. Normalerweise lässt sich das angesparte Guthaben für die private Altersvorsorge auch nicht auf Angehörige übertragen, falls Du frühzeitig verstirbst.
Die Vorteile der Rürup-Rente
- Hohe Steuerersparnis möglich
- Keine Mindest-Beitragshöhe
- Lebenslange Rentenzahlungen
Die Nachteile der Rürup-Rente
- Nachgelagerte Besteuerung der Rente im Alter
- Keine Einmalzahlung
- Keine Kündigung des Vertrags möglich
- Guthaben nicht an Angehörige vererbbar
- Klassische Rürup-Zusatzrentenversicherung derzeit wenig lukrativ
Für wen eignet sich die Rürup-Rente?
- Selbstständige und Freiberufler: Für nicht gesetzlich Pflichtversicherte ist die Rürup-Rente die einzige Möglichkeit, eine staatlich geförderte private Altersvorsorge abzuschließen. Grundsätzlich sind Rürup-Versicherungen aber für jeden offen.
- Gutverdiener: Die Beiträge zur Rürup-Rentenversicherung sind privat zu bezahlen, der Staat beteiligt sich daran nur indirekt durch Steuervorteile. Je höher Dein Einkommen und damit Deine Steuerlast, desto profitabler wird das Ganze.
- Angestellte oder Beamte mit hohem Einkommen: Rürup-Produkte eignen sich auch für gesetzlich Rentenversicherte als zusätzliche private Vorsorge. Du kannst dann aber nicht den gesamten Steuervorteil nutzen, weil die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung ebenso als "Altersvorsorgeaufwendungen" zählen.
Private Rentenversicherung
Eine private Rentenversicherung kannst Du jederzeit auch ohne staatliche Förderung abschließen. Du kommst dabei zu 100 Prozent selbst für Deine private Altersvorsorge auf. Dafür lassen sich die Verträge im Vergleich zu den staatlich geförderten Formen meist flexibler gestalten, wodurch auch eine rein private Rentenversicherung sinnvoll sein kann.
So funktioniert die private Rentenversicherung
Es gibt unterschiedliche Sparprodukte, die als private Altersvorsorge beworben werden. Sie unterscheiden sich in erster Linie durch ihre Rendite-Chancen und ihre Sicherheit. Die wichtigsten Grundformen sind
- Klassische private Rentenversicherung
- Fondsgebundene private Rentenversicherung
- Index-Rentenzusatzversicherung
Die klassische private Rentenversicherung war früher eine recht lukrative Sparform und daher bei vielen Anlegern als private Altersvorsorge beliebt. Ihr großer Vorteil war und ist die hohe Sicherheit: Der Anbieter investiert in konservative Anlageformen wie Staatsanleihen und kann daher eine Garantieverzinsung und eine Mindestrente versprechen. In der momentanen Niedrigzinsphase liegt der Garantiezins mit mageren 0,25 Prozent aber unter der Inflationsrate. Inklusive Überschussbeteiligung liegt die laufende Verzinsung bei rund 2,00 Prozent (Stand 2022).
Höhere Renditemöglichkeiten bietet eine fondsgebundene zusätzliche Rentenversicherung. Die Chance auf eine höhere private Rente geht aber auf Kosten der Sicherheit. Meist stellt der Anbieter keine Mindestrente in Aussicht, sondern garantiert nur den Erhalt des Kapitals.
Die sogenannten Index-Policen versuchen einen Mittelweg zu gehen: Deine Versicherungsbeiträge legt der Anbieter überwiegend konservativ, d.h. ohne Verlustrisiko an. Nur die damit erzielten Überschüsse investiert er in spekulative Geldgeschäfte am Aktienmarkt.
