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Passt das zu mir?
Du hast eine große Leidenschaft für Interieur und möchtest Deine Liebe zur Inneneinrichtung zu Deinem Beruf machen? Wir verraten Dir, wie Du an einen Platz für die Ausbildung als Raumausstatter kommst, was Du während einer Raumgestalter-Ausbildung alles lernst und wie viel Du dabei verdienst.
Wo kann ich eine Raumausstatter-Ausbildung machen?
Die Raumausstatter-Ausbildung ist eine klassische duale Ausbildung. In einer Berufsschule erhältst Du theoretischen Unterricht und in einem von Dir gewählten Ausbildungsbetrieb wirst Du in den praktischen Tätigkeiten geschult, die Du als Raumausstatter benötigst.
Üblicherweise werden Azubis in Fachbetrieben des Raumausstatter-Handwerks ausgebildet. Bist Du aktuell auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz, schau Dich gerne in unserer Online-Jobbörse um. Dort werden nicht nur erfahrene Inneneinrichter fündig, sondern auch Personen, die noch ganz am Anfang ihrer Raumausstatter-Karriere stehen.
Welche Voraussetzungen brauche ich für eine Raumausstatter-Ausbildung?
- Keine formellen Voraussetzungen
- Beste Voraussetzungen mit Realschulabschluss
- Gute Noten in
- Mathematik
- Kunst
- Werken/Technik
Zwar gibt es für die Ausbildung als Raumausstatter keine rechtlich vorgeschriebenen Voraussetzungen, die Du erfüllen musst. Du kannst also grundsätzlich auch ganz ohne Schulabschluss eine Raumausstatter-Ausbildung absolvieren, jedoch lohnt es sich, die Schule mindestens mit Realschulabschluss zu beenden. Die Ausbildungsbetriebe stellen nämlich überwiegend Personen mit mittlerem Bildungsabschluss ein. Doch auch mit Hauptschulabschluss musst Du Dich nicht von Deinem Traum einer Raumausstatter-Ausbildung verabschieden. Kannst Du gute Noten in den Fächern Mathematik, Kunst sowie Werken und Technik vorweisen und trittst auch sonst sehr engagiert aus, kannst Du auch mit Hauptschulabschluss eine Ausbildung als Raumausstatter beginnen.
Ausbildungsanfanger / innen 2016 (in %)
Wie lange dauert die Raumausstatter-Ausbildung?
- Regeldauer: 3 Jahre
- Verkürzt: 2 Jahre
- Verlängert: 4 Jahre
Im Regelfall dauert die Ausbildung drei Jahre. Kannst Du zu Ausbildungsbeginn eine Hochschulreife vorweisen, kannst Du in Absprache mit Deinem Ausbilder bei der dafür zuständigen Kammer einen Antrag auf Verkürzung der Ausbildungsdauer stellen. Auch eine abgeschlossene Ausbildung zum Polster- und Dekorationsnäher kann auf die Ausbildung zum Raumausstatter angerechnet werden, sodass sich die Ausbildungsdauer auf zwei Jahre verkürzt. Auch eine Verlängerung der Ausbildung ist möglich. Das kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn Du bei Deiner Zwischenprüfung nicht so gut abschneidest.
Wie hoch ist das Gehalt in der Raumausstatter-Ausbildung?
Die Bezahlung ist während der dualen Ausbildung in der Regel tarifgebunden und wird direkt vom Deinem Ausbildungsbetrieb bezahlt. Aber auch Betriebe, die nicht an einen Tarif gebunden sind, müssen Dich laut Berufsbildungsgesetz angemessen für Deine Arbeit entlohnen. Wie hoch Dein monatliches Gehalt ist, hängt unter anderem von dem Bundesland, in dem Du Deine Ausbildung absolvierst, als auch von der Größe Deines Ausbildungsbetriebs ab. Generell lässt sich jedoch sagen, dass Dein Monatsgehalt im ersten Ausbildungsjahr zwischen 470 Euro und 545 Euro beträgt, im zweiten Lehrjahr zwischen 550 Euro und 630 Euro und im dritten Jahr der Ausbildung bei 650 Euro bis 730 Euro liegt.
Verdienst in der Ausbildung als Raumausstatter
Wie läuft die Raumausstatter-Ausbildung ab?
Struktur der Raumausstatter-Ausbildung
Die Ausbildung als Raumausstatter besteht aus einem praktischen und einem theoretischen Teil. Während Du mit den praktischen Aufgaben eines Inneneinrichters in Deinem Ausbildungsbetrieb vertraut gemacht wirst, erwirbst Du in der Berufsschule vornehmlich theoretisches Wissen. Üblicherweise verbringst Du 3-4 Tage wöchentlich in Deinem Ausbildungsbetrieb und besuchst an den restlichen 1-2 Tagen eine Berufsschule. Es kommt jedoch vor, dass der Schulunterricht blockweise stattfindet. Dann arbeitest Du 4-5 Wochen am Stück Deinem Ausbildungsbetrieb und besuchst im Anschluss für 1-2 Wochen die Schule. Die Lerninhalte und der Arbeitsaufwand verändern sich dabei nicht. Ob Du wöchentlich zur Schule musst oder den Unterricht blockweise besuchst, ist im Regelfall von Deinem Ausbildungsort und Ausbildungsbetrieb abhängig.
Praktische Ausbildung im Betrieb
Während der Ausbildung innerhalb des Betriebs lernst Du die verschiedenen Aufgaben kennen, die für Deine Arbeit als Inneneinrichter erforderlich sind. Unterteilt ist die Inneneinrichtung-Ausbildung in zwei Blöcke von jeweils 18 Monaten.
1.-18. Ausbildungsmonat
- Anwendung von Informations- und Kommunikationstechniken
- Vorbereitung von Arbeitsabläufen, Kontrollieren und Beurteilen der Arbeitsergebnisse
- Anfertigung und Anwendung von Arbeitsunterlagen
- Durchführung von Messungen
- Vorbereitung, Einrichtung, Sicherung und Räumung von Arbeitsplätzen
- Einsetzung und Wartung von Werkzeugen, Geräten, Maschinen und technischen Einrichtungen
- Be- und Verarbeitung von Werk- und Hilfsstoffen
- Entwicklung und Gestaltung von Raumsituationen
- Prüfung, Vorbereitung und Bearbeitung von Untergründen
- Be- und Verarbeitung von Profilen
- Gestaltung und Verlegung von Bodenbelägen
- Instandsetzung von Polstermöbeln sowie Herstellung von Polstern
- Gestaltung, Anfertigung und Montage von Raumdekorationen
- Gestaltung, Bekleidung und Beschichtung von Wand- und Deckenflächen
- Durchführung qualitätssichernder Maßnahmen
- Kundenservice
19.-36. Ausbildungsmonat
- Vertiefung der Kenntnisse aus den ersten 18 Monaten in den Schwerpunkten Boden, Polsterung, Raumdekoration sowie Licht-, Sicht- und Sonnenschutzanlagen als auch Wand- und Deckendekoration
- Anfertigung und Montage von Licht-, Sicht- und Sonnenschutz
- Behandlung von Oberflächen
Theoretische Ausbildung in der Berufsschule
An den Tagen, an denen Du nicht in Deinem Betrieb tätig bist, gehst Du in die Berufsschule. In der Berufsschule gilt für die Zeit der Ausbildung Anwesenheitspflicht. Im Unterricht eignest Du Dir Wissen in der Theorie an, schreibst Schularbeiten und bekommst auch Hausaufgaben auf.
Prüfungen
Zwischenprüfung
Kurz vor Ende Deines 2. Ausbildungsjahres absolvierst Du Deine Zwischenprüfung. Diese ist in einen theoretischen und einen praktischen Teil aufgeteilt und dient dazu, den bisherigen Kenntnisstand in Deiner Ausbildung als Raumausstatter abzufragen. Die Zwischenprüfung ist sowohl für Dich als auch für Deine Ausbilder sehr wichtig, auch wenn Du dabei nicht durchfallen kannst. Demnach solltest Du sie nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Abschlussprüfung
Nach dem Ende des 3. Ausbildungsjahrs folgt die Abschlussprüfung Deiner Ausbildung als Raumausstatter. Wie zuvor die Zwischenprüfung besteht diese aus einem Theorie- und einem Praxisteil. Schneidest Du in Deiner Abschlussprüfung überdurchschnittlich gut ab, kannst Du für Deinen ersten Job nach der Ausbildung als Raumausstatter mehr Gehalt verlangen als etwaige Mitbewerber.
Welche Inhalte hat die Raumausstatter-Ausbildung?
Der theoretische Bereich der Ausbildung lässt sich in einen allgemeinbildenden und einen fachspezifischen Teil gliedern.
