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Passt das zu mir??
Wo kann ich eine Ausbildung zur Erzieherin machen?
Die Erzieherin-Ausbildung ist in Deutschland eine schulische Ausbildung, die vorwiegend an Berufsfachschulen stattfindet.
Du besuchst während Deiner Ausbildung zur Erzieherin also eine der folgenden Schulen:
- Fachschule für Sozialpädagogik
- Fachschule für Sozialwesen
- Fachakademie (Bayern)
- Berufskollegs
Die Ausbildung zur Erzieherin gliedert sich in die folgenden Bereiche
Praktischer Teil
-
in einer Kindertagesstätte oder anderen pädagogischen Einrichtung
-
während oder nach der schulischen Ausbildung
Für beides, also die Berufsfachschule und den Praktikumsplatz, musst Du Dich rechtzeitig bewerben. Die Berufsschul-Ausbildung
zur Erzieherin startet üblicherweise im September oder Oktober. Beginne am besten so früh wie möglich mit der Suche und
verschicke für Deine Ausbildung zur Erzieherin möglichst viele Bewerbungen! So sicherst Du Dir die besten Plätze und
kannst Dir Deinen Ausbildungs- und Praktikumsplatz im Idealfall sogar aussuchen.
Keine Sorge, an Möglichkeiten mangelt es nicht: Allein in Berlin gibt es beispielsweise 6 staatliche und insgesamt 38
private Fachschulen, an denen Du eine Erzieherin-Ausbildung absolvieren kannst!
Du suchst für Deine Erzieherausbildung Ausbildungsplätze in Deiner Region? Nutze einfach unsere Ausbildungsplatzsuche
und finde mit ein paar Klicks heraus, wo überall Du Dich für eine Ausbildung zur Erzieherin bewerben kannst!
Welche Voraussetzungen brauche ich für eine Erzieher-Ausbildung?
Ausbildungsanfänger/innen (in %)
- Mittlere Reife (Realschulabschluss)
- "Befriedigend" in Deutsch (Bayern, Bremen)
Für eine Erzieherin-Ausbildung brauchst Du normalerweise die mittlere Reife, das heißt einen Realschulabschluss.
Manche Bundesländer wie Bayern oder Bremen prüfen außerdem Deine Deutschnoten im Abschlusszeugnis: Mindestens
ein "Befriedigend" solltest Du in diesem wichtigen Fach erreicht haben.
Keine Regel ohne Ausnahme: Mit einem Hauptschulabschluss wirst Du oft zur Erzieherausbildung zugelassen, wenn
Du eine Berufsausbildung abgeschlossen und zugleich mit diesem Berufsabschluss den erweiterten Sekundarabschluss
I erreicht hast.
- Fachabi: Keine Berufserfahrung
- Mittlere Reife: Berufliche Vorleistung notwendig:
- abgeschlossene Ausbildung als Kinderpflegerin
- abgeschlossene Ausbildung in anderen pädagogischen oder pflegerischen Bereichen (Sozialassistentin, Erziehungshelferin
oder Alten- und Krankenpflegerin)
- bei fachfremder Ausbildung: mehrere Jahre einschlägige Berufstätigkeit oder Praktika
Es gilt: Je höher Dein Schulabschluss, desto weniger berufliche Erfahrungen musst Du nachweisen. In Ländern wie
Berlin, Hessen oder Baden-Württemberg kannst Du sogar ganz ohne Berufserfahrung eine Erzieherin-Ausbildung beginnen,
wenn Du eine einschlägige Fachhochschulreife hast. Und mit einem fachfremden Fachabi brauchst Du immerhin weniger
berufliche Erfahrung als Bewerber, die "nur" mittlere Reife mitbringen.
Du hast gar keine Berufsausbildung abgeschlossen? Selbst dann finden sich Mittel und Wege, um eine Erzieherin-Ausbildung
zu beginnen! Beispielsweise kann eine längere einschlägige Berufstätigkeit, etwa als pädagogische Hilfskraft,
den Berufsabschluss ersetzen. In einigen Bundesländern gibt es spezielle Lehrgänge und Berufskollegs, die Dir
anschließend - oft in Kombination mit Praktika - eine Ausbildung zum Erzieher ermöglichen. Selbst Quereinsteiger
haben also gute Chancen, zu einer Erzieherausbildung zugelassen zu werden!