Wenn Du eine Rentenversicherung privat - ohne staatliche Förderung - abschließt, kannst Du die Rahmenbedingungen wesentlich individueller festlegen. Sowohl die Beitragshöhe als auch der Beginn der Auszahlung sind im Prinzip frei wählbar. Je nach Anbieter können geringe Mindestbeiträge von rund 15 bis 20 Euro monatlich nötig sein. Wenn Du die Beiträge für Deine private Altersvorsorge regelmäßig über einen längeren Zeitraum einzahlst, spricht man von einer "aufgeschobenen Rente". Oft ist auch eine Geldanlage in einer Summe möglich, diese Variante nennt man "Sofortrente".
Bei der Auszahlung der Privatrente hast Du üblicherweise die Wahl zwischen einer lebenslangen monatlichen Rente oder einer Einmal-Auszahlung des gesamten Betrags. Zwar fallen auf die private Rente Steuern an, sie sind aber deutlich geringer als bei einer gesetzlichen Rente und einer Riester- oder Rürup-Rente.
Eine Altersvorsorge, die Du privat abgeschlossen hast, kannst Du prinzipiell auch jederzeit kündigen. Allerdings bekommst Du meist nicht mehr Deine gesamten Beiträge zurück, wodurch eine Kündigung sehr nachteilig ist.
Die Vorteile der privaten Zusatzrentenversicherung
- Vergleichsweise sichere private Altersvorsorge
- Vertragsbedingungen lassen sich flexibel gestalten
- Lebenslange Rentenzahlungen
- Geringe Besteuerung der privaten Altersrente
Die Nachteile der privaten Zusatzrentenversicherung
- Altersvorsorge muss privat finanziert werden - keine Zulagen oder Förderungen
- Klassische Rentenzusatzversicherung ist wenig profitabel
- Kündigung meist nur mit Verlusten möglich
Für wen ist eine private Rentenversicherung sinnvoll?
- Sicherheitsbewusste Anleger: Falls Dir ein mögliches Verlustrisiko schlaflose Nächte bereitet, ist eine klassische private Rentenversicherung sinnvoll, bei der dieses Risiko sehr gering ist.
- Nicht gesetzlich Versicherte: Eine private Rentenversicherung kann sinnvoll sein, wenn Du nicht gesetzlich rentenversichert bist und daher für Deine Altersvorsorge privat aufkommen musst. Zumindest Deine Basis-Altersvorsorge sollte dann auf sicheren Beinen stehen und nicht spekulativ angelegt sein.
- Junge Menschen mit geringem Einkommen: Wenn Du bereits früh für Deine private Altersvorsorge zu sparen beginnst, kannst Du durch den Zinseszinseffekt schon mit kleinen Beiträgen ein stattliches Vermögen erwirtschaften. Flexibler bist Du allerdings mit einem befristeten Festgeld-Sparplan oder einem ETF-Sparplan.
Festgeld-Sparkonto oder Sparplan
Unter Festgeld (auch Termingeld genannt) versteht man zeitlich befristete Sparanlagen, die in der Regel fest verzinst sind. Da es sich um eine sehr sichere Anlageform handelt, eignen sich Festgeld-Sparanlagen auch für die private Altersvorsorge. Du erhältst allerdings keine lebenslange Rente, sondern sparst einfach eine Geldsumme an, die Dir später frei zur Verfügung steht.
So funktionieren Festgeld-Sparanlagen
Ein Festgeld-Sparkonto ist im Prinzip die moderne Version eines Sparbuchs. Dein Geld ist sicher angelegt und über eine vereinbarte Laufzeit gebunden. Der Zinssatz ist in diesem Zeitraum fix, Du weißt daher schon zu Beginn, wie viel Dir am Ende für Deine private Altersvorsorge zur Verfügung steht.
Grundsätzlich unterscheidet man 2 Anlageformen:
- Einmalanlage: Dabei legst Du einen bestimmten Geldbetrag in einer Summe an.
- Sparplan: Alternativ kannst Du Dich zu regelmäßigen Sparraten verpflichten und so nach und nach Kapital aufbauen.
