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Passt das zu mir?
Du interessierst Dich für Mikroorganismen, chemische Verbindungen und hast sogar Spaß daran, Formeln auswendig zu lernen? Dann ist eine Ausbildung als Chemielaborant bestimmt total gut für Dich geeignet. Im Folgenden kannst Du nachlesen, was Du in Deiner Ausbildung lernst, wie viel Geld Du dafür bekommst und auch, was Dich nach Deinem Abschluss erwartet.
Wo kann ich eine Chemielaborant-Ausbildung machen?
Wenn Du eine Ausbildung als Chemielaborant machen möchtest, dann absolvierst Du Deine Ausbildung im sogenannten dualen System. Das bedeutet, dass Du zwischen zwei Lernorten wechselst:
- Deinem Ausbildungsbetrieb, der zum Beispiel im Bereich Industrie oder Umweltschutz sein kann
- Und der Berufsschule, in der Du die Theorie für Deinen Job paukst
Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz als Chemielaborant sind in Deutschland ziemlich ungleich verteilt. Während Du in Hessen und Rheinland-Pfalz sehr gute Karten hast, mit nur wenigen Bewerbungen einen tollen Platz zu bekommen, sieht es in Sachsen und Berlin mit mehr als sechs Bewerbern pro Stelle eher schwieriger aus. Wichtig ist in jedem Fall, dass Du Dich richtig früh bewirbst. Das macht einen guten Eindruck und mit etwas Glück hältst Du Deinen Ausbildungsvertrag schon in den Händen, wenn andere noch Bewerbungen schreiben. Falls Du gerade auf der Suche nach freien Ausbildungsplätzen bist, haben wir einen super Tipp für Dich: In unserer Ausbildungsbörse haben wir freie Stellen gesammelt. Schau doch gleich mal dort vorbei und guck, ob auch in Deiner Nähe ein toller Job für Dich dabei ist.
Ausbildungsplätze in unserer Jobbörse
Welche Voraussetzungen brauche ich für eine Chemielaborant-Ausbildung?
Nicht jeder wird für eine Chemielaborant-Ausbildung genommen. Bestimmte Qualifikationen solltest Du schon mitbringen:
Schulische Voraussetzungen
Zwar gibt es keinen Abschluss, der rechtlich vorgeschrieben ist, jedoch bringen die meisten Azubis, die in diesen Beruf starten, ein Abitur mit. Ganze zwei Drittel haben nämlich die Hochschulreife, ein weiteres Drittel hat einen mittleren Schulabschluss.
Bei den Schulfächern gucken die Ausbildungsbetriebe ganz besonders auf Deine Leistungen in den Naturwissenschaften, Mathe und Englisch. Dass Du gute Kenntnisse in Chemie brauchst, sollte selbstverständlich sein. Aber auch Physik ist relevant und Voraussetzung für so manchen richtigen Versuchsaufbau. Bio brauchst Du, um Zellkulturen anzulegen und Mathe, wenn Du die Experimente auswertest. Häufig sind die Fachtexte, die Du während Deiner Ausbildung und im späteren Job lesen musst, auf Englisch geschrieben, deshalb sind gute Sprachkenntnisse ebenfalls wichtig.
Berufliche Voraussetzungen
Damit Du auch wirklich sicher bist, dass die Chemielaborant-Ausbildung die richtige für Dich ist, kannst Du ein Praktikum absolvieren. Pflicht ist es nicht, um zur Ausbildung zugelassen zu werden, jedoch stellst Du damit Dein Interesse unter Beweis und erhöhst vielleicht sogar Deine Chancen auf einen Ausbildungsplatz.
Ausbildungsanfänger / innen 2021 (in %)
Wie lange dauert die Chemielaborant-Ausbildung?
Mit 3,5 Jahren dauert Deine Ausbildung als Chemielaborant relativ lange. Wenn Du aber einen super Schulabschluss und auch sehr gute Noten innerhalb Deiner Ausbildung nachweisen kannst, dann darfst Du sie unter Umständen verkürzen. Was Du dafür brauchst, ist die Einwilligung Deines Ausbilders und der für Dich zuständigen Industrie- und Handelskammer.
