Ausbildungsdauer 
3 Jahre
Empf Schulabschluss 
Realschule
Ausbildungsgehalt 
1.250

Die Gesundheits- und Krankenpfleger-Ausbildung macht Dich zum kompetenten Helfer für Menschen in Not. Wir verraten Dir, warum Du für die Ausbildung nicht auf den Mund gefallen sein solltest und warum Du mit dem Abschluss eine Jobgarantie hast.

Wo kann ich eine Krankenpfleger-Ausbildung machen?

Du kannst die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger überall dort absolvieren, wo Menschen eine psychische oder körperliche Betreuung benötigen.

Mögliche Ausbildungsstellen sind daher zum Beispiel:

  • Krankenhäuser
  • Facharztpraxen
  • Gesundheitszentren
  • Rehakliniken

Ein Großteil der Auszubildenden absolviert die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger in einem Krankenhaus, da hier aufgrund der Größe der Betriebe schlichtweg viele Stellen angeboten werden. Für welche Ausbildungsstelle Du Dich letztendlich entscheidest, spielt für Deinen späteren Beruf keine Rolle. Denn: Du kannst mit einem Abschluss in allen Einrichtungen, die sich um kranke oder hilfsbedürftige Menschen kümmern, tätig werden. Lediglich die praktischen Aufgaben können sich während der Ausbildung zum Krankenpfleger je nach Stelle unterscheiden. So hast Du beispielsweise in einer Facharztpraxis fast ausschließlich mit einem Fachgebiet der Medizin zu tun, während Du in einem Krankenhaus Einblicke in zahlreiche verschiedene Bereiche erhältst.

Bei der Ortswahl für Deine Ausbildung zum Krankenpfleger musst Du Dich nicht einschränken. Du findest in ganz Deutschland Krankenhäuser, Praxen und Kliniken, die Auszubildende suchen. Um Dir einen Überblick über die derzeit freien Ausbildungsstellen zu verschaffen, wirf am besten einen Blick in unsere Jobbörse. Diese zeigt Dir auf einen Blick, welche Einrichtungen aktuell wo eine Ausbildungsstelle bieten.

Ausbildungsplätze in unserer Jobbörse

Welche Voraussetzungen brauche ich für eine Krankenpfleger-Ausbildung?

Die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankpfleger weist keine festen Voraussetzungen auf. In der Regel verlangen Betriebe von Dir jedoch einen mittleren Bildungsabschluss. Das gibt die Bundesagentur für Arbeit an. Verfügst Du lediglich über einen Hauptschulabschluss, hast Du Chancen auf einen Ausbildungsplatz, wenn Du bereits eine Ausbildung zum Kranken- und Altenpfleger oder eine andere zweijährige Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hast. Mit einem Abitur oder Fachabitur in der Tasche musst Du Dir keine Sorgen um einen Ausbildungsplatz machen.

Neben einem entsprechenden Schulabschluss kannst Du bei Betrieben auch mit guten Noten in diesen Fächern punkten:

  • Biologie: Krankheiten und Genesung bilden biologische Vorgänge. Kannst Du also ein „gut“ oder „sehr gut“ in Biologie aufweisen, zeigst Du den Ausbildungsstellen, dass Du über grundlegende Kenntnisse des menschlichen Körpers verfügst.
  • Physik: Ein großer Teil der Ausbildung zum Krankenpfleger beinhaltet medizinisch-pflegerische Inhalte. Diese basieren oftmals auf physikalischen Vorgängen. Bringst Du also gute Noten in Physik mit, steigen Deine Chancen auf einen Ausbildungsplatz.
  • Chemie: Die Wirkungsweise von Medikamenten beruht auf biologisch-chemischen Zusammenhängen. Kenntnisse in Chemie helfen Dir daher dabei, diese zu verstehen. Das wissen auch die Ausbildungsstellen, sodass Du bei Deiner Bewerbung mit guten Noten in Chemie punkten kannst.
  • Mathe: Die Ausbildung in der Krankenpflege verlangt von Dir auch mathematisches Können, wie zum Beispiel bei der Berechnung von Pflegeleistungen oder der Zubereitung von Medikamenten. Gute Noten in Mathe steigern daher Deine Chancen auf einen Ausbildungsplatz.
  • Deutsch: Als Azubi in der Krankenpflege solltest Du zudem nicht auf den Mund gefallen sein. Denn: Du erklärst Patienten zum Beispiel Pflegemaßnahmen und erstellst Pflege- und Operationsprotokolle. Gute Noten in Deutsch sehen daher in Deiner Bewerbung für die Krankenpflegeausbildung überzeugend aus.

