Einstiegsgehalt 
2.200
Durchschnittsgehalt 
3.140
Ausbildung 
Ausbildung

Was ist ein Maskenbildner?

Ein Maskenbildner ist eine ausgebildete Person, die zum Beispiel beim Theater, Film oder Fernsehen Schauspieler ihrer Rolle entsprechend schminkt und frisiert.

Was macht ein Maskenbildner?

Als Maskenbildner oder Maskenbildnerin bist Du im wahrsten Sinne des Wortes ein Verwandlungskünstler. Zu Dir kommen Schauspieler und Schauspielerinnen, um geschminkt und frisiert zu werden und sich so äußerlich in ihre jeweilige Rolle zu verwandeln. Deine Aufgabe ist also, das Äußere auf die Rolle anzupassen. Und das bedeutet nicht nur schöne Frisuren und perfektes Make-up. Hier schminkst Du Menschen mal hässlich oder alt oder vielleicht zu einem Außerirdischen? Außerdem arbeitest Du mit Perücken, Masken und Prothesen, um die Verwandlung perfekt zu machen.

Wie wird man Maskenbildner?

Die Ausbildung zum Maskenbildner kannst Du auf zwei verschiedene Arten machen. Hier sind beide Wege zur Maskenbildner-Ausbildung im Überblick:

Die Ausbildung

Du kannst eine Ausbildung zum Maskenbildner als dreijährigen Ausbildungsberuf absolvieren. Die Voraussetzungen für solch eine Ausbildung sind unterschiedlich, zumeist ist aber die Hochschulreife erwünscht. Deine Chancen auf einen Ausbildungsplatz erhöhst Du, wenn Du vorher schon eine Ausbildung zum Friseur gemacht hast oder zumindest Erfahrung in diesem Bereich, zum Beispiel mit einem Jahrespraktikum in Berufen wie Friseur, Kosmetiker oder Visagist sammeln konntest.

Die Ausbildung selbst wird als schulische oder duale Ausbildung angeboten. Da es nicht überall staatliche Berufsschulen für eine Ausbildung als Maskenbildner gibt, musst Du vorher nach einem geeigneten Standort suchen. Deine Ausbildung zum Maskenbildner kannst Du allerdings auch an privaten Maskenbildnerschulen machen. Hier musst Du mit einem Einstellungsverfahren rechnen, dass Deine Kenntnisse und Eignung prüft. An privaten Maskenbildnerschulen sind Studiengebühren für Deine Maskenbildner-Ausbildung zu zahlen.

Deine Ausbildung zum Maskenbildner verläuft dann innerhalb der drei Jahre Ausbildungszeit stets im Wechsel zwischen Theorie und Praxis. Neben dem theoretischen Unterricht finden regelmäßig Übungseinheiten statt, in denen Du Dein Handwerk von Grund auf lernst. Die Lehrinhalte spalten sich dementsprechend auch in Theorie und Praxis. Auf theoretischer Ebene lernst Du innerhalb der drei Jahre Inhalte aus folgenden Kategorien:

  • Gesundheitsschutz
  • Umweltschutzmaßnahmen
  • Beruf und Arbeit
  • Sozialpolitik
  • Arbeitsschutz & Hygienevorschriften
  • Kommunikation

Im praktischen Bereich „Haar“ wird Dir alles aus den folgenden Kategorien beigebracht:

  • Haare Aufbau und Pflege
  • Allergien
  • Perückenerstellung
  • Bärte, Haarteile, Zöpfe
  • Haarschneidetechniken
  • Frisurengestaltung

Im praktischen Bereich „Schminken“ wird Dir alles aus den folgenden Kategorien beigebracht:

  • Haut Aufbau und Pflege
  • Allergien
  • Grundtechniken des Schminkens
  • Gesichtermodellation & Prothesenerstellung
  • Techniken des Schönschminkens
  • Kinderschminken
  • Charakterschminken
  • Tierschminken

Deine Ausbildung zum Maskenbildner wird durch methodische Module wie Laminieren, Maskenverfahren, Abformen und Negativ- und Positivverfahren vervollständigt. Deinen Abschluss machst Du am Ende Deiner Maskenbildner-Ausbildung mit einer Prüfung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK).

Das Studium

Eine weitere Möglichkeit für eine Maskenbildner-Ausbildung ist ein Studium. Es gibt mehrere Hochschulen, an denen Du den Studiengang „Maskenbild“ im Bachelor, Master oder Diplom studieren kannst. Als Zugangsvoraussetzung benötigst Du die Allgemeine Hochschulreife, eine Fachhochschulreife oder eine abgeschlossene Berufsausbildung mit mehrjähriger Berufserfahrung als Aufnahmebedingung. Einen Numerus Clausus gibt es nicht, dafür allerdings eine Eignungsprüfung. Einmal angenommen, studierst Du für Deine Maskenbildner-Ausbildung entweder sechs Semester im Bachelor oder acht Semester im Diplom. Ein anschließender Masterstudiengang dauert drei Semester.

Deine Maskenbildner-Ausbildung an der Hochschule bereitet Dich theoretisch und praktisch, aber auch methodisch auf Deinen Traumberuf vor. Oftmals wirst Du hier auch gleich für bestimmte Bereiche - meist Theater und Film - ausgebildet. Auf theoretischer Ebene lernst Du Elemente aus folgenden Bereichen:

  • historische und zeitgenössische Gestaltungsprinzipien
  • Stil- und Kostümkunde
  • Farbe und Licht
  • Projektarbeiten
  • Ästhetik
  • Filmanalyse
  • Kunstgeschichte
  • Vertragsrecht

In den Praxisseminaren Deiner Maskenbildner-Ausbildung erhältst Du ein Training in folgenden Kategorien:

  • Konzeptionelle Entwurfsarbeiten
  • Haartechniken
  • Schminktechniken
  • Kunst des Maskenbaus
  • Prothesen und Perückenerstellung
  • Spezialeffekte

Während des Studiums arbeitest Du auch praktisch. Im Diplom erhält die praktische Arbeit allerdings einen größeren Fokus, während diese beim Maskenbildner-Bachelorstudium vor allem in das anschließende Masterstudium verlegt wird. Im Masterstudium wird es dann sehr praktisch. Hier arbeitest Du an Deinem Masterprojekt in Gestaltungswerkstätten, machst weitere Praktika und spezialisierst Dich fachlich weiter.

Im Bachelor schließt Du das Maskenbildner-Studium mit einem praktischen Bachelorprojekt ab. Im Diplom wird eine praktische Arbeit (meist eine konzeptionelle und stilistische Erarbeitung und Gestaltung mehrerer Figuren für ein Theaterstück oder eine Filmszene in einem szenischen Kontext) als Abschlussarbeit bewertet. Ähnlich erwirbst Du Deinen Masterabschluss: Hier wird ebenfalls Dein praktisches Masterprojekt und dessen Präsentation bewertet.

Wo arbeitet ein Maskenbildner?

Als Maskenbildner oder Maskenbildnerin kannst Du in verschiedenen Bereichen arbeiten. Meistens findest Du Anstellung an einem der folgenden Orte:

  • Theater
  • Opernhäuser
  • Fernsehstudios
  • Filmstudios
  • Maskenbildnerschulen
  • Mode- und Fotoagenturen

Als Maskenbildner oder Maskenbildnerin kannst Du auch freiberuflich in Deinem eigenen Studio arbeiten.

Wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Maskenbildner oder Maskenbildnerin zu sein heißt, einen Beruf zu haben, in dem immer wieder Neues und Anderes geschieht. Solltest Du beispielsweise am Theater arbeiten, könnte Dein Arbeitsalltag so aussehen:

Wie sieht der Arbeitsplatz aus?

Dein Arbeitsplatz als Maskenbildner oder Maskenbildnerin ist oft ein Studio oder eine Werkstatt. Hier hast Du Platz zum Arbeiten an Deinen Masken, Perücken und Prothesen aber auch einen großen Platz zum Schminken und Frisieren. Ein großer Spiegel, gutes Licht und Sitzmöglichkeiten gehören dazu.

Was verdient ein Maskenbildner?

Dein Gehalt Maskenbildner oder Maskenbildnerin hängt von Deinem Standort, Deiner Erfahrung und dem Unternehmen ab, in dem Du arbeitetest. Im Durchschnitt verdienst Du mit einer Berufsausbildung anfänglich als Maskenbildner zwischen 2.000 Euro brutto und 2.400 Euro brutto pro Monat. Mit mehr Berufserfahrung steigert sich dieses Gehalt aber bis auf 3.200 Euro brutto pro Monat. Mit einem Diplom-Designer-Abschluss und Berufserfahrung kann sich Dein Gehalt auch auf 5.000 Euro brutto im Monat heben.

Wie sind die Berufsaussichten für Maskenbildner?

