Einstiegsgehalt 
2.500
Durchschnittsgehalt 
3.345
Ausbildung 
Ausbildung

Was ist ein Synchronsprecher?

Synchronsprecher sind ausgebildete Sprecher, die ihre Stimme einsetzen, um Filme in einer fremden Sprache in die Zielsprache zu übertragen und so für anderssprachiges Publikum zugänglich zu machen. Auch bei Filmen, die von Natur aus keine Stimmen enthalten, wie etwa Animations- und Zeichentrickfilme, werden Synchronsprecher eingesetzt, um diese mit Sprache zu versehen, ebenso wie bei Videospielen. Häufig sind es ausgebildete Schauspieler, die als Synchronsprecher oder Synchronsprecherin tätig sind, doch es gibt auch die Möglichkeit, eine Synchronsprecher-Ausbildung zu absolvieren, die ohne Elemente des Schauspiels auskommt und sich alleine auf die Stimmausbildung des angehenden Sprechers konzentriert.

Was macht ein Synchronsprecher?

Synchronsprecher leihen fremdsprachigen Schauspielern oder Figuren in Zeichentrick- und Animationsfilmen ihre Stimme und „übersetzen“ so Filme in andere Sprachen. Die Texte dafür müssen sie allerdings nicht selbst von der Originalsprache in die Sprache der synchronisierten Version übersetzen. Diesen Teil übernehmen professionelle Übersetzer, Synchronsprecher aber absolvieren den Part des Einsprechens der von Berufsübersetzern in eine andere Sprache übertragenen Texte. Auch bei Werbefilmen und TV-Spots kommen Menschen die eine Ausbildung als Synchronsprecher abgeschlossen haben zum Einsatz, um diese professionell zu vertonen. Die Aufgabe einer Synchronsprecherin ist es, sich intensiv in ihre Sprechrolle hineinzudenken und Stimmführung sowie Betonung so abzugleichen, dass es am Ende zu der von ihr synchronisierten Rolle passt. Eine besondere Herausforderung ist dabei, den übersetzten Text perfekt auf die Mundbewegungen des Originals abzustimmen, sodass ein homogenes Bild entsteht, bei dem der Zuschauer nicht merkt, dass eine Übertragung in eine andere Sprache stattgefunden hat. Ausgebildete Sprecher kommen meist bei ausländischen Film- und Fernsehproduktionen zum Einsatz, vereinzelt müssen jedoch auch deutsche Produktionen neu- oder nachvertont werden – in etwa, wenn der Schauspieler im Original mit einem so starken Dialekt spricht, dass der Film ohne Synchronisation nicht für das gesamte Publikum verständlich wäre.

Wie wird man Synchronsprecher?

Um Synchronsprecher werden zu können, muss man zwar nicht zwangsläufig eine Ausbildung absolvieren, doch dass man durch Zufall „auf der Straße“ beziehungsweise im Internet entdeckt wird, weil man beispielsweise einen Youtube-Kanal oder Podcast betreibt, kommt im echten Leben eher selten vor. Deshalb lohnt es sich, in eine Synchronsprecher-Ausbildung zu investieren. Wir stellen Dir verschiedene Wege vor, die Dich Deinem Traumjob als Synchronsprecher näherbringen.

Synchronsprecher-Ausbildung

Wenn man Synchronsprecher werden will, sollte man eine speziell auf den Beruf zugeschnittene Synchronsprecher-Ausbildung absolvieren. Ein/e Synchronsprecher/in muss nämlich mehr können, als nur Texte in ein Mikrofon zu sprechen. Es geht nicht nur darum, Worte richtig auszusprechen, sondern auch, mit Hilfe von schauspielerischem Talent Emotionen auszudrücken und diese so an das spätere Publikum weiterzugeben. Bevor Du Deine Texte einsprechen kannst, musst Du Dich intensiv mit der Original-Version auseinandersetzen und die einzelnen Szenen studieren, damit Deine Vertonung am Ende auch mit den Lippenbewegungen im Original übereinstimmt.

Während der Ausbildung als Synchronsprecher lernst Du, Deine Stimme als eindrucksvolles Instrument einzusetzen, indem Du Die korrekte Atmung lernst und natürlich auch, Emotionen wie Freude, Trauer, Wut und Verzweiflung nur mit Hilfe Deiner Stimme zu übertragen, denn andere Kommunikationsmittel, die Menschen nutzen um Gefühle auszudrücken, wie zum Beispiel Gestik oder Mimik fallen in Deinem Beruf naturgemäß weg.

In der Synchronsprecher-Ausbildung eignest Du Dir jedoch nicht nur alle Fähigkeiten an, die Du für diesen Job benötigst, sondern knüpfst zugleich auch wertvolle Kontakte. In der Film- und Fernsehbranche läuft fast nichts ohne das sogenannte „Vitamin B“, weshalb Dir das Absolvieren einer Ausbildung als Synchronsprecher deutliche Vorteile gegenüber jemandem, der es ohne Studium als Synchronsprecherin versucht, bringt. Wo Du eine Synchronsprecher-Ausbildung absolvieren kannst, kannst Du ganz unkompliziert über unsere Online-Studiengangsuche in Erfahrung bringen.

Schauspiel-Ausbildung

Eine andere Möglichkeit, Synchronsprecher werden zu können, ist zunächst eine Schauspiel-Ausbildung zu absolvieren und sich später auf Synchronarbeiten zu spezialisieren. In den meisten Schauspiel-Studiengängen ist Sprach- und Synchrontraining ein fester inhaltlicher Bestandteil des Studiums. Wo Du ein Schauspiel-Studium absolvieren kannst, findest Du ganz schnell und einfach mit unserer Studiengangsuche heraus.

Wo arbeitet ein Synchronsprecher?

Nach Deiner Synchronsprecher-Ausbildung wirst Du in erster Linie selbstständig tätig sein. Festanstellungen sind in diesem Beruf eher selten, wobei es natürlich sein kann, dass Du im Laufe Deiner Karriere einem Schauspieler fest zugeordnet wirst, dessen Synchronisation Du in jedem seiner Filme übernehmen wirst. Den Status eines Freiberuflers behältst Du allerdings auch in diesem Falle bei. Ein Großteil der Absolventen einer Ausbildung in diesem Bereich lässt sich von einer professionellen Agentur vertreten, die Aufträge vermittelt. Für diese Arbeit erhält die Agentur eine Provision, die üblicherweise zwischen 15% und 20% des vereinbarten Honorars liegt. Sich von einer Agentur vertreten zu lassen kann insofern sinnvoll sein, dass dies oft die erste Anlaufstelle für Kunden ist, die auf der Suche nach professionellen Sprechern für ihre Filme oder Werbespots sind. Zu Deinen potenziellen Auftraggebern zählen Unternehmen in der Filmwirtschaft, Tonstudios und Rundfunkanstalten.

Wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Wenn Du Synchronsprecher werden möchtest, fragst Du Dich bestimmt, wie Dein Arbeitsalltag aussieht. Wir haben für Dich zusammengefasst, wie so ein typischer Tag nach dem Abschluss Deiner Synchronsprecher-Ausbildung aussehen könnte.

Wie sieht der Arbeitsplatz aus?

Dein Arbeitsplatz besteht ganz klassisch aus einem Tonstudio, das mit Mikrofonen, Bildschirmen und Tonanlagen ausgestattet ist. Während Du auf dem Bildschirm die Bilder verfolgst, denen Du mit Deiner Stimme Leben einhauchen sollst, sprichst Du die Texte, die Dir vom Studio vorgegeben werden, in das vor Dir aufgebaute Mikrofon ein. Dabei trägst Du Kopfhörer, auf denen Du Dich selbst hörst. Dir gegenüber sitzt hinter einer Glaswand der Aufnahmeleiter, der Dir die zu vertonenden Szenen vorgibt, Dir über Deine Kopfhörer Anweisungen gibt und eventuell Korrekturvorschläge für Deine Aufnahmen macht.

Tonstudios für Synchronaufnahmen sind in Deutschland überwiegend in Großstädten vertreten, allen voran in München und Berlin. Aber auch in Hamburg, Köln, Offenbach am Main oder Stuttgart finden sich Tonstudios in geringerer Zahl. Wenn Du Synchronsprecher werden willst, ist der Job je nach Deinem eigenen Wohnort also eventuell mit Reisen verbunden. Die Zeit, die Du in Zügen oder Flugzeugen verbringst, kannst Du allerdings dafür nutzen, Dich mit Deinen Texten und den Charakteren, die Du vertonen sollst, vertraut zu machen, denn das ist eine Arbeit, die Du in der Regel vorab zu Hause zu erledigen hast, damit Du im Tonstudio direkt mit den Aufnahmen beginnen kannst.

Was verdient ein Synchronsprecher?

Die Besonderheit bei Synchronsprechern ist, dass sie nach Takes bezahlt werden. Deswegen lassen sich natürlich keine verlässlichen Aussagen über das endgültige Jahresgehalt treffen. Im Schnitt werden Synchronsprechern allerdings drei bis fünf Euro pro zusammenhängende Szene – im Fachjargon Take genannt - bezahlt. Ein normaler Spielfilm besteht durchschnittlich aus etwa 600 bis 800 Takes. Dazu kommt eine Anreisepauschale, die zwischen 30 und 80 Euro liegt. Am meisten lässt sich in diesem Beruf also verdienen, wenn man gleich für eine ganze Serie engagiert wird, die aus mehreren Folgen, eventuell sogar aus mehreren Staffeln, besteht. Ein bekanntes Beispiel ist Norbert Gastell, der fast 25 Jahre lang den deutschen Homer Simpson sprach. Für eine Staffel von „Die Simpsons“ erhielt er eine Gage von rund 10.000 Euro.

Wie sind die Berufsaussichten für Synchronsprecher?

Von Synchronarbeiten allein kann heutzutage zwar kaum jemand leben, weshalb sich die meisten Sprecher hauptberuflich auch für eine Karriere im Bereich des Schauspiels entscheiden und nur nebenberuflich als Synchronsprecher arbeiten, doch mit den richtigen Kontakten und viel Ehrgeiz kann man sich innerhalb der Branche durchaus einen Namen machen. In den meisten Fällen beginnt man als Ensemblesprecher, bevor man sich zum Solosprecher hocharbeitet. Zu Beginn der Karriere sollte man mit eher kleinen Sprechrollen rechnen. Durch gute Arbeit kann man sich jedoch mehr oder weniger schnell zum Solosprecher für größere Rollen oder ganz und gar komplette TV-Serien hocharbeiten. Eine spezielle Sprecheragentur kann Dir insbesondere beim Beginn Deiner Karriere dabei behilflich sein, an Einladungen für Castings zu kommen und als Sprecher für ein Projekt gebucht zu werden.

Wenn Du Synchronsprecher werden willst und Dich vorab über konkrete Jobangebote informieren möchtest, kannst Du unsere Online-Jobsuche nutzen. Dort findest Du natürlich auch Jobs, wenn Du bereits in diesem Beruf Fuß gefasst hast und nun auf der Suche nach neuen Aufträgen bist.

Welche Spezialisierungen gibt es?

Als Sprecher kannst Du Dich allgemein auf drei Bereiche spezialisieren:

  • Synchronsprecher
  • Werbesprecher
  • Radiosprecher

Mit einer Ausbildung als Synchronsprecher kannst Du in allen drei Bereichen Fuß fassen.

Passt der Beruf Synchronsprecher zu mir?

Möchtest Du Synchronsprecher werden, musst Du natürlich einige ganz persönliche Voraussetzungen mitbringen, um in diesem Job bestehen zu können.

Hervorragende Deutschkenntnisse
Wenn Du Synchronsprecher werden willst, musst Du die deutsche Sprache perfekt beherrschen, vor allem auch, was die Grammatik betrifft, denn auf der Arbeit wirst Du nicht so umgangssprachlich reden, wie Du das zu Hause mit Deinen Freunden tust. Manchmal kommt es vor, dass Dialogbuchautoren einen kleinen Fehler machen und diesen in der Version, die Dir vorgelegt wird, trotz mehrfacher Korrekturdurchläufe übersehen. Dir fallen sie beim Einsprechen des Textes natürlich auf, sodass Du auch kleinste Fehler im Skript in Absprache mit dem Aufnahmeleiter und dem Dialogbuchautor korrigieren kannst.
Akzentfreie Aussprache
Natürlich ist es nie verkehrt, als Sprecher die geläufigsten Dialekte und verschiedene Akzente zu beherrschen. Du musst allerdings in der Lage sein, völlig dialekt- und akzentfreies Hochdeutsch zu sprechen, denn Deine Hauptaufgabe wird es sein, Texte so einzusprechen, dass jedes deutschsprachige Publikum, also auch Personen in Österreich oder der Schweiz, die Synchronisationen einwandfrei verstehen kann.
Gute Auffassungsgabe
Auch eine gute Auffassungsgabe ist für diesen Beruf Pflicht. Du musst die Charaktere, die Du synchronisierst, verstehen, Dich in sie hineinversetzen und Ihnen mit Deiner Stimme einen Ausdruck verleihen, der ihre Persönlichkeit widerspiegelt. Diese Dinge entwickelst Du bereits anhand Deines Textskripts und einiger weniger Bilder, die Du erhältst, bevor die eigentliche Arbeit im Tonstudio beginnt. Dort hast Du außerdem einen Aufnahmeleiter, eventuell sogar einen Regisseur vor Dir sitzen, der Dir Anweisungen gibt. Du musst in der Lage sein, diese schnell aufzunehmen und nach den Wünschen des Regisseurs umzusetzen.
Flexibilität
Der Job des Synchronsprechers fordert ein hohes Maß an Flexibilität. Du wirst im seltensten Fall nur in einem Tonstudio tätig sein, sondern für Deine Aufnahmen durch ganz Deutschland reisen, eben je nachdem, wo genau Du gebucht wurdest. Dazu kommt, dass Du Dich häufig auf neue Szenen, neue Charaktere und neue Filme einstellen musst. Dafür musst Du natürlich flexibel sein und Dich auf diese Herausforderungen auch einlassen können.
Hoher Eigeneinsatz
Um den Job des Synchronsprechers ausüben zu können, musst Du vergleichsweise viel Eigeneinsatz zeigen. Du musst zum Beispiel zu Castings speziell für Sprecher fahren und dort Dein Können unter Beweis stellen, und Dich immer wieder neu auf einzelne Jobs bewerben, indem Du Tonbandaufnahmen von Dir an potenzielle Auftraggeber schickst. Auch Deine Reisen zu den einzelnen Aufnahmeorten musst Du selbst planen und in die Hand nehmen. Ohne Deinen persönlichen Einsatz läuft in diesem Beruf also sehr wenig. Dafür bringt er allerdings auch viel Abwechslung mit sich.

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