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Karriere
Passt das zu mir?
Von der Ampelanlage bis zum Telefonnetz — kaum ein Beruf ist so vielfältig, wie der des Elektronikers. Aber wusstest Du, dass eine Elektroniker-Ausbildung quasi acht Berufe in einem sind?
Wo kann ich eine Elektroniker-Ausbildung machen?
Deine Ausbildung zum Elektroniker ist eine duale Ausbildung. Das bedeutet, dass Du die theoretischen Grundlagen in einer Berufsschule lernst und die praktischen in einem Ausbildungsbetrieb Deiner Wahl. Einen solchen Ausbildungsbetrieb findest Du vor allem in folgenden Bereichen:
- Werkstätten
- Betriebe für Elektrotechnik
- Hersteller für Automatisierungstechniken
- Betriebe der Elektroinstallation
- Betriebe für technische Gebäudeausrüstung
- Maschinenbau und Werkzeugbau
- Betriebe der Informations- und Kommunikationstechnik
Einen Ausbildungsplatz für eine Elektroniker-Ausbildung musst Du Dir selbst besorgen. Unsere Jobbörse kann Dir dabei helfen, einen Ausbildungsplatz zu finden.
Ausbildungsplätze in unserer Jobbörse
Welche Voraussetzungen brauche ich für eine Elektroniker-Ausbildung?
- Mittlere Reife
- Führerschein
Rechtlich gibt es keine bindenden Voraussetzungen für eine Elektroniker-Ausbildung. Die Praxis sieht allerdings anders aus. Da die Ausbildung zum Elektroniker ein gefragter Ausbildungsberuf ist, bevorzugen die meisten Betriebe Bewerber und Bewerberinnen, die mindestens eine Mittlere Reife mitbringen. Einige Anbieter verlangen auch einen Führerschein. Außerdem solltest Du gute Noten in Mathematik und Technik haben und nicht farbenblind sein, da diese körperliche Einschränkung Deine Elektroniker-Ausbildung erheblich erschweren könnte.
Ausbildungsanfänger/innen Energie-/Gebäudetechnik 2022 (in %)
Wie lange dauert die Elektroniker-Ausbildung?
- 3,5 Jahre Vollzeit
- Verkürzung und Verlängerung möglich
Eine Elektroniker-Ausbildung ist eine duale Ausbildung und dauert in der Regel 3,5 Jahre in Vollzeit. Im ersten und zweiten Ausbildungsjahr erhältst Du eine extensive Grundausbildung. Im dritten und vierten Jahr Deiner Elektroniker-Ausbildung geht es in die fachspezifische Vertiefung. Du kannst diese Ausbildung allerdings auch in Teilzeit und damit nebenberuflich absolvieren. Dann verlängert sich die Studienzeit allerdings um das Doppelte. Die Ausbildungszeit ist auch verkürzbar. Wenn Du beispielsweise eine Umschulung zum Elektroniker machst und somit vorher schon eine andere Ausbildung aus dem gleichen Bereich erfolgreich abgeschlossen hast, dann kannst Du Dir unter Umständen bestimmte Teile davon anrechnen lassen. Wie die Bedingungen genau sind, hängt von dem Bundesland ab, in dem Du Deine Elektroniker-Ausbildung absolvierst.
Wie hoch ist das Gehalt in der Elektroniker-Ausbildung?
