Was ist eine Friseurin?
Friseure sind für die Haare anderer Menschen zuständig: Sie stehen ihren Kunden beratend zur Seite und helfen ihnen, die richtige Frisur für ihren Typ zu finden. Je nach Kundenwunsch schneidet der Friseur die Haare des Kunden, färbt diese oder macht eine Dauerwelle. Auch Haarverlängerungen sind oft Teil der Aufgaben des Friseur-Berufs. Oftmals gehören auch andere kosmetische Behandlungen, wie das Pflegen der Nägel oder das Schminken, zu den Tätigkeiten eines Friseurs. Dabei zählen neben Otto Normalverbrauchern auch Theater-Darsteller oder Perückenhersteller zu den Kunden von Friseuren. Der Beruf Friseur ist ein anerkannter Ausbildungsberuf.
Was macht eine Friseurin?
Ob Theater-Darsteller, aufgeregte Braut oder aktiver Grundschüler: Als Friseur weißt Du, wie Du auf Deine Kunden eingehst und ihre Haare schneidest, färbst und stylst. Du hörst Dir die Wünsche und Vorstellungen Deiner Kunden an und berätst sie bei ihrer Wahl. Dabei kannst Du Menschen gut einschätzen und weißt, welche Frisur zu welchem Typ passt. Mit Schere und Färbemittel werden die Wünsche der Kunden dann umgesetzt.
Dabei weißt Du, wie man eine Dauerwelle korrekt durchführt, Haarverlängerungen macht oder wie man die verschiedenen Haarfarben zusammenmischt. Ebenso kennst Du Dich mit der Haarpflege aus und weißt, wie man Extensions befestigt, ohne dass diese als solche zu erkennen sind. Auch bei der Pflege von Perücken und Toupets bist Du Experte. Besonders als Herrenfriseur kennst Du Dich zudem mit Bärten aus: Du weißt, welche Bartfrisur gerade modern ist, wie man Bärte schneidet, frisiert und formt.
Neben dem Haarschnitt bist Du auch für ihre Pflege zuständig: Vor dem Haareschneiden wäschst Du diese und tust ihnen etwas Gutes. Auch berätst Du Deine Kunden bezüglich geeigneter, verträglicher und hochwertiger Pflegeprodukte.
Neben der Arbeit am Haar kennst Du Dich auch mit Make-up und Nagelpflege aus und weißt, wie Du optisch das Beste aus Deinen Kunden herausholst. Deine oberste Priorität: Den Kunden zufriedenzustellen.
Wie wird man Friseurin?
Wenn Du die Ausbildung als Friseur beginnen willst, solltest Du Dich auf eine dreijährige duale Ausbildung einstellen. Was Du über die Friseur-Ausbildung alles wissen solltest:
Voraussetzungen
Rein rechtlich ist für die Ausbildung als Friseurin kein Schulabschluss vonnöten, jedoch suchen die meisten Ausbildungsbetriebe Auszubildende, die mindestens einen Hauptschulabschluss haben. Genau genommen hatten 2021 knapp über die Hälfte der Auszubildenden einen Hauptschulabschluss, 30 % einen Realschulabschluss und 9 % eine Hochschulreife. Nur 7 % der Auszubildenden hatten keinen Schulabschluss. Gute Noten in Chemie, Kunst und Deutsch werden bei den Betrieben gern gesehen.
Ablauf
Bei der Friseur-Ausbildung handelt es sich um eine duale Ausbildung. Das bedeutet, dass diese sowohl im Betrieb, wie auch in der Berufsschule stattfindet. Dabei lernst Du in der Berufsschule das fachliche Hintergrundwissen, welches Du dann im Betrieb anwendest. Hier lernst Du dann, wie man als Friseurin seine Kunden zufriedenstellt. Noch während dem zweiten Jahr Deiner Friseur-Ausbildung legst Du den ersten Teil Deiner Gesellenprüfung ab. Am Ende Deiner Ausbildung musst Du dann den zweiten Teil der Prüfung bestehen. Beendest Du die Ausbildung erfolgreich, kannst Du als staatlich anerkannte Friseurin arbeiten.
Dauer
Die Ausbildung als Friseur dauert drei Jahre, dabei ist eine Verkürzung der Friseur-Ausbildungsdauer auf bis zu zwei Jahre möglich.
Inhalt
In dem ersten Jahr Deiner Ausbildung als Friseur lernst Du die verschiedenen Geräte kennen, lernst, welche Haarpflegeprodukte welche Eigenschaften haben und für wen welche Produkte geeignet sind. Zudem bekommst Du beigebracht, wie man einen Menschen korrekt berät und wie man eine Typberatung macht. Auch lernst Du im ersten Jahr einfache Haarschnitte. Im zweiten Jahr lernst Du, wie man mit Locken umgeht, Dauerwellen macht, die Haare färbt oder auch tönt und worauf man bei einer Blondierung achten muss. Dazu gehört es auch zu wissen, wie man die Farbe mischt und wie Farbe auf die verschiedenen Haartypen reagiert. Da zu den Aufgaben des Berufs auch das Schminken zählt, lernst Du im letzten Lehrjahr, wie man Make-up typgerecht aufträgt und wie man die Haut pflegt. Des Weiteren lernst Du, wie man seine Kunden koordiniert, den Betrieb organisiert und mit der Buchhaltung umgeht. Während der Ausbildung lernst Du zudem, wie man Haarverlängerungen und -verdichtungen macht.
Weiterbildung
Hast Du Deine Ausbildung zum Friseur erfolgreich beendet, kannst Du die Meisterprüfung ablegen. Diese befähigt Dich unter anderem dazu, selbstständig als Friseur zu arbeiten. Weiter kannst Du Schulungen machen und Dich in Bereichen wie Friseurkosmetik, Maskenbildner oder Stilberatung bilden. Ebenso gibt es Weiterbildungen zum Colorist, Friseur Trainer oder zur Fachkraft für Zweithaar.
Fernlehrgangsempfehlung
Eine weitere Möglichkeit die Friseur-Tätigkeiten auszuüben, geht über eine Weiterbildung zum Friseur. Dabei handelt es sich um eine Umschulung. Die Umschulung kann man dabei in Abendseminaren absolvieren oder diese in Vollzeit abschließen. Zu beachten gilt aber, dass die Umschulung im Gegensatz zur Ausbildung in der Regel kostenpflichtig ist.
Wo arbeitet eine Friseurin?
Als Friseurin arbeitest Du in der Regel in einem Friseursalon. Jedoch gibt es auch andere Arbeitgeber, die Friseure einstellen. Zu Ihnen zählen zum Beispiel folgende Unternehmen:
- Kosmetische Abteilungen von Hotels
- Filmproduktionen
- Theaterproduktionen
- Krankenhäuser
- Perückenindustrie
- Modebranche
Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Der Arbeitsalltag nach der Friseurin-Ausbildung hält von Kundenberatung über das Mischen von Farben bis hin zum Aufräumen viele verschiedene Aufgaben für Dich bereit. Hier erfährst Du, was zum Berufsbild Friseur gehört.
Wie sieht der Arbeitsplatz aus?
Als Friseurin ist der Friseursalon in der Regel Dein Arbeitsort. Arbeitest Du in der Film- oder Theaterbranche, sind es hingegen die Garderoben- und Maskenräume, in denen Du den größten Teil Deiner Zeit zubringst. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass Du mit einer Show auf Tour gehst oder an verschiedenen Drehorten arbeitest. Im Gegensatz zum Friseursalon kann es hier also dazu kommen, dass Du viel unterwegs bist. Hast Du Dich für den Friseur-Beruf in einem Hotel entschieden, bist Du meist im Wellnessbereich tätig.
Entscheidest Du Dich, bei Kunden vor Ort zu arbeiten, ist Dein Arbeitsplatz mobil. Mit Deinem Auto inklusive Deiner Utensilien fährst Du zu den Kunden nach Hause. In diesem Fall ist Dein Arbeitsort das Wohnzimmer Deiner Kunden.
