Im Studium der Rechtswissenschaften lernst Du, die in Deutschland geltenden Gesetze in der Praxis anzuwenden. Dazu stehen Grundlagen der Rechtsbereiche Zivilrecht, Öffentliches Recht und Strafrecht sowie je nach gewähltem Schwerpunkt spezifischere Inhalte wie Arbeitsrecht, Sozialrecht oder Völkerrecht auf Deinem Stundenplan. Wir zeigen Dir, warum Du Dich beim Jurastudium zwischen Bachelor und Staatsexamen entscheiden musst und warum Du insbesondere als Richter exzellente Berufschancen hast.
Das Rechtswissenschaften Studium in Zahlen: Abschluss, Jobaussichten, Gehalt
Gehalt
Abschluss
Beschäftigung
Zufrieden
Einstiegsbranchen für Rechtswissenschaften Absolventen
Über die Hälfte der Rechtswissenschaften Absolventen arbeiten im Dienstleistungsbereich
Gehaltsentwicklung Rechtswissenschaften Absolventen
Nach 10 Jahren erhöht sich das Einstiegsgehalt bei Rechtswissenschaften Absolventen deutlich
Wo kann man Rechtswissenschaften studieren?
Du kannst Rechtswissenschaften an 56 Unis in Deutschland studieren. Dabei kannst Du aus 113 Studiengängen wählen. Während Du bei einem Staatsexamen stets Rechtswissenschaften studierst, kannst Du Dich bei einem Bachelor auch für einen spezifischeren Studiengang wie „Wirtschaftsrecht“ oder „Steuerrecht“ entscheiden.
Wenn Du Dir einen Überblick über die Inhalte der Studiengänge verschaffen möchtest, wirf am besten einen Blick in die kostenlosen Infomaterialien der Hochschulen. Diese zeigen Dir, welcher Studiengang Deine Erwartungen erfüllt.
Studiengangsempfehlungen
Welche Inhalte hat ein Rechtswissenschaften-Studium?
Im Grundstudium des Rechtswissenschaft-Studiums eignest Du Dir zunächst alle wichtigen rechtlichen theoretischen und methodischen Grundlagen an. Dazu zählen zum Beispiel diese Fächer:
- BGB Allgemeiner Teil
- Schuldrecht
- Grundrechte
- Strafrecht Allgemeiner Teil
- Rechtsgeschichte
- Rechtsphilosophie
Im Bachelor widmest Du Dich danach den Schwerpunkten Deines jeweiligen Studiengangs. Hast Du Dich beispielsweise für Wirtschaftsrecht entschieden, stehen Fächer wie
- Gesellschaftsrecht,
- Handelsrecht und
- Arbeitsrecht
auf Deinem Stundenplan. Absolvierst Du danach einen Master, kannst Du Dich weiter spezialisieren. So kannst Du zum Beispiel einen Master in „Good Governance“ oder „Deutsch-Französisches Wirtschaftsrecht“ machen.
Entscheidest Du Dich für ein Staatsexamen in Rechtswissenschaften, belegst Du nach dem Grundstudium einen Schwerpunkt, der Dich auf Fachgebiete wie
- Sozialrecht,
- Arbeitsrecht,
- Kriminologie,
- Steuerrecht oder
- Völkerrecht
konzentrieren lässt.
Welche Berufe gibt es mit einem Rechtswissenschaften-Studium?
Nach Deinem Abschluss kommen für Dich vor allem Arbeitgeber in der Wirtschaft und im Staatsdienst infrage. Mit einem Bachelor oder Master kannst Du zum Beispiel bei
- Wirtschaftsunternehmen und
- NGOs
arbeiten. Mit einem bzw. zwei Staatsexamen kannst Du
- in Kanzleien oder
- bei Behörden
tätig werden.
Berufe
In welchen Berufen Du später arbeiten kannst, hängt vor allem von Deinem Abschluss in Rechtswissenschaften ab. Mit einem Bachelor oder Master kannst Du in diesen Jobs tätig werden:
- Unternehmensjurist: Als Unternehmensjurist bist Du dafür zuständig, Deinen Arbeitgeber in rechtlichen Fragen zu beraten und Verträge für Mitarbeiter aufzusetzen. Kurz: Du bist dafür verantwortlich, dass Dein Unternehmen auf allen Ebenen gesetzeskonform arbeitet.
- Berater: Als Berater unterstützt Du Unternehmen dabei, Entscheidungen mit rechtlichen Folgen richtig zu treffen. Dabei erklärst Du ihnen, welche Auswirkungen ihr Arbeiten auf Verträge, Mitarbeiter und Zusammenarbeiten haben kann.
Richter und Staatsanwalt kannst Du mit einem Bachelor oder Master nicht werden. Dafür benötigst Du zwei Staatsexamen. Damit stehen Dir unter anderem diese Berufe offen:
- Anwalt: Als Anwalt berätst Du Mandanten zu ihren rechtlichen Problemen und vertrittst sie vor Gericht, sollte es zu einem Prozess kommen. In der Regel konzentrierst Du Dich dabei auf ein Rechtsgebiet, sodass Du entweder nur Fälle im Zivilrecht, Strafrecht oder im Öffentlichen Recht betreust.
- Staatsanwalt: Als Staatsanwalt vertrittst Du vor Gericht die Interessen des Staates. Dabei sorgst Du dafür, dass Angeklagte vor Gericht eine Strafe erhalten, die dem deutschen Gesetz entspricht.
- Richter: Als Richter entscheidest Du darüber, ob Angeklagte schuldig oder nicht schuldig sind und sprichst ein Strafmaß aus. Dabei arbeitest Du entweder für die Ordentliche Gerichtsbarkeit, das alle Fälle eines Rechtsgebiets annimmt, oder für ein Fachgericht, wie das Sozialgericht oder Arbeitsgericht, das ausschließlich Fälle aus einem spezifischen Rechtsbereich betreut. Da in den nächsten 10 Jahren gut 40 Prozent aller Richter in Rente gehen, sucht die Justiz derzeit verstärkt nach jungen Talenten. Daher stehen derzeit die Chancen, Richter zu werden, sehr gut.
- Notar: Als Notar erstellst Du notarielle Beurkundungen. Das heißt: Du erstellst beispielsweise Verträge für Grundstücke. Dabei agierst Du als unparteiischer Berater für die Vertragsparteien.
- Diplomat: Als Diplomat arbeitest Du an einer Botschaft, meist im Ausland. Dort bist Du für die außenpolitischen Beziehungen des jeweiligen Landes zu Deutschland verantwortlich. Dazu triffst Du beispielsweise wichtige Regierungsmitglieder und koordinierst eine Zusammenarbeit der Länder.
Gehalt
Startest Du nach Deinem ersten Staatsexamen der Rechtswissenschaft mit dem Referendariat, musst Du Dich monatlich mit gut 1.300 - 1.700 Euro begnügen. Danach steigt Dein Gehalt dann jedoch schnell an. So kannst Du beispielsweise bei Großkanzleien mit einem Jahresgehalt von 100.000 Euro in den Beruf starten. Entscheidest Du Dich für das Richteramt, warten auf Dich – abhängig vom Bundesland – knapp 52.000 Euro auf Dich. Als Unternehmensjurist hängt Dein Gehalt stark von Deiner Ausbildung (Bachelor, Master oder Staatsanwalt), Deiner Berufserfahrung sowie dem Standort und der Größe Deines Arbeitgebers ab. Dabei sind Einstiegsgehälter zwischen 40.000 und 80.000 Euro gängig.
Welche Voraussetzungen brauche ich, um Rechtswissenschaften zu studieren?
Um das Rechtswissenschaften-Studium beginnen zu können, solltest Du diese Voraussetzungen mitbringen:
- Abitur
- Fachabitur
Einige Hochschulen führen zudem Bewerbungsgespräche und Eignungstests durch.
Du kannst einen Bachelor in Jura ohne Abitur absolvieren, wenn Du eine berufliche Aufstiegsfortbildung zum
- Meister,
- Betriebswirt,
- Fachkaufmann,
- Techniker oder
- Fachwirt
erfolgreich abgeschlossen hast. Alternativ kannst Du auch einen Bachelor in Rechtswissenschaften ohne Abitur machen, wenn Du eine fachlich passende Ausbildung und einige Jahre Berufserfahrung in der Tasche hast.
NC fürs Rechtswissenschaften-Studium
In der Regel hat das Rechtswissenschaften-Studium einen NC. Dieser liegt je nach Hochschule zwischen 1,6 und 3,1.
Wie läuft das Rechtswissenschaften-Studium ab?
Wenn Du Rechtswissenschaft in Form eines Bachelors oder Masters absolvierst, kannst Du den Studiengang sowohl in Vollzeit als auch als duales oder berufsbegleitendes Studium angehen. Bei einem Vollzeit-Studium besuchst Du alle Vorlesungen und Kurse vor Ort an der Universität. Bei einem dualen Studiengang widmest Du den einen Teil Deiner Zeit den Seminaren an der Hochschule und den anderen Teil praktischen Arbeiten in einem Unternehmen. Auf diese Weise erhältst Du sowohl theoretische als auch praktische Einblicke in die Rechtswissenschaft. Bei einem berufsbegleitenden Studium eignest Du Dir das Wissen in Abendkursen oder Wochenendseminaren an. Alternativ kannst Du Rechtswissenschaft auch als Fernstudium angehen. Dabei bringst Du Dir alle Inhalte von zu Hause aus selbst bei.
Absolvierst Du Rechtswissenschaft in Form eines Staatsexamens, kannst Du den Studiengang nur als Vollzeitstudium angehen.
Bachelor
Der Bachelor in Rechtswissenschaften dauert je nach Studiengang 5 - 8 Semester. Dabei eignest Du Dir zu Anfang des Studiums zunächst wichtige Grundlagen rund um Rechtsgeschichte, Rechtsphilosophie, Schuldrecht und Grundrechte an. Danach konzentrieren sich Deine Kurse auf einzelne, spezifischere Rechtsgebiete, sodass Du beispielsweise in Seminaren zum Steuerrecht oder Europarecht sitzt. Du schließt den Bachelor mit dem Titel Bachelor of Laws (LL.B.) ab.
Master
Der Master in Rechtswissenschaften dauert zwischen 2 und 4 Semestern. Dabei kannst Du Dich für einen auf ein spezifisches Rechtsgebiet konzentrierten Studiengang entscheiden. Das kann zum Beispiel „Legal Management“ oder „Wirtschaftsrecht“ sein. Du schließt den Master mit dem Titel Master of Law (LL.M.) ab.
Staatsexamen
Wenn Du ein Staatsexamen anstrebst, eignest Du Dir in den ersten 4 Semestern alle juristischen Grundlagen an. Im 5. und 6. Semester wartet dann ein Schwerpunkt auf Dich, bei dem Du Dich für ein Rechtsgebiet, wie zum Beispiel Arbeitsrecht, entscheidest. Nach einer 1-2-jährigen Lernphase legst Du dann das Staatsexamen ab. Um als Anwalt oder für die Justiz arbeiten zu können, musst Du danach das Referendariat und damit das zweite Staatsexamen ablegen. Dabei durchläufst Du wesentliche praktische Stationen der juristischen Arbeit, wie beispielsweise die Richterstation und Anwaltsstation, und legst am Ende Dein zweites Examen ab.
Wie soll ich das Rechtswissenschaften-Studium bezahlen?
Du kannst Dein Studium über diese Möglichkeiten finanzieren:
Stipendien
Ein Stipendium gibt Dir Geld für Bücher, Miete und Dein Uni-Leben. Dafür musst Du nicht hochbegabt sein. Auch Bedürftige haben gute Chancen, diese Art der Studienförderung zu erhalten. Das Beste daran: Du musst nach Deinem Studium keinen Cent an den Geldgeber zurückzahlen.
BAföG
Beim BAföG erhältst Du jeden Monat einen festen Betrag auf Dein Konto, um davon Dein Studium zu finanzieren. 5 Jahre nach Ende des Studiums musst Du das Geld dann zurückzahlen. Ob Du einen Anspruch auf BAföG hast, kannst Du über unseren kostenlosen BAföG-Rechner herausfinden.
Studienkredit
Studienkredite werden von Banken vergeben und richten sich vor allem an Studenten, die kein regelmäßiges Einkommen haben. Um dabei ein gutes Angebot zu finden, solltest Du die Konditionen der Banken miteinander vergleichen. Nach dem Studium zahlst Du den Kredit nach und nach zurück.
Studentenjob
Über einen 556 €-Job, zum Beispiel als Kellner oder als Kassierer im Supermarkt, kannst Du Dir etwas für Dein Studium dazuverdienen. Alternativ kannst Du auch als Werkstudent tätig werden. Dabei suchst Du Dir eine Stelle in dem Bereich, in dem Du nach Deinem Studium tätig werden möchtest. Auf diese Weise verdienst Du nicht nur Geld, sondern kannst auch wertvolle Arbeitserfahrung sammeln.
Passt das Rechtswissenschaften-Studium zu mir?
Um mit Spaß und Erfolg durch das Studium der Rechtswissenschaften zu gehen, solltest Du über ein gutes Sprachgefühl und logisches Denken verfügen. Es hilft zudem, wenn Du Dich für politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge interessierst. Um zu überprüfen, ob das Studium etwas für Dich ist, kannst Du einen Studienorientierungstest absolvieren.
Ist der Studiengang das Richtige für mich?
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