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Die 10 schlimmsten Fehler im Auswahlgespräch

Bei allen 12 Begabtenförderungswerken und auch bei diversen anderen Stiftungen durchläufst Du nach Deiner erfolgreichen schriftlichen Bewerbung noch eine mündliche Bewerbungsrunde. So kurz vor Deinem Ziel solltest Du diese Chance auf ein Stipendium möglichst gut nutzen. Insbesondere heißt es, die folgenden 10 Fehler zu vermeiden, die Deine Chance auf ein Stipendium deutlich verringern.

1. Komme niemals zu spät

Gerade in Deutschland ist Unpünktlichkeit ein Tabu. Da hilft auch keine Ausrede. Bei einem Auswahlgespräch gilt es, lieber zu früh als zu spät zu erscheinen. Denn wer unpünktlich ist, und sei es nur um ein paar Minuten, signalisiert mangelnden Respekt. Unter Umständen haben die Prüfer mit Deinem verspäteten Erscheinen bereits die Entscheidung getroffen, das Stipendium definitiv nicht an Dich zu vergeben. Denke daran: Prüfer können eitel sein.

2. Unkenntnis des Tagesgeschehens

Gerade von Stiftungen werden gerne Fragen zum aktuellen Tagesgeschehen gestellt. Besonders peinlich ist es daher, wenn Du die zentralen Ereignisse aus der Zeitung in den letzten Wochen nicht wiedergeben kannst.

In der Regel beschränkt sich diese Art von Fragen nicht auf das bloße Abfragen des Tagesgeschehens. In aller Regel fordern die Prüfer die Bewerber dazu auf, diese Fragen mit ihnen zu diskutieren und ihren Standpunkt zu erläutern.

Wie empfehlen Dir, Dich im Rahmen der Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch nicht nur über die tagesaktuellen Themen zu informieren, sondern Dich auch mit den verschiedenen Standpunkten zu den jeweiligen Themen auseinanderzusetzen. Deine Argumentationslinie sollte sich dabei an den Werten der Stiftung orientieren. Wenn Du Dich also bei der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung bewirbst, wird eine Positionierung entsprechend der Parteilinie der Linken keinen guten Eindruck hinterlassen – und umgekehrt.

3. Erscheine in keinem Fall in zu legerer Kleidung

Gerade im Sommer kommt der eine oder andere auf die Idee, in Shorts und T-Shirt oder gar mit Flip-Flops zum Gespräch zu erscheinen. Diese Art von Kleidung solltest Du tunlichst vermeiden. Denn auch dies signalisiert mangelnden Respekt. Schließlich erwartet die Bewerber vor Ort in der Regel ein förmlich gekleidetes Komitee.

Grundsätzlich solltest Du Dich vor dem Gespräch über den Dresscode informieren. Wenn Du hierzu keine Informationen erhältst oder die Antwort lautet „wir haben keinen speziellen Dresscode“ solltest Du das nicht so interpretieren, dass Du Dir die Kleidung frei auswählen kannst. Hier gilt: Lieber over- als underdressed. Wir schlagen daher vor, in einer Stoffhose mit Hemd zu erscheinen. Einen schlechten Eindruck wirst Du im Anzug jedenfalls nicht hinterlassen. Denn damit zeigst Du Deinen Prüfern Respekt und demonstrierst, dass es Dir wichtig ist, das Stipendium zu erhalten.

4. Unvorbereitete, schlechte Antworten auf Standardfragen

Viele Interviewer stellen gerne Standardfragen. Wenn Du diese nicht vorbereitet hast, kannst Du schnell einen schlechten Eindruck hinterlassen.

Eine bekannte Standardfrage ist zum Beispiel die nach den Stärken und Schwächen des Bewerbers. Wer hier alle seine Schwächen unüberlegt preisgibt, kann schnell in eine Falle tappen. Welche Schwäche Du hier nennst und wie Du sie verkaufst, solltest Du unbedingt vorbereiten. Auch die Frage nach den Stärken kann schnell zu einem schlechten Eindruck führen. Denn wer hier „rumeiert“, länger überlegt, um dann zögerlich ein paar Stärken zu nennen, wirkt nicht selbstbewusst. Daher solltest Du typische Fragen im Bewerbungsgespräch perfekt und überzeugend beantworten können.

TIPP

Professionelle Vorbereitung auf Dein Vorstellungsgespräch

Eine umfangreiche Liste an typischen Fragen in Stipendieninterviews gibt es in diesem E-Book. Zur Vorbereitung auf ein Interview bei einer Stiftung können wir das Buch sehr empfehlen. Zu den typischen Fragen werden auch immer sehr gute Beispielantworten vorgeschlagen. Der Autor erklärt zudem, welche Art von Antwort gut ankommt und welche Fallen bei diesen Fragen lauern.

5. „Dumme“ Fragen

Ein weiterer Fettnapf präsentiert sich Bewerbern, wenn sie unüberlegte Fragen stellen - insbesondere, wenn sie dem Prüfer zeigen, dass sich der Bewerber nicht viel mit der Stiftung, bei der er sich bewirbt, befasst hat.

Du solltest unbedingt vermeiden, Fragen zur Stiftung, zum Ablauf der Auswahltagung oder zum ideellen Förderprogramm zu stellen, die Du Dir durch die aufmerksame Lektüre der Stiftungswebsite hättest beantworten können. Mit solchen Fragen würdest Du dem Prüfer vermitteln, dass Dich die betreffende Stiftung nicht sonderlich interessiert.

6. Desinteresse

Einige Bewerber setzen sich in ein Bewerbungsgespräch und strahlen dabei völliges Desinteresse aus. Unbedingt vermeiden solltest Du daher, Dich entspannt in Deinem Stuhl zurückzulehnen und kurze, wenig aufschlussreiche Antworten zu geben.

Gib Dir besondere Mühe, einen interessierten Eindruck zu vermitteln, denn Prüfer nehmen sich in der Regel ehrenamtlich Zeit für das Auswahlgespräch. Dafür solltest Du ihnen Dankbarkeit signalisieren.

Besonders interessiert wirkst Du mit einem sympathischen Lächeln und einer offenen, nach vorne gebeugten Körperhaltung. Wenn Dir der Prüfer etwas erzählt, solltest Du ihm aufmerksam zuhören und ihm das Gefühl vermitteln, dass Du das, was er sagt, besonders interessant oder hilfreich findest.

7. Arroganz

Ein weiterer Grund, der oft zu einer Absage führt, ist Arroganz. Die Stiftung tut ihren Stipendiaten einen riesigen Gefallen, wenn sie Stipendien gewährt. Immerhin - sie schenken Dir Geld, und damit Möglichkeiten, die Du sonst nicht hättest. Daher solltest Du eine gebührende Dankbarkeit ausstrahlen. Vermeide also, überheblich zu sein.

8. Negative Grundeinstellung

Ein weiterer Ausschlussgrund ist eine negative Grundeinstellung. Die Sympathie, die ein Bewerber im Auswahlgespräch ausstrahlt, hat in der Regel einen maßgeblichen Einfluss auf die endgültige Entscheidung für die Stipendienvergabe. Vermittele den Prüfern also, dass Du ein fröhlicher, aufgeweckter Mensch bist.

9. Ein erster schlechter Eindruck

In den ersten Minuten eines Auswahlgesprächs fällt in der Regel bereits die Entscheidung für oder gegen den Bewerber. Umso wichtiger ist daher, dass dieser erste Eindruck gelingt. Ein zu schwacher Händedruck, ein Blick auf den Boden oder ein fehlendes Lächeln kann diesen ersten Eindruck bereits beeinträchtigen. Die Begrüßung sollte in jedem Fall mit einem kräftigen, aber auch nicht zu starken Händedruck, mit einem Blick in die Augen des Prüfers und einem Lächeln verlaufen. Wenn Du auf den oder die Prüfer in einem Raum wartest, solltest Du aufstehen, um sie zu begrüßen, sobald diese den Raum betreten.

10. Ausschweifende Antworten

Ein weiterer Teil der Bewerber fällt negativ auf, wenn er zu ausschweifende Antworten gibt. Prüfer suchen nach Bewerbern, die sich eloquent ausdrücken können und Sachverhalte klar und präzise formulieren können. Daher solltest Du ausschweifende Erklärungen mit zu vielen Beispielen unbedingt vermeiden.

Wenn Du diese Fehler vermeidest, bist Du Deinem Stipendium schon einen Schritt näher. Um das Stipendium auch zu behalten, wenn Du es endlich geschafft hast, musst Du einige Formalitäten beachten.

Wie gute Antworten auf häufige Fragen aussehen und wie Du am besten mit Fragen umgehst, bei denen Du keine Ahnung hast, findest Du in diesem E-Book. Der Autor hat selbst sieben Stipendien empfangen und mit Experten gesprochen. Das Buch enthält unzählige Beispielfragen und hat gute Antworten auf die schwierigsten Fragen zusammengestellt.

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