Was verdient eine Friseurin?
Während Deiner Ausbildung zur Friseurin kannst Du im ersten Jahr mit einem Gehalt von 540 bis 625 Euro monatlich rechnen. Im zweiten Jahr wird Dein Einkommen zwischen 660 und 732 Euro liegen und während Deines letzten Ausbildungsjahres verdienst Du zwischen 760 und 837 Euro im Monat.
Hast Du Deine Friseur-Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, kannst Du mit einem Einstiegsgehalt um den derzeitigen Mindestlohn von 12 € pro Stunde rechnen. Je nach dem Betrieb, in dem Du beginnst und wo dieser liegt, kannst Du auch mit einem höheren Einstiegsgehalt rechnen. Mit der Zeit – und gesammelter Erfahrung – verdienst Du im Friseur-Beruf mehr: Nach einigen Jahren kann Dein Gehalt bei rund 2.000 Euro liegen. Neben der Erfahrung können auch Weiterbildungen oder eine Spezialisierung dazu beitragen, dass Du mehr verdienst.
Entscheidest Du Dich dazu, den Friseurmeister zu machen, kannst Du mit einem Gehalt um 2.200 Euro monatlich rechnen. Zudem kannst Du Dich selbstständig machen. Hierbei ist Dein Einkommen von den direkten Einnahmen abhängig. Machst Du Dir einen Namen, so kannst Du durchaus gut von den Einnahmen leben.
Bedenke zudem, dass Du neben Deinem Stundenlohn auch mit Trinkgeld rechnen kannst. Je zufriedener die Kunden sind, desto höher fällt dies in der Regel aus. Pro Tag kannst Du so bis zu 100 Euro extra verdienen.
Wo finde ich einen Job als Friseurin?
Wie sind die Berufsaussichten für Friseurinnen?
Wie eine Statistik bei Statista zeigt, steigt die Zahl der Betriebe im Friseurhandwerk in Deutschland langsam aber stetig an. Während es im Jahr 2009 noch rund 53.000 Betriebe gab, konnten im Jahr 2020 rund 55.000 Betriebe verzeichnet werden.
Die Anzahl derer, die eine Friseur-Ausbildung beginnen steigt ebenso. 2011 haben noch 11.487 Menschen eine Ausbildung als Friseur begonnen, während 2016 nur noch 10.950 Auszubildende einen Ausbildungsvertrag unterzeichnet haben. Im Jahr 2020 haben sich dann 17.800 Menschen für den Beruf Friseur entschieden. Allerdings trug die Corona-Pandemie sowie die schlechte Ausbildungsvergütung in den letzten Jahren dazu bei, dass sich weniger junge Menschen für den Beruf entschieden.
Gleichzeitig gibt es mehr Ausbildungsplätze als Bewerber. Laut eines Artikels im Handelsblatt breche zudem fast jeder zweite Auszubildende seine Ausbildung zum Friseur ab.
Wenn Du also gerne den Beruf ausüben möchtest, hast Du sehr gute Chancen einen geeigneten Ausbildungsplatz und später auch einen passenden Betrieb für eine Festanstellung zu finden.
Welche Spezialisierungen gibt es?
Neben den gängigen Spezialisierungen als Damen- oder Herrenfriseur kannst Du Dich auch auf folgende Bereiche spezialisieren:
- Kinderfriseur
- Theaterbranche
- Filmbranche
- Mobile Friseurtätigkeit
Des Weiteren kannst Du Dich nicht nur auf eine Branche, sondern auch auf einen Tätigkeitsbereich spezialisieren. Hier bieten sich zum Beispiel folgende Bereiche an:
- Stylist
- Colorist
- Hair Dresser
Passt der Beruf Friseurin zu mir?
Wenn Du den Beruf des Friseurs ausüben möchtest, solltest Du nicht nur künstlerisch begabt und kreativ sein, sondern auch gerne mit Menschen sprechen und eine gute Menschenkenntnis besitzen.
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