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Passt das zu mir?
Eine Feuerwehrausbildung zu machen ist ein echter Kindheitstraum. Vielleicht engagierst Du Dich ja sogar bereits bei der freiwilligen Feuerwehr und weißt deshalb schon, dass die Arbeit genau Dein Ding ist. Hier erfährst Du, wie viel Geld Du während der Feuerwehr-Ausbildung bekommst, was Du alles lernen kannst und wie lange die Ausbildung bei der Feuerwehr dauert.
Wo kann ich eine Feuerwehrmann-Ausbildung machen?
Wenn Du Feuerwehrmann werden möchtest, dann machst Du nicht die eine Ausbildung, sondern hast – abhängig von Deinem Berufsziel und Deiner Vorbildung – die Wahl zwischen drei unterschiedlichen Wegen.
Wenn Du Werkfeuerwehrmann werden möchtest, dann machst Du eine klassische duale Ausbildung. Dabei lernst Du:
- Im Ausbildungsbetrieb. Dies kann zum Beispiel ein Industriebetrieb sein, ein Flughafen oder ein Kraftwerk.
- Und in der Berufsschule, in der Du das theoretische Fundament für Deinen Job paukst.
Möchtest Du eine Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr als Beamter der Feuerwehr im mittleren oder technischen Dienst abschließen, dann machst Du Deine Ausbildung:
- Bei der Berufsfeuerwehr
- Und in der Landesfeuerwehrschule, bei der zentralen Ausbildungsstätte Brandschutz der Bundeswehr oder im Bildungszentrum der Bundeswehr
Ist Dein Ziel, Beamter der Feuerwehr im gehobenen Dienst zu werden und in diesem Rahmen eine Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr zu machen, dann sind Deine Lernorte die folgenden:
- Die Landesfeuerwehrschulen oder das Zentrum Brandschutz der Bundeswehr
- Oder die Hochschule, wenn Du eine Laufbahn bei der Bundeswehr einschlägst, bei der Du auch ein Bachelorstudium absolvierst
- Und die Berufsfeuerwehren
- Dazu absolvierst Du Praktika in Krankenhäusern und / oder auf bei der Polizei
Jedes Jahr bewerben sich mehr als 15.000 junge Menschen bei der Berufsfeuerwehr. Für die meisten Bundesländer bedeutet dies, dass es mehr als sechs Bewerber pro Stelle gibt. Lediglich in Nordrhein-Westfalen hast Du ziemlich gute Karten und kaum Konkurrenz. Gut sieht es ebenfalls in Hamburg und Hessen mit zwei Mitbewerbern pro Stelle aus. Doch auch, wenn die Konkurrenz groß ist: Wenn Du wirklich überzeugt bist, dass dieser Job genau der richtige für Dich ist, dann solltest Du Dich davon auf keinen Fall abschrecken lassen. Für Deine Feuerwehr-Ausbildung bewirbst Du Dich bei einer Feuerwehrzentrale, in der Du später den praktischen Teil Deiner Ausbildung absolvierst. Freie Stellen findest Du in unserer Ausbildungsbörse. Klick doch gleich mal dort vorbei und schau, ob auch ein Angebot in Deiner Nähe dabei ist.
Welche Voraussetzungen brauche ich für eine Feuerwehrmann-Ausbildung?
Damit Deine Bewerbung für eine Feuerwehr-Ausbildung von Erfolg gekrönt ist, solltest Du unbedingt einige Bedingungen erfüllen, die sich je nach eingeschlagenem Ausbildungsweg unterscheiden.
Schulische Voraussetzungen
Für die Berufsfeuerwehr-Ausbildung im mittleren Dienst benötigst Du mindestens einen Hauptschulabschluss, an den Du allerdings noch eine Berufsausbildung dranhängen musst, bevor Du überhaupt eine Chance bei der Feuerwehr hast. Manche Bundesländer fordern für die Berufsfeuerwehr-Ausbildung sogar einen mittleren Schulabschluss, dafür dann aber keine zusätzliche Ausbildung. Deshalb solltest Du Dich am besten vorher gut informieren, wenn für Dich feststeht, wo Du Deine Ausbildung bei der Feuerwehr machen möchtest.
Als Werkfeuerwehrmann musst Du nicht unbedingt einen bestimmten Schulabschluss vorweisen, jedoch haben die meisten Azubis mindestens einen Realschulabschluss. 48 Prozent haben sogar ihr Abitur gemacht.
Um direkt in den gehobenen Dienst einsteigen zu dürfen, musst Du mindestens einen Bachelorabschluss in einem technischen, naturwissenschaftlichen oder einem sonstigen für den feuerwehrtechnischen Dienst geeigneten Studienfach vorweisen.
Berufliche Voraussetzungen
Wenn Du eine Beamtenausbildung machen möchtest, dann musst Du zuvor eine andere Berufsausbildung absolviert haben, um zugelassen zu werden.
Sonstige Voraussetzungen
Doch damit noch nicht genug: Bevor Du Deine Feuerwehr-Ausbildung starten darfst, musst Du noch ein hartes Auswahlverfahren durchlaufen. In diesem Rahmen steht eine ärztliche Untersuchung an, die für Deinen Beamtenstatus wichtig ist. Auch der Führerschein Klasse B wird häufig gefordert, dazu das deutsche Jugendschwimmabzeichen in Bronze. Außerdem musst Du ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. In einigen Bundesländern musst Du auch ein Mindestalter erreicht haben.
Startest Du Deine Berufsfeuerwehr-Ausbildung im mittleren Dienst, dann musst Du an einem Eignungstest teilnehmen. In diesem werden Deine Intelligenz und Deine Rechtschreibkenntnisse überprüft, Du absolvierst Sportprüfungen und ein Vorstellungsgespräch.
Bewirbst Du Dich für den gehobenen technischen Dienst, dann musst Du ebenfalls verschiedene Persönlichkeits- und sportliche Leistungstests absolvieren.
Möchtest Du Deine Feuerwehrausbildung bei der Bundeswehr machen, dann gibt es hier ganz ähnliche Tests. Darüber hinaus gelten für Dich aber auch noch ganz besondere Regularien. Du musst:
- Die deutsche Staatsangehörigkeit haben
- Uneingeschränkt versetzungsbereit sein
- Bereit sein, an Auslandseinsätzen der Bundeswehr teilzunehmen
- Höchstens 39 Jahre alt sein
- Deine Kraftfahrverwendungstauglichkeit ärztlich nachweisen
Ausbildungsanfänger / innen 2022 (in %)
Wie lange dauert die Feuerwehrmann-Ausbildung?
Die Ausbildungsdauer zum Feuerwehrmann ist sehr unterschiedlich und kann zwischen einem und drei Jahren dauern.
Wenn Du eine Ausbildung zum Werkfeuerwehrmann machst, dann absolvierst Du in drei Jahren eine ganz reguläre duale Ausbildung.
Lässt Du Dich zum Feuerwehrmann im mittleren Dienst ausbilden, dann dauert dies bei der Bundeswehr 1,5 und bei den Landesbehörden zwischen einem und zwei Jahren.
Entscheidest Du Dich für eine Feuerwehr-Ausbildung im gehobenen Dienst, dauert diese in der Regel ebenfalls 1,5 bis 2 Jahre. Falls Du dazu ein ingenieur- oder naturwissenschaftliches Bachelorstudium bei der Bundeswehr aufnimmst, verlängert sich die Ausbildung bei der Feuerwehr auf 3,5 Jahre.
Wie hoch ist das Gehalt in der Feuerwehrmann-Ausbildung?
Ob Du eine Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr im mittleren oder gehobenen Dienst absolvierst, macht auf Deinem Gehaltszettel gar keinen allzu großen Unterschied. Im mittleren Dienst bekommst Du rund 1.200 Euro, im gehobenen Dienst sind es knapp 100 Euro mehr. Weil davon dann jeweils nochmal Steuern abgehen, kommt es am Ende fast auf das Gleiche raus.
Neben Deinem Grundgehalt bekommst Du als Feuerwehrmann gelegentlich zusätzliche Vergütungen, wenn Du besondere Leistungen erbracht hast und zum Beispiel Menschenleben retten konntest. Das gilt auch schon während der Ausbildung bei der Feuerwehr, wird allerdings von Wache zu Wache unterschiedlich geregelt.
Auch in Deiner Ausbildung zum Werkfeuerwehrmann bekommst Du zwischen 1.073 und 1.299 Euro.
Wie läuft die Feuerwehrmann-Ausbildung ab?
Sicherlich ahnst Du schon, dass auch der Ablauf der Ausbildung zum Feuerwehrmann ebenfalls etwas ungewöhnlich sein kann. Jedenfalls dann, wenn Du nicht Werksfeuermann lernst, denn dabei handelt es sich ja um eine gewöhnliche duale Ausbildung. Du lernst entweder blockweise abwechselnd im Betrieb und in der Berufsschule oder besuchst beide Orte je für ein paar Tage pro Woche. Welche Leistungen Du im Betrieb erbringst, notierst Du selbst in einem Berichtsheft, das Dein Ausbilder regelmäßig kontrolliert. In der Schule wird Dein Wissen mit Tests und Klassenarbeiten überprüft. Deine Abschlussprüfung besteht schließlich aus zwei Teilen. Den ersten Teil absolvierst Du in der Mitte Deines zweiten Ausbildungsjahres und den zweiten dann schließlich am Ende Deiner Ausbildung. Hast Du alle Prüfungen bestanden, darfst Du Dich staatlich anerkannter Werkfeuerwehrmann nennen.
Wenn Du eine Berufsfeuerwehr-Ausbildung im mittleren Dienst machen möchtest, dann besuchst Du zunächst fünf Monate lang die Landesfeuerwehrschule. Danach absolvierst Du eine Zwischenprüfung. Deine praktische Ausbildung findet anschließend neun Monate lang bei den Berufsfeuerwehren und in einer Feuerwehrleitstelle statt. Außerdem bist Du 7,5 Monate im Rettungsdienst an Bildungseinrichtungen der Berufsfeuerwehren und im Krankenhaus beschäftigt. Dein Abschlusslehrgang an einer Landesfeuerwehrschule dauert 2,5 Monate, bevor Du Deine Ausbildung bei der Feuerwehr mit der Laufbahnprüfung abschließt. Diese besteht aus einem schriftlichen, mündlichen und praktischen Teil und darf maximal einmal wiederholt werden. Du solltest Dich also auf jeden Fall gut vorbereiten.
Strebst Du den gehobenen Dienst an, wechselst Du während Deiner Ausbildung zwischen berufspraktischen Ausbildungszeiten und Lehrgängen.
Welche Inhalte hat die Feuerwehrmann-Ausbildung?
Deine schulische Ausbildung zum Feuerwehrmann
In der Schule lernst Du, wie Du als Feuerwehrmann Gefahren erkennst und Schutzmaßnahmen ergreifst. Dazu gehört, dass Du gefährliche Stoffe und Güter beurteilst und mit ihnen umzugehen lernst. Daneben sind die wichtigsten Felder Deiner Ausbildung bei der Feuerwehr natürlich die Brandbekämpfung sowie das Retten und Bergen gefährdeter Personen.
Deine betriebliche Ausbildung zum Feuerwehrmann
In der Praxis begleitest Du Deine Kollegen bei Einsätzen zur Rettung oder Brandbekämpfung. Du lernst auch, die Feuerwehrfahrzeuge zu fahren, Löschgeräte zu bedienen und die Einsätze zu planen.
Wie sieht der Karrierepfad nach der Feuerwehrmann-Ausbildung aus?
Wenn Du Deine Ausbildung zum Feuerwehrmann abgeschlossen hast, kannst Du Dich auch in diesem Beruf weiterqualifizieren und höhere Dienstgrade erlangen. Je nach Deiner Ausgangsposition hast Du dabei folgende Möglichkeiten:
Feuerwehrleute können je nach Interessenslage ganz verschiedene Fortbildungen besuchen, um ihr Wissen beispielsweise zum Brandschutz oder Rettungsdienst weiter zu vertiefen.
Nach Deiner Grundausbildung darfst Du Dich Brandmeister nennen. Wenn Du weiter aufsteigen möchtest, kannst Du Lehrgänge besuchen, die Dich für den Dienstgrad des Ober- bzw. Hauptbrandmeisters qualifizieren. Du kannst dann eine Führungsposition übernehmen.
Um in den gehobenen Dienst zu kommen, musst Du eine Weiterbildung zum Brandinspektor, Brandoberinspektor, Brandamtmann oder Brandoberamtsrat machen.
Im Höheren Dienst gibt es außerdem noch den Brandrat und den Branddirektor.
Nach der Grundausbildung kannst Du Dich zur Brandschutzfachkraft oder zum Werkfeuerwehrtechniker weiterbilden.
Wenn Du an die Uni oder Fachhochschule möchtest, ist auch das möglich. Du könntest Dich beispielsweise für Sicherheitstechnik oder Sicherheitsmanagement bewerben. Wenn Du vorher eine Ausbildung im gehobenen Dienst gemacht hast, kannst Du Dich direkt für ein Masterstudium einschreiben.
Tatsächlich ist es auch möglich, sich als Feuerwehrmann selbstständig zu machen. So könntest Du beispielsweise als Gutachter oder Sachverständiger im Bereich vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz arbeiten.
Passt eine Feuerwehrmann-Ausbildung zu mir?
Ob eine Feuerwehr-Ausbildung wirklich zu Dir passt, kannst natürlich nur Du ganz allein entscheiden. Wir haben für Dich im Folgenden noch einmal zusammengefasst, welche Qualifikationen Du mitbringen solltest:
Psychische Belastbarkeit
Als Feuerwehrmann kommst Du in viele Situationen, in denen Du großes Leid siehst, sei es bei Verkehrsunfällen oder nach Bränden. Schwere Verletzungen solltest Du ebenso wie sterbende Menschen aushalten können.
Körperliche Fitness
Als Feuerwehrmann musst Du gute sportliche Leistungen bringen können. Denn wenn Du in einem kompletten Atemschutzanzug in ein brennendes Haus stürmen musst, brauchst Du dafür jede Menge Kraft und Ausdauer. Deine Fitness wird deshalb regelmäßig überprüft.
Verantwortungsbewusstsein
Dies ist wichtig, damit Du sowohl mit Dir, Deinen Kollegen und den in Not geratenen Menschen und Tieren sorgsam umgehst.
Sorgfalt
Sie ist ebenso wichtig, wenn Du beispielsweise das Equipment im Löschfahrzeug überprüfst.
Einsatzbereitschaft
Ein Feuerwehrmann hat keinen 9-5-Job. Stattdessen arbeitest Du häufig zu ungewöhnlichen Arbeitszeiten.
Teamfähigkeit
Ohne Deine Kollegen geht als Feuerwehrmann gar nichts. Deshalb musst Du gut in der Gruppe arbeiten können.
Entscheidungsfähigkeit
Als Feuerwehrmann musst Du schnelle Entscheidungen treffen können, wenn zum Beispiel Maßnahmen zur Brandbekämpfung eingeleitet werden müssen.