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Passt das zu mir?
Eine Zerspanungsmechaniker-Ausbildung könnte genau das Richtige für Dich sein, wenn Du ein Herz
für Technik hast und gern greifbare Ergebnisse Deiner Arbeit siehst! Warum Du neben ein wenig
Muskelkraft vor allem Köpfchen brauchst und wie so eine Ausbildung genau abläuft, verraten wir Dir
hier.
Wo kann ich eine Zerspanungsmechaniker-Ausbildung machen?
Während einer Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker bist Du in zwei Welten zu Hause: einem
Ausbildungsbetrieb und der Berufsschule. Denn es handelt sich um eine klassische duale Ausbildung. Die meisten Ausbildungsplätze werden heute von der verarbeitenden Industrie
vergeben. Du kannst Deine Zerspanungsmechaniker-Ausbildung beispielsweise in der Automobilindustrie,
im Bereich der Luft- und Raumfahrttechnik, im Maschinenbau oder in der Medizintechnik absolvieren.
Auch traditionelle kleinere Handwerksbetriebe vergeben Ausbildungsplätze.
Falls Du Dich fragst, wo Du interessante Stellen findest: Wirf doch einfach einen Blick in unsere
Jobbörse! Hier kannst Du Dir mit wenigen Klicks einen Überblick über die aktuell ausgeschriebenen
Ausbildungsplätze verschaffen.
Welche Voraussetzungen brauche ich für eine Zerspanungsmechaniker-Ausbildung?
- mindestens qualifizierender Hauptschulabschluss
- in manchen Betrieben mittlere Reife
- gute Schulleistungen in:
- Mathematik
- Physik
- Informatik
- Werken
Rein vom Gesetz her kannst Du auch ganz ohne Schulabschluss eine Zerspanungsmechaniker-Ausbildung
beginnen. Die meisten Ausbildungsbetriebe legen aber Wert darauf, dass Du zumindest einen guten
(qualifizierenden) Hauptschulabschluss mitbringst. Manchmal wird sogar ein mittlerer Schulabschluss
(Realschulabschluss) vorausgesetzt.
Besonders achten wird Dein zukünftiger Ausbildungsbetrieb auf Deine Noten in den Fächern Physik
und Werken, aber auch in Mathematik und Informatik. Denn als Zerspanungsmechaniker bist Du heute
halb Handwerker, halb IT-Experte. Die eigentlichen Arbeiten werden von computergestützten Maschinen
verrichtet, die Du vorher richtig programmieren musst.
Ausbildungsanfänger / innen 2022 (in %)
Wie lange dauert die Zerspanungsmechaniker-Ausbildung?
- Regeldauer: 3,5 Jahre
- Verkürzung auf bis zu 2,5 Jahre möglich
Vorgesehen ist eine Ausbildungsdauer von 3,5 Jahren. Die Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker lässt
sich aber auf 3, manchmal sogar auf 2,5 Jahre verkürzen, wenn Du Dich im Betrieb und in der
Berufsschule durch gute Leistungen auszeichnest. Eventuell wird Dir auch Dein Schulabschluss
angerechnet: Mit mittlerer Reife kannst Du Dir 6 Monate, mit Abitur sogar 12 Monate ersparen - falls
Dein Ausbildungsbetrieb mitspielt.
Wie hoch ist das Gehalt in der Zerspanungsmechaniker-Ausbildung?
Im Schnitt bekommst Du im 1. Lehrjahr rund 900 Euro brutto monatlich, bis zum letzten Lehrjahr
steigt die Ausbildungsvergütung auf knapp 1.200 Euro an. Im Vergleich zu anderen
Ausbildungsberufen ist das durchaus respektabel!
Beachte, dass es sich dabei um Durchschnittswerte handelt. Dein konkretes Gehalt kann je nach
Betrieb deutlich darüber oder deutlich darunter liegen. Die Erfahrung zeigt, dass große
Unternehmen der verarbeitenden Industrie meist besser bezahlen als kleinere Handwerksbetriebe. Laut
Berufsbildungsgesetz (BBiG) steht Dir während Deiner Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker
jedenfalls eine "angemessene Vergütung" zu!
Verdienst in der Ausbildung als Zerspanungsmechaniker
Wie läuft die Zerspanungsmechaniker-Ausbildung ab?
