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Karriere
Passt das zu mir?
Wo kann ich eine Konditor-Ausbildung machen?
Eine Konditor-Ausbildung kannst Du ausschließlich in einer dualen Ausbildung machen, denn dieser Beruf ist ein Handwerk und kann nur einer staatlich anerkannten Form erlernt werden. Dazu brauchst Du einen Arbeitgeber, der mit Dir einen Ausbildungsvertrag abschließt und bei dem Du dann in Zusammenarbeit mit einer Berufsschule Deine Ausbildung machst. Neben kleinen Konditoreien und Patisserien suchen auch Großhandelsbetriebe, Bäckereien mit Feinbackwarensortiment oder Hotels und Restaurants mit einer eigenen Patisserie nach Auszubildenden für eine Ausbildung zum Konditor.
Welche Voraussetzungen muss ich für eine Konditor-Ausbildung erfüllen?
Für eine Konditor-Ausbildung brauchst Du üblicherweise mindestens einen Hauptschulabschluss. Statistisch gesehen gehen allerdings 40 Prozent, und damit die meisten Ausbildungsplätze, an Bewerber und Bewerberinnen, die die mittlere Reife mitbringen. Ohne Abschluss eine Ausbildung zum Konditor zu machen ist nicht unmöglich, es ist nur bedeutend schwerer. Du musst beim Eignungstest extrem hoch punkten und viel Motivation und Interesse zeigen. Äußerst hilfreich beim Überzeugen des Ausbildungsbetriebes sind auch im Vorfeld absolvierte Praktika.
Abgesehen vom Schulabschluss solltest Du für eine erfolgreiche Bewerbung auf eine Konditor-Ausbildung auch gute Mathematik- und Chemiekenntnisse mitbringen. Ohne diese Kenntnisse würde es schwer, die Mengen zu berechnen und die chemischen Prozesse zu verstehen, die fester Bestandteil Deiner Konditor-Ausbildung sind.
Ausbildungsanfänger / innen 2022 (in %)
Wie lange dauert die Konditor-Ausbildung?
Eine Konditor-Ausbildung dauert im Wege der dualen Berufsausbildung üblicherweise drei Jahre. Allerdings gibt es Ausnahmen. Solltest Du mit einem Abitur in diese Ausbildung eingestiegen sein, kannst Du unter Umständen die Ausbildungszeit Deiner Patisserie-Ausbildung um ein halbes bis ein Jahr verkürzen. Es gibt in Sonderfällen auch die Möglichkeit, Deine Ausbildung in Teilzeit zu machen. Als Gründe kommen hier unter anderem Mutterschaft oder längere Krankheit zum Tragen.
Wie hoch ist das Gehalt in der Konditor-Ausbildung?
Bei Deiner Ausbildungszeit von drei Jahren bekommst Du eine Ausbildungsvergütung. Dein Gehalt kann sich je nach Betrieb und Standort stark unterscheiden, im Durchschnitt kannst Du aber mit folgenden Gehältern rechnen: Im ersten Jahr kannst Du mit einem Einkommen zwischen 700 Euro brutto pro Monat und 860 brutto pro Monat rechnen. Im zweiten Jahr steigt Dein Gehalt auf 800 bis 945 Euro brutto pro Monat, im dritten auf 900 bis 1.085 Euro brutto im Monat. Wenn Dir dieses Gehalt Deine Lebenskosten während Deiner Konditor-Ausbildung nicht abdecken kann, kannst Du unter Umständen Berufsausbildungsbeihilfe beziehen.
Verdienst in der Ausbildung als Konditor
Wie läuft die Konditor-Ausbildung ab?
Deine Ausbildung zum Konditor ist eine duale Ausbildung , dauert insgesamt drei Jahre und findet zum einen Teil in einer Berufsschule, zum anderen Teil im Ausbildungsbetrieb statt. In der Berufsschule lernst Du vor allem die theoretischen Teile dieses Berufes mitsamt seinen Vorschriften und Rechten kennen. Dieser Teil nennt sich allgemeine Grundausbildung. Im Ausbildungsbetrieb, beispielsweise einer Patisserie, bekommst Du vor allem das praktische Wissen vermittelt. Dieser Teil ist dann die sogenannte Fachausbildung.