Neben guten schulischen Leistungen musst Du zudem eine Reihe von formalen Voraussetzungen erfüllen, um die Krankenpflegeausbildung beginnen zu können:

  • Attest: In der Regel verlangen Einrichtungen von Dir, dass Du ein Attest über die gesundheitliche Eignung für die Ausbildung zum Krankenpfleger vorlegst.
  • Vorpraktikum: Einige Betriebe verlangen von Dir, dass Du vor Beginn der Krankenpflege-Ausbildung ein Vorpraktikum absolviert hast. Die Bescheinigung dafür musst Du Deiner Bewerbung beifügen.
  • Alter: Generell schreibt die Krankenpflege-Ausbildung kein Mindestalter vor. Es kann jedoch sein, dass einige Ausbildungsbetriebe andere Bewerber bevorzugen, wenn Du unter 16 Jahren bist.
  • Religionszugehörigkeit: Bewirbst Du Dich an einer konfessionell gebundenen Einrichtung, musst Du bei Deiner Bewerbung Deine Religionszugehörigkeit angeben und gegebenenfalls nachweisen.

Wie lange dauert die Krankenpfleger-Ausbildung?

Die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger dauert 3 Jahre. Hast Du bereits eine verwandte Ausbildung absolviert oder kannst mit außergewöhnlich guten Noten während der Ausbildung beeindrucken, kannst Du die Ausbildung verkürzen. In der Regel ist dabei eine Verkürzung auf 2,5 oder 2 Jahre möglich. Ob eine Verkürzung infrage kommt, sprichst Du mit Deinem Ausbildungsleiter und der zuständigen Behörde ab.

Wie hoch ist das Gehalt in der Krankenpfleger-Ausbildung?

Das Ausbildungsgehalt als Krankenpfleger steigt von Lehrjahr zu Lehrjahr an. Bei öffentlichen Einrichtungen, die an einen Tarifvertrag gebunden sind, beginnst Du – abhängig vom Bundesland – mit einem durchschnittlichen Lohn von 1.151 Euro brutto im Monat. Die Ausbildungsvergütung als Krankenpfleger steigt dann im zweiten Jahr auf 1.252 Euro an. Im dritten Ausbildungsjahr verdienst Du 1.353 Euro brutto monatlich. Die Ausbildungsvergütung als Krankenpfleger bei privaten Betrieben fällt in der Regel niedriger aus. Oftmals liegt diese bei um die 1.000 Euro im Monat.

Wie läuft die Krankenpfleger-Ausbildung ab?

Die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger ist dual angelegt. Das heißt: Die Ausbildung findet an einer Berufsschule und an einer medizinischen Einrichtung statt. An der Berufsschule eignest Du Dir die theoretischen Inhalte an, die Du für die tägliche Arbeit als Krankenpfleger in einer Klinik oder einer Praxis benötigst. Insgesamt kommst Du dabei auf 2.100 Stunden Theorie. Den praktischen Teil der Gesundheitspfleger-Ausbildung absolvierst Du in einem Betrieb, wie beispielsweise in einem an die Berufsschule angeschlossenen Lehrkrankenhaus oder in einem Gesundheitszentrum. Hier lernst Du die Grundlagen in der Betreuung und Pflege von hilfsbedürftigen Menschen kennen. Du kommst dabei auf 2.500 Stunden Praxis. Zum Ende des dritten Ausbildungsjahres legst Du dann die staatliche Prüfung ab. Du darfst Dich dann Krankenpfleger bzw. Krankenpflegerin nennen.

Welche Inhalte hat die Krankenpfleger-Ausbildung?

An der Berufsschule eignest Du Dir dieses Wissen an:

1. Ausbildungsjahr

Im ersten Ausbildungsjahr lernst Du, wie Du pflegebedürftige Menschen in ihrem Alltag zum Beispiel im Krankenhaus oder in einer Rehaklinik unterstützt. Dazu eignest Du Dir zum Beispiel die theoretischen Kenntnisse für

  • die Haut und Körperpflege,
  • die Beobachtung der Haut und Schleimhäute sowie
  • die Lösung von Pflegeproblemen

an. Darüber hinaus stehen im ersten Jahr der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger lebenserhaltende Sofortmaßnahmen auf Deinem Stundenplan. Dabei lernst Du unter anderem, wie Du Notsituationen richtig einschätzt und Erstuntersuchungen wie eine Herzdruckmassage durchführst. Zudem lernst Du, wie das Herzkreislaufsystem und der Atmungsapparat des Menschen funktioniert, sodass Du Menschen bei Problemen mit der Atmung und der Kreislaufregulation unterstützen kannst.

