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Passt das zu mir?
Du träumst schon immer von einer Ausbildung als Lokführer, wusstest bisher aber nicht genau, wie Du diesen Berufswunsch in die Tat umsetzen kannst? Wir liefern Dir alle wichtigen Informationen zur Ausbildung zum Zugführer, darunter wie Du an einen Ausbildungsplatz kommst, welche Ausbildungsmodelle Dir zur Verfügung stehen und auch, wie Du als Quereinsteiger eine Umschulung zum Lokführer absolvieren kannst.
Wo kann ich eine Lokführer-Ausbildung machen?
Die offizielle Berufsbezeichnung nach Abschluss der Ausbildung zum Zugführer lautet Eisenbahner im Betriebsdienst der Fachrichtung Lokführer und Transport. An folgenden Stellen wird eine Zugführer-Ausbildung angeboten:
- Eisenbahnunternehmen
- Unternehmen des schienengebundenen Güter- und Personenverkehrs
Kennst Du schon unsere Online-Jobbörse? Auch hier findest Du Stellenangebote für die Triebfahrzeugführer-Ausbildung sowie tolle Angebote für Quereinsteiger, die eine Lokführer-Umschulung beginnen möchten.
Welche Voraussetzungen brauche ich für eine Lokführer-Ausbildung?
Schulische Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung als Lokführer
Zwar ist für die Ausbildung als Lokführer rein rechtlich keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben, doch stellen die Betriebe überwiegend Ausbildungsanfängerinnen mit mittlerem Bildungsabschluss ein. Ganze 32 % der Ausbildungsanfänger besitzen sogar die Hochschulreife, doch auch mit einem Hauptschulabschluss hast Du noch die Möglichkeit, Lokführer zu werden – zum Beispiel, wenn Du besonders gute Noten in den Fächern Mathematik, Physik, Werken und Technik nachweisen kannst.
Berufliche Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung als Lokführer
Um eine Zugführer-Ausbildung absolvieren zu können musst Du keine beruflichen Zugangsvoraussetzungen erfüllen.
Weitere Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung als Lokführer
- Ausreichendes Sehvermögen
- Ausreichendes Hörvermögen
- Farbentüchtigkeit
- Mindestalter von 21 Jahren
Bevor Du eine Zugführer-Ausbildung oder Lokführer-Umschulung antreten kannst, musst Du Dich in der Regel einem Seh- und einem Hörtest unterziehen. Leidest Du beispielsweise an Farbenblindheit, kann das ein Ausschlusskriterium für die Triebfahrzeugführer-Ausbildung sein. Auch musst Du im Regelfall mindestens 21 Jahre alt sein, bevor Du Dich zum Lokführer ausbilden oder umschulen lassen kannst.
Die Triebfahrzeugführer-Ausbildung ist ein anerkannter Ausbildungsberuf in Eisenbahnunternehmen und fällt unter den Ausbildungsbereich Industrie und Handel.
Mit erfolgreich abgeschlossener Ausbildung als Lokführer findest Du Beschäftigung in Unternehmen des schienengebundenen Güter- und Personenverkehrs, also zum Beispiel auch als S- und U-Bahn-Fahrer in Großstädten.
Ausbildungsanfanger / innen 2022 (in %)
Wie lange dauert die Lokführer-Ausbildung?
- Richtwert: 2-4 Jahre (Vollzeit)
- Normal: 3 Jahre
- Verkürzt: 2 Jahre
Als Richtwert für die Ausbildung gelten in Deutschland zwei bis vier Jahre, wobei die normale Ausbildungsdauer in Vollzeit drei Jahre beträgt. Verkürzungen oder Verlängerungen der Ausbildung sind im Berufsbildungsgesetz sowie gegebenenfalls in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.
Auf nur zwei Jahre verkürzt werden kann Deine Ausbildung zum Beispiel, wenn Du eine der folgenden Voraussetzungen erfüllst:
- Fachabitur
- Abitur
- Einschlägige Berufserfahrung in dem Bereich
In Einzelfällen kann es vorkommen, dass Deine Ausbildung um ein Jahr verlängert werden muss. Dein Ausbildungsbetrieb wird die Gründe dafür aber immer mit Dir absprechen.
Wie hoch ist das Gehalt in der Lokführer-Ausbildung?
- Ausbildungsgehalt: durchschnittlich 1.190 Euro monatlich
Selbstverständlich wird die Lokführer-Ausbildung vergütet, auch wenn das Gehalt natürlich je nach Bundesland und Arbeitgeber ein wenig variieren kann. Im ersten Jahr verdienst Du rund 1.120 Euro brutto pro Monat, im zweiten Lehrjahr dann schon 1.189 Euro brutto und im dritten und letzten Jahr Deiner Ausbildung bekommst Du jeden Monat ganze 1.258 Euro Bruttolohn.
Der duale Ausbildungsberuf des Lokführers ist in der Regel tarifgebunden, wodurch in jedem Fall eine angemessene Ausbildungsvergütung gewährt wird.
Verdienst in der Ausbildung als Lokführer
Wie läuft die Lokführer-Ausbildung ab?
Für die von Dir angestrebte Ausbildung gibt es die folgenden Modelle:
Duale Ausbildung zum Lokführer
Schultyp: Berufsfachschule
Betriebstyp: Unternehmen des schienengebundenen Güter- und Personenverkehrs
Struktur: Schulische Ausbildung parallel zur Ausbildung im Betrieb
Dauer: 3 Jahre
Die duale Ausbildung ist der klassische Weg, der von den meisten angehenden Lokführern genommen wird. Dabei lernst Du einerseits in Deinem Ausbildungsbetrieb alle für die Berufsausübung notwendigen praktischen Fähigkeiten und besuchst nebenbei eine Berufsschule, in der Du zusätzlich in Theorie zu Deinem Ausbildungsberuf unterrichtet wirst.
Im Regelfall arbeitest Du an zwei bis drei Tagen pro Woche in Deinem Ausbildungsbetrieb und besuchst an den restlichen Wochentagen die Berufsfachschule. Zuweilen kommt es aber auch vor, dass der Berufsschulunterricht in Blöcken abgehalten wird. Dann besuchst Du Deinen Ausbildungsbetrieb für drei bis vier Wochen am Stück, bevor Du für eine Woche am Stück in die Berufsfachschule musst.
Umschulung zum Lokführer
Natürlich kannst Du Dich auch zum Lokführer umschulen lassen. Die entsprechenden Maßnahmen werden häufig staatlich gefördert und richten sich in erster Linie an Personen, die in ihrem derzeitigen Beruf unglücklich sind oder aber seit längerer Zeit keine Arbeitsstelle haben. Während einer Umschulungsmaßnahme erhält man wie auch bei der dualen Ausbildung eine Ausbildungsvergütung.
Möchtest Du Dich gerne zum Lokführer ausbilden lassen, so gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, Dir diesen Traum zu erfüllen. Der klassische Weg führt dabei über die duale Ausbildung. Doch auch als Quereinsteiger kannst Du Dich zum Lokführer ausbilden lassen, und zwar im Rahmen einer Umschulung.
Nach erfolgreich abgeschlossener Berufsausbildung kannst Du Dich deutschlandweit bei Unternehmen des schienengebundenen Güter- und Personenverkehrs um einen festen Job bewerben. Stellenangebote findest Du zum Beispiel auch über unsere Online-Jobsuche.
Welche Inhalte hat die Lokführer-Ausbildung?
In der Berufsschule erwirbst Du unter anderem die folgenden Kenntnisse:
- Einleitung von Maßnahmen bei gefährlichen Ereignissen im Bahnbetrieb
- Prüfung von Fahrzeugen auf Verwendbarkeit und Sicherheit
Dazu kommen allgemeinbildende Fächer wie:
- Deutsch
- Englisch
- Mathematik
- Wirtschaftskunde
- Sozialkunde
Der Schwerpunkt der Ausbildung liegt ganz klar auf dem Erlernen der praktischen Fähigkeiten, die im alltäglichen Bahnbetrieb gebraucht werden. Auf dem betrieblichen Lehrplan stehen für Dich also Dinge wie:
- Bedienung verschiedener Bahnanlagen und Bahnübergangssicherungsanlagen
- Bildung von Zügen
- Betriebssicherheit
- Zugaufsicht durchführen, Feststellung der Abfahrbereitschaft und Erteilung des Abfahrauftrags
- Leitung des Fahrdienstes
- Feststellung des ordnungsgemäßen Verlaufs von Zugfahrten
- Bedienung und Prüfung von Triebfahrzeugen
- Durchführung von Fahrten im Regelbetrieb
- Durchführung von Fahrten bei Abweichungen vom Regelbetrieb und bei Störungen
- Qualitätsmanagement
Darüber hinaus lernst Du wertvolle Dinge im Bereich des Umweltschutzes, der Rechte und Pflichten während der Ausbildung und die Organisation des Ausbildungsbetriebs.
