„Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“, stellte einst Friedrich Nietzsche fest. Umso schöner ist es, wenn man selbst musikalisch ist und sein Wissen an andere weitergeben kann. In einem Musikpädagogik-Studium beschäftigst Du Dich mit der praktischen Vermittlung von Musik, lehrst anderen das Lesen von Noten und das Musizieren. Du erfährst, wie sich die Musikerziehung entwickelt hat, wie Lernen durch Musik funktionieren kann, und wie Du Musiktheorie am besten vermittelst.
Das Musikpaedagogik Studium in Zahlen: Abschluss, Jobaussichten, Gehalt
Gehalt
Abschluss
Beschäftigung
Zufrieden
Einstiegsbranchen für Musikpaedagogik Absolventen
Über die Hälfte der Musikpaedagogik Absolventen arbeiten im Dienstleistungsbereich
Gehaltsentwicklung Musikpaedagogik Absolventen
Nach 10 Jahren steigt das Einstiegsgehalt bei Musikpaedagogik Absolventen um die Hälfte
Wo kann ich Musikpädagogik studieren?
Im Bachelor kannst Du aus neun Studiengängen wählen. Außerdem kannst Du Musiktheorie zusätzlich in sechs Studiengängen auf Lehramt studieren. Bereits im Bachelor kannst Du Dich durch die Wahl Deiner Hochschule auf einen bestimmten Aspekt der Musikpädagogik spezialisieren. So bietet die Hochschule für Evangelische Kirchenmusik den Studiengang „Klavierpädagogik“ an, die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim den Studiengang „Hörerziehung“ und die Fachhochschule Clara Hoffbauer Potsdam „Musikpädagogik und Musikvermittlung in Sozialer Arbeit“.
Der Studiengang in Potsdam ist der einzige an einer Fachhochschule. Alle anderen werden ausschließlich an Universitäten angeboten. Im Master kannst Du den Studiengang an elf Universitäten studieren, sowie an einer auf Lehramt.
Welche Inhalte hat ein Musikpädagogik-Studium?
In dem Musikpädagogik-Studium lernst Du unterschiedliche Musikkulturen kennen und analysierst diese. Du erfährst, wie Musik in verschiedenen Kontexten, zum Beispiel in Musikschulen oder in der Jugendarbeit, vermittelt und gelehrt werden kann. Außerdem bist Du nach Deinem Studium dazu in der Lage, Musik theoretisch zu analysieren. Diese Fächer können Bestandteil eines Musikpädagogik-Studiums sein:
- Didaktik: Die Lehre vom Unterrichten.
- Musikpsychologie: Wahrnehmung von Musik, aber auch der Umgang mit Stress und Lampenfieber, Auftrittscoaching und Bühnenperformance.
- Musiksoziologie: Wie beeinflusst Musik die Entwicklung von Menschen?
- Geschichte der musikalischen Bildung.
- Musiktheorie: Rhythmik, Noten, Gehörbildung, Musikästhetik.
- Institutionen, Organisationen und Strukturen musikalischer Bildung.
- Besonderheiten des Lehrens von verschiedenen Gruppen: Sonderpädagogik, Musikschule, Erwachsenenbildung.
- Empirische Musikpädagogik: Lehr- und Lernforschung, welche Problemstellungen gibt es?
- Musikkulturen: Musik im interkulturellen Dialog.
- Kulturerschließende Musikpädagogik: Die Art und Funktion von Musik in verschiedenen kulturellen Zusammenhängen.
- Performance und Körperarbeit: Musik im Einklang mit Bewegung bringen, Zusammenspiel bei Auftritten.
- Vokal- und Instrumentalunterricht: Gesangsschulung und Verbesserung von dem Spielen eines Instrumentes.
Fast immer ist es auch so, dass Du während des Studiums auch selber praktische Ensemblearbeit und Aufführungspraxis mit Deinen Kommilitonen übst. Du singst oder spielst Instrumente, und übst dies in einer Gruppe. Welche Fächer und Schwerpunkte es in dem jeweiligen Studiengang gibt, variiert von Hochschule zu Hochschule teilweise stark. Informiere Dich deshalb am besten vorher auf der Seite der Hochschule, ob Du Deine Wunschfächer auch wirklich wählen kannst!