2. Ausbildungsjahr

Das zweite Jahr der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger vermittelt Dir ausführliche Kenntnisse zur Physiologie und Anatomie des menschlichen Bewegungsapparates. Dafür erlernst Du Körperhaltungen, Gang und Bewegungen des Körpers, um so Diagnosen stellen zu können. Daneben stehen auch die verschiedenen Arzneimittelgruppen auf Deinem Lernplan. Dazu eignest Du Dir Wissen zu

  • der Wirkungsweise der Arzneimittel,
  • der Verteilung von Arzneistoffen,
  • dem Umgang mit Betäubungsmitteln und
  • der richtigen Lagerung von Medikamenten

an. Darüber hinaus lernst Du in der Berufsschule, wie Du Schlaf, Schmerz und Bewusstsein von Patienten analysieren und daraus Schlüsse für ihren Pflegebedarf ziehen kannst.

3. Ausbildungsjahr

Das dritte Jahr der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger vermittelt Dir Kenntnisse rund um Schwangerschaft und Geburt. Dazu eignest Du Dir zum Beispiel Relevantes zum:

  • Hormonsystem,
  • dem Reifeprozess von Kindern und
  • den physischen Veränderungen der Mutter

an. Ebenfalls auf Deinem Stundenplan: die Funktionsweise von Demenz als Krankheit und die Auswirkungen auf das Nervensystem. Darüber hinaus zeigt Dir die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger auch, wie Du Rehabilitationskonzepte erstellst und umsetzt.

Im praktischen Teil der Ausbildung zum Krankenpfleger bringst Du Dein theoretisches Wissen in einem Krankenhaus, einer Praxis oder einer Rehaklinik zum Einsatz. Dabei gehören unter anderem diese Aufgaben zu Deinem Alltag:

1. Ausbildungsjahr

Im ersten Jahr der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger übst Du, Menschen kompetent zu betreuen und zu pflegen. Dazu stehen zum Beispiel Aufgaben wie

  • Duschen,
  • Baden und
  • An- und Ausziehen

auf Deinem Stundenplan. Daneben nimmst Du auch an Notfalltrainings teil. Du lernst so in der Praxis, wie Du Notsituationen erkennst und Sofortmaßnahmen einleitest.

2. Ausbildungsjahr

Das zweite Jahr der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger dreht sich rund um die Verabreichung von Arzneimitteln. Dazu übst Du, wie Du beispielsweise

  • Injektionen setzt,
  • Infusionen verabreichst und
  • Betäubungsmittel vorbereitest.

3. Ausbildungsjahr

Im dritten Jahr der Ausbildung zum Krankenpfleger lernst Du zum Beispiel in der Praxis, wie Du Mutter und Kind nach der Geburt versorgst. Auch die Unterstützung von demenzkranken Patienten gehört zu Deinen täglichen Aufgaben im Krankenhaus. Und: Du erstellst und führst Reha-Maßnahmen für Patienten durch, sodass sie wieder ihren Alltag aufnehmen können.

Wie sieht der Karrierepfad nach der Krankenpfleger-Ausbildung aus?

Hast Du die Krankenpflege-Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, wartet auf Dich ein stetig wachsender Markt, der Dir exzellente Jobchancen bietet. Denn: Da die Menschen in Deutschland immer älter werden, ohne dass entsprechender Nachwuchs vor der Tür steht, steigt der Bedarf an Pflege und Betreuung mit jedem Jahr an. Es ist daher kein Wunder, dass aktuell jede dritte Einrichtung im Gesundheitssektor neues Personal einstellen will.