Während Deiner Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker bist Du abwechselnd im Betrieb und in der
Berufsschule. Es kann sein, dass der Berufsschulunterricht auf Blöcke von einigen Wochen verteilt
ist. Möglicherweise besuchst Du auch an 1 oder 2 Tagen pro Woche die Berufsschule und arbeitest an
den restlichen Tagen im Betrieb mit.
Praktische Ausbildung im Betrieb
In Deinem Ausbildungsbetrieb wirst Du von einem oder mehreren Ausbildnern betreut und angeleitet.
Genauso wie auch später als fertiger Zerspanungsmechaniker musst Du Dich meist auf Schichtdienste
einstellen. Ganz zu Beginn Deiner Ausbildung lernst Du erst einmal den Betrieb gründlich kennen und
schaust Deinem Ausbildner bei den verschiedenen Arbeiten über die Schulter, bevor Du selbst Hand
anlegen darfst. In größeren Unternehmen gibt es meist eigene Lehrwerkstätten, wo Du den Umgang
mit Werkzeugen und Maschinen übst - denn es ist ganz normal, dass anfangs noch nicht jeder
Handgriff sitzt. An die wirklich heiklen Aufgaben im "echten" Fertigungsprozess wirst Du Schritt
für Schritt herangeführt.
Folgende praktische Aufgaben und Tätigkeiten wirst Du im Betrieb erlernen:
- Werkstücke von Hand bohren, fräsen, drehen und schleifen
- sogenannte CNC-Maschinen programmieren, die dann von allein ein Werkstück herstellen
- technische Zeichnungen anfertigen
- eine Serienfertigung von Werkstücken planen
- Werkstücke einspannen und Maschinen einrichten
- den Fertigungsprozess überwachen und dokumentieren
- Fehler und Störungen auffinden und beheben
- Maschinen warten, pflegen und reparieren
Berufsschule
In der Berufsschule hast Du Anwesenheitspflicht. Der Unterricht findet wie in der
"normalen" Schule im Klassenverband statt, Du schreibst Klassenarbeiten oder hast mündliche
Prüfungen. Die Klausuren haben vor allem den Zweck, Dich auf Deine Zwischen- und Abschluss- bzw.
Gesellenprüfung vorzubereiten. Aufgelockert wird der theoretische Unterricht durch praktische
Übungen in einer Lehrwerkstatt.
Abschlussprüfungen
Mit Deiner Gesellenprüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) schließt Du die
Zerspanungsmechaniker-Ausbildung offiziell ab. Die Prüfung findet in zwei Teilen
statt: Den ersten Teil legst Du bereits am Ende des zweiten Ausbildungsjahres ab, der zweite Teil
besteht in der Abschlussprüfung am Ende Deiner Ausbildung.
Abschlussprüfung Teil 1 (Zwischenprüfung)
Die Zwischenprüfung besteht aus:
- einem schriftlichen Teil
- einem kurzen mündlichen Teil
- einer praktischen Arbeitsaufgabe
Im praktischen Teil führst Du einen anspruchsvollen Fertigungsauftrag selbstständig aus, bei dem
Du verschiedene Techniken wie Drehen, Fräsen und Schleifen kombinieren musst.
Abschlussprüfung Teil 2
Bei Deiner Abschlussprüfung hast Du Folgendes zu bewältigen:
- einen schriftlichen Teil
- eine praktische Arbeitsaufgabe
- ein begleitendes Fachgespräch
Im praktischen Teil erhältst Du einen Fertigungsauftrag, ganz so wie es in der Praxis vorkommt.
Diesen Fertigungsauftrag musst Du innerhalb einer vorgegebenen Zeit planen, umsetzen, dokumentieren
und überprüfen. Im begleitenden Fachgespräch erklärst Du dem Prüfungsausschuss, warum Du Dich
für bestimmte Arbeitsschritte und Techniken entschieden hast
Welche Inhalte hat die Zerspanungsmechaniker-Ausbildung?
Der berufsschulische Teil Deiner Zerspanungsmechaniker-Ausbildung besteht aus
- einem allgemeinbildenden Teil (verpflichtend)
- einem berufsbezogenen Teil (verpflichtend)
- Zusatzqualifikationen (freiwillig)
Allgemeinbildender Teil
Hier erwarten Dich Grundlagenfächer wie
- Mathematik
- Physik
- Deutsch
- Englisch
- Wirtschafts- und Sozialkunde
Berufsbezogener Teil
Der berufsbezogene Teil besteht aus sogenannten Lernfeldern, die typischen
Arbeitsaufgaben entsprechen. Sie nennen sich beispielsweise:
- Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen
- Fertigen von Bauelementen mit Maschinen
- Warten technischer Systeme
- Planen und Organisieren rechnergestützter Fertigung
- Organisieren und Überwachen von Fertigungsprozessen in der Serienfertigung
Du kannst Dich außerdem schon während Deiner Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker auf eine der
folgenden Techniken spezialisieren:
- Drehautomatensysteme
- Drehmaschinensysteme
- Fräsmaschinensysteme
- Schleifmaschinensysteme
Zusatzqualifikationen während der Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker
Wenn Du besonders viel Ehrgeiz hast, kannst Du während Deiner Zerspanungsmechaniker-Ausbildung auf
freiwilliger Basis Zusatzqualifikationen erwerben. Damit verleihst Du Deiner Ausbildung
buchstäblich den letzten Schliff. Bei Deiner Abschlussprüfung legst Du über diese Fächer eine
gesonderte Prüfung ab und bekommst anschließend ein Zertifikat. Zur Wahl stehen:
- Systemintegration
- Prozessintegration
- Additive Fertigungsverfahren
- IT-gestützte Anlagenänderung
Wie sieht der Karrierepfad nach der Zerspanungsmechaniker-Ausbildung aus?
Die meisten Auszubildenden werden nach ihrer Gesellenprüfung vom Ausbildungsbetrieb übernommen.
Willst Du beruflich weiter vorankommen, dann hast Du folgende Optionen:
- Meisterprüfung: Wenn Du die Prüfung zum Industriemeister der Fachrichtung
Metall ablegst, kannst Du später Lehrlinge ausbilden oder sogar ein Studium aufnehmen.
- Aufstiegsfortbildungen: Durch sogenannte Aufstiegsfortbildungen erweiterst Du
Deine Kompetenzen und qualifizierst Dich für eine Führungsposition. Du kannst Dich beispielsweise
zum Technischen Fachwirt, zum Industriemeister der Fachrichtung Metall oder zum Maschinentechniker
der Fachrichtung Automatisierungstechnik fortbilden.
- Studium: Wenn Du richtig hoch hinaus willst, kannst Du auch studieren -
beispielsweise Maschinenbau, Produktionstechnik oder Werkstofftechnik.
Passt eine Zerspanungsmechaniker-Ausbildung zu mir?
Wenn Du eine Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker beginnst, stehen Dir 3 1/2 spannende, aber auch
herausfordernde Jahre bevor. Damit Du sie gut bewältigst, solltest Du die folgenden Talente und
Eigenschaften mitbringen:
Interesse an Technik und IT
Du hast etwas für technische Geräte und Computer
übrig? Fein, denn das wird während der Zerspanungsmechaniker-Ausbildung Deine Welt sein.
Handwerkliches Geschick
In manchen Situationen musst Du aber auch selbst Hand
anlegen. Daher sollte Dir der Umgang mit Werkzeugen liegen.
Räumliches Vorstellungsvermögen
Ob Motorenteile, Kurbelwellen oder
medizinische Prothesen - in der Zerspanungsmechaniker-Ausbildung hast Du es fast immer mit
dreidimensionalen Objekten zu tun.
Genauigkeit
Bestimmte Werkstücke (z.B. Zahnräder) müssen auf einen
Mikrometer genau gefertigt werden - das ist ein Tausendstel von einem Millimeter! Ganz klar, dass
man da als Zerspanungsmechaniker ziemlich "pingelig" arbeiten muss.
Fitness
Auch wenn die eigentliche Arbeit heute von Maschinen verrichtet wird,
musst Du während Deiner Zerspanungsmechaniker-Ausbildung immer wieder einmal mit schweren
Werkstücken oder Maschinenteilen hantieren. Das setzt ein wenig körperliche Fitness voraus.