Einstiegsgehalt 
2.074
Durchschnittsgehalt 
2.372
Ausbildung 
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4
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Tiermedizinische Fachangestellte
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Was ist ein Tiermedizinischer Fachangestellter?

Tiermedizinische Fachangestellte (TFA) üben einen komplexen, sehr verantwortungsvollen, staatlich anerkannten Beruf im Bereich der Veterinärmedizin aus. Sie machen sich gleich für drei Seiten stark. Da ist zum einen der Tierarzt, dessen rechte Hand sie sind. Sie unterstützen ihren Chef bei allen Maßnahmen, die mit der Behandlung unterschiedlichster Tierarten einhergehen. Zudem entlasten sie ihn bei den verwaltungstechnischen und organisatorischen Belangen des Praxisbetriebes. Die nächste Seite sind die tierischen Patienten, um deren Wohlergehen sich ein Tiermedizinischer Fachangestellter aufopferungsvoll kümmert. Last but not least sollen natürlich die Tierhalter die Gewissheit haben, dass ihre Schützlinge in guten Händen waren bzw. sind.

Was machen Tiermedizinische Fachangestellte?

Als TFA ist man meist Tierarzthelfer. Du stellst Dein Engagement auf unterschiedlichen Ebenen unter Beweis. Gerade weil sich Dein Einsatz nicht darauf beschränkt, dem Tierarzt bei der Untersuchung und Behandlung der Tiere zu assistieren, hast Du es mit sehr vielfältigen und abwechslungsreichen Aufgaben zu tun. Hier die wichtigsten Tätigkeiten im Überblick:

  • Du betreust/pflegst die Tiere vor, während und gegebenenfalls nach der Behandlung auf der Krankenstation.
  • Du bereitest Operationen vor, nimmst Blut ab, erstellst Röntgenaufnahmen und übernimmst Laborarbeiten.
  • Du berätst Tierhalter zu Themen wie Gesundheitsvorsorge, Krankheitsprävention, artgerechte Tierhaltung und Rehabilitationsmaßnahmen.
  • Du achtest darauf, dass in der Praxis die Hygienevorschriften eingehalten werden.
  • Du leistest bei Notfällen kompetent Erste Hilfe.
  • Du übernimmst wichtige Verwaltungsarbeiten und organisierst die Praxisabläufe – so vergibst Du beispielsweise Termine, empfängst Kunden und Patienten, dokumentierst die Behandlungsverläufe, bestellst medizinische Geräte, verwaltest die tierärztliche Apotheke und kümmerst Dich um die Abrechnungen.

Wie wird man Tierarzthelferin?

Mit Deiner Entscheidung für eine Ausbildung zum Tiermedizinischen Fachangestellten kommst Du in den Genuss einer sehr praxisorientierten dualen Berufsausbildung. Sprich, Du wirst einen Teil Deiner Zeit in der Berufsschule und den überwiegenden Teil im Ausbildungsbetrieb verbringen. So kann Dein Weg dorthin ungefähr aussehen:

Zugang zur Ausbildung

Prinzipiell kannst Du Dich auch ohne Schubabschluss um eine Tierarzthelfer-Ausbildung bewerben – mit Schulabschluss stehen Deine Chancen jedoch deutlich besser, einen Ausbildungsbetrieb nach Deinem Geschmack zu finden. Die Zahlen des Bundesagentur für Arbeit (BfA) verdeutlichen das: Von 2.976 Einsteigern in die Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten in 2022 haben 39% einen Realschulabschluss, 46% die Hoch-/Fachhochschulreife, 8% einen Hautschulabschluss und 7% einen anderen oder gar keinen Abschluss.

In jedem Fall benötigst Du neben Deiner Tierliebe ein ärztliches Attest, das Deine uneingeschränkte gesundheitliche Eignung für den Umgang mit Tieren bescheinigt – bei einer Tierhaarallergie beispielsweise würde eine TFA-Ausbildung nicht in Frage kommen.

Du profitierst von guten Noten in Chemie, Biologie, Mathematik und Deutsch. Denn diese Fächer sind wichtig, wenn Du Dir beispielsweise wichtige Kenntnisse in Arzneimittelkunde und Anatomie aneignen oder Rechnungen und Befundberichte schreiben musst.

