Was ist ein Medizintechniker?
Medizintechniker übertragen ihr technisches Wissen auf bestehende medizinische Geräte, Untersuchungsmethoden oder Therapien. So wollen Medizintechniker einerseits die Behandlungen für Patienten verbessern, indem durch die Entwicklung neuer Geräte Krankheiten schneller und sicherer erkannt und einfacher behandelt werden. Andererseits erleichtert das auch die Arbeit von Ärzten und Pflegern.
Was macht ein Medizintechniker?
Als Medizintechniker entwickelst und verbesserst Du technische Verfahren und Maschinen für den Einsatz in der Medizin. Du arbeitest an kleinen Geräten wie Herzschrittmachern, aber auch an High-Tech-Chirurgie-Robotern. Außerdem installierst, wartest und reparierst Du die Geräte vor Ort, zum Beispiel in Krankenhäusern. Dort schulst Du zudem Ärzte und Pfleger, wie sie richtig mit den Maschinen umgehen.
Wie wird man Medizintechniker?
Es gibt verschiedene Wege, um in der Medizintechnik zu arbeiten. Du kannst entweder studieren oder eine Medizintechnik-Ausbildung machen.
Ausbildung
Nach einer Ausbildung im Metall- oder Elektrobereich, zum Beispiel zum Werkzeugmechaniker, kannst Du einen Meistertitel zum Geprüften Industriemeister – Fachrichtung Medizintechnik machen, oder Du absolvierst eine zweijährige Fortbildung zum staatlich geprüften Techniker mit der Fachrichtung Medizintechnik.
Studium
Du kannst jedoch auch Medizintechnik studieren. Es gibt in Deutschland an Universitäten und Fachhochschulen fast 80 Bachelor-Studiengänge und fast genauso viele Master-Studiengänge in diesem Bereich. Die Studiengänge haben zum Teil verschiedene Namen: Es gibt Medizintechnik, Biomedizintechnik, biomedizinische Technologie oder Medical Engineering. Manche Elektrotechnik-Studiengänge bieten auch einen Schwerpunkt in Medizintechnik an. Wenn Du eher in der Wartung oder im Kundendienst arbeiten willst, reicht meist ein Bachelor. Willst Du allerdings in der Forschung und Entwicklung tätig sein, solltest Du auch ein Masterstudium absolvieren. Außerdem ist es möglich, Medizintechnik als duales Studium zu absolvieren.
Studiengangsempfehlungen
Wo arbeitet ein Medizintechniker?
Nach Deiner Ausbildung in Medizintechnik – ob als Weiterbildung oder Studium – kommen folgende Einsatzorte für Dich in Frage:
- Medizintechnikunternehmen: Dort bist Du nach dem Studium in der Forschung und Entwicklung tätig und arbeitest daran, neue Geräte und Maschinen auf den Markt zu bringen. Nach einer Medizintechniker-Ausbildung begleitest Du die Forschung auf praktischer Ebene und baust die Geräte. Im Außendienst verkaufst Du die Produkte Deiner Firma an Kliniken und bist viel unterwegs.
- Krankenhäuser, große Arztpraxen, Altenpflegeeinrichtungen: Hier bist Du dafür verantwortlich, dass alle Geräte und Maschinen funktionieren. Du wartest, kontrollierst und reparierst sie.
Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Nach Deiner Medizintechniker-Ausbildung wartet ein abwechslungsreicher Alltag auf Dich. Dazu gehört zum Beispiel:
Wie sieht der Arbeitsplatz aus?
Dein Arbeitsplatz kann je nach konkreter Aufgabe ganz unterschiedlich aussehen. Bist Du in der Konstruktion eines Medizintechnik-Unternehmens, wirst Du viel Zeit mit Spezialprogrammen am Computer arbeiten. In der Produktion dagegen bist Du eher in der Maschinenhalle unterwegs, um dort die Produktion zu leiten, überwachen und optimieren. Im Außendienst bist Du ständig unterwegs, bei sehr großen Firmen sogar weltweit.
Was verdient ein Medizintechniker?
Nach dem Studium verdienst Du etwa so viel wie andere Ingenieure auch, also etwa 3.500 bis 4.000 Euro brutto im Monat. Nach ein paar Jahren Berufserfahrung steigt Dein Gehalt an, dann kannst Du bis zu 5.500 Euro brutto verdienen. Als Projektmanager mit Führungsverantwortung wirst Du ein noch höheres Gehalt haben.
Wenn Du nicht studiert hast, sondern eine Medizintechnik-Ausbildung zum staatlichen geprüften Techniker oder Industriemeister absolviert hast, kannst Du mit etwa 3.000 Euro brutto als Einstiegsgehalt rechnen.
Wo finde ich einen Job als Medizintechniker?
Wie sind die Berufsaussichten für Medizintechniker?
In Deutschland sitzen einige der größten Medizintechnikunternehmen der Welt, aber auch Mittelständler, die auf ihrem Bereich Weltmarktführer sind. Überall dort gibt es Medizintechnik-Berufe. Laut Bundesverband Medizintechnologie wollen 31 Prozent der medizintechnischen Unternehmen in Deutschland die Anzahl ihrer Mitarbeiter im Jahr 2023 erhöhen und 58 Prozent wollen die Mitarbeiterzahl stabil halten. Tendenz steigend, denn die Branche wächst, was auch an den Möglichkeiten der Digitalisierung und der immer älter werdenden Gesellschaft liegt. Sowohl für Akademiker als auch nach einem Techniker-Abschluss oder Meistertitel ist der Stellenmarkt sehr gut.
Welche Spezialisierungen gibt es?
Während des Studiums oder im Berufsleben kannst Du Dich auf verschiedene medizinische Bereiche spezialisieren. Das sind zum Beispiel:
- Hörtechnik: An nur zwei deutschen Hochschulen kannst Du Hörtechnik und Audiologie studieren. Dann bist Du Experte, wenn es darum geht, Hörgeräte weiter zu verbessern.
- Orthopädie-Technik: Als Orthopädie-Ingenieur entwickelst Du zum Beispiel die immer besser werdenden künstlichen Gliedmaßen und Prothesen. Dafür kannst Du Technische Orthopädie an der FH Münster studieren oder eine berufsintegrierte Weiterbildung machen.
- Augenoptik: An fünf Hochschulen kannst Du Augenoptik im Bachelor oder Master studieren – und dann durch neue Geräte zum Beispiel sehbehinderten Menschen helfen, besser sehen zu können.
Passt der Beruf Medizintechniker zu mir?
Nach einer Medizintechnik-Ausbildung warten gute Jobchancen und ein hohes Gehalt auf Dich. Für den Job solltest Du diese Eigenschaften mitbringen:
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