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Ausbildungsplätze
Voraussetzungen
Dauer
Gehalt
Ablauf
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Karriere
Passt das zu mir?
Eine Industriekaufmann-Ausbildung ist ein bisschen wie ein Schweizer Messer: Du kannst sie später
in nahezu jeder Branche und jedem Unternehmensbereich einsetzen! Erfahre, was Du in der Ausbildung
lernen wirst, worauf Personaler bei der Auswahl von Bewerbern achten, und wie hoch die
Ausbildungsvergütung als Industriekaufmann ist.
Wo kann ich eine Ausbildung zum Industriekaufmann machen?
Verschaffe Dir gerne einen Überblick über freie Ausbildungsplätze! In unserer Jobbörse sammeln
wir aktuelle Stellenangebote für eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Falls Du schon genauere
Vorstellungen hast, kannst Du die Suche mithilfe mehrerer Filter bequem eingrenzen.
Die Ausbildung zum Industriekaufmann bzw. zur Industriekauffrau ist dual
angelegt. Das heißt: Du lernst die praktische Seite des Berufs in einem Ausbildungsbetrieb
kennen und besuchst parallel dazu eine Berufsschule, wo Dir die theoretischen Grundlagen vermittelt
werden.
Weil die Ausbildung zum Industriekaufmann sehr breit angelegt ist, findest Du in nahezu jeder
Branche Ausbildungsplätze. Du interessierst Dich für die neuesten Gadgets? Dann kommt Dir
vielleicht ein Ausbildungsplatz bei einem Elektronik-Hersteller entgegen. Hast Du etwas für Autos
übrig, dann bewirb Dich bei einem Autohersteller.
Welche Voraussetzungen muss ich für eine Industriekaufmann-Ausbildung erfüllen?
- Schulabschluss: mindestens mittlere Reife, besser (Fach-)Abitur
- gute Noten in:
- Mathematik
- Deutsch
- Englisch
- vorteilhaft: Praktika, Auslandsaufenthalte, zusätzliche Fremdsprachen
Rein formal sind für die Ausbildung zur Industriekauffrau bzw. zum Industriekaufmann keine
besonderen Voraussetzungen vorgeschrieben. Gerade bei beliebten Arbeitgebern ist die Konkurrenz um
freie Plätze aber groß, und die Betriebe können sich ihre Bewerber aussuchen. Ein abgeschlossenes
Abitur oder Fachabitur, idealerweise in einer Schule mit wirtschaftlichem Schwerpunkt, verschafft
Dir dabei einen Startvorteil. Doch auch mit mittlerer Reife hast Du durchaus Chancen. Wichtig sind
in jedem Fall gute Noten in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch!
Und: Schule ist nicht alles. Du kannst beim Personalchef auch punkten, wenn Du schon einmal im
Ausland warst, Praktika absolviert hast oder zusätzliche Fremdsprachen beherrschst. Richtig
gefragt am Arbeitsmarkt sind derzeit "exotische" Fremdsprachen wie Chinesisch oder Russisch!
Ausbildungsanfänger / innen 2022 (in %)
Wie lange dauert die Ausbildung zum Industriekaufmann?
- Regeldauer: 3 Jahre
- Verkürzung auf 2,5 - 2 Jahre möglich
Vorgesehen ist eine Ausbildungsdauer von 3 Jahren. Es gibt aber verschiedene Wege, um die Ausbildung
zum Industriekaufmann zu verkürzen. Beispielsweise kannst Du Dir ein (Fach-)Abitur mit 12 Monaten oder
einen mittleren Schulabschluss mit 6 Monaten anrechnen lassen. Auch gute Leistungen können Deine
Ausbildung verkürzen. Den Antrag dafür stellst Du bei der Industrie- und Handelskammer (IHK), wo
die Verkürzung genehmigt werden muss. In der Praxis hat dabei auch Dein Ausbildungsbetrieb ein Wörtchen
mitzureden!
Wie hoch ist das Gehalt in der Industriekaufmann-Ausbildung?
Die durchschnittliche Ausbildungsvergütung als Industriekaufmann beträgt im ersten Jahr durchschnittlich
950 Euro und steigt bis zum letzten Ausbildungsjahr auf durchschnittlich 1.100 Euro
an. Wie viel Du konkret bekommst, kann je nach Bundesland, Branche und Unternehmen sehr
unterschiedlich ausfallen! Eine überdurchschnittliche Ausbildungsvergütung als Industriekaufmann
erwartet Dich in der Metall-, Elektro- und Automobilindustrie. Kleinere und mittelständische
Betriebe zahlen meist nicht so gut wie große Unternehmen, bieten dafür aber oft ein familiäres
Arbeitsklima.
Verdienst in der Ausbildung als Industriekaufmann
Wie läuft die Industriekaufmann-Ausbildung ab?