- Ärztliches Attest
- Polizeiliches Führungszeugnis (nur manche Schulen)
- Bescheinigung Erste-Hilfe-Kurse (nur manche Schulen)
Vor Deiner Ausbildung zur Erzieherin musst Du durch ein ärztliches Attest nachweisen, dass Du gesund bist. Einige
Fachschulen verlangen ein polizeiliches Führungszeugnis, andere die Bescheinigung über einen Erste-Hilfe-Kurs,
und manche Schulen akzeptieren Deine Bewerbung nur, wenn Du bereits einen Praktikumsplatz vorweisen kannst. In
Mecklenburg-Vorpommern ist für die Erzieherausbildung ein logopädisches Gutachten nötig, und in Thüringen musst
Du sogar eine allgemeine Aufnahmeprüfung bestehen.
Falls Deine Muttersprache nicht Deutsch ist, kann es sein, dass Du für die Ausbildung zum Erzieher ausreichende
Deutschkenntnisse nachweisen musst.
Die Ausbildung zum Erzieher ist in Deutschland Ländersache und daher von Bundesland zu Bundesland etwas
unterschiedlich organisiert. Deshalb variieren auch die genauen Voraussetzungen, die Du für eine Erzieherausbildung erfüllen
musst - je nachdem, in welcher Region Du Dich bewirbst. Und selbst innerhalb eines Bundeslandes haben die einzelnen Fachschulen
oft unterschiedliche Aufnahmekriterien für die Erzieherin-Ausbildung! Wir können Dir hier daher nur einen ersten Überblick
vermitteln. Am besten erkundigst Du Dich direkt bei der jeweiligen Ausbildungsstätte, was genau verlangt wird.
Immerhin: Auch wenn die Zugangsvoraussetzungen deutschlandweit ziemlich unterschiedlich sind, wird eine einmal abgeschlossene
Erzieherin-Ausbildung in jedem Bundesland anerkannt - ganz egal, wo Du sie erworben hast.
Grundsätzlich musst Du für eine Erzieherin-Ausbildung sowohl schulische als auch berufliche Zugangsvoraussetzungen erfüllen,
hinzu kommen noch weitere Nachweise wie etwa ein Gesundheitszeugnis.
Wie lange dauert die Ausbildung zur Erzieherin?
- Richtwert: 2 bis 5 Jahre (Vollzeit)
- Normal: 3 Jahre (2 Jahre Ausbildung und 1 Jahr Praktikum)
- Verlängert (Manche Bundesländer): 5 Jahre (2 Jahre Ausbildung und 1 Jahr Praktikum)
Als Richtwert
gelten 2 - 5 Jahren, wenn Du die Ausbildung zur Erzieherin in Vollzeit absolvierst. Fast immer ist die Erzieherin-Ausbildung
auch in Teilzeit möglich, Du brauchst dann aber entsprechend länger.
Die "klassische" Vollzeit-Erzieherausbildung an einer Berufsschule dauert meist 2 Jahre, in vielen Bundesländern absolvierst
Du anschließend ein einjähriges Praktikum, das sogenannte Anerkennungsjahr. Du hast die Erzieherin-Ausbildung bei diesem
gängigen Modell also in 3 Jahren abgeschlossen. In einigen Bundesländern ist noch vor der schulischen Ausbildung als
Erzieherin ein ein- bis zweijähriges Praktikum Voraussetzung, wodurch sich die Ausbildungsdauer auf 4 - 5 Jahre verlängert.
Längere Praxisphasen musst Du oft auch dann leisten, wenn Du keine einschlägige Berufsausbildung mitbringst.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Deine Ausbildung zum Erzieher zu verkürzen:
- Fachabi
- Einschlägige, vorherige Berufstätigkeit
- Freiwilliges soziales Jahr als Erzieherin
- Erziehung der eigenen Kinder
- Vorherige Ausbildung als Sozialassistentin (nur Niedersachsen)
In Niedersachsen beispielsweise entfällt das einjährige Praktikum, wenn Du bereits eine Ausbildung als Sozialassistentin mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik
abgeschlossen hast. Auch eine einschlägige Berufstätigkeit vor der Erzieherausbildung, ein freiwilliges soziales Jahr
oder sogar die Erziehung eigener Kinder werden Dir manchmal auf die Praktikumszeit angerechnet.
Eine Verkürzung der Ausbildungsdauer ist zudem durch bestimmte schulische Vorleistungen möglich - beispielsweise wenn
Du ein Fachabi mitbringst. Sogar besonders gute Schulnoten in einer vorher absolvierten Ausbildung als Kinderpflegerin
oder Erziehungshelferin können Dir einen Bonus bringen und Deine Ausbildung als Erzieherin verkürzen.
Wie hoch ist das Gehalt in der Ausbildung als Erzieherin?
- Schulischer Teil: Keine Vergütung
- Praxisjahr: Ø 1.800 € monatlich
Während des schulischen Teils Deiner Ausbildung zur Erzieherin erhältst Du leider keine Ausbildungsvergütung. Geld bekommst
Du erst in Deinem Praxisjahr, das Du in einer pädagogischen Einrichtung absolvierst. Auch wenn hier natürlich gewisse
Schwankungen möglich sind: Im Schnitt verdienst Du während des praktischen Teils Deiner Ausbildung zur Erzieherin 1.800
Euro brutto monatlich. Zum Vergleich: Hast Du Deine Erzieherin-Ausbildung abgeschlossen, bekommst Du als Berufseinsteigerin
durchschnittlich 2.700 bis 3.300 Euro.
Du hast während Deiner Erzieherin-Ausbildung aber die Möglichkeit, Schüler-BAföG zu beantragen! Voraussetzung dafür
ist, dass Deine Eltern zu wenig verdienen, um Dich finanziell unterstützen zu können. Die genaue Höhe hängt unter anderem
von Deiner Wohn- und familiären Situation ab.
Falls Du während Deiner Ausbildung als Erzieherin nicht auf ein eigenes Einkommen verzichten kannst, finden sich häufig
alternative Wege: Du kannst beispielsweise eine duale Ausbildung zum Erzieher absolvieren, die wir Dir unten näher vorstellen.
Wie läuft die Erzieherausbildung ab?
Für Deine Ausbildung zur Erzieherin gibt es die folgenden Modelle:
- Schultyp: Fachschule, Fachakdemie
- Struktur:
- Schulische Ausbildung
- Praxisphase
- Dauer:
- Schulische Ausbildung: 2 Jahre
- Praxisphase: 1 Jahr
Die Mehrheit der angehenden Erzieherinnen entscheidet sich für diesen Weg. Bei der "klassischen" Erzieherausbildung
besuchst Du eine Fachschule bzw. Fachakademie für Sozialpädagogik, wo Dir die fachlichen Grundlagen des Berufes
vermittelt werden. In den meisten Bundesländern dauert diese schulische Phase der Erzieherin-Ausbildung 2 Jahre.
Meist hast Du schon während Deiner schulischen Ausbildung kürzere Praktika, bei denen Du das Erlernte anwenden
und Deine erzieherischen Fähigkeiten erproben kannst. Auf den schulischen Teil folgt eine einjährige Praxisphase,
das sogenannte berufspraktische Jahr oder Anerkennungsjahr. Dieses absolvierst Du in einer Kita oder einer anderen
sozialpädagogischen Einrichtung. Am Ende schließt Du Deine Erzieherin-Ausbildung durch eine staatliche Prüfung
ab.
In einigen Bundesländern gibt es auch abweichende Modelle: In Brandenburg beispielsweise gibt es das Anerkennungsjahr
nicht mehr, stattdessen verteilen sich schulische und Praxisphasen gleichmäßig über die 3-jährige Ausbildung
als Erzieherin.
Während Deiner schulischen Ausbildung zur Erzieherin hast Du regelmäßig Prüfungen, Projektarbeiten oder Präsentationen
und erstellst kurze Hausarbeiten, Deine Leistungen werden also laufend beurteilt. Am Ende jedes Semesters bekommst
Du ein Zeugnis ausgestellt, das Deinen aktuellen Leistungsstand zeigt.