Deine Berufsaussichten als Maskenbildner oder Maskenbildnerin hängen sehr stark mit Deinem Talent und Deiner Erfahrung zusammen. Je mehr Talent und Erfahrung, desto besser Deine Aussichten in diesem Beruf. Es dauert ein paar Jahre, bis Du Dich in den Rängen hochgearbeitet hast. Aber wenn Du einmal einen Job an einer prestigereichen Anstalt gefunden hast, hast Du es geschafft. Auch zu beachten ist Dein Standort. In Städten wie Berlin, Köln und München gibt es zwar mehr Jobs, doch die Konkurrenz ist sehr groß. So bewerben sich hier im Durchschnitt mehr als 6 Personen auf den gleichen Job. Die meisten Maskenbildner arbeiten freiberuflich und daher unter schwierigen Verhältnissen. Hier heißt es, gute Kontakte in die Branche haben, damit Du Dich über Wasser halten kannst, bis Du Dir einen Namen gemacht hast.

Welche Spezialisierungen gibt es?

Spezialisierungen verschaffen Dir immer einen Vorteil vor der Konkurrenz. Auch als Maskenbildner oder Maskenbildnerin gibt es verschiedene Möglichkeiten, Dich zu spezialisieren:

Theater/Film/Fernsehen

Theater, Film und Fernsehen - klingt erstmal nicht so unterschiedlich, doch die Bedingungen vor allem an die Art des Schminkens, sind zum Teil immens verschieden. Beim Theater und der Oper muss vor allem groß, fett und dramatisch geschminkt werden, da das Publikum weiter weg sitzt. Im Film und im Fernsehen hat die neue HD-Technik ganz neue Anforderung an Haar und Make-up bereitgestellt, denn hier sieht man jetzt jede Pore und jeden Fleck. Als Maskenbildner oder Maskenbildnerin macht es also durchaus Sinn, dass Du Dich auf die verschiedenen Medienformen und ihre Bedürfnisse spezialisierst.

Special Effects

Vor den digitalen Special Effects kommen die handgemachten. Dieses Feld bedarf großer Kreativität und sehr guter handwerklicher Arbeit. Wer hier gut ist, macht sich als Maskenbildner oder Maskenbildnerin unentbehrlich: Leichen oder Zombies kreieren, Schussverletzungen schminken, Prothesen und Masken bauen - all das ist Dein Metier.

Passt der Beruf Maskenbildner zu mir?

Maskenbildner oder Maskenbildnerin zu sein, ist ein spannender und abwechslungsreicher Beruf, aber nicht für jedermann geeignet. Folgende Voraussetzungen solltest Du mitbringen, um in diesem Beruf glücklich zu werden.

Künstlerische Begabung
Ohne künstlerische Begabung geht in diesem Beruf nichts. Die Techniken und Methoden lernst Du alle in Deiner Maskenbildner-Ausbildung. Die Begabung musst Du allerdings mitbringen. Du brauchst ein gutes Auge für Farben und Formen, für Ästhetik und Symmetrie.
Kreativität
Da stehst Du nun mit Schminke und allem, was Du brauchst. Und nun? Dein Beruf als Maskenbildner oder Maskenbildnerin erfordert stetig kreatives Denken von Dir. Wie kannst Du die Anforderungen gut umsetzen? Wie kannst Du Neues, Spannendes, Expressives gestalten? Jeden Tag wirst Du Dich wieder einem kreativen Prozess stellen.
Disziplin
Wenn Du nicht da bist, nicht rechtzeitig kommst und nicht vorbereitet bist, geht gar nichts. Als Maskenbildner oder Maskenbildnerin arbeitest Du an einer so wichtigen Schnittstelle und das stetig unter Zeitdruck, dass Du absolut diszipliniert sein musst.
Belastungsfähigkeit
Stundenlang stehen, stundenlang Perücken nähen und konstant mit Pudern und anderen Mitteln arbeiten - dafür brauchst Du unbedingt einen belastbaren Körper. Für Dich als Maskenbildner oder Maskenbildnerin bedeutet das auch, keine Allergien gegen Deine Arbeitsmittel zu haben, denn Make-up und Co. könnten diese noch extrem verschlimmern. Falls Du Allergiker bist, solltest Du Dir ganz genau überlegen, ob dieser Beruf wirklich für Dich machbar ist.
Organisationstalent
Vier verschiedene Theaterstücke, eines Shakespeare, eins für Kinder, eines mit Tieren - herrje, wenn Du nicht richtig gut im Organisieren bist, wird es schwer für Dich als Maskenbildner oder Maskenbildnerin. Deine Utensilien müssen auch immer alle da und noch genug vorhanden sein. Organisation ist das A und O dieses Berufs.