Was ist ein Bühnenbildner?
Bühnenbildner entwerfen Kulissen und erstellen entsprechende Modelle, meist für Theaterinszenierungen oder Opernaufführungen. Sie koordinieren und kontrollieren zudem die handwerkliche Realisierung ihrer Entwürfe. Der Beruf ist rechtlich nicht geschützt.
Was macht ein Bühnenbildner?
Wenn ein Theaterstück uraufgeführt wird und es für die Darsteller so richtig ernst wird, ist die Arbeit des Bühnenbildners längst beendet, er steht nicht im Scheinwerferlicht.
Doch was wären die besten Schauspieler ohne eine perfekt auf die Szene zugeschnittene Kulisse und diejenigen, die genau dafür Verantwortung tragen, nämlich die Bühnenbildner? Mit ihren Werken erzeugen und verstärken sie Stimmungen und unterstreichen damit Inhalt und Aussage einer Aufführung.
Bühnenbildner sind Theoretiker und Praktiker zugleich. Sie tragen die Verantwortung von der Planung bis zum Bau der Kulisse. Sie entwickeln kreative Ideen, fertigen Zeichnungen und Modelle ihrer Vorstellungen an und koordinieren und kontrollieren die Zusammenarbeit mit Werkstätten.
Wie wird man Bühnenbildner?
Für die Ausbildung zum Bühnenbildner oder zur Bühnenbildnerin gibt es keinen festgeschriebenen Weg, sondern mehrere Wege, die zum Ziel führen können:
- Ausbildung zum Bühnenmaler und Bühnenplastiker: Eine gute Grundlage für den Berufseinstieg schaffst Du Dir mit der Ausbildung zum Bühnenmaler und Bühnenplastiker. Die dreijährige Ausbildung absolvierst Du an einer Berufsfachschule. Dabei musst Du einen Schwerpunkt wählen, Du konzentrierst Dich also eher aufs Malen oder auf das Erstellen plastischer Figuren.
- Bühnenbild studieren: Alternativ zur Berufsausbildung oder aber im Anschluss daran kannst Du an einer Kunsthochschule Bühnenbild studieren. An einigen Hochschulen gibt es auch den kombinierten Studiengang Bühnen- und Kostümbild. Um aufgenommen zu werden, musst Du in der Regel einen Bewerbungsordner mit kreativen Arbeitsproben bei der Hochschule einreichen.
- Quereinstieg: Darüber hinaus gibt es auch Quereinsteiger, die gar keine Bühnenbildner-Ausbildung abgeschlossen haben. Sie kommen meistens aus den Bereichen Innenarchitektur oder Design. Insbesondere für sie sind Praktika im Theater- und Filmbereich von großem Nutzen, doch auch viele andere haben auf diesem Weg und über Assistenzen den Berufseinstieg geschafft.
Wo arbeitet ein Bühnenbildner?
Die meisten Bühnenbildner sind freiberuflich tätig, das bedeutet, sie werden von ihren Auftraggebern projektbezogen angefragt und bezahlt. Als Auftraggeber kommen infrage:
- Theater
- Opernhäuser
- Filmstudios
Ein kleiner Teil ist sogar direkt bei einem bestimmten Theater oder Opernhaus angestellt.
Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Die Arbeit eines Bühnenbildners gliedert sich in verschiedene Phasen der Planung und Umsetzung. Die folgenden Aufgaben gehören dabei zum Alltag:
Wie sieht der Arbeitsplatz aus?
Deine Arbeit verrichtest Du an verschiedenen Orten. Skripte liest Du in Ruhe und konzentriert am Schreibtisch. Skizzen, Zeichnungen und Modelle erstellst Du in der Regel ebenfalls dort oder in Deinem eigenen Atelier. Viele Bühnenbildner nutzen zur Erstellung komplexerer Entwürfe und Modelle auch spezielle Software am Computer.
Wenn die Modelle fertiggestellt sind, verbringst Du deutlich weniger Zeit am Schreibtisch und bist stattdessen viel unterwegs – im Theater zu Besprechungen und zu Proben sowie in den Werkstätten.
Was verdient ein Bühnenbildner?
Da sie meist freiberuflich arbeiten, erhalten viele Bühnenbildner keinen festen Lohn. Ihr Einkommen hängt also immer von der Auftragslage ab. Im Durchschnitt liegt der monatliche Verdienst eines Bühnenbildners zwischen 3.000 und 3.500 Euro. Wer sich in der Szene einen Namen gemacht hat, kann mehr als 4.000 Euro verdienen.
Wie sind die Berufsaussichten für Bühnenbildner?
Auch als studierter Bühnenbildner sind die Chancen auf eine Festanstellung eher gering. In der freiberuflichen Tätigkeit als Bühnenbildner musst Du Dich stattdessen der Konkurrenz stellen und selbst um Aufträge bemühen. Je mehr gelungene Projekte Du vorzuweisen hast, desto leichter wird es Dir fallen, neue Auftraggeber an Land zu ziehen. Normalerweise dauert dies jedoch einige Jahre. Bis dahin kann es sein, dass Du mit wenigen Aufträgen auskommen musst.
Welche Spezialisierungen gibt es?
Bühnenbildner, die für kleinere Häuser arbeiten, legen beim Bau der Kulisse selbst mit Hand an. Wer die Ausbildung zum Bühnenmaler und Bühnenplastiker absolviert hat, der hat sich dabei ohnehin auf eine der beiden praktischen Tätigkeiten fokussiert, was ihm in diesem Fall zugutekommt.
Daneben kannst Du Dich natürlich auch auf Bühnenbilder für spezielle Genres spezialisieren, die Dich am meisten begeistern:
- Ballett
- Musicals
- Oper
- Theater
- Film- und Fernsehproduktionen
Wer an einer großen Spielstätte arbeitet, der kann den Aufstieg zum Ausstattungsleiter schaffen. Als Ausstattungsleiter koordinierst Du sämtliche Planungen und Realisierungen von Bühnenbildern eines Theaters.
Passt der Beruf Bühnenbildner zu mir?
Wer die Kunst und speziell das Theater liebt, der scheint auf den ersten Blick allerbeste Voraussetzungen für die Bühnenbildner-Ausbildung mitzubringen. Doch Leidenschaft allein genügt nicht. Wenn Du darüber nachdenkst, Bühnenbildner zu werden, dann prüfe zuerst, ob Du die diese Voraussetzungen erfüllst: