Mit einem ETF-Sparplan baust Du Dir Schritt für Schritt ein kleines Vermögen auf, auch wenn Dir im Moment nicht viel Geld zum Sparen übrig bleibt. Wertpapiere hattest Du bisher nicht auf dem Radar und "ETF" sagt Dir nicht viel? Kein Problem: Wir erklären Dir, wie das Ganze funktioniert und warum Du kein Finanz-Profi sein musst, um mit einem ETF-Sparplan ordentlich Rendite zu machen.
Was ist ein ETF-Sparplan?
Ein ETF-Sparplan (auch Indexfonds-Sparplan genannt) ist eine langfristige Geldanlage auf der Basis von Wertpapieren. Wie bei jedem Sparplan zahlst Du in regelmäßigen Abständen Sparraten ein. Die Bank investiert das Geld in börsengehandelte Indexfonds, sogenannte ETFs. Damit beteiligst Du Dich an nationalen oder internationalen Aktien- und Anleihen-Märkten. Wenn die Märkte wachsen, wächst auch Dein Vermögen. So kannst Du schon mit geringen monatlichen Investitionen langfristig viel Geld erwirtschaften.
Wo bekomme ich einen ETF-Sparplan?
Um einen ETF-Sparplan einzurichten, ist zunächst ein Wertpapier-Depot erforderlich, das ist eine Art Konto für Wertpapiere. Zusätzlich brauchst Du ein Girokonto als Verrechnungskonto. Von diesem Konto werden Deine Sparraten abgebucht.
Sowohl Depot als auch ETF-Sparplan bekommst Du bei Banken, Online-Banken oder Online-Brokern. Die meisten Filialbanken berechnen für ein Wertpapier-Depot allerdings eine Grundgebühr. Direktbanken oder Online-Broker bieten es dagegen oft kostenlos an. Erst für das Bestellen der Wertpapiere bzw. das Einrichten des Sparplans werden geringe Gebühren fällig.
In der Vergleichstabelle haben wir Anbieter gesammelt, bei denen Du ein Wertpapier-Depot ohne Grundgebühr bekommst. Beachte, dass die Auswahl an ETF-Sparplänen bei den einzelnen Depot-Anbietern unterschiedlich groß sein kann. Für Einsteiger ist eine kleinere Auswahl aber kein großer Nachteil, denn die wichtigsten ETF-Sparpläne hat jeder Broker im Programm. Klicke doch einfach auf die einzelnen Anbieter, um genauere Infos zu erhalten!
Wertpapier-Depot anlegen: So funktioniert es
Ein Wertpapier-Depot anzulegen funktioniert ähnlich wie eine Kontoeröffnung. Wenn Du bereits Kunde bei der Bank bist, bei der Du das Depot eröffnen willst, ist es besonders einfach. Dann entfällt die Identitätsfeststellung, was der zeitaufwendigste Schritt ist.
Als Neukunde hast Du Folgendes zu tun:
1. Online-Formular ausfüllen
Auf der Webseite des Anbieters findest Du ein Online-Antragsformular, das Du direkt in Deinem Browser ausfüllst und anschließend per Mausklick abschickst. Dabei werden Deine persönlichen Daten aufgenommen. Normalerweise werden diese Informationen abgefragt:
- Voller Name und Adresse
- Geburtsdatum
- Beruf
- Staatsangehörigkeit
- Steuerrelevante Informationen
- Status Privatperson oder Unternehmen
- SEPA-fähiges Referenzkonto
Anschließend setzt Du ein Häkchen bei der Datenschutz-Erklärung und schickst das Antragsformular ab.
2. Identitätsfeststellung
Damit Dein Depot freigeschaltet wird, muss die Bank Deine Identität überprüfen. Dafür gibt es 2 Möglichkeiten: Entweder gehst Du zur Post oder Du legitimierst Dich per Webcam von zu Hause aus.
Postident-Verfahren
Für das sogenannte Postident-Verfahren lädst Du Dir das ausgefüllte Antragsformular im pdf-Format herunter und druckst es aus. Zusätzlich brauchst Du einen Postident-Coupon, den Dir die Bank ebenfalls als pdf-Datei zur Verfügung stellt. Mit den ausgedruckten Unterlagen gehst Du zur nächsten Postfiliale. Dort musst Du entweder einen Personalausweis oder Deinen Reisepass zusammen mit einer Meldebestätigung vorweisen. Der Postmitarbeiter nimmt Deine Daten auf und leitet Deinen Antrag an die richtige Adresse weiter.
Videoident-Verfahren
Falls Du ein Endgerät mit einer Webcam hast, kannst Du Dich auch komplett von zu Hause aus legitimieren. Auf der Webseite der Bank findest Du einen Link zur "Online-Identifizierung". Wenn Du darauf klickst, wird eine Videochat-Verbindung zum Kundenservice der Bank aufgebaut. Du hältst ganz einfach Deinen Ausweis (Personalausweis oder Reisepass plus Meldebestätigung) in die Kamera und folgst den Anweisungen des Service-Mitarbeiters. Das Ganze ist in wenigen Minuten erledigt.
3. Depot freischalten
Einige Tage später erhältst Du per Post in zwei getrennten Briefen Deine Kontonummer und ein Passwort oder einen PIN-Code. Mit diesen Zugangsdaten kannst Du Dich erstmalig in Dein Online-Depot einloggen und Deinen ETF-Fonds-Sparplan einrichten.
So startest Du Deinen ETF-Sparplan
1. ETF-Sparplan auswählen
Zuerst musst Du Dich für einen (oder mehrere) Fondssparpläne entscheiden. Nach welchen Kriterien Du den Fondssparplan am besten aussuchst, erklären wir Dir weiter unten. Für Deine Bestellung benötigst Du die Identifikationsnummer (ISIN) oder die Wertpapierkennnummer (WKN) des Fonds, den Du besparen willst. Wenn Du die Kennnummer in der Suchleiste des Online-Brokers eingibst, gelangst Du direkt zum richtigen Produkt.
Nicht alle Indexfonds sind auch sparplanfähig. Ob es für den Indexfonds einen entsprechenden Fondssparplan gibt, wird Dir bei den Produktinformationen angezeigt. Die Auswahl an sparplanfähigen Indesxfonds kann sich je nach Anbieter unterscheiden.
2. Sparrate und Sparintervall festlegen
Anschließend gibst Du an, wie hoch Deine Sparraten sein sollen und in welchen Intervallen sie abgebucht werden sollen. Du kannst ein monatliches Intervall festlegen, aber auch eine quartalsweise Abbuchung ist möglich. Die meisten Banken und Online-Broker legen Mindest-Sparraten fest, die aber nicht besonders hoch sind: Oft betragen sie 50 Euro pro Monat, manchmal sogar nur 15 oder 20 Euro.
Oft kannst Du wählen, ob die Beiträge jeweils am 1. oder am 15. des Monats abgebucht werden sollen. Entscheide Dich für den Zeitpunkt, an dem Du garantiert genug Geld aauf dem Konto hast.
3. Kauf abschließen
Hast Du alle Eckdaten eingegeben, dann kannst Du Deine Angaben noch einmal prüfen, bevor Du die Bestellung verbindlich aufgibst. Genauso wie bei Überweisungen vom Girokonto benötigst Du einen TAN-Code, um den Kauf abzuschließen.
Wie funktioniert ein ETF-Sparplan genau?
Keine Sorge, Fondssparen ist weniger kompliziert, als viele denken! Um den optimalen Indexfonds-Sparplan zu finden, solltest Du aber die Grundprinzipien eines Sparplans und eines ETF-Wertpapiers verstanden haben.
Was sind ETFs?
ETF ist die Abkürzung für "Exchange Traded Funds" oder zu Deutsch "börsengehandelte Indexfonds". Das bedeutet:
ETF sind Fonds
Unter Fonds versteht man Wertpapier-Pakete, die viele verschiedene Einzeltitel (Aktien oder Anleihen) enthalten. Wenn Du Fonds kaufst, bekommst Du auf einen Schlag ein breites Portfolio an vielen verschiedenen Wertpapieren, mit denen Du Dich zum Beispiel an Unternehmen beteiligst. Durch die breite Streuung wird das Risiko geringer. Wenn einzelne Unternehmen Verluste machen, gleichen das andere Unternehmen wieder aus. Solange die Mehrheit Gewinne macht, steigt der Wert des Fonds.
ETF kopieren einen Börsenindex
Bei aktiv gemanagten Fonds gibt es einen Verwalter, der die Wertpapiere einzeln auswählt. Das ist bei Indexfonds (ETFs) anders: Diese Fonds bilden ganz einfach einen Börsenindex wie beispielsweise den DAX nach. Das heißt, sie enthalten die Wertpapiere, die auch der Börsenindex enthält. Diese Abgleichung kann ein Computer vornehmen. Dadurch sind ETF im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds kostengünstiger.
ETF gibt es auf zahlreiche verschiedene Börsenindizes. Bei Börsenindizes handelt es sich um Kennzahlen, die angeben, wie sich bestimmte Märkte entwickeln. Berechnet werden sie von speziellen Rating-Agenturen. Manche Börsenindizes sind global angelegt und dadurch eine Art Barometer für die Weltwirtschaft. Andere sind sehr spezifisch und zeigen, wie sich einzelne Länder oder einzelne Branchen entwickeln.
ETF werden an der Börse gehandelt
ETF lassen sich prinzipiell jederzeit an der Börse kaufen und verkaufen. Bei einem Sparplan auf ETF ist das anders, Fondssparpläne kannst Du nur über eine Bank oder einen Online-Broker abschließen. Die Bank kauft die ETF-Anteile für Dich entweder über die Börse oder direkt bei der herausgebenden Fondsgesellschaft ein.
Was ist ein Sparplan auf ETF-Fonds?
Ein Sparplan ist ein Vertrag, den Du mit einer Bank und einer Finanzgesellschaft abschließt. Du verpflichtest Dich darin, in regelmäßigen Abständen Einzahlungen zu leisten. Die Bank legt das Geld für Dich verzinst an. Die Intervalle und die Höhe der Sparbeiträge lassen sich meist individuell festlegen.
Das Gegenteil von einem Sparplan ist eine Einmalanlage. Bei einer Einmalanlage investierst Du den Geldbetrag in einer Summe anstatt in laufenden Raten.
Bei herkömmlichen Banksparplänen fließen die Spareinlagen auf ein Tagesgeld- oder Festgeld-Konto. Weil diese Konten der gesetzlichen Einlagesicherung unterliegen, gelten sie als besonders sicher. Der Nachteil ist aber die derzeit sehr geringe Rendite, die oft sogar unterhalb der Inflationsrate liegt.
Stattdessen kannst Du auch einen Sparplan auf ETF-Fonds abschließen. Hier fließen Deine Sparraten in einen oder mehrere von Dir gewählte Indexfonds.
Welche Vorteile hat ein ETF-Fonds-Sparplan?
Ein Fondssparplan hat im Vergleich zu herkömmlichen Sparplänen oder Festgeld-Anlagen einige wesentliche Vorteile:
- Höhere Rendite: In der derzeitigen Niedrigzinsphase kannst Du mit herkömmlichen Sparplänen kaum Gewinne erwirtschaften. Die realen Erträge sind nur wenig höher als die Inflation. Ein Fondssparplan ist im Vergleich dazu deutlich lukrativer. Und er bietet immer noch eine vergleichsweise hohe Sicherheit.
- Flexibilität: Bei herkömmlichen Sparplänen werden oft feste Sparraten vereinbart und Du verlierst einen Teil der Zinsen, wenn Du den Plan nicht einhältst. Bei einem ETF-Sparplan kannst Du üblicherweise jederzeit Raten aussetzen, Geld entnehmen oder mehr Geld einzahlen.
Eine Alternative zu einem Fondssparplan ist eine Einmalanlage mit Indexfonds. Ein ETF-Sparplan hat im Vergleich zu einer Einmalanlage die folgenden Vorteile:
- Keine Rücklagen erforderlich: Beim Fondssparen musst Du nicht viel Geld auf einmal investieren und kannst über die Jahre trotzdem ein kleines Vermögen aufbauen. Eine Einmalanlage ist dagegen erst für Beträge ab ca. 1.000 Euro sinnvoll. Der Grund ist, dass für die Bestellung von ETF Gebühren anfallen, die bei sehr niedrigen Beträgen stärker zu Buche schlagen. Bei Sparplänen auf ETF sind die Kosten normalerweise gering.
- Cost-Average-Effect: Bei Indexfonds schwanken die Kurse - das ist ganz normal. Die Folge ist, dass Du bei fixen Sparraten einmal mehr und einmal weniger Anteile erwirbst. Bei niedrigen Kursen kaufst Du mehr ein, bei hohen Kursen weniger. Insgesamt kommt Dir das günstiger, als wenn Du immer zum Durchschnittspreis die gleichen Anteile erwerben würdest. Diesen Vorteil nennt man auch "Cost-Average-Effect".
Welche Arten von ETF-Sparplänen gibt es?
Die größten Online-Banken und Online-Broker haben einige 100 Fondssparpläne im Angebot, denen unterschiedliche Arten von Indexfonds zugrunde liegen. Um eine gute Auswahl zu treffen, solltest Du die wichtigsten Kriterien kennen, nach denen sich Indexfonds unterscheiden lassen. Das ist in erster Linie ihr Aufbau und die Art und Weise, wie Du an den Gewinnen beteiligt wirst.
Aufbau
Physischer ETF(-Sparplan)
Indexfonds sind so aufgebaut, dass sie einen Börsenindex kopieren. Sogenannte physische Indexfonds halten sich streng an dieses Grundprinzip: Sie enthalten wirklich diejenigen Wertpapiere, die auch der zugrundeliegende Börsenindex enthält. Die Anteile werden zudem genauso gewichtet wie im Index. Beispielsweise enthält der deutsche Leitindex DAX Anteile der 30 größten deutschen Unternehmen. Ein Indexfonds auf den DAX kauft genau diese 30 Wertpapiere nach.
Es gibt aber auch Börsenindizes, die hunderte oder sogar über tausend unterschiedliche Wertpapiere einschließen. In diesem Fall enthält der Indexfonds meist nicht alle Titel, sondern nur eine repräsentative Auswahl. Im Börsenjargon spricht man auch von "Optimized Sampling".
Synthetischer ETF(-Sparplan)
Synthetische Indexfonds sind die für Anfänger etwas schwerer verständliche Variante. Sie enthalten nämlich nicht wirklich die Wertpapiere des Börsenindex, den sie kopieren, sondern bilden seine Wertentwicklung nur nach. Zu diesem Zweck geht die Fondsgesellschaft mit einer Bank oder Finanzgesellschaft eine Art Tauschhandel ein. Im Englischen spricht man auch von "Swap"-Geschäften. Die Fondsgesellschaft verleiht Wertpapiere an die Bank. Diese wiederum verpflichtet sich, der Fondsgesellschaft die genaue Rendite des abgebildeten Börsenindex zu "liefern". Solche Tauschgeschäfte funktionieren normalerweise gut und bringen beiden Seiten Gewinne. Den bisherigen Erfahrungen nach sind synthetische ETF im Vergleich zu physischen ebenso sicher.
Gewinnbeteiligung
Wiederanlegend (thesaurierend)
Durch einen Fondssparplan beteiligst Du Dich an den Gewinnen eines Unternehmens. Die Gewinnbeteiligung nennt man auch Dividende. Bei wiederanlegenden Indexfonds investiert die Fondsgesellschaft die Dividenden sofort wieder in das Fondsvermögen. Das hat den Vorteil, dass der Wert des Fonds laufend steigt und so eine Art Zinseszinseffekt entsteht. Dadurch wirft der ETF-Sparplan meist mehr Rendite ab.
Ausschüttend
Bei ausschüttenden Indexfonds werden die Dividenden laufend an die Anleger ausgezahlt, es wandert also in regelmäßigen Abständen eine Gewinnbeteiligung auf das Verrechnungskonto. Bei einem ETF-Sparplan ist so eine laufende Gewinnbeteiligung weniger sinnvoll, weil es ja darum geht, Vermögen aufzubauen. Oft kümmern sich daher die Depotbanken automatisch darum, dass die Dividenden sofort wieder angelegt werden. Alternativ kannst Du sie auch selbst in den Fondssparplan einzahlen, was aber etwas umständlicher ist.
Welches sind die besten ETF-Sparpläne für Einsteiger?
An der Frankfurter Börse Xetra werden mittlerweile bereits mehr als 1.200 verschiedene Indexfonds gehandelt. Für viele davon gibt es auch einen entsprechenden Fondssparplan. Die Anzahl der ETF-Sparpläne hängt von der jeweiligen Bank bzw. dem Broker ab. Bei manchen Anbietern gibt es nur eine Handvoll, bei anderen sind es einige hundert. Als Einsteiger reicht es aber, Dich auf einige wenige Fondssparpläne zu konzentrieren.
Die besten ETF-Sparpläne für eine Basisanlage sind solche, die auf einen breit aufgestellten Börsenindex lauten. Denn dadurch werden die Risiken automatisch optimal gestreut und die Rendite ist meist gut. Spezielle ETF-Fonds-Sparpläne, mit denen Du in Nischenmärkte investierst, können manchmal eine noch höhere Rendite abwerfen. Dafür ist aber auch das Risiko für Kursverluste höher. Wenn Du wenig Vorwissen und keine Nerven aus Stahl hast, solltest Du Dich daher besser auf die breit gestreuten (diversifizierten) Fondssparpläne konzentrieren.
Bei den meisten Anbietern kannst Du für Deinen ETF-Sparplan nicht nur einen, sondern auch mehrere verschiedene Indexfonds auswählen, wenn Deine Sparraten hoch genug sind. Das ist aber nicht zwingend notwendig. Wenn Du einen breit streuenden Indexfonds auswählst, reicht auch eine einzige Anlage.
Im Folgenden geben wir Dir ein paar konkrete Empfehlungen, welche ETF-Sparpläne sich gut zum Fondssparen eignen.
Die besten ETF-Sparpläne auf globale Börsenindizes
Für einen soliden, sicherheitsbewussten Indexfonds-Sparplan sind weltweit streuende ETFs am besten geeignet. Diese enthalten Unternehmensanteile aus vielen unterschiedlichen Regionen, Branchen und Märkten. Für Einsteiger ist das ein kluger Schachzug. Wenn eine bestimmte Region oder eine Branche schwächelt, fällt das für das Gesamtergebnis weniger stark ins Gewicht. Du musst Dich auch nicht selbst um eine diversifizierte Anlagestrategie kümmern. Besonders gut eignen sich die folgenden Börsenindizes:
MSCI World
Nichts falsch machen kannst Du mit einem ETF-Sparplan auf den Weltaktienindex MSCI World. Er ist der bekannteste globale Aktienindex und enthält Anteile von über 1.600 Unternehmen aus 23 Industrienationen. Darunter sind alle Konzerne, die heute Rang und Namen haben - wie etwa Apple, Microsoft, Amazon und viele mehr. Diese Unternehmen sind bei der breiten Masse der Anleger beliebt und erzielen an der Börse einen relativ konstant hohen Wert.
Für Deinen ETF-Sparplan kannst Du beispielsweise folgende Indexfonds auf den MSCI World auswählen:
- iShares Core MSCI World UCITS (physisch, wiederanlegend)
- Xtrackers MSCI World Swap UCITS (synthetisch, wiederanlegend)
- Lyxor ETF MSCI World (synthetisch, ausschüttend)
- Comstage MSCI World TRN UCITS (synthetisch, ausschüttend)
MSCI All Countries World Index (MSCI ACWI)
Noch breiter gefasst ist der MSCI All Countries World Index mit 2.750 Unternehmen aus 23 Industriestaaten und 24 Schwellenländern. Mit diesem Börsenindex beziehst Du zusätzlich zu den etablierten Industrienationen auch Schwellenländer wie China, Russland, Taiwan oder Indien ein. Dafür ist der Anteil US-amerikanischer und europäischer Unternehmen etwas geringer als beim MSCI World. Schwellenländer zeichnen sich im Vergleich zu Industrienationen durch höhere Wachstumsraten aus, wodurch die Rendite höher sein kann.
Für die folgenden Indexfonds auf den MSCI All Countries World Index gibt es normalerweise auch einen ETF-Sparplan:
- SPDR MSCI All Countries World Index UCITS (physisch, wiederanlegend)
- Lyxor MSCI All Country World UCITS (synthetisch, wiederanlegend)
Die besten ETF-Sparpläne auf europäische Börsenindizes
Der MSCI World enthält zu etwa 60 Prozent US-amerikanische Unternehmen. Wenn Du lieber in heimische Aktienmärkte investierst, kannst Du auch einen ETF-Sparplan auf einen europäischen Börsenindex wählen. In der Vergangenheit haben diese ETF im Vergleich zum MSCI World ähnlich gut abgeschnitten. Falls die europäische Wirtschaft durch den Brexit ins Straucheln gerät, könnte die Rendite (vorübergehend) geringer ausfallen. Wichtige europäische Börsenindizes sind:
MSCI Europe
Das ist der europäische "Ableger" des Weltaktienindex. Er umfasst rund 450 europäische Unternehmen aus 15 Ländern, wobei Großbritannien mit fast 30 Prozent am stärksten vertreten ist. Deutsche Unternehmen machen etwa 14 Prozent aus. Für die folgenden Indexfonds auf den MSCI Europe gibt es meist auch den entsprechenden ETF-Sparplan:
- iShares MSCI Europe UCITS (physisch, wiederanlegend)
- Source MSCI Europe UCITS (synthetisch, wiederanlegend)
- Xtrackers MSCI Europe Index UCITS (physisch, wiederanlegend)
Stoxx Europe 600