Wie hoch ist das Gehalt in der Chemielaborant-Ausbildung?
Deine Ausbildung als Chemielaborant ist im Vergleich mit anderen Ausbildungsberufen ziemlich gut vergütet. Du startest meist mit einem Gehalt von rund 1.060 Euro in Dein erstes Lehrjahr. Danach gibt es jedes Jahr ein bisschen mehr, bis Du im vierten Lehrjahr ungefähr bei 1.166 bis 1.345 Euro landest. Diese Werte solltest Du allerdings nur als Richtwerte verstehen, die Dir eine Orientierung bieten. Die Gehälter unterscheiden sich nämlich immer ein bisschen von Betrieb zu Betrieb und auch abhängig von der Region, in der Du Deine Ausbildung machst.
Verdienst in der Ausbildung als Chemielaborant
Wie läuft die Chemielaborant-Ausbildung ab?
Deine Ausbildung als Chemielaborant findet als duale Ausbildung abwechselnd in der Berufsschule und in Deinem Ausbildungsbetrieb statt. Entweder besuchst Du beide jeweils mehrere Wochen am Stück oder aber pro Woche je für ein paar Tage. In den ersten 1,5 Jahren Deiner Ausbildung zum Chemielaboranten stehen einige Pflichtqualifikationen auf Deinem Stundenplan. Dazu gehört beispielsweise Messtechnik, Titration und Neutralisation sowie Fachrechnen. Anschließend darfst Du Deine Schwerpunkte aus einem vorgegebenen Angebot selbst zusammenstellen und beispielsweise Biochemie, Synthesetechnik oder laborbezogene Informationstechnik lernen. Abschließend absolvierst Du eine Abschlussprüfung bei der Handelskammer und darfst Dich danach „Ausgelernte/r Chemielaborant/in“ nennen.
Welche Inhalte hat die Chemielaborant-Ausbildung?
Versuchsabläufe planen, durchführen, protokollieren und auswerten: Das und vieles mehr wird Deine Ausbildung als Chemielaborant bestimmen.
Deine schulische Ausbildung als Chemielaborant
Während Deiner schulischen Ausbildung als Chemielaborant stehen vor allem die naturwissenschaftlichen Fächer Chemie, Physik und Biologie auf Deinem Stundenplan. Du lernst, wie Du im Labor Stoffe vereinigst und trennst, zu welchen Reaktionen es dabei kommt und wie Strukturen und Eigenschaften von Stoffen verändert werden. Dafür stellst Du Reaktionsgleichungen auf und berechnest Volumen- und Masseverhältnisse. Auch, wie man Präparate synthetisiert, Mikroorganismen identifiziert und Stoffe elektrochemisch untersucht, lernst Du in Deiner schulischen Ausbildung als Chemielaborant. Daneben steht vor allem fachliches Englisch auf Deinem Stundenplan, das Du in Deinem Berufsalltag brauchst, wenn Du die Bedienungsanleitungen für die technischen Geräte und die Fachtexte in der Chemie, die häufig auf Englisch verfasst sind, lesen und verstehen willst. Um die Stoffkonzentration und andere chemisch relevante Werte zu ermitteln, hast Du außerdem einen großen Anteil an Mathematik während Deiner Ausbildung als Chemielaborant. Weil Sicherheit ein ganz wichtiger Aspekt im Umgang mit chemischen Stoffen ist, lernst Du, welche Vorsichtsmaßnahmen es einzuhalten gilt.
Im zweiten Jahr lernst Du den genauen Unterschied zwischen organischen und anorganischen Stoffen kennen und erfährst auch, wie Du Verbindungen beider Arten herstellst. Anschließend steigst Du tief in die Welt der biologischen Inhalte ein. Du lernst, Zellen und Mikroorganismen unter dem Mikroskop zu identifizieren. Außerdem spielen Viren eine wichtige Rolle und Du lernst, wie Du Infektionskrankheiten analysierst. Neben den berufsbezogenen Fächern stehen in der Berufsschule auch Deutsch, Politik und Sport auf Deinem Stundenplan.