Mit dem Ende Deiner Krankenpflege-Ausbildung stehen Dir zudem verschiedene Fortbildungen zur Auswahl, um Dich auf einen Tätigkeitsbereich zu spezialisieren. Diese Fachgebiete sind dabei zum Beispiel möglich:

  • Fachkrankenpfleger für Nephrologie: Patienten, die an Nierenerkrankungen leiden, landen in der Regel in der Nephrologie. Hier bist Du für Diagnosen, Therapien, Betreuung und Pflege von Patienten verantwortlich, die vor einer Nierentransplantation stehen oder diese bereits hinter sich haben.
  • Fachkrankenpfleger für Psychiatrie: Als Fachkrankenpfleger für Psychiatrie bist Du für die Betreuung und Pflege von Patienten mit psychischen Erkrankungen zuständig. Dazu zählt auch das Assistieren bei therapeutischen Maßnahmen.
  • Fachkrankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie: Hast Du nach Deiner Ausbildung zum Krankenpfleger eine Fortbildung als Fachkrankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie gemacht, betreust Du Patienten auf der Intensivstation. Dabei bereitest Du Narkosen vor und kümmerst Dich um Patienten, die aus einer OP kommen.
  • Betriebswirt für Management im Gesundheitswesen: Willst Du den Schwerpunkt Deiner Tätigkeit von der Pflege zur Leitung verlegen, könnte der Betriebswirt für Management im Gesundheitswesen das Richtige für Dich nach Deiner Krankenpflege-Ausbildung sein. Du arbeitest dann an der Schnittstelle zwischen medizinischer Leitung und Geschäftsführung einer Gesundheitseinrichtung. Auf Deiner To-Do-Liste stehen so zum Beispiel Wettbewerbsbeobachtungen und das Schreiben von Empfehlungen für die Geschäftsleitung.
  • Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen: Absolvierst Du nach Deiner Ausbildung zum Krankenpfleger eine Fortbildung zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen, verlagerst Du Deinen Tätigkeitsschwerpunkt auf kaufmännische Aufgaben in einem Gesundheitsbetrieb. Du bist dann zum Beispiel dafür verantwortlich, Finanzierungspläne zu erarbeiten und Strategien für die Unternehmensführung zu entwerfen.
  • Studium: Du kannst nach Deiner Krankenpflege-Ausbildung auch ein Studium absolvieren. Voraussetzung dafür ist, dass Du ein Fachabitur oder ein Abitur mitbringst. Du kannst dann beispielsweise Pflegemanagement oder Pflegewissenschaft studieren und Dich so für Führungsaufgaben in einer Gesundheitseinrichtung qualifizieren.

Passt eine Krankenpfleger-Ausbildung zu mir?

Beobachtungsgabe
Du stehst bereits während der praktischen Phase der Krankenpflege-Ausbildung in einem täglichen Kontakt mit Patienten. Damit Du hier Krankheiten und Symptome möglichst früh erkennen kannst, hilft Dir eine ausgeprägte Beobachtungsgabe.
Pädagogisches Geschick
Nicht immer wollen Patienten zu einer Untersuchung gehen oder Essen zu sich nehmen. Es liegt dann an Dir, sie dazu zu motivieren. Ein grundlegendes pädagogisches Geschick hilft Dir dabei während der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger.
Gutes Namensgedächtnis
Mit jedem Tag Deiner Ausbildung als Krankenpfleger lernst Du neue Patienten und damit neue Namen kennen. Du solltest daher über ein gutes Namensgedächtnis verfügen.
Handgeschick
Die Ausbildung als Krankenpfleger verlangt von Dir die Durchführung von physikalischen Maßnahmen, wie zum Beispiel Bestrahlungstherapien. Dafür solltest Du Handgeschick mitbringen.
Kommunikative Fähigkeiten
Patienten beraten, Angehörige aufklären und Genesungsverläufe diskutieren – Du musst in der Ausbildung zum Krankenpfleger auch rhetorische Arbeit leisten. Gute kommunikative Fähigkeiten sind dabei von Vorteil.
Schriftliches Ausdrucksvermögen
Das Schreiben von Pflegeberichten gehört zum Alltag der Ausbildung zum Krankenpfleger. Du solltest daher ein schriftliches Ausdrucksvermögen und Rechtsschreibsicherheit mitbringen.
Organisationstalent
Untersuchungen vorbereiten und Patiententermine vergeben: Im Alltag im Krankenhaus musst Du jeden Tag organisatorische Abläufe planen. Es hilft Dir daher für die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger, wenn Du über eine strukturierte Arbeitsweise und ein Organisationstalent verfügst.
Flexibilität
In einem Moment erstellst Du einen Pflegebericht, im anderen unterstützt Du Ärzte bei einem Notfall – die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger verlangt von Dir eine enorme Flexibilität für ein schnelles Wechseln zwischen grundlegend verschiedenen Tätigkeiten.

Während Du bei Beginn der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger noch nicht über Profi-Kenntnisse in diesen Bereichen verfügst, eignest Du Dir im Laufe der drei Jahre eine hohe Kompetenz an.

Ausbildungsdauer 
3 Jahre