Welche Berufe gibt es mit einem Musikpädagogik-Studium?
Berufe
Nach dem Musikpädagogik-Studium kannst Du in unterschiedliche Branchen einsteigen. Natürlich in die Bildungsarbeit, also in die konkrete Vermittlung von Musikwissen. Aber auch in Kultureinrichtungen oder in Verlagen findest Du Jobs. Hier findest Du einige Berufsfelder, die nach dem Studium in Frage kommen:
- Arbeit im Theater oder in einem Museum.
- Werbeagenturen: Musik für Werbespots heraussuchen.
- Für Musikbuchverlage schreiben.
- Musikredaktion: Radio, Fernsehen oder im Printbereich.
- Unterrichten in: Schulen, Kindergärten, Jugendzentren, Musikschulen, oder Volkshochschulen.
Gehalt
Nach dem Bachelor erhalten Absolventen von einem Musikpädagogik-Studium im Durchschnitt circa 3.000 Euro im Monat. Wie viel Geld Du später bekommst, hängt stark davon ab, wo Du arbeitest. Als Angestellter in einer Musikschule verdienst Du weniger, als wenn Du Lehrer an einer öffentlichen Schule bist. Dort verdienst Du im Durchschnitt etwa 4.000 Euro. Du hast auch die Möglichkeit, Dich als Musiklehrer selbstständig zu machen. Dadurch bist Du zeitlich flexibler und kannst, wenn Du einen guten Standort für Deine Musikschule gewählt hast, auch mehr verdienen, als wenn Du angestellt bist.
Welche Voraussetzungen brauche ich, um Musikpädagogik zu studieren?
Bachelor
Wenn Du Musikpädagogik studieren willst, brauchst Du entweder die Allgemeine Hochschulreife, die Fachhochschulreife oder die Fachgebundene Hochschulreife. Aber auch, wenn Du eine pädagogische oder musikalische betriebliche Ausbildung und dazu einen Meistertitel hast, kannst Du Musikpädagogik studieren. Allerdings musst Du dann häufig eine spezielle Eignungsprüfung bestehen. Eine Eignungsprüfung findet häufig auch mit einem hohen Schulabschluss vor dem Musikpädagogik-Studium statt: Du musst ein Instrument vorspielen oder nachweisen, welche musikalischen Erfahrungen Du bereits gesammelt hast. Auch ist ein Gespräch, in dem Du Deine Motivationen für den Beginn von dem Studium darlegst, nicht ungewöhnlich.
Master
Wenn Du den Studiengang im Master studieren willst, brauchst Du einen Bachelorabschluss in Musikpädagogik, oder in einem anderen musischen oder pädagogischen Studiengang. Zum Beispiel in Musikwissenschaft oder Elementarpädagogik. Darüber hinaus wird oft wie im Bachelor eine Eignungsprüfung verlangt. In dieser musst Du Dein musikalisches Können oder Dein Theoriewissen unter Beweis stellen.
NC fürs Musikpädagogik-Studium
Es gibt Hochschulen, an denen Du für ein Musikpädagogik-Studium eine bestimmte Abschlussnote im Schulzeugnis brauchst. Diese liegt dann meist bei etwa 2,6 bis 2,9. Der Numerus Clausus hängt davon ab, wie viele sich im letzten Jahrgang auf den Studienplatz beworben haben, und wie viele Plätze es gab. Wichtiger als der Numerus Clausus ist die Eignungsprüfung. Wenn Du diese gut bestehst, verbessern sich Deine Chancen auf einen Studienplatz enorm. Auch ohne gute Schulnoten kannst Du dann ein Musikpädagogik-Studium beginnen!
Für den Studiengang im Master benötigst Du oft einen Numerus Clausus von 2,0 oder besser im Bachelorzeugnis. Auch hier kannst Du mit den Eignungsprüfungen punkten und Deine Chancen auch mit einem schlechteren Bachelorabschluss erhöhen.
Wie läuft das Musikpädagogik-Studium ab?
Bachelor
Das Musikpädagogik-Studium im Bachelor dauert meistens sechs bis sieben Semester lang. In den ersten vier Semestern lernst Du die Grundlagen der Musikpädagogik. In den höheren Semestern kannst Du Dich oft schon auf einen bestimmten Bereich spezialisieren, zum Beispiel Didaktik für Kinder oder Gesangsunterricht. Wenn Du das Studium erfolgreich beendet hast, trägst Du je nach Hochschule den Titel Bachelor of Arts oder Bachelor of Music.
Master
Der Studiengang im Master dauert vier Semester. Du schließt ab mit dem Master of Music. Falls Du vorher im Bachelor bereits auf Lehramt studiert hast, kannst Du dies auch im Master tun und dann mit dem Master of Education abschließen. Danach brauchst Du nur noch ein Referendariat zu absolvieren, und kannst dann als Musiklehrer an Grundschulen, Haupt- oder Realschulen sowie an Gesamtschulen unterrichten.
Außerdem kannst Du, falls Du einen guten Masterabschluss erreichen konntest, eine Promotion anhängen. Du musst eine aufwändige schriftliche Forschungsarbeit schreiben, und eine mündliche Doktorprüfung bestehen. Danach trägst Du den Doktortitel.
Wie soll ich das Musikpädagogik-Studium bezahlen?
Wenig oder kein Geld zu haben, sollte Dich nicht davon abhalten, Musikpädagogik zu studieren! Es gibt einige Möglichkeiten, wie Du neben Deinem Studium an Geld kommen kannst.
Stipendien
Eine sehr gute Möglichkeit sind Stipendien. Es gibt ganz unterschiedliche Stipendiengeber und ebenso sind die Kriterien für die Vergabe der Stipendien sehr verschieden. Längst nicht immer zählen nur gute Noten oder eine besondere Bedürftigkeit. Wenn Du Stipendiat bist, bekommst Du einfach Geld geschenkt, teilweise so viel, dass Du davon Deinen ganzen Lebensunterhalt bestreiten kannst, manchmal aber auch Teilstipendien zum Beispiel für Studienmaterialien wie gute Musikinstrumente oder Bücher. Nutze doch unsere kostenlose und unkomplizierte onlinebasierte Stipendiensuche, um das für Dich passende Stipendium zu finden!
BAföG
Das BAföG ist ebenfalls eine tolle Finanzierungsoption. Zwar gibt es hier nur die Hälfte des erhaltenen Geldes geschenkt, aber den Rest musst Du erst zurückzahlen, wenn Du ein eigenes ausreichendes Einkommen hast. Es gibt unterschiedliche Kriterien dafür, wann man einen BAföG-Anspruch hat und wie hoch dieser ist. Finde mit unserem BAföG-Rechner kostenlos und schnell heraus, was Dir zusteht!
Studienkredit
Ein Studienkredit sollte nur die Notlösung sein, denn Du musst alles verzinst zurückzahlen. Trotzdem geht es manchmal nicht anders, und ein Studienkredit ist immer noch besser, als ein „normaler“ Kredit. Du erhältst monatlich einen festen Betrag auf Dein Konto, und musst erst wenn Dein Studium zu Ende ist, das Geld wieder zurückzahlen. Vergleiche aber unbedingt verschiedene Kreditangebote miteinander – so sparst Du mitunter jede Menge Geld!
Studentenjob
Grade als Student in einem Musikpädagogik-Studium bietet sich als Nebenjob das Instrumentenspielen beibringen an! Entweder Du bekommst einen Minijob in einer lokalen Musikschule, oder aber Du gibst selbstständig Musikunterricht. Falls Du zusätzlich BAföG beziehst, darfst Du allerdings nicht mehr als 538 € im Monat verdienen. Sonst verlierst Du Deinen BAföG-Anspruch!
Passt das Musikpädagogik-Studium zu mir?
Musik ist Deine Leidenschaft? Du bist musikalisch, spielst mindestens ein Instrument und willst auch andere Menschen für Musik begeistern? Das ist die wichtigste Voraussetzung für ein erfolgreiches Musiktherapie-Studium! Wenn Du dazu noch Einfühlungsvermögen und Geduld hast, spricht das sehr dafür, dass Du auch später im Berufsalltag zufrieden mit Deiner Studienwahl bist.
Ist der Studiengang das richtige für mich?
Falls Du Dir noch nicht ganz sicher bist, empfehlen wir Dir, einen kurzen Studienorientierungstest zu machen. So kannst Du herausfinden, welcher Studiengang Deine Interessen und Fähigkeiten am besten abdeckt.