Deine betriebliche Ausbildung als Chemielaborant
In Deinem Ausbildungsbetrieb lernst Du die unterschiedlichen Techniken kennen, um die vielen verschiedenen Stoffe unter anderem zu analysieren. Du entnimmst Proben, setzt Messgeräte ein und stellst Lösungen her. Mithilfe von Photometrie bestimmst Du die Konzentration von Lösungen. In der Chromatografie trennst Du Stoffgemische auf und in der Spektroskopie zerlegst Du Strahlung, um zum Beispiel die Energie, Wellenlänge und Masse zu untersuchen. Du lernst, mit dem Laborcomputer zu arbeiten und Mikroorganismen in der Umwelt nachzuweisen. Außerdem bringen Deine Kollegen Dir bei, die Ergebnisse zu dokumentieren und qualitative und quantitative Analysen durchzuführen.
Wie sieht der Karrierepfad nach der Chemielaborant-Ausbildung aus?
Mit einer Chemielaborant-Ausbildung bist Du prädestiniert für eine steile Karriere. Hier findest Du die Möglichkeiten, die Dir nach Deinem Abschluss offen stehen:
Spezialisierung
Es gibt zahlreiche Weiterbildungen, in denen Du Dein Fachwissen weiter ausbauen kannst. Sie reichen thematisch von Chemie bis hin zum Umgang mit Gefahrstoffen.
Techniker machen
Als Techniker in der Fachrichtung Chemietechnik kannst Du es leicht auf eine Führungsposition schaffen. Während der Weiterbildung hast Du auch Spezialisierungsmöglichkeiten, zum Beispiel auf die Fachrichtung Laboratoriumstechnik, Biochemie oder Umweltschutz. Deine zeitliche und finanzielle Investition zahlt sich später auf jeden Fall in einem höheren Gehalt wieder aus.
Fach- oder Betriebswirt machen
Auch mit einer Weiterbildung zum Technischen Fachwirt oder Betriebswirt schaffst Du Dir die Möglichkeit, in eine Führungsposition aufzusteigen. Du erlangst dabei all die betriebswirtschaftlichen Grundkenntnisse, die Du benötigst, um organisatorische, kaufmännische und planerische Aufgaben zu übernehmen. Auch hier steigerst Du Deine Chancen auf ein höheres Gehalt.
Industriemeister Fachrichtung Chemie
Wenn Du Deinen Industriemeister in der Fachrichtung Chemie machst, dann kannst Du Führungsaufgaben übernehmen, aber auch Deinen eigenen Betrieb gründen und selbst Azubis ausbilden.
Ein Bachelorstudium aufnehmen
Wenn Du ohnehin schon Dein Abitur gemacht hast, solltest Du unbedingt überlegen, ob Du Dich zum Beispiel für Chemie, Chemieingenieurwesen, Biochemie oder chemische Biologie an der Uni einschreibst.
Selbstständig machen
Dazu gehört Mut, einige finanzielle Rücklagen und ein Meistertitel. Dann aber spricht nichts dagegen, dass Du Dein eigener Chef wirst.
Passt eine Chemielaborant-Ausbildung zu mir?
Wenn Du eine Ausbildung als Chemielaborant machen möchtest, solltest Du folgende Qualifikationen unbedingt mitbringen:
Durchhaltevermögen
Nicht immer gelingen Experimente so, wie Du es Dir wünschst. Dann gilt: dran bleiben und neu probieren. Das erfordert viel Eigenmotivation.
Konzentration
Wenn Du im Labor arbeitest, kommt es manchmal auf Details an – beim Messen und Abwiegen der Chemikalien beispielsweise. Konzentration ist dann ebenso wichtig wie Sorgfalt.
Verantwortungsbewusstsein
In Deinem Beruf als Chemielaborant kommst Du mit vielen zum Teil gefährlichen Chemikalien in Berührung. Damit Du Dich und andere nicht gefährdest musst mit ihnen besonders gut umgehen.