Was ist ein Maschinen- und Anlagenführer?
Der Maschinen- und Anlagenführer ist ein in Deutschland staatlich anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz. Personen, die in diesem Beruf arbeiten, sind für die Prüfung und Inbetriebnahme verschiedener Anlagen und Maschinen zuständig. Die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer dauert zwei Jahre und ist somit im Schnitt um etwa ein Jahr kürzer als vergleichbare duale Ausbildungen innerhalb der Industrie.
Was macht ein Maschinen- und Anlagenführer?
Maschinen- und Anlagenführer sind für die Vorbereitung von Arbeitsabläufen, die Überprüfung von Maschinenfunktionen an Prüfständen und für die Inbetriebnahme von Maschinen verantwortlich. Das können zum Beispiel Werkzeugmaschinen, Textil- und Druckmaschinen oder auch spezielle Anlagen für die Nahrungs- und Genussmittelherstellung sein.
Zu den Maschinen- und Anlagenführer-Tätigkeiten gehört zudem die Überwachung des Produktionsprozesses und die Steuerung sowie die Überwachung des Materialflusses. Daneben sind sie auf die Inspektion und Wartung von Maschinen spezialisiert, deren regelmäßige Überprüfung die Betriebsbereitschaft der Maschinen sicherstellen soll. Dazu füllen sie zum Beispiel Öle oder spezielle Kühl- und Schmierstoffe nach und tauschen Verschleißteile wie Dichtungen, Filter oder Schläuche aus.
Wie wird man Maschinen- und Anlagenführer?
Die Maschinen- und Anlagenführer-Ausbildung ist eine klassische duale Ausbildung, bei der Du einerseits in einem Betrieb beschäftigt bist und dort die für den Beruf nötigen Fertigkeiten erlernst und andererseits noch einmal an einer Berufsschule die Schulbank drückst, um auch im Bereich der Theorie fit gemacht zu werden für Deinen zukünftigen Job als Maschinen- und Anlagenführer. Wie der Weg dahin aussehen kann, verraten wir Dir hier.
Schulabschluss
Für die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer ist rein rechtlich kein bestimmter Schulabschluss nötig. Das heißt, dass Du auch ohne Abschluss eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer absolvieren kannst – ganze 4% der Auszubildenden haben die Schule vorzeitig verlassen. Überwiegend stellen die Ausbildungsbetriebe jedoch Azubis mit Haupt- oder Realschulabschluss ein. Die Hauptschul-Absolventen machen dabei fast 50% aus, während 40% der Auszubildenden über einen mittleren Bildungsabschluss verfügen. Abiturienten machen nur 7% der Personen aus, die eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer absolvieren.
Wenn Du in den Fächern Physik sowie Werken und Technik während Deiner Schulzeit gut aufgepasst hast, kann sich das während Deiner Ausbildung als Vorteil erweisen. Dort bekommst Du es nämlich vermehrt mit physikalischem Fachwissen, aber auch technischem Zeichnen zu tun.
Maschinen- und Anlagenführer-Ausbildung im Betrieb
Im Betrieb wirst Du vor allem mit praktischen Tätigkeiten konfrontiert. So lernst Du Deinen Arbeitsalltag und die einzelnen Aufgaben, die Dich erwarten, direkt von Grund auf kennen. Dazu gehören zum Beispiel:
- Inbetriebnahme, Wartung und Reparatur von Maschinen
- Steuerung und Überwachung von Prozessabläufen
- Warenlagerung
- Anfertigung von Fertigungsprotokollen
Je nachdem, welchen wirtschaftlichen Schwerpunkt der Betrieb hat, in dem Du Deine Ausbildung absolvierst, erwarten Dich zusätzlich die folgenden Aufgaben:
- Textilveredelung
- Textiltechnik
- Metall- und Kunststofftechnik
- Lebensmitteltechnik
- Druckweiter- und Papierverarbeitung
Während Deiner betrieblichen Ausbildung führst Du in der Regel ein Berichtsheft über deine Aufgaben und Tätigkeiten. Dieses dient als Ausbildungsnachweis und wird deshalb auch von Deinem Ausbilder kontrolliert.
Maschinen- und Anlagenführer-Ausbildung an der Berufsschule
Der Berufsschulunterricht ist in erster Linie theoretisch ausgerichtet und vermittelt Dir ein entsprechendes Grundwissen über den Beruf des Maschinen- und Anlagenführers und die Maschinen- und Anlagenführer-Aufgaben. Daneben erwirbst Du selbstverständlich technisches Wissen und wirst in Fächern wie Mathematik, Physik aber auch Deutsch unterrichtet. Auch Sicherheit am Arbeitsplatz ist ein Thema, das in der Berufsschule behandelt wird, ebenso wie die einzelnen Werkzeuge und natürlich was angemessene und vor allen Dingen sichere Berufskleidung ausmacht.
Prüfungen
Zu Beginn des zweiten Ausbildungsjahres absolvierst Du zunächst eine Zwischenprüfung, bei der Dein aktueller Wissensstand abgefragt wird. Am Ende deiner Ausbildung erwartet Dich dann die Abschlussprüfung, die sich aus einem Praxisteil und einem schriftlichen Teil zusammensetzt. Nachdem Du die Prüfung bestanden hast, darfst du dich staatlich anerkannter Maschinen- und Anlagenführer nennen.
Ausbildungsplätze
Wo arbeitet ein Maschinen- und Anlagenführer?
Nach der Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer findest Du in Produktionsbetrieben nahezu aller Branchen eine Beschäftigung. In erster Linie wirst Du an den folgenden Arbeitsorten eingesetzt werden:
- Montagehallen
- Werkstätten
- Fertigungshallen
Wo finde ich einen Job als Maschinen- und Anlagenführer?
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Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Dein Arbeitsalltag kann zum Beispiel so aussehen:
Wie sieht der Arbeitsplatz aus?
Dein Arbeitsplatz ist in den meisten Fällen eine Werkstatt, in der sich allerlei technische Geräte und Werkzeuge tummeln, die bei Deiner täglichen Arbeit zum Einsatz kommen. Daneben wirst Du einen Großteil Deiner Arbeitszeit in speziellen Maschinenräumen verbringen, in denen sich Geräte befinden, deren Überwachung und Wartung zu Deinen Aufgaben zählt. In der Regel bist Du dort aber nicht allein, sondern arbeitest gemeinsam mit Deinen Kollegen im Schichtdienst.
Wichtig ist, dass Du bei der Arbeit immer Deine Schutzkleidung trägst, die Dich vor möglichen Gefahren schützt. Die meisten Betriebe verfügen deshalb über einen speziellen Umkleideraum, damit Du im Anschluss an die Arbeit wieder Deine zivile Kleidung tragen kannst und nicht in Deiner Schutzkleidung den Weg zu dem Betrieb, in dem Du tätig bist, fahren musst.
Was verdient ein Maschinen- und Anlagenführer?
Zwar ist die Ausbildungsvergütung auch vom dem Bundesland und der Größe des Betriebs, in dem Du Deine Lehre absolvierst, abhängig, doch prinzipiell lässt sich sagen, dass das Gehalt während dem ersten Lehrjahr zwischen 821 Euro und 1.192 Euro brutto liegt und im zweiten Jahr der Ausbildung auf 908 Euro bis 1.270 Euro brutto pro Monat ansteigt.
Nach erfolgreich absolvierter Maschinen- und Anlagenführer-Ausbildung kannst Du für Deine Arbeit durchschnittlich 2.700 Euro brutto verlangen. Mit wachsender Berufserfahrung und einer entsprechenden Weiterbildung lässt sich das Gehalt natürlich weiter steigern. Als Spitzenverdiener kannst Du in diesem Job monatlich bis zu 4.400 Euro brutto machen.
Wo finde ich einen Job als Maschinen- und Anlagenführer?
Wie sind die Berufsaussichten für Maschinen- und Anlagenführer?
Die Berufsgruppe wächst aufgrund der fortschreitenden Technisierung rasant. Trends liegen vor allem in neuer Technologie wie Augmented Reality, Virtual Reality und Cobots (kollaborierende Roboter) und die Arbeitslosenquote ist in diesem Beruf ist niedrig. Jährlich werden etwa 10.000 neue Ausbildungsplätze für Maschinen- und Anlagenführer angeboten.
Welche Spezialisierungen gibt es?
Nach der Maschinen- und Anlagenführer-Ausbildung hast Du die Möglichkeit, Dich weiterzubilden und auf unterschiedliche Bereiche innerhalb des Berufsbilds zu spezialisieren. Die folgenden Möglichkeiten kommen dabei für Dich in Betracht:
- Weiterbildung zum Industriemeister
- Studium Maschinenbau
Auch kannst Du eine weitere Berufsausbildung anhängen, die aufgrund Deiner bereits vorangegangenen Ausbildung als Maschinen- und Anlagenführer verkürzt werden kann. Folgende fachverwandte Ausbildungsberufe werden als sinnvoll angesehen, wenn Du Deine Karriere vorantreiben möchtest:
- Industriemechaniker
- Zerspanungsmechaniker
- Feinwerkmechaniker
- Werkzeugmechaniker
Passt der Beruf Maschinen- und Anlagenführer zu mir?
Wenn Du die folgenden Voraussetzungen mitbringst, solltest Du über eine Maschinen- und Anlagenführer-Ausbildung nachdenken: