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Die Ausbildung zum Finanzwirt macht Dich zum Experten für Steuerbescheide, Steuererklärungen und Steuerzahlungen. Wir zeigen, warum Dir für den Beruf des Finanzwirts nicht nur ein Ausbildungsweg offensteht und auf welches Gehalt Du Dich in der Ausbildungszeit einstellen kannst.
Wo kann ich eine Finanzwirt-Ausbildung machen?
Um Finanzwirt zu werden, kannst Du nicht nur eine Finanzwirt-Ausbildung machen. Es ist auch ein duales Studium zum Diplom-Finanzwirt möglich. Entscheidest Du Dich für die klassische Ausbildung zum Finanzwirt, kannst Du diese zum Beispiel bei folgenden Einrichtungen machen:
- Vermögensämter
- Hochbauämter
- Finanzämter
- Landesämter für Besoldung
- Hauptzollämter
Das Studium absolvierst Du beim Finanzamt in Kooperation mit einer öffentlichen Verwaltungsfachhochschule für Finanzen oder Steuerverwaltung oder der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung.
Welche Voraussetzungen brauche ich für eine Finanzwirt-Ausbildung?
Je nachdem, ob Du Dich für die Finanzamt-Ausbildung oder das Finanzamt-Studium entscheidest, solltest Du gewisse Voraussetzungen erfüllen:
Für eine Ausbildung beim Finanzamt musst Du in der Regel einen Realschulabschluss mitbringen. Dabei verlangen die Ausbildungsbetriebe oftmals eine Abschlussnote, die mindestens im befriedigenden Bereich liegt. Ein duales Studium beim Finanzamt dagegen verlangt von Dir ein Abitur oder Fachabitur. Alternativ kannst Du Dich auch für das Studium bewerben, wenn Du bereits eine abgeschlossene Ausbildung mit anschließender Berufserfahrung vorweisen kannst.
Unabhängig vom Ausbildungsweg kannst Du bei den Ausbildungsstellen mit guten Noten in diesen Fächern punkten:
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Mathe: Steuern ermitteln und Zahlungen prüfen – Mathe ist das grundlegende Handwerkszeug im Beruf eines Finanzwirts. Hattest Du also bereits in der Schule gute Noten in Mathe oder hattest Du den Leistungskurs Mathe belegt, wissen Ausbildungsstellen, dass Du hier fit bist.
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Wirtschaft/Recht: Die Ausbildung im Finanzamt bringt Dir auch ein umfangreiches rechtliches und wirtschaftliches Wissen bei. Gute Noten in den Fächern Wirtschaft und Recht zeigen den Betrieben, dass Du dabei keine Probleme haben wirst.
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Deutsch: Bereits während der Ausbildung beim Finanzamt kann es sein, dass Du Steuerfälle allein bearbeiten musst. Dabei kommt es auch immer wieder zum Schriftverkehr mit Bürgern, in dem Du Sachverhalte plausibel und verständlich erklären musst. Ein „gut“ oder „sehr gut“ im Schulfach Deutsch lässt Ausbildungsstellen daher wissen, dass Du das mit links machst.
Zu guter Letzt musst Du für die Finanzamt-Ausbildung bzw. ein duales Studium beim Finanzamt in der Regel ein amtsärztliches Attest und ein Führungszeugnis einreichen. Und einige Bundesländer haben auch eine Altershöchstgrenze für die Ausbildung festgelegt. Diese variiert je nach Bundesland zwischen 30 und 40 Jahren.
Wie lange dauert die Finanzwirt-Ausbildung?
Die Ausbildung beim Finanzamt dauert 2 Jahre. Entscheidest Du Dich für ein duales Studium beim Finanzamt, kannst Du Dich auf insgesamt 3 Jahre Ausbildungszeit einstellen.
Wie hoch ist das Gehalt in der Finanzwirt-Ausbildung?
Unabhängig davon, ob Du Dich für eine Finanzamt-Ausbildung oder ein Studium entscheidest, erhältst Du monatlich ein festes Gehalt. Dieses ist nicht wie bei vielen anderen Ausbildungen in Deutschland gestaffelt, sondern bleibt über die gesamte Ausbildungszeit konstant. Dabei variiert Dein Einkommen von Bundesland zu Bundesland. Im Durchschnitt kommst Du während der Ausbildung auf einen Lohn von rund 1.200 Euro brutto im Monat.
Wie läuft die Finanzwirt-Ausbildung ab?
Die Ausbildung beim Finanzamt ist dual. Dabei verbringst Du einen Teil der Zeit an einer Berufsschule. Diese ist in der Regel eine Landesfinanzschule. Dort lernst Du alle relevanten theoretischen Inhalte rund um Steuern und Recht kennen. Den anderen Teil Deiner Zeit absolvierst Du in dem Betrieb, den Du Dir als Ausbildungsstelle ausgesucht hast. Das kann zum Beispiel ein Finanzamt oder ein Hauptzollamt sein. Nach 2 Jahren legst Du Deine Abschlussprüfung ab. Diese besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Hast Du diese bestanden, bist Du Finanzwirt im mittleren Dienst.
Das Studium ist in Grund- und Hauptstudium aufgeteilt. 21 Monate studierst Du an einer Fachhochschule, um Dir ein Expertenwissen rund um Steuern anzueignen. 15 Monate des Studiums bestehen aus praktischen Phasen, in denen Du die verschiedenen Bereiche Deines Ausbildungsbetriebs kennenlernst. Nach dem Grundstudium legst Du eine schriftliche Zwischenprüfung ab. Hast Du diese erfolgreich hinter Dich gebracht, geht das Hauptstudium los. Am Ende des Hauptstudiums absolvierst Du eine schriftliche und eine mündliche Prüfung. Danach bist Du Diplom-Finanzwirt für den gehobenen Dienst.
Welche Inhalte hat die Finanzwirt-Ausbildung?
Die Finanzamt-Ausbildung unterrichtet Dich an der Berufsschule in Fächern wie
- Umsatzsteuer,
- Buchführung,
- Wirtschafts- und Sozialkunde,
- Steuererhebung und
- Politische Bildung.
Während Deiner praktischen Zeit bei einem Finanzamt oder einem Hauptzollamt lernst Du dann die verschiedenen Bereiche der jeweiligen Einrichtung kennen. So arbeitest Du zum Beispiel im Veranlagungsbereich, wo Du die Steuererklärungen von Bürgern bearbeitest.
Das duale Studium bringt Dir wissenschaftliche Inhalte unter anderem aus den Bereichen
- Steuerrecht,
- Zollrecht,
- Finanzrecht,
- Volkswirtschaft und
- Buchführung
bei. In den praktischen Phasen erfährst Du dann, wie Du Steuerfälle rechtmäßig, verhältnismäßig, wirtschaftlich und zweckmäßig bearbeitest. Darüber hinaus lernst Du dabei auch verwaltungstechnische Arbeitsvorgänge kennen und nimmst an Verhandlungen und Dienstbesprechungen teil.
Wie sieht der Karrierepfad nach der Finanzwirt-Ausbildung aus?
Nach Deiner Ausbildung zum Finanzwirt stehen Deine Jobchancen sehr gut. Oftmals übernimmt Dich ein Finanzamt direkt nach Ende der Ausbildung. Du bist bei Berufseinstieg bei einer öffentlichen Einrichtung – wie bei einem Finanzamt oder einem Hauptzollamt – Beamter auf Probe. In der Regel beginnst Du Deine Karriere dabei als Steuerinspektor. Hast Du die Probezeit bestanden, wirst Du als Beamter auf Lebenszeit übernommen. Das heißt: Du bist praktisch unkündbar und genießt zahlreiche finanzielle Vorteile, wie ein gutes Gehalt und eine höhere Rente.
Alternativ kannst Du nach Deiner Ausbildung als Finanzwirt auch in die freie Wirtschaft wechseln. Insbesondere mit einem Studium kannst Du dann gut bezahlte Stellen bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft oder in der Steuerberatung annehmen. Darüber hinaus kannst Du Dich mit einer Ausbildung zum Finanzwirt auch selbstständig machen. Dabei kannst Du zum Beispiel als Steuerberater arbeiten.
Passt eine Finanzwirt-Ausbildung zu mir?
Damit Du mit Spaß und Erfolg durch die Finanzamt-Ausbildung gehst, solltest Du diese Fähigkeiten und Interessen mitbringen:
Analytisches Denken
Bereits in der Finanzamt-Ausbildung musst Du immer wieder selbstständig Steuerfragen beantworten. Dabei liegen Dir oft komplizierte Sachverhalte vor, die Du kompetent beurteilen musst. Es hilft Dir daher, wenn Du über ein ausgeprägtes analytisches Denken verfügst.
Gründliche Arbeitsweise
Bei Steuerfragen liegt der Teufel oftmals im Detail. Du musst daher bei jeder steuerlichen und rechtlichen Einschätzung genau hinschauen, um keine Fehler zu machen. Du solltest für die Finanzamt-Ausbildung daher eine gründliche und sorgfältige Arbeitsweise mitbringen.
Verantwortungsbewusstsein
Bereits in der Finanzamt-Ausbildung trägst Du eine große Verantwortung. Denn: Deine Ergebnisse legen zum Beispiel fest, wie viele Steuern Bürger zahlen müssen. Du solltest daher jede Deiner Aufgaben mit einem großen Verantwortungsbewusstsein angehen.
Organisationstalent
Du befindest Dich zwischen Steuerbescheiden, rechtlichen Vorgaben und Steuernachzahlungen – so lernst Du bereits in der Ausbildung beim Finanzamt, zahlreiche verschiedene Vorgänge parallel zu bearbeiten. Dafür solltest Du ausgeprägte organisatorische Fähigkeiten mitbringen.
Selbstständige Arbeitsweise
Die Ausbildung beim Finanzamt lässt Dich schnell Verantwortung übernehmen. Dabei schaut Dir nicht ständig jemand über die Schulter. Du bist oft ganz allein dafür verantwortlich, richtige Ergebnisse zu liefern. Eine selbstständige Arbeitsweise hilft Dir dabei.
Rechenfertigkeiten
Auch wenn viele Teile von Steuererklärungen heute automatisiert berechnet werden, musst Du Ergebnisse oftmals noch einmal überprüfen. Ausgeprägte Rechenfertigkeiten sind daher für die Finanzamt-Ausbildung unverzichtbar.
Du musst für die Ausbildung beim Finanzamt nicht von Anfang an ein Profi auf all diesen Gebieten sein. Grundlegende Kenntnisse reichen zu Beginn aus, dass Du mit Spaß und Erfolg in die Ausbildung startest. Baust Du Deine Kompetenzen dann über die Ausbildungszeit aus, bist Du mit dem Abschluss Deiner Ausbildung oder Deines Studiums ein echter Experte rund um das Thema Steuern.