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Wartesemester Medizin: So läuft die Studienplatzvergabe

Du brennst für eine Karriere in der Medizin, aber zur 1,0 hats im Abi nicht gereicht? Hier erfährst Du, wie Du die Wartesemester berechnest - und sinnvoll nutzen kannst!

"Wartesemester Medizin" – einst ein wichtiges Thema für viele angehende Medizinstudenten. Denn einen Studienplatz in Medizin über Wartesemester zu ergattern, war die große Hoffnung vieler Abiturienten – vor allem, wenn die Abinote für den NC nicht reicht. Da die Wartezeit für ein Medizinstudium lang ist, solltest Du Deine Wartesemester für Medizin möglichst sinnvoll nutzen! So kannst Du z. B. eine medizinische Ausbildung oder ein Vorsemester absolvieren. Außerdem hast Du die Möglichkeit, an einer NC-freien Privatuni Medizin zu studieren. Auch ein Auslandsstudium ist möglich. In diesem Artikel verraten wir Dir die wichtigsten Tipps rund ums Thema "Wartesemester & Medizin".

Seit 2022 wurden die Wartesemester für Medizin abgeschafft und mit einem neuen System ersetzt. So werden 30% der Studienplätze über die Abinote, 60 % über das Auswahlverfahren der Hochschule und 10 % über die Zusätzliche Eignungsquote vergeben. Diese Eignungquote wird von den jeweiligen Unis selbst festgelegt

Durchschnittliche Wartezeit aufs Medizinstudium

Die Wartezeit für ein Medizinstudium lag zuletzt bei 14 Semestern. Dies entspricht 7 Jahren! Im Klartext bedeutet das, dass Studenten, die im Wintersemester 2019 einen Platz über die Wartezeitquote erhalten, maximal 7 Jahre gewartet haben. Da das Medizinstudium seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Studiengängen in Deutschland gehört, werden die Bewerberzahlen vermutlich weiter ansteigen. Mit einer zukünftigen Verkürzung der Wartezeit aufs Medizinstudium kannst Du daher leider nicht rechnen!

Unser Tipp: Medizin-Studienplatz ohne Wartezeit

Du kannst die Wartezeit aber schnell und einfach umgehen. Sowohl in Deutschland als auch im Ausland!

In Deutschland

An der Medizinischen Hochschule Brandenburg kannst Du ohne Wartesemester und ohne NC studieren. Denn einen NC gibt es nur für die staatlichen Hochschulen. Die MHB hat ein eigenes Auswahlverfahren und vergibt die Studienplätze ohne Wartezeit. Bewerben kannst Du Dich einfach und unkompliziert online. Die Uni ist staatlich anerkannt und Du schließt das Studium mit dem Staatsexamen ab.

Humanmedizin (StEx.)

Standorte:

  • Neuruppin

Im Ausland

Außerdem kannst Du innerhalb der EU an vielen Unis im Ausland ohne NC und ohne Wartesemester Medizin studieren. Der Abschluss ist in Deutschland anerkannt sofern er innerhalb der EU erworben wurde. Mit diesem Abschluss kannst Du ganz genauso in Deutschland Arzt werden. Diese Unis finden wir besonders empfehlenswert:

Humanmedizin (Dr.Med.)

Standorte:

  • Budapest, Ungarn

Humanmedizin (MUDr.)

Standorte:

  • Martin, Slowakei

Humanmedizin (MUDr.)

Standorte:

  • Pilsen, Tschechien

Humanmedizin (MD)

Standorte:

  • Riga, Lettland

Humanmedizin (Dr.Med.)

Standorte:

  • Pécs, Ungarn

Humanmedizin (Dr.Med.)

Standorte:

  • Bratislava, Slowakei

Humanmedizin (M.Med.)

Standorte:

  • Vilnius, Litauen

Wir können besonders den Service von futureDOCTOR empfehlen, weil das Team Dir nicht nur bei der Studienplatz-Organisation hilft sondern auch bei der Wohnungssuche und anderen Themen. Die Gründer haben übrigens selbst im Ausland Medizin studiert und sind nun Ärzte.

Wichtig: Zu Beginn Deiner Wartezeit ist die Anzahl der genauen Wartesemester für Medizin immer ungewiss, da sich der Numerus Clausus (NC) und damit auch die Wartezeit ständig ändert!

Bisherige Wartesemester Medizin – Überblick:

Anzahl Wartesemester Semester
14 WS 19/20
15 SS 19
14 WS 18/19
14 SS 18
14 WS 17/18
14 SS 17
14 WS 16/17
14 SS 16
14 WS 15/16
13 SS 15
12 WS 14/15
13 SS 14
12 WS 13/14

Studienplatzvergabeverfahren in Medizin

Warum gibt es ein Vergabeverfahren für das Medizinstudium? Der Hauptgrund: Die Zahl der Bewerber übersteigt bei weitem die Anzahl der verfügbaren Studienplätze!

Die Stiftung für Hochschulzulassung (SfH) unterstützt Hochschulen bei der Studienplatzvergabe. Dabei vergibt die Stiftung die Plätze fürs Studium nach folgenden Quoten:

  • 20 % nach Vorabquote:

    Die Vorabquote ist für bestimmte Bewerber bestimmt, z.B. Ausländer/innen, Zweitstudienbewerber Härtefälle etc. Auch wenn Du Dich aufgrund des öffentlichen Rechts oder Deiner Studienvorschriften verpflichtet hast, z.B. auf dem Land als Landarzt nach Deinem Studium zu arbeiten, fällst Du in diese Kategorie. Insgesamt vergibt die Stiftung für Hochschulzulassung 20 % aller Plätze in diesem Bereich

  • 30 % nach Abiturbestenquote:

    Die SfH vergibt in dieser ersten Hauptquote 30 % der Plätze an jene Bewerber mit den besten Abiturdurchschnitten. Da aber die Abiturnoten in den Bundesländern unterschiedlich sind, werden zunächst Quoten für jedes Bundesland bestimmt. Wenn Du beispielsweise in Niedersachsen Abitur gemacht hast, kommst Du auf die Landesliste für Niedersachsen. In einem zweiten Verfahren werden die Listen der Bundesländer wieder zusammengeführt, wobei Du einen eindeutigen Rang erhältst. Weitere Kriterien nach dem Abiturdurchschnitt sind außerdem Dienst (z.B. Du hast ein FSJ abgeschlossen) und Los.

  • 60% Auswahlverfahren der Hochschulen:

    60 Prozent der Plätze werden von den Hochschulen nach eigenen Kriterien vergeben – in speziellen Auswahlverfahren. Einige Unis orientieren sich dabei in erster Linie am Notenschnitt im Abi-Zeugnis. Bei anderen Hochschulen zählen aber auch Kriterien wie z. B. ein gutes Abschneiden im Medizinertest, ein positiver Eindruck beim Auswahlgespräch oder eine bereits abgeschlossene Berufsausbildung. So kannst Du unter Umständen auch mit etwas schlechteren Noten einen Studienplatz ergattern.

  • 10% Zusätzliche Eignungsquote:

    In dieser Kategorie spielt Dein Abidurchschnitt keine Rolle. Je nach Hochschule wird stattdessen Wert auf z.B. diese Kriterien gelegt: Ergebnisse im Eignungstest oder Auswahlgespräch, vorherige Berufsausbildung, andere Vorbildungen oder praktische Tätigkeiten, außerschulische Leistungen und Qualifikationen. Die Bewerber werden je nach Kriterium mit Punkten bewertet, die höchste Punktzahl ist 100. Die Hochschulen legen selbst fest für welche Kriterien sie wie viel Punkte vergeben.

Medizin – diese Tätigkeiten werden angerechnet:

Praktikum

Ausbildung

Jobben

Freiwilliges Soziales oder Ökologisches Jahr

Auslandsaufenthalte

Vorbereitung aufs Medizinstudium

Wenn Du wirklich Medizin studieren möchtest, aber keinen Studienplatz direkt erhältst, solltest Du die Wartezeit für Dein Medizinstudium möglichst sinnvoll überbrücken. Eine medizinische Ausbildung ist eine gute Möglichkeit, um vorab praktische Erfahrungen zu sammeln. Willst Du Dich lieber direkt auf Dein Studium vorbereiten, kannst Du auch ein medizinisches Vorsemester machen.

Medizinische Ausbildungsberufe

Eine Ausbildung im medizinischen Bereich ist sehr gut geeignet, um möglichst viele Wartesemester für Medizin anzuhäufen. Zum einen sammelst Du praktische Erfahrung in einem thematisch relevanten Bereich. Zum anderen kannst Du Dir ggf. im Medizinstudium Teile der Ausbildung als Pflichtkurse anerkennen lassen. Außerdem hast Du mit einer absolvierten medizinischen Ausbildung beim Auswahlgespräch bessere Karten. So kannst Du praktische Kenntnisse und Fertigkeiten im medizinischen Bereich vorweisen. Unter Umständen kann eine Ausbildung auch zu einem verbesserten Notendurchschnitt beitragen.

Übersicht über sinnvolle medizinische Ausbildungsberufe:

Vorbereitung aufs Medizinstudium

Alternativ hast Du auch die Möglichkeit, Deine Wartesemester für Medizin mit einem medizinischen Vorsemester zu überbrücken. Hier werden Dir über einen begrenzten Zeitraum Grundkenntnisse in naturwissenschaftlichen und medizinischen Fächern beigebracht. Zusätzlich werden Labor- und Anatomiepraktika an echten Präparaten durchgeführt. Dies soll Dich gezielt auf Medizinertests vorbereiten und Dir den Einstieg in Dein späteres Medizinstudium erleichtern. Außerdem erhältst Du am Schluss ein Zertifikat, das Du bei Deiner Uni-Bewerbung einreichen kannst. So erhöhst Du Deine Chancen beim Auswahlverfahren der Hochschulen. Doch Achtung: Ein Vorsemester ist mit hohen Kosten verbunden! So musst Du für einen Zeitraum von vier Monaten mit 2.600 bis 3.900 € rechnen. Informiere Dich rechtzeitig bei den verschiedenen Anbietern über Kosten, Gruppengröße und Anmeldefristen!

Alternative Privatuniversität und Auslandsstudium

Alternativ gibt es inzwischen auch einige Privatuniversitäten, die ein exklusives Medizinstudium ohne NC anbieten. Doch auch hier gibt es strenge Auswahlverfahren: Zwar musst Du keinen bestimmten NC erfüllen. Dennoch musst Du detailliert Deine Motivation und Deinen Willen fürs Medizinstudium darlegen. Auch sind die Kosten für ein solches Medizinstudium in der Regel sehr hoch. Pro Semester kannst Du grob Du mit 6.000 bis 12.000 € rechnen!

Übersicht über die fünf deutschen Privatuniversitäten:

  • Kassel School of Medicine
  • Asklepios Campus Hamburg
  • Paracelsus Universität Nürnberg
  • Privatuni Witten/Herdecke
  • Medizinische Hochschule Brandenburg

Der Besuch einer Privatuniversität kann sich bei einer sehr schlechten Abiturnote aber dennoch auch kostenmäßig für Dich lohnen!

Beispiel-Rechnung: Für ein Medizinstudium liegt die Wartezeit aktuell bei 15 Semestern, also bei 7,5 Jahren. Somit verzichtest Du 7,5 Jahre auf ein Gehalt als Facharzt. Dieser verdient jährlich ca. 80.000 - 90.000 €. Das ergibt in 7,5 Jahren eine Summe von insgesamt ca. 600.000 - 700.000 €.

Eine Privatuni kostet Dich pro Semester maximal 12.000 €. Bei einer Durchschnittsdauer von 13 Semestern musst Du so mit Ausgaben von insgesamt 156.000 € rechnen.

Studierst Du nicht an einer Privatuni, sondern nimmst einen normalen Job an, verdienst Du jährlich ca. 30.000 €. Nach 20 Jahren hättest Du so ein Gesamt-Einkommen von 600.000 €. Nach 20 Jahren als Facharzt liegt dieses hingegen – abzüglich der Studiengebühren von 150.000 € für die Privatuni – bei 1.650.000 €! Ohne das Medizinstudium kämest Du so auf einen potentiellen Verlust von mehr als einer Millionen Euro!

Ebenfalls eine echte Alternative zum Medizinstudium in Deutschland: Ein Auslandsstudium! Der Vorteil: Im Ausland entfällt vielerorts der NC, so dass Du direkt loslegen kannst. Viele angehende Mediziner zieht es daher an Unis im europäischen Ausland, vor allem nach Ungarn. Der Großteil von ihnen wechselt dann spätestens zu Beginn des klinischen Abschnitts zurück an eine deutsche Uni.

Achtung: Bildung ist Ländersache! So kann es unter Umständen passieren, dass Deine Wunsch-Hochschule in Deutschland Dein Auslandsstudium nicht anerkennt. Erkundige Dich daher immer vorab über die jeweils geltenden Regeln zur Anerkennung von Leistungen, die im Ausland erbracht worden sind!

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