Meist wird eine Laufzeit zwischen 1 und 5 Jahren vereinbart. Je länger Du Dich bindest, desto höher ist in der Regel der Zinssatz. Leider sind die Zinsen auf Festgeld derzeit mit rund 0,15 - 1 Prozent (Stand 2022) nicht sonderlich hoch. Dafür ist Dein Vermögen durch die staatliche Einlagensicherung von 100.000 Euro pro Person und Geldinstitut sehr gut geschützt.
Eine Festgeld-Sparanlage als Altersvorsorge ist im Vergleich zu einer Zusatzrentenversicherung flexibler. Denn die Geldbeträge werden in regelmäßigen Abständen frei. Du kannst sie dann erneut anlegen und dabei prüfen, was unter den jeweiligen Marktbedingungen die beste Altersvorsorge ist.
Die Vorteile von Festgeld-Sparanlagen
- Sichere Anlageform mit fester Verzinsung
- Kapital durch staatliche Einlagensicherung geschützt
- Flexible private Altersvorsorge ohne lebenslange Bindung
Die Nachteile von Festgeld-Sparanlagen
- Aufgrund niedriger Zinsen keine hohe Rendite möglich
- Geld ist über die vereinbarte Laufzeit fest gebunden
- Keine lebenslangen Rentenleistungen
Für wen eignen sich Festgeld-Sparanlagen?
- Sicherheitsbewusste Anleger: Wenn Du spekulativen Anlageformen misstraust, bist Du mit einer Festgeld-Sparanlage auf der sicheren Seite.
- Junge Anleger: Eine private Altersvorsorge, die Du kaum noch kündigen kannst, wird Dir rasch zum Klotz am Bein! Mit einem Festgeld-Sparkonto oder einem Sparplan bleibst Du flexibler und kannst den Betrag, den Du für die private Altersvorsorge aufwenden willst, trotzdem von Deinem Haushaltsgeld trennen.
- Ältere Anleger: Falls Du nur noch wenige Jahre bis zu Deiner Rente hast, sollte Dein Grundkapital möglichst sicher - und nicht spekulativ - angelegt sein. Oft ist es sinnvoll, die Erträge eines Aktien- oder ETF-Fonds nach und nach auf Festgeld-Konten umzuschichten.
ETF-Sparplan
ETF steht für "Exchange Traded Funds", zu Deutsch "börsengehandelte Indexfonds". Ein Sparplan auf der Grundlage eines ETF-Fonds ist zwar eine spekulative Geldanlage. Weil ETF-Fonds vergleichsweise hohe Sicherheit bieten, kommen sie trotzdem für die private Altersvorsorge in Frage.
So funktioniert ein ETF-Sparplan
Wenn Du Dich für eine private Altersvorsorge mit einem ETF-Sparplan entscheidest, gehst Du mit einem Bankinstitut einen Sparvertrag ein. Du zahlst regelmäßig Geldbeträge ein, die die Bank für Dich in sogenannte Indexfonds oder ETFs investiert.
Indexfonds sind Börsenprodukte, die wie alle Fonds eine große Anzahl an einzelnen Wertpapieren (Aktien oder Anleihen) enthalten. Durch die breite Streuung verteilen sich die Risiken optimal und das Risiko für Verluste wird geringer. Der Unterschied zu herkömmlichen Investmentfonds ist, dass die Wertpapiere nicht von einem Fonds-Manager zusammengestellt werden. Ein Indexfonds kopiert in seinem Aufbau ganz einfach einen Börsenindex (wie z.B. den DAX oder Dow Jones). Diese Abgleichung geschieht durch Computer-Programme. Dadurch sind ETF-Fonds und ETF-Sparpläne sehr kostengünstig. Die Wertentwicklung eines ETF-Fonds verläuft dann nahezu identisch wie der Aktienindex, auf den er sich stützt.
