Was ist ein Elektroniker für Betriebstechnik?
Elektroniker für Betriebstechnik sind für die Installation, Wartung und Reparatur von elektrischen Produktions-, Betriebs- und Verfahrensanlagen zuständig. Dazu zählen beispielsweise Einrichtungen der Kommunikations- und Beleuchtungstechnik, Schalt- und Steueranlagen sowie Anlagen der Energieversorgung. Der Elektroniker in Betriebstechnik gehört zu den anerkannten Ausbildungsberufen in Deutschland.
Was macht ein Elektroniker für Betriebstechnik?
Als Elektroniker für Betriebstechnik sorgst Du für die fachgerechte Installation und Wartung von Anlagen und organisierst deren Montage. Zusätzlich dazu überwachst Du die Arbeit von Dienstleistern und anderen Gewerken.
Zu den typischen Elektroniker für Betriebstechnik-Aufgaben gehören zudem:
- die Anfertigung von mechanischen Teilen und Verbindungen
- die Instandhaltung von Anlagen der Energietechnik
- die Messung von Gleich- und Wechselgrößen
- das Montieren, Verdrahten und Installieren von Anlagen der Energietechnik
- die Prüfung sowie Einstellung von Baugruppen und Geräten
- das Verlegen und Anschließen von Leitungen und Kabeln
- die Vorbereitung und das Abschließen von Montagearbeiten
Wie wird man Elektroniker für Betriebstechnik?
Die gute Nachricht zuerst: Um Elektroniker für Betriebstechnik werden zu können, brauchst Du nicht zwingend einen Schulabschluss, denn rechtlich ist für die Elektroniker für Betriebstechnik-Ausbildung keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben. Allerdings stellen Betriebe überwiegend Ausbildungsanfänger mit mittlerem Bildungsabschluss ein. Wenn Du eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik anstrebst, kann es also sinnvoll sein, den Realschulabschluss zu absolvieren, bevor Du Dich auf die Elektroniker für Betriebstechnik-Ausbildung bewirbst. Wir zeigen Dir, welche Schritte Du gehen kannst, wenn Du Dich für eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik interessierst:
Schulbildung
Zwar ist ein Schulabschluss für die Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik kein Muss, aber dennoch von Vorteil, wenn Du auf der Suche nach einem Betrieb bist, in dem Du Deine Elektroniker für Betriebstechnik-Ausbildung absolvieren kannst. In jedem Fall solltest Du jedoch über gute Noten in den Fächern Mathematik, Physik, Werken und Informatik verfügen, denn die Inhalte dieser Schulfächer werden Dir während Deiner Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik vermehrt begegnen.
Die besten Chancen auf eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik hast Du mit einem Realschulabschluss. Laut Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung verfügen 60% aller zukünftigen Elektroniker für Betriebstechnik über die Mittlere Reife. 30% der Elektroniker für Betriebstechnik haben Abitur gemacht, während 8% aller Personen, die eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik absolvieren, einen Hauptschulabschluss vorweisen können. Die übrigen 2% verteilen sich auf Personen, die entweder gar keinen Schulabschluss gemacht oder aber eine andere Art von Vorbildung genossen haben.
Berufsausbildung
Bei der Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik handelt es sich um eine duale Ausbildung. Die Elektroniker für Betriebstechnik-Ausbildung wird also parallel in einem Ausbildungsbetrieb Deiner Wahl und in der Berufsschule durchgeführt, wobei der Unterricht in der Berufsschule entweder an bestimmten Wochentagen oder in Blockform stattfinden kann.
Die Elektroniker für Betriebstechnik-Ausbildung dauert im Regelfall dreieinhalb Jahre. Diese ist nicht zu verwechseln mit der Berufsausbildung in Form des Industrieelektrikers der Fachrichtung Betriebstechnik, die nur zwei Jahre in Anspruch nimmt und anschließend zum Elektroniker für Betriebstechnik fortgeführt werden kann. Die Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik kann beispielsweise dann auf drei Jahre verkürzt werden, wenn Du über ein Abitur verfügst oder aber besonders gute Leistungen in der Berufsschule und Deinem Ausbildungsbetrieb vorweisen kannst.
Die Elektroniker für Betriebstechnik-Ausbildung selbst lässt sich anhand des Ausbildungsrahmenplans und Rahmenlehrplans in die folgenden Abschnitte gliedern:
1. Ausbildungsjahr
Ausbildung im Betrieb und in überbetrieblichen Lehrgängen:
- Betriebliche und technische Kommunikation
- Planung und Organisation der Arbeit, Bewerten der Arbeitsergebnisse
- Montieren und Anschließen elektrischer Betriebsmittel
- Messung und Analyse von elektrischen Funktionen und Systemen
- Beurteilung der Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln
- Installation und Inbetriebnahme von elektrischen Anlagen
- Technische Auftragsanalyse, Lösungsentwicklung
- Installation und Konfiguration von IT-Systemen
Ausbildung in der Berufsschule:
- Analyse und Funktionsprüfung elektronischer Systeme
- Planung und Ausführung elektrischer Installationen
- Analyse und Anpassung von Steuerungen
- Bereitstellung informationstechnischer Systeme
2. Ausbildungsjahr
Ausbildung im Betrieb und in überbetrieblichen Lehrgängen:
- Vertiefung der Kenntnisse aus dem ersten Ausbildungsjahr
- Beratung und Betreuung von Kunden, Erbringen von Serviceleistungen
- Instandhaltung von Anlagen und Systemen
- Konfiguration und Programmierung von Steuerungen
- Technischer Service und Betrieb
Ausbildung in der Berufsschule:
- Gewährleistung von Elektroenergieversorgung und Sicherheit von Betriebsmitteln
- Analyse und Prüfung von Geräten und Baugruppen in Anlagen
- Programmierung und Realisation von Steuerungen für Anlagen
- Auswahl und Integration von Antriebssystemen
Kurz vor Ende des zweiten Jahres der Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik findet der erste Teil der Abschlussprüfung statt.
3. und 4. Ausbildungsjahr
Ausbildung im Betrieb und in überbetrieblichen Lehrgängen:
- Vertiefung der Kenntnisse aus den beiden ersten Ausbildungsjahren
- Geschäftsprozesse und Qualitätsmanagement im Einsatzgebiet
Ausbildung in der Berufsschule:
-
3. Ausbildungsjahr:
- Ausführung und Inbetriebnahme von gebäudetechnischen Anlagen
- Errichtung und Instandhaltung von energietechnischen Anlagen
- Inbetriebnahme und Instandhaltung automatisierter Anlagen
-
4. Ausbildungsjahr:
- Planung und Realisation elektrotechnischer Anlagen
- Instandhaltung und Änderung von elektrotechnischen Anlagen
In der Mitte des 4. Ausbildungsjahres findet der zweite Teil der Abschlussprüfung statt. Die jeweiligen Prüfungen sind unterteilt in eine praktische Aufgabe und eine theoretische Aufgabe, deren Bearbeitung schriftlich erfolgt. Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung lautet Deine Berufsbezeichnung ganz offiziell Elektroniker für Betriebstechnik oder Elektronikerin für Betriebstechnik.
Wo arbeitet ein Elektroniker für Betriebstechnik?
Elektroniker für Betriebstechnik finden Anstellungen in den folgenden Bereichen und Betrieben:
- Herstellern von industriellen Prozesssteuerungseinrichtungen
- Betrieben der Energieversorgung
- Betrieben der Elektroinstallation
- Unternehmen, die Produktions- und Betriebsanlagen einsetzen
Viele Betriebe übernehmen ihre Azubis nach der Elektroniker für Betriebstechnik-Ausbildung. Es steht Dir allerdings offen, nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung den Betrieb und Arbeitgeber zu wechseln und Dich so beruflich weiterzuentwickeln.
Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Elektroniker für Betriebstechnik erwartet ein anspruchsvoller, aber auch abwechslungsreicher Arbeitsalltag, der zum Beispiel so aussehen kann:
Wie sieht der Arbeitsplatz aus?
Als Elektroniker für Betriebstechnik hast Du nicht nur einen Arbeitsplatz, sondern viele! Häufig wirst Du nämlich außer Haus tätig werden, also auf Montage gehen und direkt auf Baustellen arbeiten. Zu Deinem Arbeitsplatz gehört jedoch in jedem Fall eine Elektrowerkstatt, in der Du kleinere Arbeiten vornimmst und ein meist auch Pausenraum, in dem Du mit Deinen Kollegen quatschen kannst. Einen festen Schreibtisch hast Du als Elektroniker für Betriebstechnik nicht. Den brauchst Du aber auch gar nicht, denn Besprechungen mit Deinem Chef und Kollegen finden in der Regel in einem dafür angelegten Konferenzraum statt. Zu Deinen Arbeitsgeräten gehört neben dem obligatorischen Werkzeugkasten auch ein Mobiltelefon, mit dem Du unterwegs immer erreichbar bist. Die meisten Elektroniker für Betriebstechnik zählen außerdem ein Auto zu ihren Arbeitsgegenständen – immerhin muss man in diesem Job nicht nur schnell von A nach B kommen, sondern mitunter auch schwere Geräte von einem Ort zum nächsten transportieren.