Nach diesen zwei Jahren in der Berufsfachschule schließt Du den schulischen Teil Deiner Erzieherin-Ausbildung
durch eine staatliche Prüfung ab. Dabei können Inhalte aus der gesamten Erzieherausbildung abgefragt werden.
Im praktischen Prüfungsteil zeigst Du, dass Du das theoretisch Gelernte auch umsetzen kannst. Du erstellst beispielsweise
ein Konzept für eine Gruppenübung mit Kindern einer bestimmten Altersstufe. Manchmal ist auch eine schriftliche
Hausarbeit Teil der Abschlussklausur.
Hast Du die schulische Abschlussprüfung bestanden, dann beginnt das berufspraktische Jahr. In dieser praktischen
Phase Deiner Erzieherin-Ausbildung arbeitest Du in einer pädagogischen Einrichtung, wofür Du auch Geld bekommst.
Achtung, um den Praktikumsplatz musst Du Dich selbst kümmern! Beginne unbedingt rechtzeitig mit der Suche, damit
Du Ausbildungsplätze in der Nähe Deiner Berufsschule findest. Denn obwohl Du den Großteil Deiner Zeit im Praktikumsbetrieb
verbringst, hast Du meist noch kürzere Unterrichtseinheiten in der Fachschule, die etwa einmal wöchentlich stattfinden.
Nach dem Anerkennungsjahr musst Du eine weitere Abschlussprüfung vor einer staatlichen Prüfungskommission ablegen.
Damit beendest Du Deine Ausbildung als Erzieherin und erlangst die staatliche Anerkennung.
- Schultyp: Fachschule, Fachakdemie
- Struktur:
- Schulische Ausbildung parallel zur Praxisphase
- Dauer:
- Integrierte Ausbildungs-/Praxisphase: 3 Jahre
Neben dieser klassischen schulischen Erzieherin-Ausbildung bieten immer mehr Ausbildungsstätten auch eine duale
Ausbildung zum Erzieher an. Oft wird diese Variante auch als praxisintegrierte Ausbildung (PIA) oder berufsbegleitende
Ausbildung zum Erzieher bezeichnet. Eine duale Ausbildung zum Erzieher zeichnet sich dadurch aus, dass Du den
schulischen und praktischen Teil von Anfang an parallel absolvierst. Du arbeitest also 2 oder 3 Tage pro Woche
in Deinem Ausbildungsbetrieb und verbringst die restlichen 2 bis 3 Tage in der Berufsfachschule.
Die duale Ausbildung zum Erzieher hat gegenüber der klassischen schulischen Erzieherausbildung den großen Vorteil,
dass Du von Anfang an eine Ausbildungsvergütung erhältst. Falls Du bereits berufstätig warst und eventuell eine
Familie zu versorgen hast, kannst Du so also Deine Ausbildung zur Erzieherin absolvieren, ohne dabei auf ein
eigenes Einkommen zu verzichten.
Du willst eine Ausbildung zum Erzieher abschließen, ohne nochmals die Schulbank zu drücken? Diese Möglichkeit
gibt es - sie nennt sich Nichtschüler- oder Externenprüfung. Doch der Weg dorthin ist mit Hürden gespickt.
In der Regel wirst Du zu dieser Prüfung nur zugelassen, wenn Du bereits mindestens viereinhalb Jahre in einer
pädagogischen Einrichtung gearbeitet hast. Du legst dann die gleiche staatliche Abschlussprüfung ab, die auch
bei der regulären Ausbildung zur Erzieherin vorgesehen ist. Der große Unterschied ist, dass Du vorher keine Fachschule
besuchst und Dir den Prüfungsstoff daher im Selbststudium aneignen musst. Diese Herausforderung ist nicht zu
unterschätzen!
Weil in vielen Teilen Deutschlands Erzieherinnen händeringend gesucht werden, kannst Du die Erzieherausbildung auch als Umschulungs-Maßnahme
absolvieren. Solche Programme werden meist staatlich gefördert und richten sich an Personen, die arbeitslos oder
in ihrem derzeitigen Beruf nicht glücklich sind. Weil viele Quereinsteiger sich selbst oder eine Familie erhalten
müssen, bezieht man hier bereits während der Ausbildung als Erzieherin ein Einkommen.
Für die Erzieherin-Ausbildung gilt: Viele Wege führen zum Ziel. Neben der "klassischen" Ausbildung zur Erzieherin an
einer Berufsschule gibt es auch alternative Ausbildungsmodelle wie die duale Ausbildung zum Erzieher, die sich vor allem
an Quereinsteiger oder Berufstätige richten. Anstatt einer Vollzeit-Erzieherausbildung hast Du auch die Möglichkeit,
die Ausbildung zur Erzieherin in Teilzeit zu absolvieren. Egal wofür Du Dich letztlich entscheidest, das Ziel ist immer
dasselbe: die staatliche Anerkennung als Erzieherin oder Erzieher. Damit kannst Du Dich nach Deiner Erzieherin-Ausbildung
bundesweit in Kitas und anderen pädagogischen Einrichtungen bewerben.
Im Folgenden wollen wir Dir die einzelnen Ausbildungsmodelle näher vorstellen:
Welche Inhalte hat die Ausbildung zur Erzieherin?
Der schulische Teil der Erzieherausbildung gliedert sich in die folgenden Teile
- Allgemeinbildung
- Pädagogik
Im allgemeinbildenden Teil der Ausbildung als Erzieherin hast Du Fächer
wie:
- Deutsch / Kommunikation
- Englisch
- Sozialkunde
- Politische Bildung
- Ethik oder Religion
Der Schwerpunkt einer Erzieherin-Ausbildung liegt natürlich am berufsspezifischen, pädagogischen Teil. Du wirst Dich
während Deiner Ausbildung zur Erzieherin eingehend mit den theoretischen Grundlagen des Berufs auseinandersetzen, also
mit Entwicklungspsychologie, Lerntheorien oder pädagogischen Strömungen.
Zentral ist während einer Erzieherin-Ausbildung natürlich die Vermittlung von pädagogischen Handlungskompetenzen - das
heißt Du lernst in der Erzieherausbildung, wie Du Kinder und Jugendliche konkret in ihrer Entwicklung unterstützt. Dazu
gehört auch, heilpädagogische Angebote für Kinder mit Entwicklungsverzögerungen oder -problemen zu erarbeiten.
Einen hohen Stellenwert haben in der Erzieherausbildung darüber hinaus kreative und künstlerische Fächer wie Musik,
Bildende Kunst, kreatives Gestalten oder Rhythmik. Auch Sport und Bewegung stehen fast immer am Programm, eine Ausbildung
zum Erzieher ist daher nichts für Couch-Potatoes!
Heute haben sich in der Ausbildung zum Erzieher fast überall moderne, praxisorientierte Lernkonzepte durchgesetzt. Beispielsweise
sind die Ausbildungsinhalte oft nicht nach Fächern geordnet, sondern in sogenannte Lernfelder unterteilt. Diese Lernfelder
orientieren sich eng am Arbeitsalltag einer Erzieherin. So wird sichergestellt, dass Dir während Deiner Ausbildung zur
Erzieherin wirklich praxisrelevantes Wissen vermittelt wird. Typische Lernfelder in der Erzieherausbildung sind:
- Pädagogische Beziehungen gestalten und Gruppenprozesse begleiten
- Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen analysieren und gestalten
- Diversität wahrnehmen und Inklusion fördern
- Erziehungs- und Bildungspartnerschaften mit Eltern und Bezugspersonen gestalten
Meistens kannst Du Dich während einer Ausbildung als Erzieherin durch Wahlfächer auf bestimmte Ausbildungsinhalte spezialisieren.
Als mögliche Schwerpunkte in der Erzieherin-Ausbildung kommen etwa in Frage:
- Heilpädagogik
- Sprachförderung
- Musik- oder Theaterpädagogik
- Medienpädagogik
Wie sieht der Karrierepfad nach der Ausbildung als Erzieherin aus?