Einen ETF-Sparplan für die private Altersvorsorge kannst Du bereits mit monatlichen Beträgen ab 15 bis 20 Euro abschließen. Dazu brauchst Du zunächst ein Wertpapier-Depot, das Du bei Online-Banken oder Online-Brokern gratis erhältst. Im Unterschied zu herkömmlichen Sparplänen sind ETF-Sparpläne sehr flexibel, Du kannst Deine monatlichen Raten jederzeit ändern, Geld entnehmen oder umschichten.
Um Vermögen aufzubauen, solltest Du einen ETF-Sparplan aber als langfristige Anlage betrachten und mindestens 10 bis 15 Jahre durchhalten. Wichtig ist, dass Du Dich durch kurzfristige Marktschwankungen nicht erschüttern lässt. Es kann sein, dass die Börsen einmal schwächeln und Deine private Altersvorsorge vorübergehend an Wert verliert. Über lange Zeiträume betrachtet, haben Anleger mit ETF-Fonds aber immer noch Gewinne eingefahren!
Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch: Wenn Du nur noch wenige Jahre bis zur Rente hast, ist ein ETF-Fonds oder ETF-Sparplan wahrscheinlich nicht die beste Altersvorsorge. Hast Du Pech, dann sinken die Kurse ausgerechnet dann, wenn Du Dein angespartes Vermögen abschöpfen willst. Ist Deine private Altersversorgung bereits durch eine staatliche Rente oder Ähnliches gesichert, kannst Du natürlich jederzeit zusätzlich in den Wertpapiermarkt investieren.
Die Vorteile eines ETF-Sparplans
- Hohe Renditechancen bei langfristig geringem Risiko
- Sehr kostengünstige Sparform
- Hohe Flexibilität
- Keine langfristige Bindung
Die Nachteile eines ETF-Sparplans
- Rendite ist nicht planbar
- Spekulative Anlageform, auch (kurzfristige) Verluste möglich
- Kein garantierter Kapitalerhalt
- ETF-Sparplan muss selbst verwaltet werden
Für wen eignet sich ein ETF-Sparplan?
- Renditeorientierte Anleger: Ein ETF-Sparplan ist dann die richtige private Altersvorsorge für Dich, wenn Du Dich mit den Mini-Zinsen auf konventionelle Sparprodukte nicht zufrieden geben willst.
- Junge Anleger: Für Deine private Altersvorsorge mit einem ETF-Sparplan musst Du gerade einmal 15 bis 20 Euro pro Monat aufwenden! Bei einer Flaute am Konto kannst Du die Zahlungen jederzeit aussetzen oder den Sparplan wieder auflösen. Du triffst somit keine folgenschwere Entscheidung, die Du später nicht mehr rückgängig machen kannst. Und falls es tatsächlich einmal zu Kursrückgängen kommen sollte, hast Du noch lange Zeit, um die Verlustphase auszusitzen.
Wie finde ich die beste Altersvorsorge?
Aber welche dieser vielen private Altersvorsorge-Arten passt nun wirklich zu Dir? Und wie findest Du ganz konkret das beste Produkt? Bevor Du an der riesigen Auswahl verzweifelst, gehe einfach systematisch diese 5 Schritte durch:
Schritt 1: Ermittle Deine Rentenlücke
Zuerst sollest Du ungefähr abschätzen, wie groß das finanzielle Loch ist, das Deine private Altersvorsorge schließen soll. Man spricht auch von der sogenannten "Rentenlücke". Die Rentenlücke ist die Differenz zwischen Deiner gesetzlichen Rente und Deinem Geldbedarf im Alter.
Wie hoch Deine gesetzliche Rente voraussichtlich sein wird, sagt Dir ein Blick auf Deinen Rentenbescheid. Du bekommst diese Renteninformation regelmäßig per Post, falls Du seit mindestens 5 Jahren gesetzlich rentenversichert bist. Natürlich ist die Zahl darin nur ein vorläufiger Wert. Die endgültige Höhe Deiner gesetzlichen Rente hängt von Deinem Erwerbsverlauf ab und steht erst mit Renteneintritt genau fest.