Das Ausbildungsgehalt als Elektroniker für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe müssen laut Berufsbildungsgesetz in jedem Fall eine angemessene Ausbildungsvergütung gewähren. Wie viel Geld Du während Deiner Ausbildung zum Elektroniker bzw. Umschulung zum Elektroniker erhältst, hängt also davon ab, ob Dein Arbeitgeber nach Tarif oder nicht zahlt und auch davon, in welchem Bundesland Du Deine Elektroniker-Ausbildung machst. Grundsätzlich zahlen industrielle Betrieben ein höheres Ausbildungsgehalt an Elektroniker als handwerkliche Betriebe. In einem Betrieb des Elektrohandwerkes erhältst Du circa 800 bis 1.000 Euro im Monat im ersten Jahr. Im zweiten sind es 850 bis 1.050 Euro, im dritten 900 bis 1.150 Euro und im letzten Jahr der Ausbildung 950 bis 1.250 Euro. In einem Ausbildungsbetrieb der Metall- und Elektroindustrie hingegen kannst Du mit etwa 1.066 bis 1.198 Euro im Monat im ersten Jahr rechnen, im zweiten Jahr steigert sich Dein Lohn auf 1.119 bis 1.232 Euro, im dritten auf 1.197 bis 1.326 Euro und im letzten Jahr auf 1.279 bis 1.397 Euro monatlich.
Verdienst in der Ausbildung als Elektroniker
Wie läuft die Elektroniker-Ausbildung ab?
- 2 Tage pro Woche Berufsfachschule
- 3 Tage pro Woche praktische Ausbildung im Betrieb
- 8 Fachrichtungen
Die Ausbildung
Deine Ausbildung zum Elektroniker findet zu einem Drittel in einer Berufsfachschule Deiner Wahl und zu einem Drittel in einem Ausbildungsbetrieb statt. Die Berufsfachschule vermittelt Dir dabei alle wichtigen theoretischen Kenntnisse, die Du dann im Betrieb anwendest und vertiefst.
Zum Beginn Deiner Elektroniker-Ausbildung musst Du Dich allerdings noch für eine Spezialisierung entscheiden, denn Deine Ausbildung zum Elektroniker vermittelt Dir erst die Grundkenntnisse und dann die spezifischen Kenntnisse für eine der acht verfügbaren Fachrichtungen. Diese Fachrichtungen sind:
- Automatisierungstechnik (Industrie oder Handwerk)
- Betriebstechnik
- Energie- und Gebäudetechnik
- Gebäude- und Infrastrukturtechnik
- Geräte und Systeme
- Informations- und Telekommunikationstechnik
- Luftfahrttechnische Systeme
- Maschinen und Antriebstechnik
Gemessen an der Bewerberzahl ist der Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik der beliebteste Schwerpunkt. Mit dieser Ausrichtung richtest Du die Stromversorgung beim Hausbau ein und wartest Stromverteilungen. Dieser Schwerpunkt ist handwerklich orientiert. Sein industrielles Pendant ist der Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme. Als solcher beobachtest und wartest Du hauptsächlich Versorgungssysteme und Sicherheitsanlagen und bist Teil des Gebäudemanagements.
Eine Ausbildung als Elektroniker für Automatisierungstechnik kannst Du nach der Industrie- oder nach der Handwerksordnung absolvieren. Hier spezialisierst Du Dich auf das Warten und Einstellen von Automaten und Industrieanlagen. Dabei wirst Du viel unterwegs bei Kunden vor Ort sein. Alle anderen Schwerpunkte Deiner Ausbildung zum Elektroniker sind auf bestimmte Gerätetypen und Systeme spezialisiert.
Die Prüfung
Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres Deiner Ausbildung zum Elektroniker absolvierst Du den ersten Teil Deiner Abschlussprüfung. Der zweite Teil findet in der Mitte des vierten Ausbildungsjahres statt. Die Abschlussprüfung besteht aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil. Im schriftlichen Teil Deiner Prüfung beantwortest Du Fragen aus allgemeinen und theoriegebundenen Fächern. Der mündliche und praktische Teil bezieht sich auf einzelne Aufgaben und Szenarien aus Deinem Arbeitsbereich und aus Deinem gewählten Schwerpunkt, die Du beantworten bzw. als praktische Aufgabe ausarbeiten und dokumentieren musst.
Nach erfolgreicher Abschlussprüfung bist Du ein staatlich geprüfter Elektroniker mit einer der folgenden Titel bzw. Fachrichtungen:
- Elektroniker Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik
- Elektroniker Fachrichtung Betriebstechnik
- Elektroniker Fachrichtung Gebäude- und Infrastrukturtechnik
- Elektroniker Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik
- Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik
- Elektroniker für Luftfahrttechnische Systeme
- Elektroniker Fachrichtung Automatisierungstechnik
- Informationselektroniker Schwerpunkt Geräte- und Systemtechnik
- Informationselektroniker Schwerpunkt Bürosystemtechnik
- Systemelektroniker
Welche Inhalte hat die Elektroniker-Ausbildung?
Deine Ausbildung als Elektroniker beinhaltet allgemeine, theoretische und praktische Fächer. In der Berufsschule lernst Du allgemeine und berufsspezifische Theorie. Die Fächer und Inhalte Deiner Elektroniker-Ausbildung in der Berufsschule sind folgendermaßen aufgefächert:
Allgemeine Unterrichtsfächer
- Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde
- Sprache und Schrifttum
- Deutsch, Wirtschafts- und Sozialkunde
Theoretisch basierte Unterrichtsfächer
- Betriebliche und technische Kommunikation
- Planen und Organisieren der Arbeit, Bewerten der Arbeitsergebnisse
- Montieren und Anschließen elektrischer Betriebsmittel
- Messen und Analysieren von elektrischen Funktionen und Systemen
- Beurteilen der Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln
- Installieren und Inbetriebnehmen von elektrischen Anlagen
- Technische Auftragsanalyse, Lösungsentwicklung
- Installieren und Konfigurieren von IT-Systemen
- Beraten und Betreuen von Kunden, Erbringen von Serviceleistungen
- Instandhalten von Anlagen und Systemen
- Konfigurieren und Programmieren von Steuerungen
- Technischer Service und Betrieb
- Geschäftsprozesse und Qualitätsmanagement im Einsatzgebiet
Praktisch orientierte Unterrichtsfächer
Die praktische Ausbildung innerhalb Deiner Ausbildung als Elektroniker ist inhaltlich in der Grundausbildung für alle Schwerpunkte gleich, unterscheidet sich dann aber in der Ausdifferenzierung. Hier sind beispielhaft alle praktischen Inhalte für den Schwerpunkt Betriebstechnik aufgezählt:
- Elektrotechnische Systeme analysieren und Funktionen prüfen
- Elektrische Installationen planen und ausführen
- Steuerungen analysieren und anpassen
- Informationstechnische Systeme bereitstellen
- Elektroenergieversorgung und Sicherheit von Betriebsmitteln gewährleisten
- Geräte und Baugruppen in Anlagen analysieren und prüfen
- Steuerungen für Anlagen programmieren und realisieren
- Antriebssysteme auswählen und integrieren
- Gebäudetechnische Anlagen ausführen und in Betrieb nehmen
- Energietechnische Anlagen errichten und instand halten
- Automatisierte Anlagen in Betrieb nehmen und instand halten
- Elektrotechnische Anlagen planen und realisieren
- Elektrotechnische Anlagen instand halten und ändern
Wie sieht der Karrierepfad nach der Elektroniker-Ausbildung aus?
Nach dem erfolgreichen Abschluss Deiner Ausbildung als Elektroniker hast Du natürlich noch weitere Möglichkeiten, Dich weiterzubilden und die Karriereleiter weiter empor zu steigen. Hier zeigen wir Dir die üblichen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die Dir zur Verfügung stehen:
Technischer Fachwirt
Der Fachwirt stellt eine höhere kaufmännische Qualifikation dar, das bedeutet also, Du kannst neben der eigentlich Arbeit als Elektroniker auch im Einkauf oder generell in Bürotätigkeiten eingesetzt werden. Die Weiterbildung dauert in der Regel 6 Monate bis drei Jahre und eröffnet Dir weitere Arbeitseinsatzgebiete.
Technischer Betriebswirt
Aufbauend auf den Technischen Fachwirt kannst Du auch noch eine Fortbildung zum Technischen Betriebswirt ablegen. Du kannst diese Fortbildung zwar auch ohne die Erlangung des Technischen Fachwirts erreichen, aber erleichterst Dir damit die Abschlussprüfung erheblich, weil Dir viele Fortbildungsinhalte schon vertraut sind. Mit dieser Weiterbildung eröffnest Du Dir den Weg in diverse Führungspositionen innerhalb der Firma, in der Du angestellt bist.
Techniker
Mit einer Weiterbildung zum Techniker kannst Du zum einen durch Ablegen einer Zusatzprüfung die Fachhochschulreife erhalten und Dir so den Weg zum Fachstudium eröffnen, zum anderen Dein Einsatzgebiet verlagern und erweitern. So bist Du vielseitiger einsetzbar und kannst Dir auch eine Hochschulkarriere aufbauen.
Studium
Wenn Du die Ausbildung zum Elektroniker hinter Dir hast, kannst Du unter Umständen auch ohne eine Weiterbildung zum Techniker ein Studium, wie zum Beispiel Elektronik oder Elektrotechnik anstreben. Allerdings ist dieser Weg mit einer Fachhochschulreife einfacher anzusteuern und ermöglicht Dir auch den Zugang zu Studiengängen, die nicht eng mit Deiner Elektroniker-Ausbildung verwoben sind.
Meister
Wie bei den meisten Ausbildungsberufen kannst Du nach einigen Jahren Berufserfahrung auch als ausgebildeter Elektroniker eine Meisterprüfung ablegen. Als Meister kannst Du dann Deinen eigenen Betrieb eröffnen und selbst neue Auszubildende einstellen und ausbilden.
Passt eine Elektroniker-Ausbildung zu mir?
Welche Voraussetzungen Du für eine erfolgreiche Elektroniker-Ausbildung mitbringen solltest, verraten wir Dir hier:
Technisches Verständnis
Eigentlich logisch, doch es kann nicht oft genug betont werden, macht es doch wirklich den Kern der Elektroniker-Ausbildung aus: Technikverständnis. Du musst ein Gefühl dafür haben, wie Geräte „ticken“, musst Verständnis haben für ihre grundsätzlichen Funktionen und Bauteile. Eine technische Affinität ist sehr wichtig. Zwar kannst Du Dir in Deiner Elektroniker-Ausbildung das Meiste auch mit Lernen aneignen, doch das ist der eindeutig schwerere Weg. Außerdem musst Du spätestens in der Praxis viel mit Deinem Gespür arbeiten, denn im echten Leben halten sich nicht einmal Maschinen an Pläne und machen gern mal, was sie wollen. Hier hilft dann, neben Deinen Kenntnissen, vor allem Dein Verständnis der Materie weiter.
analytisches Denken
Analyse und analytisches Denken ist Dein tägliches Brot während Deiner Elektroniker-Ausbildung. Nicht nur musst Du täglich bestimmte analytische Verfahren anwenden, Du kommst auch immer wieder an den Punkt in Deiner Arbeit, in dem Du Daten und andere gesammelte Fakten, die Dir zur Verfügung stehen, geschickt nutzen musst, um Dich systematisch zur Lösung Deiner offenen Fragen vorzuarbeiten.
Detailgenauigkeit
Genauigkeit ist das A und O Deiner Elektroniker-Ausbildung. Die Systeme, mit denen Du arbeitest, sind kompliziert, teuer und ihr Ausfall bedeutet einen massiven Geschäftsverlust. Noch dazu sind sie oft selbst so kleinteilig, dass Du hier unbedingt und jederzeit auf alle noch so kleinen Details achten musst.
Soziale Kompetenzen
Systeme perfekt beherrschen ist eins. Aber es gibt eben auch noch eine Menge Menschen, mit denen Du während Deiner Elektroniker-Ausbildung in Kontakt bist. Deine Chefs, Kollegen und Kunden werden mit Dir zu tun haben. Umso wichtiger, dass Du auch soziale Kompetenzen, einen guten Umgang und Kommunikationsfähigkeiten mitbringst, damit es nicht nur mit den Systemen, sondern mit allen im Betrieb gut klappt.