Im Studium Lebensmittelchemie beschäftigst Du Dich damit, wie die Lebensmittel, die wir täglich zu uns nehmen, zusammengesetzt sind, welche Eigenschaften sie haben und wie sie sich bei der Verarbeitung verändern. Du lernst, wie man mit modernsten Analysemethoden Lebensmittel und Rohstoffe auf Verunreinigungen, Gesundheitsnutzen und Verbrauchertäuschung hin untersucht.
Das Lebensmittelchemie-Studium in Zahlen: Abschluss, Jobaussichten, Gehalt
Gehalt
Abschluss
Beschäftigung
Zufrieden
Einstiegsbranchen für Lebensmittelchemie Absolventen
Die Mehrheit der Lebensmittelchemie Absolventen arbeitet im Bereich Bildung und Forschung
Gehaltsentwicklung Lebensmittelchemie Absolventen
Nach 10 Jahren erhöht sich das Einstiegsgehalt von Lebensmittelchemie Absolventen deutlich
Wo kann man Lebensmittelchemie studieren?
Das Lebensmittelchemie-Studium wird zurzeit an 16 Universitäten angeboten. Unter den Standorten befinden sich viele große Städte in allen Landesteilen, zum Beispiel Berlin, Dresden, Hamburg, Stuttgart und München. Zurzeit gibt es den Studiengang noch in zwei verschiedenen Formen: Als Staatsexamen oder im Bachelor-Master-System.
Studiengangsempfehlungen
Welche Inhalte hat ein Lebensmittelchemie-Studium?
In den ersten Semestern des Studiums beschäftigst Du Dich mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen der Arbeit eines Lebensmittelchemikers. Du hast Vorlesungen und Übungen aus den folgenden Fachbereichen:
- anorganische und analytische Chemie
- organische Chemie
- physikalische Chemie
- Physik
- Mathematik für Naturwissenschaftler
- Biologie
Im späteren Verlauf des Studiums lernst Du dann die Analyseverfahren im Labor kennen, befasst Dich mit der chemischen Zusammensetzung von Nährstoffen und hast mehr fachspezifische Veranstaltungen unter anderem zu den folgenden Themen:
- Mikrobiologie
- Ernährungslehre
- chemische Toxikologie
- Umweltanalytik (bei Verunreinigungen)
- Lebensmittelrecht
- Chemie der kosmetischen Mittel, Futtermittel und Wasser
Welche Berufe gibt es mit einem Lebensmittelchemie-Studium?
Berufe
Früher haben Lebensmittelchemiker fast ausschließlich im staatlichen Auftrag für den Verbraucherschutz gearbeitet. Mittlerweile sind die Einsatzgebiete vielfältiger geworden:
- Amtliche Lebensmittelüberwachung: In den Verbraucherschutz- und Untersuchungsämtern der Bundesländer arbeitest Du ganz klassisch im Sinne des Verbraucherschutzes.
- Lebensmittelindustrie oder Verbände: Als Lebensmittelchemiker kannst Du bei Unternehmen der Ernährungs- oder Kosmetikindustrie arbeiten. Du prüfst verfügbare Rohstoffe und kontrollierst die Betriebsabläufe und Endprodukte.
- Freiberuflich: Als freiberuflicher Lebensmittelchemiker erhältst du Aufträge von Herstellern oder Händlern, die um Beratung oder Kontrolle sowie rechtliche Bewertung von Lebensmitteln bitten.
Aber auch in anderen Bereichen werden Dein Wissen und Deine Analysefähigkeiten nachgefragt: Zu Beispiel bei Behörden, die Wasser- oder Luftuntersuchungen durchführen und in der Arzneimittelindustrie.
Gehalt
Als Berufseinsteiger kannst Du mit einem Monatsgehalt von ungefähr 3.800 Euro rechnen. Mit wachsender Berufserfahrung kannst Du im weiteren Verlauf Deiner Karriere Dein Gehalt deutlich steigern, dann sind zwischen 5.000 und 6.500 Euro monatlich möglich.
Welche Voraussetzungen brauche ich, um Lebensmittelchemie zu studieren?
Für das Studium Lebensmittelchemie benötigst Du eine allgemeine oder fachgebundene Hochschulzulassung. Doch auch ohne Abitur kannst Du studieren. Dafür brauchst Du entweder einen Meister oder eine abgeschlossene Berufsausbildung plus mindestens drei Jahre Berufserfahrung in einem fachbezogenen Beruf, zum Beispiel als Lebensmitteltechniker oder Chemielaborant.
NC fürs Lebensmittelchemie-Studium
Das Lebensmittechemie-Studium ist an fast allen Unis zulassungsbeschränkt. Der NC variierte dabei in den vergangenen Jahren recht stark, zuletzt lag er zwischen 2,5 (Berlin, Stuttgart) und 3,3 (Bonn), allerdings gab es auch Jahre, in denen ein Einser-Abitur nötig war. Zulassungsfrei war das Lebensmittelchemie-Studium zuletzt nur an der TU München.
