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Die Maler- und Lackierer-Ausbildung ist eine handwerkliche Ausbildung, bei der neben der dafür notwendigen Geschicklichkeit auch Kreativität gefragt ist. Sie sichert Dir einen soliden Job, in dem Du Dich stetig weiterentwickeln und im Laufe Deiner Karriere verschiedene Richtungen einschlagen kannst. Wir verraten Dir, wo Du eine Maler-Ausbildung absolvieren kannst, was Du dafür alles können musst und welche Wege Dir nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung als Maler und Lackierer offenstehen.
Wo kann ich eine Maler und Lackierer-Ausbildung machen?
Eine Ausbildung als Maler und Lackierer kannst Du bei den folgenden Einrichtungen und Unternehmen absolvieren:
- in Betrieben des Maler- und Lackiererhandwerks
- bei Betonsanierungsunternehmen
- im Stuckateurgewerbe
- bei Hochbaufirmen
- in Betrieben des Malerhandwerks, die sich auf Restaurierungsarbeiten spezialisiert haben
- in Restauratorenwerkstätten einzelner Museen
- in Denkmalschutzeinrichtungen
- bei Fassadensanierungsunternehmen
Bei welcher dieser Einrichtungen Du Dich für Deine Maler-Ausbildung bewerben solltest, hängt in erster Linie von Deinem Berufswunsch ab. Die Ausbildung als Maler und Lackierer ist in Deutschland nämlich in drei Fachrichtungen aufgeteilt. Strebst du eine Maler-Ausbildung an, kannst Du zwischen den folgenden Schwerpunkten wählen:
- Ausbildung als Maler und Lackierer – Kirchenmalerei und Denkmalpflege
- Ausbildung als Maler und Lackierer – Bauten und Korrosionsschutz
- Ausbildung als Maler und Lackierer – Gestaltung und Instandhaltung
In allen drei Fällen handelt es sich um eine duale Ausbildung, was bedeutet, dass Du einerseits in einem Betrieb tätig bist und andererseits aber auch weiterhin die Schulbank drückst und in einer speziellen Berufsschule theoretisches Wissen erwirbst, das für den erfolgreichen Abschluss Deiner Maler-Ausbildung notwendig ist.
Plätze für die Maler und Lackierer-Ausbildung findest Du sowohl in Großstädten, als auch in ländlichen Gegenden. Allerdings sind die Ausbildungsplätze in Ballungsgebieten umkämpfter als in Kleinstädten, weshalb es sich lohnen kann, auch auf dem Land nach Ausbildungsplätzen für die Maler-Ausbildung zu suchen. Hier sind die Chancen, dass du genommen wirst, durch die geringere Zahl der Bewerber nämlich größer.
Welche Voraussetzungen brauche ich für eine Maler und Lackierer-Ausbildung?
- kein Schulabschluss nötig
- besser allerdings Hauptschulabschluss
- gute Noten in:
- Mathematik
- Chemie
- Kunst
- Werken/Technik
Zwar gibt es rein rechtlich keine Voraussetzungen für die Ausbildung als Maler und Lackierer, jedoch stellen Unternehmen überwiegend Personen ein, die zumindest einen Hauptschulabschluss vorweisen können. Doch auch mit Realschulabschluss oder sogar Abitur hast Du gute Chancen, zur Maler und Lackierer-Ausbildung zugelassen zu werden.
Hast Du die Schule nicht abgeschlossen und kannst dementsprechend keinen Abschluss vorweisen, sollte Dich das trotzdem nicht davon abhalten, Dich auf eine Maler und Lackierer-Ausbildung zu bewerben. Ein Großteil der Ausbildungsanfänger hat die Schule ohne Abschluss verlassen und dennoch die Chance bekommen, eine Maler-Ausbildung zu absolvieren. Fleiß und Engagement zahlen sich bei der Bewerbung auf eine Ausbildung als Lackierer mitunter genauso aus wie gute Noten.
Ausbildungsanfänger / innen 2022 (in %)
Wie lange dauert die Maler und Lackierer-Ausbildung?
- Regeldauer: 3 Jahre
- Mit (Fach-)Abi: Verkürzung auf 2 Jahre möglich
Die Ausbildungsdauer ist bei allen drei Fachrichtungen der Maler-Ausbildung mit drei Jahren gleich lang. Dabei entfällt das erste Lehrjahr auf die Grundbildung, das zweite und dritte Jahr der Maler-Ausbildung ist für die Spezialisierungen auf den gewählten Fachbereich vorhergesehen.
Kannst Du zu Beginn Deiner Maler und Lackierer-Ausbildung das Abitur oder Fachabitur nachweisen, kann sich Deine Ausbildungszeit unter Umständen auf zwei Jahre verkürzen. Die genaue Vorgehensweise sprichst Du im Regelfall zu Beginn Deiner Maler-Ausbildung mit Deinem Ausbildungsbetrieb und Ausbilder ab.
Solltest Du während Deiner Ausbildung merken, dass Du mit dem Stoff und den Lerninhalten nicht hinterherkommst, stellt auch das meist keine Schwierigkeiten dar: Gemeinsam mit Deinem Ausbilder kannst Du Dich zum Beispiel dafür entscheiden, die Maler und Lackierer-Ausbildung auf dreieinhalb Jahre zu verlängern, um so mehr Zeit zum Lernen zu haben.
Wie hoch ist das Gehalt in der Maler und Lackierer-Ausbildung?
Handwerkliche Jobs werden meist schon während der Ausbildung gut bezahlt, so auch der des Maler und Lackierers. Während Du im ersten Jahr Deiner Ausbildung mit rund 770 Euro brutto im Monat rechnen kannst, sind es im dritten Lehrjahr bereits 1.015 Euro brutto, die Dir monatlich zur Verfügung stehen.
Die Vergütung während der Maler-Ausbildung wird direkt von Deinem Ausbildungsbetrieb gezahlt. Während manche Betriebe an Tarifverträge gebunden sind, müssen nicht tarifgebundene Ausbildungsbetriebe laut Berufsbildungsgesetz eine angemessene Ausbildungsvergütung ausbezahlen. Da Du Dein Gehalt in diesen Fällen selbst aushandeln musst, solltest Du Dich in jedem Fall an unserer Gehaltstabelle orientieren, um Dich nicht unter Wert zu verkaufen.
Verdienst in der Ausbildung als Maler und Lackierer
Wie läuft die Maler und Lackierer-Ausbildung ab?
Struktur der Ausbildung als Maler und Lackierer
Egal für welche Fachrichtung der Maler und Lackierer-Ausbildung Du Dich entscheidest, der Ablauf ist in allen drei Bereichen gleich. Die Ausbildung wird dual absolviert und umfasst einen Praxis- und einen Theorieteil. Meist verbringst Du 3-4 Tage der Woche in Deinem Ausbildungsbetrieb, wo Du mit den praktischen Tätigkeiten des Berufs vertraut gemacht wirst und besuchst an den übrigen 1-2 Tagen die Berufsschule. Es kann jedoch auch vorkommen, dass der Unterricht blockweise stattfindet. Dann arbeitest Du 4-5 Wochen am Stück in Deinem Ausbildungsbetrieb, bevor es für 1-2 Wochen in die Berufsschule geht. Die Lerninhalte und der Arbeitsaufwand bleiben aber bei beiden Modellen gleich. Welches Modell Du am Ende wahrnimmst, hängt in erster Linie von Deinem Ausbildungsort und Ausbildungsbetrieb ab.
Praktische Ausbildung im Betrieb
Je nach der von Dir gewählten Fachrichtung absolvierst Du Deine Maler-Ausbildung in einem der oben angeführten Betriebe. Dabei durchläufst Du verschiedene Stationen, die für Deinen späteren Beruf als Maler und Lackierer von Bedeutung sind. Zu den Arbeitsplätzen, an denen Du tätig sein wirst, gehören zum Beispiel:
- Werkstatt
- Baustellen
- Wohnräume
- Büro
In erster Linie lernst Du natürlich, die handwerklichen Arbeiten durchzuführen, doch während der betrieblichen Ausbildung wirst Du auch immer mal wieder Tage im Büro verbringen dürfen, wo Du mit den organisatorischen Aufgaben dieses Jobs vertraut gemacht wirst – zum Beispiel indem Du Kundengespräche führst und Termine ausmachst und koordinierst.
Schulische Ausbildung in der Berufsschule
An den Tagen, an denen Du nicht im Betrieb mithilfst, besuchst Du die Berufsschule. In der Schule herrscht genau wie in Deinem Ausbildungsbetrieb für die Zeit der Ausbildung Anwesenheitspflicht. Hier erwirbst Du theoretisches Wissen, schreibst Klausuren und bekommst manchmal sogar Hausaufgaben auf – genau, wie Du das eben aus der Schule kennst.
Prüfungen
Zwischenprüfung
Kurz vor Ende des zweiten Ausbildungsjahres absolvierst Du Deine Zwischenprüfung. Diese unterteilt sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil und dient dazu, Deinen bisherigen Kenntnisstand abzufragen. Durchfallen kannst Du hier nicht, aber die Prüfung selbst solltest Du dennoch ernstnehmen.
Abschlussprüfung
Nachdem das dritte Lehrjahr vorbei ist, folgt die Abschlussprüfung, auch Gesellenprüfung genannt. Nach Bestehen dieser darfst Du Dich offiziell Maler und Lackierer nennen. Auch diese Prüfung besteht aus einem Theorie- und einem Praxisteil. Es lohnt sich, sich auf die Abschlussprüfung besonders gut vorzubereiten: Wer hier überdurchschnittlich gut abschneidet, hat die Chance auf ein höheres Einstiegsgehalt als Mitbewerber um den ersten Arbeitsplatz nach der Maler und Lackierer-Ausbildung.
Welche Inhalte hat die Maler und Lackierer-Ausbildung?
Der theoretische Teil der Maler-Ausbildung gliedert sich in einen allgemeinbildenden und einen fachspezifischen Bereich.
Im allgemeinbildenden und berufsübergreifenden Bereich lernst Du beispielsweise:
- Deutsch
- Wirtschaftskunde
- Sozialkunde
- Mathematik
- Rechte und Pflichten während der Ausbildung
Im fachspezifischen und berufsbezogenen Bereich spielen die folgenden Inhalte eine Rolle:
- Rekonstruktionen und Reproduktionen
- Objekte gestalten
- Räume bearbeiten
- Instandsetzung historischer Räume
Im Ausbildungsbetrieb selbst lernst Du zum Beispiel diese Dinge:
- Ausführung von Beschichtungen durch Streichen, Rollen und Spritzen
- Erstellung von Zeichnungen und Farbplänen
- Vorbereitung verschiedener Untergründe
- Herstellung von Putzmörtel, Stuck- und Steinersatzmasse
- Zuordnung historischer Schriftformen
- Blattmetall-, Bronze- und Verzierungstechniken
- Konstruktion und Entwicklung von Ornamenten aus Formen und Elementen europäischer Stilepochen
- Lasierungen
- Umweltschutz
- Organisation des Ausbildungsbetriebs
Wie sieht der Karrierepfad nach der Maler und Lackierer-Ausbildung aus?
Lust, Dich nach der Maler und Lackierer-Ausbildung noch weiterzubilden? Dann kannst Du Dich zwischen einer Aufstiegs- und einer Anpassungsweiterbildung entscheiden.
Anpassungsweiterbildung
Halte Dein Wissen auf dem aktuellsten Stand und spezialisiere Dich auf ein bestimmtes Feld, zum Beispiel in den Bereichen:
- Malerei und Lackiererei
- Kunstmalerei
- Restaurierung
- Denkmalpflege
Aufstiegsweiterbildung
Du willst hoch hinaus und für Deine Arbeit mehr Geld kassieren? Die folgenden Aufstiegsweiterbildungen stehen Dir als Maler und Lackierer offen:
- Maler- und Lackierermeister
- Techniker Farb- und Lackiertechnik
- Betriebsmanager Farbtechnik
- Gestalter Farbtechnik/Raumgestaltung
- Studium Bildende Künste
- Studium Innenarchitektur
- Studium Konservierung, Restaurierung
- Stuckateurmeister
Passt eine Maler und Lackierer-Ausbildung zu mir?
Die Ausbildung ist das Richtige für Dich, wenn Du die folgenden Eigenschaften mitbringst:
Kreativität
Als Maler und Lackierer solltest Du unabhängig der von dir gewählten Fachrichtung unbedingt Kreativität mitbringen.
Handwerkliches Geschick
Auch Dein handwerkliches Geschick sollte nicht zu kurz kommen – immerhin möchtest Du eine Ausbildung in einem Handwerksberuf absolvieren. Hast Du zwei linke Hände, solltest Du Dich vielleicht lieber nach einer anderen Berufung umsehen.
Körperliche Fitness
Dieser Job ist nichts für Schwächlinge, denn Arme, Rücken und selbst die Beine werden bei der Arbeit stark beansprucht, weshalb ein grundsätzliches Maß an körperlicher Fitness für diesen Job ein absolutes Muss ist.