Mit einer abgeschlossenen Erzieherin-Ausbildung in der Hierarchie aufzusteigen bedeutet meist, die Gruppenleitung in einer
pädagogischen Einrichtung zu übernehmen. Das bringt Dir mehr Verantwortung und mehr Geld, aber auch ein anderes
Aufgabenspektrum: Du übernimmst stärker administrativ-organisatorische Funktionen und hast es oft nicht mehr unmittelbar
mit Deinen jungen Schützlingen zu tun.
Du willst Deiner Karriere nach Deiner Ausbildung als Erzieherin gezielt auf die Sprünge helfen? Dann könnte
eine sogenannte Aufstiegsfortbildung ein heißer Tipp sein. Folgende Abschlüsse können Deine Aufstiegschancen
erhöhen:
- staatlich geprüfter Fachwirt für Erziehungswesen
- staatlich geprüfter Betriebswirt für Sozialwesen
- Fachwirt für Organisation und Führung, Schwerpunkt Sozialpädagogik
Spezialisierungs-Weiterbildungen ermöglichen Dir, in ganz bestimmten, oft besser bezahlten Bereichen zu arbeiten.
Mit einer abgeschlossenen Ausbildung zum Erzieher kannst Du Dich durch weiterführende Lehrgänge und Zertifikatskurse
u.a. auf folgende Bereiche spezialisieren:
- Sonderpädagogik
- Heilpädagogik
- Musikpädagogik
- Eltern- und Erziehungsberatung
- Heim- und Hortpädagogik
Du willst nach Deiner Ausbildung zum Erzieher noch höher hinaus? Für besonders Ehrgeizige bietet sich auch ein
weiterführendes Studium an, beispielsweise ein Studium der Bildungswissenschaften oder Sozialen Arbeit. Keine
Sorge, Du musst dazu nicht zwingend Abi nachholen! Als Hochschulzugangsberechtigung gilt nämlich auch:
- Deine abgeschlossene Erzieherausbildung gemeinsam mit mindestens 2 Jahren Berufspraxis
- eine absolvierte Aufstiegsfortbildung
An manchen Berufsfachschulen hast Du sogar die Möglichkeit, schon während Deiner Ausbildung zur Erzieherin begleitend
die Fachhochschulreife zu erwerben, wenn Du zusätzliche Prüfungen ablegst.
Weil es in vielen Teilen Deutschlands an pädagogischen Fachkräften mangelt, hast Du mit einer abgeschlossenen Ausbildung
als Erzieherin ausgezeichnete Berufschancen und kannst Dir Deinen Arbeitsplatz oft sogar aussuchen. Das ist Dir nicht
genug? Dann nutze Deine Erzieherausbildung doch als Karrieresprungbrett!
Passt eine Ausbildung als Erzieherin zu mir?
Du findest Kinder süß und bist sofort zur Stelle, wenn jemand einen Babysitter braucht? Das ist ein guter Anfang, doch
für eine Erzieherin-Ausbildung solltest Du noch mehr persönliche Voraussetzungen mitbringen:
Empathie (Einfühlungsvermögen):
Um Deine Schützlinge individuell zu fördern, solltest Du Dich gut in sie einfühlen können.
Ausgeprägte kommunikative und sprachliche Fähigkeiten:
Nach Deiner Erzieherin-Ausbildung wird es eine wichtige Aufgabe sein, Kinder und Jugendliche in ihrer Sprachentwicklung zu
fördern. Doch nicht nur das: Du führst auch Elterngespräche, hast Team-Besprechungen oder schlichtest Streit.
Handwerkliche Fähigkeiten:
Während der Ausbildung zum Erzieher wird fleißig gebastelt, gewerkt und gestaltet - Du solltest also keine zwei linken Hände
haben!
Künstlerische und musikalische Fähigkeiten:
Kreative und musikalische Ausdrucksformen haben in der Arbeit mit Kindern ihren fixen Platz - und damit natürlich auch in
der Erzieherausbildung.
Körperliche Fitness:
Auch körperlich kann eine Ausbildung als Erzieherin durchaus anstrengend sein - angefangen von Bewegungsspielen bis hin zu
Ausflügen und Wanderungen mit der Kita-Gruppe.
Die mit Abstand wichtigste Voraussetzung für eine Ausbildung als Erzieherin ist aber sicher, dass Du echte Freude am
Umgang mit Kindern und Jugendlichen hast!