Nach den ersten zwei Jahren Deiner Ausbildung zum Konditor absolvierst Du Deine erste Zwischenprüfung. Diese soll den derzeitigen Wissenstand und Dein Können testen und Dich außerdem auf die Abschlussprüfung - hier Gesellenprüfung genannt - vorbereiten. Am Ende Deiner Ausbildung steht dann diese Gesellenprüfung, die in einen theoretischen und einen praktischen Teil gegliedert ist. Die Theorie wird in einer schriftlichen und einer mündlichen Prüfung abgefragt. Danach absolvierst Du eine praktische Aufgabe, um Dein handwerkliches Können und Geschick zu zeigen. Hier wirst Du beispielsweise Buttercreme anmischen, eine Torte oder Pralinen herstellen oder eine Speiseeisvariation zaubern. Wenn Du alle Prüfungen bestanden hast, bist Du gelernter Konditorgeselle und kannst Deine Karriere in der Patisserie beginnen. Oder Du lernst weiter und machst Deinen Meister.
Welche Inhalte hat die Konditor-Ausbildung?
Deine Ausbildung als Konditor ist in zwei Teile untergliedert: Zuerst lernst Du die berufliche Grundbildung kennen, danach erfolgt eine fachspezifische Ausbildung:
Die Grundbildung
Im theoretischen Teil Deiner Ausbildung zum Konditor lernst Du alle arbeitsrechtlichen Teile Deines zukünftigen Berufes kennen und lernst mit Lebensmitteln umzugehen und diverse Vorschriften einzuhalten. Konkret wird Dir hier Wissen aus folgenden Bereichen beigebracht:
- Berufsbildung-, Arbeits- und Tarifrecht
- Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebs
- Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz
- Umweltschutz und Hygienevorschriften
- Umgang mit Informations- und Kommunikationstechniken
- Arbeitsabläufe und Arbeiten im Team
- Handhaben von Anlagen, Maschinen und Geräten
- Qualitätssicherung
- Lagern, Kontrollieren von Lebensmitteln
Die Fachbildung
In der Fachausbildung Deiner Konditor-Ausbildung geht es um das Handwerk des Konditors an sich. Hier lernst Du alles, was Du zum Herstellen von Pralinen, Schokoladen, Torten, Desserts und Speiseeis benötigst. Konkret wird Dir Wissen aus folgenden Bereichen vermittelt:
- Herstellen von Brot und Kleingebäck und Partykleingebäck
- Herstellen von feinen Backwaren aus Teigen
- Herstellen und Weiterverarbeiten von Massen, Überzügen; Cremes und Füllungen
- Herstellen von Salz-, Käse- und Partygebäck
- Kundenberatung und Verkauf
- Herstellen von Süßspeisen, Torten und Desserts
- Gestalten von Konditoreierzeugnissen
- Herstellen von Spezial- und Dauergebäck
- Herstellen von Pralinen, Speiseeis, Marzipan-, Schokoladen- und Nougaterzeugnissen
Wie sieht der Karrierepfad nach der Konditor-Ausbildung aus?
Nach der Konditor-Ausbildung ist vor der Weiterbildung, denn beim Konditorgesellen muss noch lange nicht Schluss mit der Karriere in diesem Berufsfeld. Nach Deiner Ausbildung stehen die diverser Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Diese sind:
Du willst nach Deiner Ausbildung als Konditor eine Führungsposition übernehmen und dazu noch Ausbilder für eine neue Generation Konditoren werden? Dann solltest Du Deinen Meister machen. Voraussetzung ist dafür nur, dass Du ein paar Jahre Berufserfahrung mitbringst. Die Meisterausbildung dauert in Vollzeit vier bis sechs Monate, in Teilzeit 12 bis 15 Monate, in denen Du Dich auf die Meisterprüfung vorbereitest. Hast Du diese bestanden, bist Du Konditormeister und kannst die Leitung eines Betriebes übernehmen oder Betriebswirt werden bzw. studieren.
Eine weitere Möglichkeit, Dich nach Deiner Konditor-Ausbildung weiter nach oben zu arbeiten, ist eine Weiterbildung zum Techniker Fachrichtung Lebensmitteltechnik mit dem Schwerpunkt auf Bäckereitechnik. Hier wird es, wie der Name schon sagt, technischer. Der Fokus dieser Weiterbildung liegt auf der Entwicklung, Herstellung und der Qualitätssicherung von Nahrungsmitteln. Hier ist die Voraussetzung, dass Du mindestens drei Jahre Berufserfahrung mitbringst. Diese Weiterbildung kannst Du in Vollzeit mit vier bis sechs Monaten oder in Teilzeit in 12 bis 15 Monaten absolvieren. Schwerpunkt dieser Ausbildung ist die Verbesserung von Produktionsprozessen sowie organisatorische und verwaltende Aufgaben.
Hast Du Deine Meisterprüfung absolviert, kannst Du mit dieser oder dem Abschluss zum Technischen Fachwirt auch den Sprung in die Betriebswirtschaft wagen. Diese Aufstiegsfortbildung ist die höchste Fortbildung, die Du in der Konditor-Ausbildung absolvieren kannst. Hier lernst Du alles aus den Bereichen Unternehmensführung, Unternehmensstrategie und Personalmanagement kennen. Im Gegensatz zum Technischen Fachwirt ist die Ausbildung zum Betriebswirt fach- und branchenübergreifend. Die Ausbildung dauert in Vollzeit vier bis sechs Monate, in Teilzeit 12 bis 15 Monate.
Auch ein Studium an einer Uni oder Fachhochschule steht Dir nach Deiner Konditor-Ausbildung offen. Mögliche Studienrichtungen, die an Deine Patisserie-Ausbildung anschließen sind:
Passt eine Konditor-Ausbildung zu mir?
Eine Ausbildung zum Konditor passt zu Dir, wenn Du wirklich große Lust auf das Erstellen von Torten, Pralinen und Eis hast und nicht nur auf das Essen derselbigen. Neben viel Leidenschaft für dieses Handwerk hilft es außerdem, wenn Du folgende Voraussetzungen mitbringst:
Disziplin
Für eine Konditor-Ausbildung brauchst Du vor allem eins: eine Menge Selbstdisziplin.
Deine Arbeitszeit beginnt oft schon um 5.30 Uhr, wenn alle anderen noch schlafen, dies gilt auch für Samstage. Mit Leidenschaft allein wirst Du nicht weit kommen, wenn Du es nicht auch schaffst, Dich auf die Arbeitsbedingungen einzulassen und Dich immer wieder zu motivieren. Außerdem erfordert die Patisserie-Ausbildung korrektes Arbeiten, das Einhalten aller Vorschriften und Rezepte von Anfang bis Ende.
Fingerfertigkeit
So eine Konditor-Ausbildung erfordert viel Fingerspitzengefühl und Auge fürs Detail, damit Deine Waren nicht nur lecker schmecken, sondern auch ästhetisch ansprechend aussehen. Immerhin arbeitest Du oft mir klitzekleinen Details, Pralinen und Cremetörtchen. Das ist kein Beruf für Grobschlächtige.
Mathematik
Du sollst drei Kilo Eis herstellen und hast dafür ein bestimmtes Mischverhältnis der Zutaten zu beachten. Jetzt heißt es Kopfrechnen! Und zwar ganz korrekt. Denn nur wenn Du ganz korrekt und gut in Mathe bist, kommst Du Deiner Ausbildung zum Patissier gut voran und kannst erfolgreich Deine Erzeugnisse perfekt herstellen.
körperliche Belastbarkeit
So eine Konditor-Ausbildung und auch der anschließende Beruf verlangen von Dir körperliche Belastbarkeit. Nicht nur wegen des frühen Aufstehens, sondern auch weil Du während dieser Arbeit viel stehst und Dich auch viel bücken musst. Außerdem solltest Du darauf achten, dass Du vor Deiner Ausbildung als Konditor checkst, ob Du keine Lebensmittelunverträglichkeiten oder Diabetes hast, denn sonst kannst Du Deine Konditor-Ausbildung und den Beruf nur schwer oder gar nicht ausüben.