Der richtige Ausbildungsbetrieb

Wähle nicht irgendeinen Betrieb für Deine Tiermedizinische Fachangestellte-Ausbildung, sondern orientiere Dich an Deinen Interessen. Liebst Du kleinere Tiere, bietet sich eine klassische Kleintierpraxis an, in der Du es mit vielen Stammkunden zu tun hättest. Möchtest Du es lieber eine Nummer größer, wäre ein Tierarzt für Rinder und Pferde besser geeignet für Deine Ausbildung als TFA. Oder eine auf große Tiere spezialisierte Klinkik, in der anspruchsvolle Operationen an der Tagesordnung sind – wo es allerdings meistens auch etwas unpersönlicher und ggf. infolge vieler Notfälle hektischer zugeht.

Ausbildungsdauer

Typischerweise dauert Deine Ausbildung zur Tierarzthelferin, die von der (Landes-)Tierärztekammer organisiert wird, drei Jahre. Verkürzen kannst Du diese Zeit eventuell durch großen Lerneifer und hervorragende Leistungen.

Theoretische Ausbildungsinhalte

In der Berufsschule eignest Du Dir das Basiswissen an, das Du für Deine Tätigkeit als Tiermedizinische Fachangestellte benötigst. Hier spielen allgemeine Inhalte wie Deutsch, Textverarbeitung, Wirtschafts- und Sozialkunde eine Rolle. Hinzu kommen diese fachtheoretischen Module:

  • Physiologie/Anatomie
  • Krankheiten der verschiedenen Tierarten
  • Seuchenschutz
  • Arzneimittel/Impfstoffe
  • medizinische Instrumente, Messgeräte und Hilfsmittel
  • Laborarbeit

Praktische Ausbildungsinhalte

In Deinem Ausbildungsbetrieb lernst Du die praktische Seite Deiner Tierarzthelferin-Ausbildung kennen. Du setzt Dein erlangtes Wissen mittels konkreter Aufgaben in die Tat um und machst Dich mit allen tiermedizinischen Behandlungsabläufen beziehungsweise organisatorischen Maßnahmen vertraut. So lernst Du beispielsweise,

  • Tierkrankheiten zu diagnostizieren und zu therapieren.
  • bei der Behandlung/Betreuung tierpsychologische Aspekte zu berücksichtigen.
  • Infektionsquellen, -wege und -gefahren zu erkennen und Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
  • unterschiedliche Formen der Immunisierung richtig anzuwenden.
  • operative Eingriffe vorzubereiten.
  • Laboruntersuchungen hygienisch einwandfrei durchzuführen.
  • Arzneimittel richtig zu lagern.
  • Tierhalter zur Kooperation anzuhalten.
  • Daten der Patienten/Tierhalter elektronisch zu erfassen und zu verarbeiten.
  • Zahlungsvorgänge korrekt abzuwickeln.

Prüfungen

Die Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten umfasst eine Zwischen- und eine Abschlussprüfung. Erstere findet gegen Ende des zweiten Ausbildungsjahres statt. Mit Letzterer, die aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil besteht, endet das dritte Jahr Deiner Tierarzthelferin-Ausbildung.

Weiterbildung

Wenn Du Dich nach Deiner Ausbildung zur Tierarzthelferin weiterbilden möchtest, findest Du im Abschnitt „Spezialisierungen“ einige Anregungen.

Wo arbeitet eine Tiermedizinische Fachangestellte?

Die TFA-Ausbildung öffnet Dir viele berufliche Türen, vor allem in

  • Tierarztpraxen
  • Tierkliniken
  • Tierheimen
  • Tierparks
  • veterinärmedizinischen Laboratorien/Hochschulinstituten
  • Veterinärämtern
  • tiermedizinischen Forschungseinrichtungen

Wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Als Tiermedizinische Fachangestellte erwarten Dich vielseitige, spannende und anspruchsvolle Tätigkeiten, die je nach Einsatzort variieren. Arbeitest Du in einer Kleintierpraxis, könnte ein typischer Arbeitstag so ablaufen:

Wie sieht der Arbeitsplatz aus?

Im Regelfall leistest Du Deine Arbeit am Empfang, im Büro, in Behandlungsräumen und im Labor. Weitere Einsatzorte können Tierställe, Tierkäfige und Tiergehege im Freien sein.

Was verdient eine Tierarzthelferin?

Prinzipiell ist die Vergütung während Deiner Ausbildung als Tiermedizinische Fachangestellte tariflich geregelt. Laut aktuellem Tarifvertrag, den der Verband medizinischer Fachberufe mit dem Bundesverband Praktizierender Tierärzte abgeschlossen hat, beträgt die monatliche Bruttoausbildungsvergütung in Tierarztpraxen/Kliniken:

  • 790 Euro im 1. Ausbildungsjahr
  • 870 Euro im 2. Ausbildungsjahr
  • 950 Euro im 3. Ausbildungsjahr

Landest Du nach Deiner Tierarzthelferin-Ausbildung bei einem Arbeitgeber, der den genannten Tarifpartnern angehört, bestimmt besagter Tarifvertrag ebenfalls Dein Gehalt. Dieser unterscheidet nach Berufsjahren und drei Tätigkeitsgruppen. Demnach bekämst Du in den ersten zwei Jahren monatlich zwischen 2.423 und 2.956 Euro brutto plus Zuschläge im Falle von Überstunden und Co. Im dritten/vierten Jahr könntest Du Dich über 2.491 bis 3.039 Euro freuen.

Wo finde ich einen Job als Tiermedizinische Fachangestellte?

Wie sind die Berufsaussichten für Tiermedizinische Fachangestellte?

Ob es das breitgefächterte Tätigkeitsfeld ist, der steigende Stellenwert von Haustieren oder die zunehmende Landwirtschaft – vieles spricht dafür, dass Dich nach Deiner Ausbildung als Tiermedizinische Fachangestellte ein zukunftsträchtiger Beruf erwartet. Denn laut Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung steigt der Bedarf an qualifizierten Fachkräften: Seit 1998 hat sich die Anzahl der jährlich neu eingestellten Auszubildenden mehr als verdoppelt: von 1.238 auf 2.976 in 2022.

Welche Spezialisierungen gibt es?

Im Anschluss an Deine Tiermedizinische Fachangestellte-Ausbildung kannst Du eine Anpassungsweiterbildung nutzen, um Dich in Lehrgängen auf ein bestimmtes Thema wie Medizinische Assistenz oder Hygiene im Gesundheitsbereich zu spezialisieren; und/oder die Möglichkeiten zur Aufstiegsweiterbildung:

  • Du spezialisierst Dich auf eine Tierart: IHK-Weiterbildung zum Hundefachwirt…
  • Du spezialisierst Dich auf einen Tätigkeitsbereich: Fachwirt für Büro- und Projektorganisation, Tierheilpraktiker
  • Du studierst: Tiermedizin, Biologie, Pharmazie…

Passt der Beruf Tiermedizinischer Fachangestellter zu mir?

Deine Begeisterungsfähigkeit für Tiere jedweder Art kennt keine Grenzen? Du kommunizierst gerne mit Menschen und berätst sie zuvorkommend? Der Umgang mit Blut, Urin und Kot bereitet Dir keine Probleme? Du bist seelisch belastbar und erträgst es, ein Tier leiden zu sehen? Du bist ein Teamplayer mit organisatorischem Talent? Du handelst auch in heiklen Momenten besonnen und nervenstark? Verfügst Du noch dazu über folgende Stärken, wirst Du Deine Ausbildung zum Tiermedizinischen Fachangestellten nicht bereuen:

Sorgfältige, gewissenhafte Arbeitsweise
Ob es um das korrekte Führen der Patientenkarteien, Fragen der Medikation oder medizinische Eingriffe am Tier geht – Du verfügst über ein hohes Verantwortungs- und Hygienebewusstsein. Denn läuft irgendetwas schief, steht die Gesundheit der Tiere auf dem Spiel.
Einfühlungsvermögen
Du weißt, dass der Gang zum Tierarzt für Tiere und häufig auch für Menschen mit Stress und Angst verbunden ist. Dich in beide Seiten hineinzuversetzen und sie zu beruhigen, fällt Dir leicht.
Hohe Leistungsbereitschaft
Egal um was es geht: Auf Dich ist immer Verlass. Auch in zeitlicher Hinsicht bist Du flexibel, da Dir geregelte Tagesabläufe wenig bedeuten. Zu Überstunden oder Wochendschichten bist Du bereit.
Körperliche Belastbarkeit
Du kannst kräftig zupacken, wenn Du es mit großen, schweren Tieren zu tun hast. Und auch einstecken, sollte ein Tier aggressiv reagieren. Neben der benötigten Körperkraft verfügst Du über eine robuste Gesundheit („Infektionsgefahr durch kranke Tiere“) und widerstandsfähige Haut („Kontakt mit Desinfektionsmitteln“). Außerdem sind die Feinmotorik Deiner Hände/Finger („Umgang mit Skalpellen ...“) und Dein Tastsinn intakt („Verletzungen ertasten ...“).