Eine gleichwertige Alternative zum MSCI Europe ist der Börsenindex Stoxx Europe 600. Er enthält die 600 größten europäischen Konzerne aus 18 Ländern und streut damit noch etwas breiter. Ähnlich wie beim MSCI Europe dominiert Großbritannien mit einem Anteil von rund 30 Prozent. Für Deinen ETF-Sparplan kommen beispielsweise folgende Indexfonds in Frage:
- Xtrackers Stoxx Europe 600 (physisch, wiederanlegend)
- Comstage Stoxx Europe 600 (synthetisch, ausschüttend)
- Source Stoxx Europe 600 (synthetisch, wiederanlegend)
Die besten ETF-Sparpläne auf US-amerikanische Börsenindizes
Die US-Wirtschaft war in der Vergangenheit ein starkes Zugpferd und daher bei vielen Anlegern beliebt. Ein US-basierter ETF-Sparplan ist im Vergleich zu einem globalen Fondssparplan zwar weniger breit gestreut, aber immer noch ausreichend diversifiziert. Ein gute Wahl sind folgende Börsenindizes:
MSCI USA
Mit einem ETF-Sparplan auf de MSCI USA investierst Du in mehr als 600 der bekanntesten US-Unternehmen. Gemeinsam machen diese Konzerne rund 85 Prozent der US-Wirtschaft aus. Einen ETF-Sparplan auf den MSCI USA gibt es beispielsweise für folgende Indexfonds:
- Xtrackers MSCI USA Index UCITS (physisch, wiederanlegend)
- iShares MSCI USA UCITS (physisch, wiederanlegend)
- Lyxor MSCI USA UCITS (synthetisch, ausschüttend)
S&P 500
Ein weiterer bekannter Aktienbarometer der USA ist der S&P 500, der Anteile der 500 größten Unternehmen enthält. Zum Fondssparen auf den S&P 500 eignen sich unter anderem folgende Indexfonds:
- iShares Core S&P 500 UCITS (physisch, wiederanlegend)
- Xtrackers S&P 500 UCITS (synthetisch, wiederanlegend)
- Lyxor S&P 500 UCITS (synthetisch, ausschüttend)
In Nischenmärkte investieren?
Wenn Du in große Märkte investierst, musst Du keine schweren Anlegeentscheidungen treffen. Du schwimmst einfach mit der breiten Masse und machst einen durchschnittlichen Gewinn bei vergleichsweise geringem Risiko. Ein Fondssparplan, der in Nischenmärkte investiert, kann eine überdurchschnittlich hohe Rendite einbringen, zugleich ist aber auch das Risiko höher, dass Du Geld verlierst. Unter Nischenmärkten versteht man beispielsweise einzelne Länder oder einzelne Branchen wie Biotechnologie oder den Rohstoff-Markt. Auch die deutsche Wirtschaft ist ein solcher Nischenmarkt!
Für eine Basisanlage eignet sich ein Fondssparplan mit einem sehr spezifischen Schwerpunkt weniger gut. Manche Anleger setzen auf die sogenannte Core-Satellite-Strategie, die höhere Sicherheit und zugleich höhere Rendite-Chancen versprechen soll.
Das funktioniert so: Du schließt in Deinen ETF-Sparplan mehrere Indexfonds ein. Im "Kern" befinden sich breit streuende, gut diversifizierte ETFs, die eine durchschnittliche Rendite erzielen. Diese sollen den Hauptanteil ausmachen. Einen kleineren Teil Deiner Sparraten steckst Du in ETFs, die sich auf Nischenmärkte konzentrieren. Das sind die "Satelliten", die Dir mehr Rendite bringen können. Falls der eine oder andere Satellit eine Bruchlandung fährt, machst Du trotzdem keine großen Verluste. Diese Strategie funktioniert allerdings nur, wenn Deine Sparraten ausreichend hoch sind.
Was kostet ein ETF-Sparplan?
Ein Fondssparplan ist im Vergleich zu anderen Geldanlagen wie einem aktiv gemanagten Fonds ein sehr kostengünstiges Sparprodukt! Doch die genauen ETF-Gebühren hängen auch von der Bank ab, bei der Du Den Indexfonds-Sparplan abschließt. Bei der Entscheidung für einen ETF-Sparplan ist ein Vergleich der Gebühren daher sehr wichtig, denn die ETF-Kosten entscheiden darüber, wieviel Rendite bei Dir ankommt.
Bei Sparplänen auf ETF können Kosten auf mehreren Ebenen entstehen:
Depotgebühren
Für das Wertpapier-Depot bei einer Bank zahlst Du eventuell eine Grundgebühr. Diese ETF-Kosten kannst Du aber leicht vermeiden, indem Du das Depot bei einer Online-Bank oder einem Online-Broker eröffnest. Im Unterschied zu den meisten Filialbanken berechnen diese Anbieter für das Depot keine laufende Gebühr.
Verwaltungsgebühren für den ETF-Fonds-Sparplan
Nicht ganz vermeidbar sind die ETF-Gebühren, die an die herausgebende Fondsgesellschaft fließen. Mit diesen Gebühren werden die Kosten für Verwaltung und Management abgedeckt. Wie hoch sie sind, kannst Du an der Total Expensio Rate (TER), zu Deutsch Gesamtkostenquote, ablesen. Sie wird immer als Prozentzahl ausgedrückt und ist in der Produktinformation angegeben.
ETF sind im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds wesentlich günstiger zu haben, üblicherweise liegt die Total Expensio Rate (TER) bei 0,1 bis 0,5 Prozent. Bei einer monatlichen Sparrate von 100 Euro fließen also gerade einmal 10 bis 50 Cent an ETF-Kosten an die Fondsgesellschaft. Herkömmliche Investmentfonds bringen es dagegen auf Gesamtkostenquoten von 1 bis 2 Prozent.
Kaufkosten (Order-Gebühren)
Weitere ETF-Gebühren werden für die Bestellung der Wertpapiere fällig. Diese sogenannten Order-Gebühren hebt die Bank oder der Broker, bei dem Du Dein Depot hast, einmalig für jede Sparrate ein. Bei einer Sparrate von 100 Euro zahlst Du im Schnitt 1 bis 2 Euro Order-Gebühren.
Bei Online-Banken gibt es immer wieder Aktionszeiträume, in denen die Order-Gebühren komplett entfallen. In der Regel übernimmt der ETF-Anbieter während dieser Zeit die Kosten für Dich, um sein Produkt zu bewerben. Meist enden die Aktionen nach spätestens 1 bis 2 Jahren und es fallen dann wieder laufende ETF-Gebühren für den Kauf an.
Wenn Du die Order-Gebühren für Deinen ETF-Sparplan vermeiden willst, hast Du zwei Möglichkeiten:
- Sparplan wechseln: Bei einem ETF-Sparplan verpflichtest Du Dich nicht zu bestimmten Sparraten oder Laufzeiten, Du kannst den Fondssparplan daher jederzeit beenden und einen neuen abschließen. Indem Du beim Fondssparen von Aktion zu Aktion springst, vermeidest Du dauerhaft Order-Gebühren. Das angesparte Guthaben kannst Du entweder entnehmen oder es einfach im Depot belassen. Wenn Du es liegen lässt, erzielst Du damit weiter Rendite, so als hättest Du eine Einmalanlage mit ETFs abgeschlossen.
- Depotanbieter wechseln: Du kannst die angesparten Anteile auch auf einen neuen Depotanbieter übertragen, bei dem gerade eine Aktion läuft. Dazu eröffnest Du einfach ein neues Wertpapier-Depot. Um den Wechsel kümmert sich der neue Anbieter, wenn Du ihn damit beauftragst. In der Regel fallen dafür keine Gebühren an.
Welche Rendite bringt ein ETF-Sparplan?
Ein ETF-Sparplan hat im Vergleich zu herkömmlichen Sparplänen, bei denen das Geld konservativ veranlagt wird, langfristig eine deutlich höhere Rendite. Der Gewinn ist bei einem ETF-Fonds-Sparplan aber nicht garantiert und lässt sich nie vorhersagen.
Seit es Indexfonds gibt, haben sie über einen Zeitraum von 15 Jahren immer Gewinne erwirtschaftet, trotz mehrerer Wirtschaftskrisen. Wer also zu einem beliebigen Zeitpunkt einen ETF-Sparplan abgeschlossen und mindestens 15 Jahre gespart hat, hat immer Rendite erzielt - allerdings in sehr unterschiedlicher Höhe.
Dazu ein paar Zahlenbeispiele:
Wer 15 Jahre lang monatlich 100 Euro in einen ETF-Sparplan einzahlt, kommt damit insgesamt auf eine Investition von 18.000 Euro. Bei einem ETF-Sparplan auf den MSCI World wären nach 15 Jahren ungefähr diese Endbeträge herausgekommen:
- Zeitraum 1994 - 2009: 18.727 Euro (0,52 % Rendite pro Jahr)
- Zeitraum 2000 - 2015: 32.220 Euro (7,36 % Rendite pro Jahr)
- Zeitraum 2002 - 2017: 35.794 Euro (8,63 % Rendite pro Jahr)
Selbst im ungünstigsten Zeitraum 1994 bis 2009 haben Sparer also kein Geld verloren - trotz Dotcom-Blase und Bankenkrise. Wer keinen so langen Atem hatte und seine Anteile in Krisenzeiten verkauft hat, musste jedoch oft herbe Verluste hinnehmen. Zwischen 2002 und 2017 hätte sich das Vermögen mit einem ETF-Sparplan auf den MSCI World fast verdoppelt!
Die genaue Höhe der Rendite hängt natürlich vom gewählten Börsenindex ab. Der MSCI World, der sich gut für eine Basisanlage eignet, konnte seit 1970 einen durchschnittlichen Wertzuwachs von 7,1 Prozent pro Jahr verbuchen.
In den letzten 5 Jahren waren die Wertsteigerungen der wichtigsten Börsenindizes sogar noch höher:
- MSCI World: ca. 8,5 Prozent (2014 - 2018)
- MSCI ACWI: ca. 8,2 Prozent (2014 - 2018)
- Stoxx Europe 600: ca. 9,8 Prozent (2013 - 2017)
Welche Risiken haben ETF-Sparpläne?
Ein Fondssparplan ist im Vergleich zu einer Festgeld-Anlage ein spekulatives Finanzprodukt - darüber solltest Du Dir im Klaren sein. Es gibt keine Garantie dafür, dass Du am Ende mit einem bestimmten Gewinn aussteigst. Es ist theoretisch sogar möglich, dass Du Geld verlierst. Die folgenden Risiken bestehen, wenn Du einen ETF-Sparplan abschließt:
Insolvenz der Depotbank oder Fondsgesellschaft
Zunächst die gute Nachricht: Wenn Deine Depotbank insolvent wird, ist Dein Vermögen nicht gefährdet. Denn das in Wertpapier-Depots aufbewahrte Kapital gilt als Sondervermögen. Es fließt nicht in das allgemeine Unternehmensvermögen der Bank ein. Deshalb haben bei einem Konkurs die Gläubiger keinen Zugriff auf das angesparte Kapital. Die Fondsanteile werden von einem Treuhänder übernommen, Du verlierst daher keinen Cent.
Auch eine Insolvenz der herausgebenden Fondsgesellschaft hätte keine schwerwiegenden Folgen. Denn die Fondsgesellschaft verwaltet den ETF-Sparplan nur. Sie kann aber nicht einfach auf die Fondsanteile zugreifen und sich an Deinem Geld bedienen.
Allgemeines Marktrisiko
Die Aktienmärkte reagieren auf politische oder wirtschaftliche Ereignisse mit teils hohen Kursschwankungen. Beispielsweise hat der Weltaktienindex MSCI World bei der letzten großen Finanzkrise zwischen September 2007 und Februar 2009 ganze 48 Prozent an Wert verloren. Erst im Mai 2014 erreichte der Börsenwert des MSCI World wieder das Niveau von 2007. Über längere Zeiträume haben breit gestreute Indexfonds aber immer ein Plus erzielt! Deshalb ist es wichtig, dass Du einen ETF-Sparplan als langfristige Wertanlage betrachtest und durch kurzfristige Verluste nicht in Panik gerätst.
Das Risiko hängt auch vom gewählten ETF-Sparplan ab: Ein auf Nischenmärkte gestützter Fondssparplan ist im Vergleich zu einem Sparplan auf den MSCI World deutlich risikoreicher. Wenn Du auf eine sichere Anlagestrategie Wert legst, solltest Du daher immer breit streuende Fondssparpläne bevorzugen.
Kursrisiko
Zwar sollte ein Indexfonds-Sparplan immer den Wert des zugrunde liegenden Börsenindex nachbilden. Da aber selbst physische ETFs oft nicht komplett baugleich sind, sondern nur eine optimierte Auswahl an Wertpapieren enthalten, kann es passieren, dass der ETF(-Sparplan) im Vergleich zum Börsenindex geringfügig besser oder schlechter abschneidet. Dieses Kursrisiko ist aber nicht sonderlich hoch.
Wenn Du einen Sparplan auf ETF abschließt, kannst Du jederzeit prüfen, wie genau der Indexfonds in der Vergangenheit den zugrunde liegenden Börsenindex getroffen hat. Die Fondsgesellschaft bzw. der Online-Broker veröffentlicht die Performance-Daten in der Produktinformation.
Auf welche Kriterien sollte ich beim Fondssparen achten?
Wenn Du einen ETF-Sparplan abschließen willst, hast Du mehrere Entscheidungen zu treffen: Du brauchst zunächst ein Wertpapier-Depot, anschließend wählst Du einen Börsenindex aus und suchst Dir dafür einen ETF-Sparplan. Wir sagen Dir, auf welche Punkte Du bei jedem der drei Schritte achten solltest.
1. Auswahl der Depot-Bank
Grundgebühr
Praktisch alle Online-Banken und Online-Broker bieten Dir ein Wertpapier-Depot ohne Grundgebühr an. Verschenke daher kein Geld an Filialbanken, bei denen allein für die Depotführung laufende Kosten anfallen!
Order-Gebühren
Normalerweise zahlst Du für den Kauf jeder ETF-Sparplan-Rate eine Order-Gebühr. Auch wenn diese Gebühren nur etwa 1 bis 2 Euro betragen, summiert sich das über die Jahre doch zu einer stattlichen Summe! Achte darauf, ob der Broker regelmäßige Gratis-Aktionen anbietet, bei denen die Order-Gebühr komplett entfällt.
Anzahl der ETF-Sparpläne
Wieviele unterschiedliche ETFs als ETF-Sparplan verfügbar sind, entscheidet die jeweilige Bank bzw. der Broker. Bei einigen ist die Auswahl sehr überschaubar, bei anderen hast Du die Wahl zwischen mehreren hundert. Die besten ETF-Sparpläne auf breit streuende Indexfonds haben aber fast alle Banken im Angebot. Entscheide Dich daher im Zweifel lieber für den günstigeren Depot-Anbieter als für die größere Auswahl.
Höhe der Mindest-Sparraten
Bei den meisten Online-Banken liegen die Einstiegshürden beim Fondssparen nicht besonders hoch: Schon mit monatlichen Sparraten ab 50 Euro bist Du mit dabei. Bei manchen Anbietern musst Du sogar nur eine Mindestsumme von 15 bis 20 Euro in den ETF-Fonds-Sparplan investieren. Das ist optimal, wenn Du nur wenig Geld zur Seite legen kannst und trotzdem schon heute zu sparen beginnen willst.
2. Auswahl des Börsenindex
Diversifizierung (Streuung)
Die besten Börsenindizes für eine sichere Sparanlage mit guter Rendite sind solche, die breit gestreut sind. Das heißt, dass sie möglichst große Regionen, unterschiedliche Branchen und eine große Anzahl an Unternehmen einschließen. Du kannst wenig falsch machen, wenn Du Dich für Indizes wie den MSCI World, MSCI ACWI oder Stoxx Europe 600 entscheidest.
Du kannst entweder nur einen Börsenindex besparen oder mehrere verschiedene in Deinen ETF-Sparplan einschließen. Mehrere Börsenindizes sind kein unbedingtes Muss. Auch mit einem einzigen breit streuenden Index ist Deine Sparanlage ausreichend diversifiziert.
Wertentwicklung in der Vergangenheit
Die Wertentwicklung eines Börsenindex entspricht (abgesehen von geringen Kursschwankungen und abzüglich der Kosten) Deiner Rendite. Wie sich einzelne Börsenindizes in der Vergangenheit entwickelt haben, findest Du durch eine kurze Internet-Recherche heraus. Der MSCI World ist in den letzten 5 Jahren etwa um durchschnittlich 8,5 Prozent pro Jahr gewachsen. Es gibt allerdings keine Garantie dafür, dass sich die Kursentwicklung auch in Zukunft so fortsetzen wird!
Schwankungsbreite
Während einige Börsenindizes in ihrem Wertverlauf eine einigermaßen stabile Kurve zeichnen, schlagen andere stärker nach oben oder unten aus. Das muss zwar nicht unbedingt ein Nachteil sein, kann Dich aber Nerven kosten! Zu Deiner Orientierung: Beim MSCI World betrug die durchschnittliche Schwankungsbreite in den letzten 5 Jahren 13,2 Prozent.
3. Auswahl des ETF-Sparplans
Alter
Wenn ein ETF-Sparplan erst seit kurzer Zeit am Markt ist, lässt sich seine Performance noch nicht gut beurteilen. Entscheide Dich daher lieber für etablierte Produkte, die bereits seit mindestens 5 Jahren angeboten werden.
Anlagevolumen
Die meisten etablierten Indexfonds, auf die Du einen ETF-Sparplan abschließen kannst, haben ein Anlagevolumen von mehr als 100 Millionen Euro. Bei einem geringeren Anlagevolumen kann es manchmal passieren, dass die Fondsgesellschaft das Produkt wieder vom Markt nimmt.
Performance
Wieviel Rendite Anleger in der Vergangenheit mit einem ETF-Sparplan erzielt haben, kannst Du jederzeit nachprüfen, denn Du findest die Performance-Daten in der Produktinformation. Natürlich lässt sich daraus nicht mit Sicherheit schließen, dass der ETF-Sparplan auch in Zukunft ebenso gut abschneiden wird.
ETF-Gebühren (Total Expensio Rate)
Die Total Expensio Rate oder Gesamtkostenquote sagt Dir, wieviel an Verwaltungskosten Du an die Fondsgesellschaft abtreten musst. Normalerweise betragen bei einem ETF die Kosten rund 0,1 bis 0,5 Prozent. Je weniger der Herausgeber einbehält, desto mehr Rendite wandert auf Dein Konto.
Gewinnausschüttung
Ein wiederanlegender (thesaurierender) ETF ist im Vergleich zu einem ausschüttenden vorteilhafter, weil die Gewinne im Fondsvermögen verbleiben und seinen Wert steigern. Wenn Du Dich für einen ausschüttenden Indexfonds entscheidest, dann achte darauf, dass die Depotbank die Gewinne automatisch wieder anlegt - so erzielst Du den gleichen Effekt.
Welche Vor- und Nachteile hat ein ETF-Sparplan?
Die Vorteile im Überblick
- Hohe Rendite: Mit konservativen Sparprodukten kannst Du heute oft nicht einmal die Inflation wettmachen. Ein ETF-Sparplan ist im Vergleich dazu deutlich lukrativer.
- Überschaubares Risiko: ETF sind im Vergleich zu einzelnen Aktien wesentlich risikoärmer, weil das Verlustrisiko auf viele einzelne Schultern aufgeteilt wird.
- Flexibilität: Du bist Dir nicht sicher, wieviel Geld Du monatlich aufbringen kannst? Kein Problem - einen ETF-Sparplan kannst Du jederzeit anpassen oder aussetzen.
- Geringe monatliche Investition: Um Dir mit einem ETF-Sparplan Schritt für Schritt ein Vermögen aufzubauen, reichen schon 15 bis 50 Euro pro Monat.
- Geringe Kosten: Ein Fondssparplan ist im Vergleich zu anderen Sparprodukten sehr günstig. Durch die schlanke Kostenstruktur bleibt Dir mehr Gewinn in der Tasche.
Die Nachteile im Überblick
- Keine planbare Rendite: Wie sich die Aktienmärkte entwickeln, lässt sich nicht vorhersagen. Du kannst bei einem Indexfonds-Sparplan daher nicht mit einer fixen Rendite rechnen.
- Verlustrisiko: Theoretisch ist es sogar möglich, dass ein Sparplan auf ETF Verluste einfährt. Über längere Zeiträume betrachtet ist dieses Risiko jedoch sehr gering.
- Nur als langfristige Anlage sinnvoll: Über Nacht reich wirst Du mit einem ETF-Fonds-Sparplan nicht. Auf das Geld, das Du investierst, solltest Du etwa 10 bis 15 Jahre verzichten können. Erst in diesem Zeitraum bringt Dir ein Sparplan auf ETF mit hoher Wahrscheinlichkeit Gewinne.
Richtig fondssparen - 3 Tipps für Einsteiger
1. Denke langfristig
Zwar kann es sein, dass ein Fondssparplan schon in den ersten Jahren ordentlich an Wert zulegt. Doch darauf solltest Du Dich nicht verlassen. Weil bei einem ETF-Sparplan erst nach und nach Vermögen aufgebaut wird, wird er mit den Jahren immer lukrativer.
2. Lasse Dich von Verlusten nicht in Panik versetzen
Wenn die Kurse zwischenzeitlich in den Keller rauschen, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Die beste Strategie ist Abwarten. Wenn Du die Wertpapiere jetzt abstößt, machst Du mit Sicherheit Verluste.
3. Versuche nicht zu zocken
Sehr spezielle ETFs, die in Nischenmärkte investieren, erzielen manchmal über kurze Phasen deutlich höhere Renditen. Lasse Dich davon nicht zum Zocken verführen! Die Kurse gleichen manchmal einer Berg- und Talfahrt, das Risiko für Verluste ist hoch. Am besten wählst Du einen breit streuenden Börsenindex, dem Du treu bleibst. Du kannst natürlich den Fondssparplan-Anbieter oder die Depotbank wechseln, um Nebenkosten zu sparen.