Auch Dein Geldbedarf im Alter lässt sich nur grob abschätzen. Auf der einen Seite fallen Ausgaben weg, etwa die Fahrtkosten zur Arbeit oder die Raten für einen Wohnungskredit, den Du bis dahin abbezahlt hast. Auf der anderen Seite brauchst Du vielleicht mehr Geld für medizinische Leistungen und hast mehr Zeit für Hobbys und Reisen.
Die Rentenlücke genau zu berechnen ist recht aufwendig. Je jünger Du bist, desto schwieriger ist die Prognose. Als sehr groben Richtwert kannst Du ca. 80 Prozent Deines letzten Nettolohns vor Renteneintritt als Geldbedarf im Alter ansetzen. Die Differenz zwischen diesem Betrag und Deiner gesetzlichen Rente ist die Rentenlücke, also die Summe, die Du durch eine private Altersvorsorge aufbringen musst.
Schritt 2: Mache eine Bestandsaufnahme
Welche Form der Altersvorsorge im Vergleich die beste ist, hängt auch von Deinen Optionen ab. Verschaffe Dir daher einen Überblick, auf welche Formen und Förderungen Du Anspruch hast: Welche Angebote zur betrieblichen Altersvorsorge gibt es an Deinem Arbeitsplatz? Erfüllst Du die Voraussetzungen für eine staatlich geförderte Riester- oder Rürup-Rente und falls ja, wie hoch sind die Fördergelder, die Dir zustehen? Je mehr Beiträge Du von Deinem Chef oder dem Finanzamt "geschenkt" bekommst, desto günstiger für Dich!
Schritt 3: Prüfe Deinen finanziellen Spielraum
Private Altersvorsorge ist wichtig, aber Deine momentanen Grundbedürfnisse sind es auch. Eine private Rentenversicherung ist nur sinnvoll, wenn Du Dir die Beiträge auf Dauer leisten kannst und nicht in Zahlungsschwierigkeiten gerätst. Wenn Du Dir unsicher bist, wieviel Geld Du für Deine private Vorsorge aufwenden kannst, dann solltest Du Dich besser nicht über längere Zeit zu regelmäßigen Zahlungen verpflichten.
Schritt 4: Finde die geeignete(n) Anlageform(en)
Welche private Altersvorsorge für Dich die beste ist, hängt von einer Reihe persönlicher Faktoren ab:
- Alter: Je jünger Du bist, desto wichtiger ist es, dass Du flexibel bleibst. Vermeide daher besser Verträge, die Du später nur schwer wieder kündigen kannst! Andererseits kannst Du in jungen Jahren noch relativ gefahrlos auf renditestarke Wertpapierfonds oder -sparpläne setzen. Denn Du hast ausreichend Zeit, um Schwächephasen am Finanzmarkt auszusitzen. Spätestens 5 Jahre vor Renteneintritt solltest Du beginnen, Wertpapiere sukzessive in sichere Anlageformen umzuschichten.
- Kinder: Je mehr Kinder Du hast, desto stärker profitierst Du durch die Kinder-Zulage von staatlich geförderten Riester-Verträgen.
- Einkommenshöhe: Dein Einkommen bestimmt nicht nur darüber, wieviel Geld Du insgesamt in Deine private Altersvorsorge investieren kannst. Auch die staatlichen Förderquoten bei Riester- und Rürup-Verträgen hängen stark vom Einkommen ab. Von direkten Zulagen profitierst Du vor allem, wenn Dein Einkommen eher niedrig ist. Dagegen kommen Dir bei höherem Einkommen in erster Linie die Steuervorteile zugute.
- Vermögen: Du hast Dir etwas Geld angespart, das Du aktuell nicht brauchst? Dann kannst Du es für Dich arbeiten lassen, indem Du es etwa in ein Festgeld-Sparkonto oder einen ETF-Fonds investierst. Wenn Du wenig Rücklagen hast, sind Sparpläne besser geeignet, bei denen Du sukzessive Kapital aufbaust.
