Einstiegsgehalt 
4.000
Durchschnittsgehalt 
7.065
Ausbildung 
Master

Definition: Was ist ein Forensiker?

Forensiker sind Experten auf unterschiedlichen wissenschaftlichen und technischen Arbeitsgebieten, die sich systematisch mit der Untersuchung krimineller Handlungen beschäftigen. Zu ihnen gehören neben Rechtsmedizinern und Psychologen auch Naturwissenschaftler wie Physiker, Biologen und Chemiker, aber auch IT-Fachleute.

Was macht ein Forensiker?

Jeder Täter hinterlässt Spuren. Diese gründlich und nach wissenschaftlichen Methoden auszuwerten ist Deine Aufgabe als Forensiker oder Forensikerin. Je nach Fachrichtungen können Deine Arbeitsmethoden dabei sehr unterschiedlich sein:

  • Als Rechtsmediziner nimmst Du vom Blutalkoholtest bis zur vollständigen Autopsie hauptsächlich Untersuchungen an lebenden und toten Körpern vor.
  • Wenn Du in der forensischen Psychologie und Psychiatrie arbeitest, gehört vor allem die Begutachtung und Betreuung psychisch kranker Straftäter zu Deinen Aufgaben.
  • In der forensischen Genetik untersuchst Du DNA-Spuren, die am Tatort gefunden wurden.
  • Im Einsatz gegen die stetig wachsende Cyber-Kriminalität bist Du als IT-Forensiker eine gefragte Fachkraft.

Deine Untersuchungsergebnisse teilst Du den Strafverfolgungsbehörden mit. Wenn ein Strafverfolgungsverfahren mit Deiner Hilfe abgeschlossen wurde, bist Du als Sachverständiger wichtiger Teilnehmer im anschließenden Gerichtsprozess.

Wie wird man Forensiker?

Nahezu jedes Spezialgebiet in der Forensik setzt eine eigenständige Ausbildung voraus. Hierfür musst Du in allen Fällen zwingend ein abgeschlossenes Studium vorweisen. Darüber hinaus werden in den meisten Fällen auch noch weitere akademische Qualifikationen wie eine Promotion von Dir erwartet. Klassische Ausbildungswege sind z.B.:

Neben dem allgemeinen naturwissenschaftlichen oder Informatik-Studium kannst Du an einigen Hochschulen in Deutschland mittlerweile auch Studiengänge mit spezieller forensischer Ausrichtung belegen. Bevor Du Dich hierfür einschreibst, solltest Du Dir allerdings klar darüber sein, ob Du Deinen Schwerpunkt eher auf Biologie und analytische Chemie legen möchtest oder auf IT-Inhalte. In Deutschland existiert derzeit nur ein Studiengang, der beide Aspekte gleichwertig behandelt.

Top 5 Studiengänge

Wirtschafts­forensik (M.Sc.)

Standorte:

  • Idstein
  • Wiesbaden

IT-Forensik (B.Eng.)

Standorte:

  • 9 Standorten

IT-Sicherheit und Forensik (M.Eng.)

Standorte:

  • Online

Informatik (B.Sc.)

Standorte:

  • online

Psychologie (B.Sc.)

  • Berlin
  • Hamburg
  • Iserlohn

Wo arbeitet ein Forensiker?

Wie man es bereits aus den Fernsehkrimis kennt, liegt der klassische Einsatzbereich für Forensiker in den Kriminalämtern. Auf Bundes- und internationaler Ebene sind das hauptsächlich:

  • Bundeskriminalamt
  • Kriminalämter der Bundesländer
  • Interpol
  • FBI

Forensiker werden darüber hinaus auch bei anderen Strafverfolgungsbehörden beschäftigt wie z.B.:

  • Staatsanwaltschaft
  • Polizei
  • Zoll

Außer dem öffentlichen Dienst gibt es noch andere Branchen, in denen Du als Forensiker gefragt bist, u.a.:

  • Banken
  • Chemische oder pharmazeutische Chemie
  • IT-Sicherheit
  • Wirtschafts- oder Versicherungsunternehmen

Liebst Du die Unabhängigkeit und möchtest Dich selbstständig machen? Mit einer Forensik-Ausbildung hast Du die idealen Voraussetzungen für eine Detektiv-Karriere.

Wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Egal ob Du in der Rechtsmedizin, in der Psychiatrie oder als naturwissenschaftlicher Forensiker arbeitest: Über mangelnde Abwechslung kannst Du Dich in Deinem Beruf nicht beklagen. Ein typischer Tag in Deinem Arbeitsleben könnte ungefähr folgendermaßen aussehen:

Wie sieht der Arbeitsplatz aus?

In der forensischen Physik, Biologie oder Chemie arbeitest Du die meiste Zeit des Tages in einem Labor. Neben Mikroskopen und Spektrometren gehören hier auch Kittel und Schutzbrille zu Deinen Arbeitsgeräten. Da Dein Beruf neben den wissenschaftlich-praktischen Tätigkeiten auch viel Schreibtischarbeit verlangt, steht Dir im Regelfall auch ein eigenes Büro zur Verfügung.

In der Gerichtsmedizin wirst Du statt im Labor den größten Teil Deines Arbeitstages im Sektionssaal verbringen. Daneben wird Dir auch in diesem Berufsfeld der Schreibtischdienst nicht erspart bleiben. Abwechslung bringen häufige Ausflüge an einen Tatort oder vor Gericht.

Wenn Du Straftäter als forensischer Psychologe oder Psychiater betreust, arbeitest Du in einer Einrichtung, in der solche Täter untergebracht sind. Das sind im Regelfall Anstalten außerhalb des Maßregelvollzugs, in die Außenstehende nicht einfach herein- und herausspazieren können. Umfangreiche Bewachung und Sicherheitsmaßnahmen sorgen dafür, dass Du hier in Sicherheit bist.

Was verdient ein Forensiker?

Wenn Du als Forensiker oder Forensikerin bei einem bundesdeutschen Kriminalamt arbeitest, wirst Du nach der Besoldungsordnung für den öffentlichen Dienst bezahlt. Forensiker werden als Berufseinsteiger mit rund 4.000 Euro im Monat besoldet. Gerichtsmediziner können sogar mit einem Einstiegsgehalt von zirka 4.100 bis 4.600 Euro rechnen. Der öffentliche Dienst mit seiner Gehaltsstufenregelung hat den Vorteil, dass Du im Laufe Deiner Dienstjahre oft mit einer Beförderung rechnen kannst und ohnehin periodische Gehaltserhöhungen erhältst. Je nach Dienstdauer und Erfahrung kannst Du hier auch bis zu 6.500 Euro im Monat verdienen. Wenn Du Führungsaufgaben übernimmst, kann sich Dein Gehalt gerade in der Rechtsmedizin auch deutlich erhöhen.

Wie viel Du in der Privatwirtschaft verdienst, hängt nicht nur von Deinem Verhandlungsgeschick, sondern auch von der Größe Deines Arbeitgebers und dem Firmensitz ab.

Wo finde ich einen Job als Forensiker?

Wie sind die Berufsaussichten für Forensiker?

Der Bedarf an Forensikern bei den Kriminalämtern ist begrenzt, und die meisten Stellen in diesem Bereich sind besetzt. Wenn Du in diesem Bereich arbeiten möchtest, hast Du ziemlich große Konkurrenz und musst besonders gute Bewerbungsunterlagen haben. Mit einer akademischen Ausbildung in der Forensik kannst Du Dich allerdings auf viele Stellen in der Privatwirtschaft bewerben. Gegenüber anderen Naturwissenschaftlern wie Chemikern, Biologen oder Physikern hast Du den Vorteil Deiner besonderen analytischen Ausrichtung. Auch in der computergestützten Forensik hast Du hervorragende Chancen auf dem Arbeitsmarkt, bspw. als Sicherheitsexperte bei einem Unternehmen. Es gibt sogar Firmen, die sich auf IT-Sicherheit spezialisiert haben und Leute wie Dich händeringend suchen. Als Gerichtsmediziner bist Du mit Deiner pathologischen Ausbildung ebenfalls eine gesuchte Fachkraft, bspw. in der Pharmaindustrie, in privaten Laboren oder in der Forschung.

Welche Spezialisierungen gibt es?

Forensik ist ein weites Feld, und neben den zuvor behandelten Arbeitsbereichen gibt es noch eine ganze Reihe forensischer Berufe, die höchstspezialisiert sind. Einige davon sind:

  • Forensische Linguistik: Einige Täter hinterlassen geschriebene Nachrichten. In der forensischen Linguistik untersuchst Du Schriftproben und vergleichst sie mit anderen, um so den Urheber festzustellen.
  • Forensische Phonetik: In diesem Gebiet bist Du Fachmann für die Auswertung von Stimmproben. Dank Deiner Untersuchungen kann man Rückschlüsse auf Alter und Herkunft eines Täters ziehen, manchmal sogar auch über weitere Eigenschaften.
  • Ballistik: Die Untersuchung vom Schusswaffengebrauch ist Teil der naturwissenschaftlichen Forensik, ist aber innerhalb dieser Disziplin eine Wissenschaft für sich. Als Ballistiker berechnest Du Entfernungen zwischen Schuss und Objekt oder untersuchst die Flugbahnen von Projektilen.
  • Wirtschaftsforensik: Als Wirtschaftsforensiker bist Du in der Lage, auch noch die kompliziertesten wirtschaftskriminellen Handlungen und Machenschaften zu durchschauen. Für diese spezielle Aufgabe empfiehlst Du Dich durch ein abgeschlossenes BWL-Studium.

Passt der Beruf Forensiker zu mir?

Du warst in Naturwissenschaften schon immer ein As und hast Dich auch zu Hause schon an das eine oder andere Experiment gewagt? Chemie- und Detektivkasten hatten in Deiner Spielzeugkiste schon immer einen besonderen Stellenwert – und Krimis verschlingst Du geradezu? Wenn all das auf Dich zutrifft, musst Du Dich nur noch fragen, ob Du auch die folgenden Eigenschaften an Dir erkennen kannst:

Spürsinn
Wenn Du den Dingen nicht unbedingt auf den Grund gehen möchtest, solltest Du auch keine Verbrechen aufklären. Spürsinn heißt auch, dass Du im richtigen Moment auf Zack bist und die Dinge miteinander kombinierst.
Konzentration
Hinweise stecken meist in kleinsten Details. Dafür brauchst Du nicht nur ein gutes Auge, sondern auch die nötige Konzentrationsfähigkeit. Alles, was Du übersiehst, hilft nur dem Täter.
Starke Nerven
Egal ob am Tatort oder auf dem Seziertisch: Die Aufklärung schlimmer Verbrechen ist oft mit unschönen Anblicken und Situationen verbunden. Auch der tägliche Umgang mit psychisch stark gestörten Menschen ist kein Zuckerschlecken.
Ausdrucksvermögen
Deine Ergebnisse musst Du auch kommunizieren können. Wenn Du als Forensiker oder Forensikerin Berichte und Gutachten schreibst, müssen sie klar und verständlich sein und dürfen keine Missverständnisse aufkommen lassen.
Juristisches Verständnis
Rechtspraktische Grundlagen werden auch Teil Deiner Forensik-Ausbildung sein. Trotzdem ist es nicht schlecht, wenn Du Dich im Vorfeld schon einmal mit diesem Thema beschäftigst.
Sprachkenntnisse
Möchtest Du Forensiker werden, dann ist gutes Englisch ein Muss. Ein Großteil der Fachliteratur ist nur so erhältlich, auch die Ausbildung in der Forensik findet heute in weiten Teilen auf Englisch statt.

Wenn Du Dich in all dem wiedererkennst, sollte es eigentlich keinen Hinderungsgrund mehr für Dich geben, eine Forensik-Ausbildung in Angriff zu nehmen. Du musst Dich nur entscheiden, welchen Aspekt und welches Berufsfeld Du hierbei am Spannendsten findest.

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