Im berufsübergreifenden, allgemeinbildenden Teil lernst Du zum Beispiel:
- Deutsch
- Biologie
- Wirtschaft
- Mathematik
Im fachspezifischen, berufsbezogenen Teil spielen unter anderem die folgenden Ausbildungsinhalte eine Rolle:
- Raumgestaltung
- Bespannung von Wand- und Deckenflächen
- Umweltschutz
- Organisation des Ausbildungsbetriebs
Daneben bekommst Du in Deinem Ausbildungsbetrieb unter anderem die folgenden Dinge vermittelt:
- Prüfung, Vorbereitung und Bearbeitung von Untergründen prüft
- Auswahl, Gestaltung und Verlegung von Bodenbelägen auswählt
- Polsterherstellung und Instandsetzung von Polstern
- Gestaltung, Anfertigung und Montage von Raumdekorationen
- Vorbereitung von Arbeitsabläufen und Arbeitsschritten
- Planung des Einsatzes von Arbeitsmitteln
- Durchführung von Messungen
- Erarbeitung von Materialvorschlägen
- Auswahl, Einrichtung und Anwendung von Werkzeugen, Geräten, Maschinen und technische Einrichtungen
- Ausarbeitung und Präsentation von Entwürfen nach funktionalen, technologischen und gestalterischen Gesichtspunkten unter Berücksichtigung der Kundenwünsche und des Verwendungszwecks
- Bearbeitung von Fugen und Rissen
- Anfertigung von Farb- und Materiallisten
- Berücksichtigung technischer Vorgaben
- Ausführung qualitätssichernder Maßnahmen
- Kundenservice
Wie sieht der Karrierepfad nach der Raumausstatter-Ausbildung aus?
Du möchtest Dich nach dem Abschluss Deiner Raumausstatter-Ausbildung gerne noch weiterzubilden? Dann hast Du die Wahl zwischen einer Aufstiegs- und einer Anpassungsweiterbildung.
Halte Dein Fachwissen auch nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung als Raumausstatter auf dem neusten Stand und spezialisiere Dich auf einen bestimmten Bereich der Inneneinrichtung wie beispielsweise:
- Raumgestaltung
- Raumausstattung
- Polsterei
- Bodenlegerei
- Beleuchtungstechnik
Du möchtest Deine Karriere vorantreiben und strebst eine höhere Position an? Dann empfiehlt sich in jedem Fall eine Aufstiegsweiterbildung. Aufstiegsweiterbildungen, die Dir als Raumausstatter offenstehen, sind beispielsweise:
- Raumausstattermeister
- Gestalter Farbtechnik/Raumgestaltung
- Gestaltungsberater Raumausstatterhandwerk
- Studium Innenarchitektur
- Industriemeister Polsterei/Polstermöbel
- Fachmann für kaufmännische Betriebsführung
- Studium Bühnen-/Kostümbild
- Studium Konservierung/Restaurierung
Passt eine Raumausstatter-Ausbildung zu mir?
Neben Deiner Liebe zur Inneneinrichtung und einem guten Auge für Details solltest Du natürlich ein paar weitere Eigenschaften mitbringen, die Dir während Deiner Inneneinrichtung-Ausbildung von Vorteil sind. Dazu zählen zum Beispiel:
Kreativität
Gehörst Du zu der Sorte Mensch, die besonders kreativ ist und sich in diesem Bereich auch gerne austobt, dann ist der Job des Raumausstatters genau das Richtige für Dich.
Hohes Maß an Sorgfalt
Da Du Kundenaufträge eigenständig abwickelst und eine falsche Verknüpfung zu Geräteschäden führen kann, brauchst Du außerdem ein hohes Maß an Sorgfalt.
Rechenfertigkeiten
Zwar musst Du für diesen Beruf kein absolutes Mathe-Genie sein, doch ein bisschen rechnen solltest Du schon können. Du musst nämlich während Deiner Arbeit immer mal wieder den Materialaufwand berechnen und natürlich auch einen Überblick über die Finanzen behalten können.
Praxisorientiertes Arbeiten
Raumgestalter sitzen nicht nur vor dem Laptop und entwerfen Moodboards, sondern packen tatkräftig mit an. Dass Du in der Lage bist, praxisorientiert zu arbeiten, ist also ein absolutes Muss für diesen Job.
Kommunikationsfähigkeit
Gespräche mit Kunden und Lieferanten zu führen fällt Dir leicht? Perfekt! Raumausstatter stehen im stetigen Austausch mit anderen Personen, dafür ist ein gewisses Maß an Kommunikationsfähigkeit natürlich von Vorteil.
Kundenorientiertheit
Auch in diesem Job gilt: Der Kunde ist König. Als Raumausstatter ist zwar Deine Expertise gefragt, am Ende zählen allerdings nur der Geschmack und die Wünsche Deines Kunden. Dein Interesse sollte also immer ihm gelten und sich weniger an den Dingen orientieren, die Dir persönlich gut gefallen. Es ist nämlich der Kunde, der entscheidet, ob er Dich weiterhin engagiert – oder jemand anderes beauftragt.