Was verdient ein Elektroniker für Betriebstechnik?
Während der Elektroniker für Betriebstechnik-Ausbildung erhältst Du ein gestaffeltes Gehalt, das sich mit jedem abgeschlossenen Ausbildungsjahr erhöht. Im ersten Jahr der Ausbildung beträgt Dein monatliches Gehalt je nach Standort, Betriebsgröße und Art (Elektrohandwerk oder Metall- und Elektroindustrie) zwischen 700 und 1.097 Euro brutto. Im zweiten Jahr erhöht es sich auf 825 bis 1.128 Euro, im dritten Jahr sollte es sich auf 875 bis 1.199 Euro belaufen, bis Du dann im letzten halben Jahr bei 925 bis 1.264 Euro landest.
Nach erfolgreich abgeschlossener Elektroniker für Betriebstechnik-Ausbildung kannst Du im Schnitt schon mit einem Einstiegsgehalt vonr 3.000 Euo brutto rechnen. Mit wachsender Berufserfahrung wächst auch die Summe, die Du für Deine Tätigkeit als Elektroniker für Betriebstechnik verlangen kannst. Entsprechende Weiterbildungen ermöglichen Dir zudem, Dein Monatsgehalt weiter aufzustocken. Prozessmanager verdienen beispielsweise zwischen 3.600 und 4.600 Euro brutto im Monat, ein Industriemeister immerhin zwischen 3.400 und 4.500 Euro.
Viele Unternehmen zahlen zudem ab dem zweiten Ausbildungsjahr ein sogenanntes „13. Gehalt“, umgangssprachlich auch als „Weihnachtsgeld“ bezeichnet. Die Vergütung erfolgt für Elektroniker für Betriebstechnik in der Regel nach Tarif. Das bedeutet, dass Du Dein Gehalt nicht individuell mit Deinem Arbeitgeber ausmachen musst, sondern in einem Gehaltstarifvertrag bereits festgelegt ist, wie hoch Dein Gehalt ausfallen wird. Das schützt Dich davor, von einem Arbeitgeber zu wenig Geld für Deine anspruchsvolle Arbeit als Elektroniker für Betriebstechnik ausgezahlt zu bekommen.
Wo finde ich einen Job als Elektroniker für Betriebstechnik?
Wie sind die Berufsaussichten für Elektroniker für Betriebstechnik?
Dank der fortschreitenden technischen Möglichkeiten sind Elektroniker für Betriebstechnik eine Berufsgruppe, die immer stärker nachgefragt wird. Jährlich stehen über 1.000 freie Ausbildungsplätze zur Verfügung, Tendenz steigend. Auch nach erfolgreich abgeschlossener Berufsausbildung sieht es für Elektroniker für Betriebstechnik gut aus. Zwar gibt es im Vergleich zu anderen Jobs hier keinen konkreten Fachkräftemangel, die Arbeitslosenquote tendiert dennoch gen null. Wenn Du gerade auf der Suche nach einem Job als Elektroniker für Betriebstechnik bist, probiere doch mal unsere Online-Jobsuche aus. Dort findest auch Du garantiert eine Stelle, die zu Dir und Deinen Anforderungen passt.
Welche Spezialisierungen gibt es?
Nach Deiner Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik hast Du verschiedene Möglichkeiten, Deine Karriere weiter voranzutreiben: es gibt Anpassungsweiterbildungen und Aufstiegsweiterbildungen.
Entscheidest Du Dich für eine Anpassungsweiterbildung, stehen Dir beispielsweise folgende Wege offen:
- Meister der Fachrichtung Elektrotechnik
- Spezialistin in der Elektrotechnik
- Techniker in der Fachrichtung Elektrotechnik
- Prozessmanager
Bei der Aufstiegsweiterbildung handelt es sich im Regelfall um ein Studium, das Du im Anschluss an Deine Elektroniker für Betriebstechnik-Ausbildung absolvierst. Das geht häufig auch dann, wenn Du kein abgeschlossenes Abitur hast. Zu den Studiengängen, die Dir nach Deiner Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik offenstehen, zählen unter anderem:
- Elektrotechnik
- Mechatronik
- Maschinenbau
Nach erfolgreich abgeschlossenem Bachelor kannst Du entweder im Berufsleben durchstarten, oder einen weiterführenden Master-Studiengang anhängen. Dieser erhöht Deine Chancen auf eine Führungsposition und sichert Dir ein höheres monatliches Einkommen.
Passt der Beruf Elektroniker für Betriebstechnik zu mir?
Wenn Du gerne Elektroniker für Betriebstechnik werden willst, solltest Du die folgenden Voraussetzungen mitbringen: