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Um Menschen zu helfen und Leben zu retten, musst Du nicht zwangsweise Arzt werden. Eine Ausbildung zum Rettungsassistent macht Dich auch zum Helden.
Wo kann ich eine Rettungsassistent-Ausbildung machen?
Eine Rettungsassistent-Ausbildung ist eine schulische Ausbildung, die Du an speziellen Rettungsdienstschulen und Fachakademien für den Gesundheitsbereich absolvieren kannst. Bei der Suche nach solch einem Ausbildungsplatz für Deine Rettungsassistent-Ausbildung helfen wir Dir gern.
Neben der schulischen Ausbildung, absolvierst Du auch noch ein Praktikum, bei dem Dein ganzes theoretisches Wissen aus der Ausbildung zum Rettungsassistent auch praktisch zum Einsatz kommt. Diese Praktika werden Dir zumeist von dem jeweiligen Bildungsträger in so genannten Lehrwachen vermittelt oder Du suchst Dir selbst eine Stelle.
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Welche Voraussetzungen brauche ich für eine Rettungsassistent-Ausbildung?
- Mindestalter 18 Jahre
- Erste-Hilfe-Kurs
- gesundheitliche Eignung
Die zwingenden Voraussetzungen für Deine Rettungsassistent-Ausbildung sind einmal, dass Du mindestens 18 Jahre alt sein musst, um Deine Ausbildung zu beginnen und dass Du zum Zeitpunkt der Bewerbung einen Erste-Hilfe-Kurs abgeschlossen hast. Außerdem musst Du ein ärztliches Attest vorlegen, dass Deine körperliche Eignung für diesen Beruf grundsätzlich bestätigt.
Nicht zwingende Voraussetzung aber gängige Praxis ist, dass die meisten Bildungsträger mindestens einen Hauptschulabschluss oder eine andere abgeschlossene Berufsausbildung für eine Aufnahme voraussetzen. Weiterhin ist es hilfreich, wenn Du gute Noten in Biologie und Technik hast und schon weißt, dass Du in der Lage bist Blut und Spritzen zu sehen, denn das wird in Deiner Ausbildung und Deinem Beruf sehr oft vorkommen.
Wie lange dauert die Rettungsassistent-Ausbildung?
- 2 Jahre Vollzeit
- 4 Jahre Teilzeit
- Verkürzung für Rettungsassistenten
Deine Rettungsassistent-Ausbildung ist eine bundesweit einheitlich geregelte schulische Ausbildung und dauert 2 Jahre in Vollzeit, 4 Jahre in Teilzeit. Die Hälfte dieser Zeit verbringst Du in einer speziellen Rettungsdienstschule oder Fachakademie mit theoretischem Unterricht. Das letzte Drittel findet dann als Praxisunterricht, dem so genannten klinischen Praktikum mit insgesamt 1600 Arbeitstunden statt. Dieses Praktikum absolvierst Du entweder in einer der Berufsfachschule angeschlossenen Klinik oder Lehrwache.
Wie hoch ist das Gehalt in der Rettungsassistent-Ausbildung?
Für Deine Rettungsassistent-Ausbildung bekommst Du keine Vergütung. Außerdem fallen je nach Bildungsgang und Bildungsträger Kosten wie Lehrgangsgebühren, Prüfungsgebühren und Kosten für Fachliteratur, Anfahrt und Unterkunft an.
Unter bestimmten Umständen kannst Du diese mit Hilfe eine Bildungsprämie oder eines Bildungsgutschein gegen finanzieren. Eine Bildungsprämie erhältst Du, wenn Du erwerbstätig bist und Dich mit Deiner Ausbildung zum Rettungsassistent weiterbilden willst. Einen Bildungsgutschein kannst Du erhalten, wenn Du erwerbslos bist und bestimmte Voraussetzungen erfüllst. Zum Beispiel sollte Deine Rettungsassistent-Ausbildung vom Amt für Arbeit anerkannt werden und Dir einen beruflichen Wiedereinstieg erleichtern.
Weitere Möglichkeiten zur Finanzierung können unter bestimmten Umständen sein:
- Weiterbildungssparen
- Begabtenförderung
- WeGebAU (Weiterbildung geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen)
- Bildungskredite
Verdienst in der Ausbildung als Rettungsassistent
Wie läuft die Rettungsassistent-Ausbildung ab?
- 1200 Stunden Theorie
- 1600 Stunden Praxis
Deine Rettungsassistent-Ausbildung dauert in Vollzeit zwei Jahre und findet zur Hälfte, also ein Jahr lang, in schulischer und theoretischer Form statt. Am Ende des ersten Jahres steht die Abschlussprüfung an. Diese besteht aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil. Alle Teile prüfen Dein theoretisches Wissen auf Herz und Nieren. Bestehst Du die Prüfung, wirst Du zu dem einjährigen klinischen Praktikum zugelassen.
Bei Deinem klinischen Praktikum legst Du unter Anleitung selbst Hand an und lernst die Realitäten Deines baldigen Berufes kennen. Du hilfst Menschen in Not, fährst Rettungseinsätze mit, führst Notfallversorgungen durch und protokollierst Deine Arbeit. Hier hast Du je nach Ausbilder auch die Möglichkeit verschiedene Arbeitsgebiete wie Rettungswagen, Notarztwagen, See- oder Luftrettung auszuprobieren. Rettungssanitäter können sich hier schon Teile ihrer praktischen Ausbildung aus ihrer vorherigen Ausbildung anerkennen lassen.
Der praktische Teil der Rettungsassistent-Ausbildung endet mit einem sogenannten „Abschlussgespräch“, bei dem Du noch einmal auf Deine Eignung für diesen Beruf geprüft wirst. Erst danach erhältst Du von der zuständigen Behörde desjenigen Bundeslandes, in dem der theoretische Teil der Ausbildung abgeschlossen wurde auf Antrag die Urkunde über die „Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung Rettungsassistent/-in“. Damit ist dann Deine Rettungsassistent-Ausbildung abgeschlossen.
Welche Inhalte hat die Rettungsassistent-Ausbildung?
Der theoretische Teil Deiner Rettungsassistent-Ausbildung besteht aus einer umfassenden Bildung in Sachen medizinische Grundlagen, Krankheits-, Arzneimittel- und Hygienelehre, Notfallmedizin und allgemeineren Fächern. Konkret lernst Du:
Allgemeine medizinische & naturwissenschaftliche Grundlagen
- Anatomie und Physiologie
- Atmungs- und Kreislaufsystem
- Blut und Lymphe
- Stütz- und Bewegungsapparat
- Verdauungsorgane, Harnorgane, Geschlechtsorgane
- Haut und Hautanhangsorgane, Sinnesorgane
- Regulations- und Nervensysteme
Krankheits- und Arzneimittellehre
- Allgemeine Krankheitslehre
- Innere Medizin, Chirurgie, Orthopädie, Urologie
- Schwangerschaftsstörungen, Geburtshilfe und Kinderheilkunde
- Augenkrankheiten, Anästhesie, Psychiatrie, Neurologie
- Arzneiformen und ihre Verabreichung, Wirkung und Abbau
- Gesetzliche Vorschriften über den Verkehr mit Arzneimitteln
Allgemeine & spezielle Notfallmedizin
- Beurteilung von Verletzten und Kranken
- Störungen vitaler Funktionen
- pflegerische Betreuung von Verletzten und Kranken
- Betreuung Sterbender
- internistische, traumatologische und andere Notfälle einschließlich Intoxikationen
Organisation, Hygiene und Recht
- Allgemeine und persönliche Hygiene
- Schutzimpfungen & Desinfektion
- Ablauf von Notfalleinsätzen und Krankentransporten
- Gefahrenstellen, Gefährdung, Selbstschutz, Gefahrgutunfälle
- Retten unter erschwerten Bedingungen
- aktuelle Berufsfragen
- Rettungsassistentengesetz
- Arbeits- und berufsrechtliche Regelungen,
Während Deiner Ausbildung als Rettungsassistent musst Du auch praktisch bestimmte Kompetenzen erlernen und auch nachweisen. Diese heißen Notfallkompetenzen und als ausgelernter Rettungsassistent bist Du im Rahmen der Unterlassungsdelikte jederzeit verpflichtet diese anzuwenden:
- Adrenalin bei allergischem Schock und bei der Reanimation,
- β2-Sympathomimetika als Spray oder Vernebler,
- Nitroglyzerin als Spray oder Kapsel,
- Benzodiazepin-Rektiolen oder Midazolam in die Nase vernebelt/MAD, beim anhaltenden Krampfanfall,
- Glukose (intravenöse Applikation)
- endotracheale Intubation oder supraglottische Atemhilfe (beispielsweise Larynxtubus) ohne Einsatz von Muskelrelaxanzien
- kristalloide Infusionslösungen
- Analgesie
- Defibrillation
Wie sieht der Karrierepfad nach der Rettungsassistent-Ausbildung aus?
Das Spannende an einer Rettungsassistent-Ausbildung ist nicht nur die Ausbildung selbst, sondern auch der weitere Karriereweg. Und dieser ist hier besonders vielfältig. Kaum eine Ausbildung hat so viele Weiterbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten wie die Ausbildung als Rettungsassistent. Die gängigsten Weiterbildungen und Zusatzqualifikationen sind zum Beispiel:
- Gruppen-/Zug-/Verbandsführer Rettungsdienst
- Einsatzleiter Rettungsdienst, Organisatorischer Leiter
- Ausbilder Rettungsdienst/Lehrrettungsassistent
- Desinfektor oder Narkosehelfer
- Medizinproduktebeauftragter oder -berater
- Leitstellendisponent bzw. Leiter Rettungsdienst
- HEMS-Crew-Member („HCM“) (Luftrettungsassistent)
Es gibt auch eine ganze Reihe Qualifikationen als Life Support Provider. Zum Beispiel:
- Advanced Cardiac Life Support Provider
- European Pediatric Life Support Provider
- International Trauma Life Support Provider
- Basic Trauma Life Support Provider
- Prehospital Trauma Life Support Provider
Wenn Du mehr ins Organisatorische oder in einen Marketingbereich gelangen willst, dann wären diese Weiterbildungen der beste Weg:
- Gepr. Fachwirt im Gesundheits- u. Sozialwesen
- Gepr. Pharmareferent
Weiterhin gibt es bei entsprechender Eignung die Möglichkeit, spezielle Studiengänge zu belegen:
- Rescue Management
- Sicherheit und Gefahrenabwehr
- Sozialmanagement
- Emergency Health Services Management
- Rettungsmedizin
Passt eine Rettungsassistent-Ausbildung zu mir?
Damit Deine Ausbildung als Rettungsassistent erfolgreich verläuft, benötigst Du einige Voraussetzungen, die Du mitbringen musst oder Dir während Deiner Rettungsassistent-Ausbildung aneignen musst. Diese Voraussetzungen sind:
körperliche und psychische Belastbarkeit
Für eine Rettungsassistent-Ausbildung musst Du unbedingt körperlich belastbar sein, denn Dein Einsatz setzt voraus, dass Du Menschen heben, tragen und transportieren kannst. Aber auch psychisch musst Du Belastungen stand halten, denn Du arbeitest oft in Notsituationen, in denen es um Leben und Tod geht.
Stressresistenz
Du wirst es schon in Deiner Rettungsassistent-Ausbildung merken: dieser Job ist stressig. Du und Dein Team habt nur wenige Minuten, um zum Einsatzort zu kommen und auch dann muss es sehr schnell gehen, denn jede Minute zählt in diesem Beruf.
Hohe Reaktionsgeschwindigkeit
Was Du in Deine Rettungsassistent-Ausbildung schon mitnehmen musst, ist eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit. Wenn es um Leben und Tod geht, darfst Du nicht lang zögern oder blockieren. Deine Hilfe ist gefragt. Hier, jetzt und sofort.
Verantwortungsbewusstsein
In Deinen Händen liegt das Leben von Menschen, die in Not geraten oder krank sind. Deine Rettungsassistent-Ausbildung gibt Dir alle Techniken, die Du brauchst, um zu helfen. Das Verantwortungsbewusstsein auch wirklich immer perfekt im Einsatz zu sein, Deine Hilfsmittel parat und sterilisiert dabei zu haben, das musst Du allerdings von allein mitbringen.
Ekelresistenz
Bei diesem Beruf geht es um Körper in Notzuständen und damit eben auch viel um Körperflüssigkeiten. Du musst, wie man im Volksmund so schön sagt, „Blut sehen können“ ohne selbst in Ohnmacht zu fallen. Aber auch Spucke, Erbrochenes, Eiter und andere Körperflüssigkeiten werden Dir tagtäglich begegnen. Damit musst Du umgehen können und keine Scheu haben, denn um zu helfen - und das ist Dein Job - musst Du zupacken, anfassen, desinfizieren, komme was da wolle.