Wie sieht der Karrierepfad nach der Lokführer-Ausbildung aus?
Die Lokführer-Ausbildung ist Dir nicht genug und Du möchtest karrieretechnisch noch höher hinaus? Wir stellen Dir die verschiedenen Optionen vor, zwischen denen Du wählen kannst, wenn Du Dich nach der Ausbildung noch weiterbilden willst!
Eine berufliche Aufstiegsfortbildung absolvieren
Du möchtest eine Aufstiegsfortbildung absolvieren, nachdem Du Dich erfolgreich zum Lokführer hast ausbilden lassen? Dann kommen die folgenden Weiterbildungen für Dich in Frage:
- Meisterweiterbildung im Bereich Bahnverkehr
- Technikerweiterbildung im Bereich Verkehrstechnik, Schwerpunkt Eisenbahnbetrieb
- Technikerweiterbildung im Bereich Verkehrstechnik, Schwerpunkt Verkehrsmanagement
- Fachwirt in Bahnbetrieb
- Fachwirt in Güterverkehr und Logistik
- Technischer Fachwirt
Eine Spezialisierungs-Weiterbildung nach der Ausbildung als Lokführer absolvieren
Du kannst Dich natürlich auch auf ein bestimmtes Gebiet innerhalb Deines Berufs spezialisieren, wenn eine bestimmte Tätigkeit Dein besonderes Interesse geweckt hat, darunter:
- Schienenverkehr
- Gefahrguttransport
- Ladungssicherheit
Ein weiterführendes Studium beginnen
Inzwischen kannst Du an vielen deutschen Hochschulen auch ohne Abitur ein Studium beginnen. Als Hochschulzugangsberechtigung gelten nämlich auch:
- Eine abgeschlossene Berufsausbildung mit mindestens drei Jahren Berufserfahrung
- Eine erfolgreich abgeschlossene Aufstiegsfortbildung
Zu den Studiengängen, die für Dich als Lokführer in Frage kommen, zählen zum Beispiel:
- Verkehrsingenieurwesen
- Logistik
- Supply-Chain-Management
Passt eine Lokführer-Ausbildung zu mir?
Du konntest Dich schon immer für Züge begeistern und träumst davon, Deinen Lebensunterhalt mit dem Transport von Waren oder Personen via Schienenfahrzeug zu verdienen? Dann solltest Du unter anderem diese Fähigkeiten hier mitbringen:
Organisationstalent
Neben dem Steuern von Loks und dem Zusammenstellen und Rangieren von Zügen in Bahnhöfen gehört auch die Anfertigung von Mängelberichten und die Überprüfung der Betriebssicherheit zu Deinen Aufgaben. Ein gewisses Organisationstalent sollte Dir selbst nicht fehlen.
Leistungs- und Einsatzbereitschaft
In diesem Job musst Du Einsatzbereitschaft zeigen – in etwa dann, wenn ein Kollege ausfällt und Du für ihn einspringen musst, weil sonst der gesamte Zugverkehr lahmliegen würde.
Reaktionsgeschwindigkeit
Kommt es zu Unfällen auf den Schienenwegen, ist manchmal unmittelbares Handeln nach Signalen notwendig, um weitere Schäden zu vermeiden. Dazu gehört auch, wenn notwendig im rechten Moment die Notbremse zu ziehen.
Räumliches Vorstellungsvermögen
Züge rangieren, sich auf fremden Bahnhöfen zurechtfinden, bei Störungen des Systems auch einmal Fahrten ohne Hauptsignal durchführen – für all das ist räumliches Vorstellungsvermögen und räumliche Orientierung nötig. Die solltest Du als Lokführer also unbedingt mitbringen.
Psychische Belastbarkeit
Nicht zuletzt musst Du für diesen Beruf auch psychisch belastbar sein, damit Du auch bei längeren Fahrten und im Schichtverkehr leistungsfähig bleibst.