- Risikobereitschaft: Wenn Dich mögliche Verlustrisiken nicht ruhig schlafen lassen, solltest Du besser auf bewährte, risikoarme Anlageformen wie klassische Rentenversicherungen oder Festgeld-Sparpläne setzen. Wenn für Dich dagegen die Renditechancen im Vordergrund stehen, kannst Du Deine private Altersvorsorge auch über den Wertpapier-Markt sichern.
Schritt 5: Vergleiche die Anbieter
Egal für welche Form der Altersvorsorge Du Dich letztendlich entscheidest: Hole immer mehrere Angebote ein und vergleiche die genauen Konditionen! Schon kleine Unterschiede bei Gebühren oder möglicher Rendite können sich über die Jahre zu stattlichen Beträgen summieren.
4 Tipps für eine hohe Privatrente
1. Beginne so früh wie möglich zu sparen
Klar, Du willst Dir schon jetzt von Deinem Geld etwas gönnen und nicht jeden Cent für Deine private Altersvorsorge zur Seite legen. Das musst Du aber auch gar nicht: Je früher Du für Deine private Altersversorgung zu sparen beginnst, desto geringer können Deine monatlichen Beiträge sein. Über Jahrzehnte hinweg kommt durch Zinseszinseffekte trotzdem ein stattliches Vermögen zusammen, mit dem Du Deinen Lebensabend in Wohlstand verbringen kannst.
2. Setze nicht alles auf ein Pferd
Die eine "beste Altersvorsorge" gibt es nicht. Denn nicht nur Deine persönliche Lebenssituation kann sich ändern, auch die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen lassen sich nie mit 100-prozentiger Sicherheit voraussehen. Ideal ist es daher, wenn Du Deine private Altersvorsorge auf eine breite Basis stellst. Du kannst Dir beispielsweise über eine betriebliche Altersvorsorge oder einen Riester-Vertrag Förderungen sichern und zusätzlich einen ETF-Sparplan oder eine Rentenversicherung privat abschließen.
3. Finde den richtigen Spagat zwischen sicheren und renditestarken Anlagen
Vereinfacht gesagt: Sicherheiten kosten Rendite. Wenn Du alle Risiken ausschließen willst, musst Du daher oft mit Mini-Zinsen Vorlieb nehmen. Wenn Du andererseits nur auf die Renditechancen schielst, läufst Du Gefahr, Deine private Altersversorgung zu verzocken. Wie so oft ist ein Mittelweg ideal: Deine Grundbedürfnisse im Alter sollten durch sichere Anlageformen wie eine klassische zusätzliche Rentenversicherung oder einen klassischen Banksparplan gedeckt sein. Zusätzlich kannst Du in Wertpapiere oder Wertpapier-Fonds investieren, bei denen die Chancen auf hohe Erträge besser stehen.
4. Unterschreibe nichts, was Du nicht verstanden hast
Private Altersvorsorge boomt, zugleich sind viele Menschen mit der Auswahl überfordert. Daher wittern jede Menge Finanzdienstleister und Anlageberater hier ein gutes Geschäft. Lasse Dir keinesfalls Produkte aufschwatzen, ohne die private Altersvorsorge selbst auf Herz und Nieren zu prüfen! Dazu musst Du kein Finanz-Profi sein. Du solltest aber zumindest verstehen, wie Dein Sparplan, Deine Rentenzusatzversicherung oder Dein Riester-Vertrag in den Grundzügen funktioniert. Es sollte Dir auch klar sein, welche möglichen Risiken Deine private Vorsorge hat und ob Du den Vertrag später ohne Nachteile kündigen kannst. Wenn Du diese Punkte nicht mit "Ja" beantworten kannst, dann hole lieber genauere Informationen ein, bevor Du einen privaten Vorsorge-Vertrag unterschreibst!