Wie läuft das Lebensmittelchemie-Studium ab?
Staatsexamen
Wählst Du das Staatsexamen, gliedert sich Dein Studium in zwei etwa gleich lange Phasen: das Grundstudium (vier Semester) und das Hauptstudium (vier bis fünf Semester). Im Grundstudium bekommst Du vor allem die theoretischen Grundlagen der Chemie vermittelt. Im Hauptstudium wird es dann fachspezifischer. Hier befasst Du Dich zum Beispiel explizit mit den Themen Ernährung und Toxikologie. Außerdem verbringst Du viel Zeit im Labor und lernst die Analyseverfahren kennen, mit denen Du später arbeiten wirst. Am Ende des Hauptstudiums steht das erste Staatsexamen.
Der letzte Teil der Ausbildung ist das Praktische Jahr. In dieser Zeit absolvierst Du ein Praktikum in einem Untersuchungsamt, bekommst die genauen Arbeitsabläufe vermittelt und lernst, wie man Gutachten erstellt. Danach erfolgt dann das zweite Staatsexamen.
Bachelor
Entscheidest Du Dich für den Bachelor-Studiengang, ist die Struktur nur ein bisschen anders. Der Lernstoff geht schon etwas über das Grundstudium hinaus. Der größte Unterschied: Während Du die Prüfungen im Bachelor-Master-System studienbegleitend ablegst, stehen sie beim Staatsexamen immer ganz am Ende eines Studienabschnitts. Nach dem Bachelor könntest Du bereits in den Beruf einsteigen, allerdings wärst Du in diesem Fall im Nachteil gegenüber denjenigen, die ein Staatsexamen abgelegt haben. Deshalb empfiehlt sich der Master.
Master
Die Studieninhalte in den vier Semestern Master-Studium sind in etwa identisch mit denen im Hauptstudium des Staatsexamen-Studiengangs. Master und erstes Staatsexamen sind gleichwertige Abschlüsse. Auch an den Master schließt das Praktische Jahr an.
Wie soll ich das Lebensmittelchemie-Studium bezahlen?
Um Dein Lebensmittelchemie-Studium zu finanzieren, gibt es viele Möglichkeiten. Hier sind sie vorgestellt:
Stipendien
Du kannst Dich zum Beispiel für ein Stipendium bewerben. Dafür musst Du übrigens kein besonders guter Student sein. Auch Studenten mit schlechten Noten haben gute Chancen auf ein Stipendium. Die meisten Stipendien werden staatlich gefördert und von Stiftungen vergeben, aber auch Parteien und private Organisationen kommen infrage. Der große Vorteil von Stipendien: Von dem erhaltenen Geld musst Du keinen Cent zurückzahlen.
Bei der Vielzahl der Stipendien das passende zu finden, ist jedoch manchmal gar nicht so einfach. Dafür haben wir die Online-Stipendiensuche entwickelt. Dabei kannst Du mit ein paar Klicks herausfinden, wer Dir das Lebensmittelchemie-Studium finanzieren könnte.
BAföG
Alternativ kannst Du einen BAföG-Antrag stellen. Wenn Dein Antrag erfolgreich ist, bekommst Du vom Staat ein zinsloses Darlehen, das Du nach Deinem Studium zur Hälfte zurückzahlen musst. Die Höhe der Leistungen ist unter anderem abhängig davon, wie viel Deine Eltern verdienen und wie Deine Wohnsituation ist.
Um jetzt schnell und unkompliziert herauszufinden, wie viel Geld Du bekommen würdest, nutze einfach unseren kostenlosen BAföG-Rechner.
Studienkredit
Eine weitere Option ist ein Studienkredit. Dieser wird Dir nicht auf einmal ausgezahlt, sondern in monatlichen Teilbeträgen. Allerdings musst Du das geliehene Geld zuzüglich Zinsen natürlich später an die Bank zurückzahlen.
Studentenjob
Wenn Du ein paar Stunden in der Woche Zeit hast, kannst Du Dir mit einem Nebenjob auch selbst etwas hinzuverdienen. Eventuell kommt sogar ein Job als Werkstudent infrage. Da Du bei einem Lebensmittelchemie-Studium allerdings auch in der vorlesungsfreien Zeit häufig Laborpraktika absolvierst, wird möglicherweise nicht genug Zeit bleiben, um so einen zeitaufwendigen Job anzunehmen.
Passt das Lebensmittelchemie-Studium zu mir?
Für ein Lebensmittelchemie-Studium solltest Du in möglichst allen naturwissenschaftlichen Fächern gut sein, vor allem natürlich in Chemie und Biologie. Außerdem solltest Du Spaß daran haben, im Labor experimentell zu arbeiten.
Ist der Studiengang das Richtige für mich?
Wenn Du Dir noch unsicher bist, ob Du Lebensmittelchemie oder lieber etwas anderes studieren möchtest, dann mach doch einfach mal einen online-basierten Studienorientierungstest. Damit kannst Du innerhalb weniger Minuten herausfinden, ob der Studiengang zu Deinen Stärken und Interessen passt.
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