Während Deiner Ausbildung zum Industriekaufmann arbeitest Du zu den normalen Bürozeiten im
Unternehmen. Die Berufsschule besuchst Du entweder blockweise für mehrere Wochen am Stück oder
regelmäßig an 1 bis 2 Tagen pro Woche. Den formalen Abschluss der Industriekaufmann- bzw.
Industriekauffrau-Ausbildung bilden die Prüfungen vor der Industrie- und Handelskammer (IHK).
Betriebliche Ausbildung zum Industriekaufmann
Industriekaufleute müssen Allrounder sein. Deshalb durchläufst Du während Deiner Ausbildung zur
Industriekauffrau oder zum Industriekaufmann verschiedene Unternehmensbereiche wie zum Beispiel:
- Vertrieb und Verkauf
- Finanzwesen und Buchhaltung
- Einkauf
- Marketing
- Controlling
- Personalwesen
Im Unterschied zu anderen Ausbildungsberufen spezialisierst Du Dich während Deiner
Industriekaufmann- bzw. Industriekauffrau-Ausbildung noch nicht auf bestimmte Fachbereiche. Du
kannst Dich aber in ein Fachgebiet Deiner Wahl vertiefen, beispielsweise in Personalmarketing,
Produktentwicklung, Lagerlogistik oder Controlling.
1. Ausbildungsjahr
Im ersten Jahr Deiner Ausbildung erlernst Du die
wichtigsten Bürotätigkeiten von der Pike auf. Dazu gehört beispielsweise:
- Rechnungen erstellen
- Zahlungseingänge überprüfen
- Telefonate mit Kunden und Lieferanten führen
- Bestellungen aufgeben
- Bestandsveränderungen dokumentieren
- Wareneingänge überprüfen
2. und 3. Ausbildungsjahr
Im weiteren Verlauf Deiner Ausbildung zum Industriekaufmann wirst Du zunehmend verantwortungsvollere
Aufgaben übernehmen. Du erstellst beispielsweise selbstständig Angebote, verhandelst mit Kunden
und Lieferanten, entwickelst einen Marketing-Plan oder schaust in der Controlling-Abteilung Deinen
Kollegen auf die Finger.
Auslandsaufenthalt
Wenn Du Deine Ausbildung zum Industriekaufmann in einem international
tätigen Unternehmen machst, kannst Du möglicherweise auch für einige Monate ins Ausland gehen!
Das ist eine große Chance, um Deine Fremdsprachenkenntnisse zu perfektionieren und internationale
Erfahrungen zu sammeln. Falls Du Dich dafür interessierst, dann kläre möglichst zu Beginn Deiner
Ausbildung ab, ob so ein Auslandsaufenthalt möglich ist.
Berufsschulische Ausbildung zum Industriekaufmann
Die theoretischen Grundlagen wie etwa Buchhaltung und Rechnungswesen wirst Du in der Berufsschule
von Grund auf erlernen. Du wirst dabei im Klassenverband unterrichtet und hast Anwesenheitspflicht.
Durch Präsentationen, schriftliche Klausuren oder mündliche Prüfungen zeigst Du, dass Du den
Lernstoff verstanden hast. Diese Leistungen werden ganz normal benotet, in Deine Abschlussnoten
fließen die Beurteilungen aber nicht ein. Trotzdem lohnt es sich, wenn Du Dich in der Berufsschule
ins Zeug legst: Manche Betriebe erhöhen Deine Ausbildungsvergütung als
Industriekaufmann, wenn Du in der Berufsschule und im Unternehmen hervorragende Leistungen
erbringst!
Abschluss der Industriekaufmann-Ausbildung
Zwischenprüfung
Bereits nach der ersten Hälfte Deiner Ausbildung zum Industriekaufmann legst Du
eine Zwischenprüfung ab, deren Ergebnisse in Deine Gesamtnote einfließen. Geprüft werden alle
wesentlichen Ausbildungsinhalte, die Du bis dahin in der Berufsschule und im Betrieb kennengelernt
hast.
Abschlussprüfung
Mit der bestandenen Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) endet Deine
Ausbildung zum Industriekaufmann. Die Prüfung setzt sich aus einem schriftlichen und einem
mündlichen Teil zusammen. Schriftlich geprüft werden die folgenden drei Themenbereiche:
- Geschäftsprozesse
- Kaufmännische Steuerung und Kontrolle
- Wirtschafts- und Sozialkunde
Für den mündlichen Teil bereitest Du eine Präsentation über eine bestimmte Fachaufgabe vor.
Danach findet ein sogenanntes Fachgespräch statt. Das heißt, Du beantwortest Fragen zu Deiner
Fachaufgabe und zeigst dadurch, dass Du Dich umfassend mit dem Thema auseinandergesetzt hast.
Welche Inhalte hat die Ausbildung zum Industriekaufmann?
- allgemeinbildende Fächer (verpflichtend)
- berufsspezifische Fächer (verpflichtend)
- Zusatzqualifikationen (freiwillig)
Im berufsschulischen Teil Deiner Industriekaufmann- bzw. Industriekauffrau-Ausbildung erwarten Dich
zunächst Grundlagenfächer wie:
- Deutsch
- Englisch
- Wirtschafts- und Sozialkunde
- Religion oder Ethik
Im berufsspezifischen Teil wirst Du Dich intensiv mit den Grundlagen Deiner Ausbildung zum
Industriekaufmann auseinandersetzen. Die Ausbildungsinhalte sind in sogenannte
Lernfelder aufgeteilt, wie etwa:
- Werteströme und Werte erfassen und dokumentieren
- Beschaffungsprozesse planen, steuern und kontrollieren
- Jahresabschluss analysieren und bewerten
- Absatzprozesse planen, steuern und kontrollieren
- Unternehmensstrategien und -projekte umsetzen
Wenn Du noch nicht genug vom Lernen hast, kannst Du schon während Deiner Ausbildung zum
Industriekaufmann Zusatzqualifikationen erwerben. Dazu besuchst Du in der
Berufsschule freiwillig Kurse und legst anschließend eine Zusatzprüfung vor der Industrie- und
Handelskammer (IHK) ab. Sinnvolle Zusatzqualifikationen sind beispielsweise:
- Europaassistent/in
- Fremdsprache für kaufmännische Auszubildende
- Internationales Wirtschaftsmanagement mit Fremdsprachen
Wie sieht der Karrierepfad nach der Industriekaufmann-Ausbildung aus?
Wenn Du während Deiner Industriekaufmann-Ausbildung gute Arbeit geleistet
hast, wird Dich Dein Ausbildungsbetrieb mit großer Wahrscheinlichkeit übernehmen. Doch natürlich
musst Du nicht lebenslang dieselbe Arbeit machen! Gerade weil die Ausbildung zum Industriekaufmann
so breit angelegt ist, kannst Du später problemlos die Branche oder den Unternehmensbereich
wechseln oder Dich weiterbilden. Dabei hast Du folgende Möglichkeiten:
Spezialisierungen
Nach Deiner Ausbildung zum Industriekaufmann kannst Du wahrscheinlich besser beurteilen, welche
Unternehmensbereiche (z.B. Einkauf, Marketing, Personal) Dich besonders interessieren. Darauf kannst
Du Dich anschließend spezialisieren, indem Du facheinschlägige Weiterbildungen besuchst.
Aufstiegsfortbildungen
Falls Dich eine spätere Führungsposition reizt, kannst Du nach Deiner Ausbildung zum
Industriekaufmann eine Fortbildung zum Fachwirt für Industrie oder zum Betriebswirt absolvieren.
Das eröffnet Dir neue Karriereperspektiven und bringt Dir meist auch ein besseres Gehalt.
Studium
Du willst noch weiter vorankommen? Dann hänge doch ein facheinschlägiges Studium wie
Betriebswirtschaftslehre (BWL), Industriebetriebswirtschaftslehre oder Management an! Das kannst Du
übrigens auch tun, wenn Du Deine Ausbildung zum Industriekaufmann ohne (Fach-)Abitur begonnen hast.
Denn auch eine abgeschlossene Ausbildung zusammen mit einigen Jahren Berufspraxis ebnet Dir an
vielen Hochschulen den Weg zum Studium.
Passt eine Industriekaufmann-Ausbildung zu mir?
Der richtige Typ für eine Industriekaufmann- bzw. Industriekauffrau-Ausbildung bist Du, wenn Du
folgende Talente und Interessen mitbringst:
Spaß an Zahlen
Du musst für eine Industriekaufmann-Ausbildung zwar kein
Einstein sein, solltest aber auch keine Angst vor Mathe haben.
Gute Ausdrucksfähigkeit
Eine korrekte Rechtschreibung und ein sicherer
Ausdruck sind Pflicht, wenn Du mit Geschäftspartnern und Kunden kommunizierst.
Selbstsicheres Auftreten
Für Verhandlungen und Verkaufsgespräche ist es von
Vorteil, wenn Du eine gewisse Selbstsicherheit mitbringst.
Organisationstalent
Eine dringende Bestellung aufgeben, die Reklamation eines
Kunden bearbeiten und nebenbei noch den Abschlussbericht für den Kollegen vorbereiten: Während
Deiner Ausbildung zur Industriekauffrau hast Du nicht selten ein paar Sachen gleichzeitig zu
erledigen! Dabei gilt es den Überblick und einen kühlen Kopf zu bewahren.