Solche Situationen haben viele Menschen schon einmal erlebt: Eine große finanzielle Belastung wie beispielsweise die Renovierung der eigenen Wohnung oder der Schritt in die Selbstständigkeit steht an, aber Du verfügst nicht über genügend eigene Reserven, um diese Ausgaben sofort zu stemmen. Dann kann es sinnvoll sein, einen Privatkredit aufzunehmen. Allerdings sind oft verschiedene Arten von Krediten gemeint, wenn die Rede von einem Privatkredit ist. Unser Artikel gibt Dir deshalb einen guten Überblick darüber, welche verschiedenen Arten von Privatkrediten es gibt und welche davon für Dich in Frage kommen. Vor allem wenn Du noch studierst oder freiberuflich tätig bist solltest Du unbedingt weiter lesen, denn dann kann ein Privatkredit für Dich besonders gut geeignet sein.
Was ist ein Privatkredit?
Die meisten Menschen denken bei dem Begriff Privatkredit an einen Kredit, der von einer Privatperson an eine andere Privatperson vergeben wird, also beispielsweise zwischen Freunden oder Verwandten. Tatsächlich ist das aber nicht die einzige Art von Darlehen, das typischerweise als Privatkredit bezeichnet wird. Denn auch ein Kredit, der von Banken an Privatpersonen vergeben wird, läuft in der Regel unter dem Begriff Privatkredit. Der Verwendungszweck ist dabei meistens nicht vorgeschrieben. Egal also ob eine Weltreise, die eigene Hochzeit oder der Bau einer neuen Terrasse für Dein Eigenheim – all diese Dinge kannst Du Dir mit einem Privatkredit finanzieren.
Einen Kredit von Privat bei Freunden oder Bekannten aufnehmen
Einen Kredit bei Freunden, Verwandten oder Bekannten aufzunehmen kann eine gute Alternative zu dem offiziellen Weg über Banken und Kreditinstitute sein. Denn in der Regel werden die Bedingungen und Konditionen unter denen Dir Dein Freund oder Deine Eltern Geld leihen deutlich lockerer sein als bei einer Bank. So werden Sie beispielsweise kaum nach Deinem Schufa-Score fragen und wahrscheinlich auch relativ niedrige Zinsen verlangen. Es kann deshalb sehr verlockend sein, so einen Kredit von Privat aufzunehmen.
Dennoch solltest Du Dir im Klaren darüber sein, dass diese Art von Privatdarlehen auch einige Risiken mit sich bringt. Denn Streitigkeiten über Geld können eine Freundschaft oder eine familiäre Beziehung ziemlich belasten und im schlimmsten Fall sogar zerstören. Die folgenden Punkte solltest Du deshalb unbedingt beachten, wenn Du einen Kredit von Privatpersonen aufnimmst:
- Vertraglich festhalten: Um Enttäuschungen und Streitigkeiten vorzubeugen und im besten Fall ganz zu vermeiden, sollten Du und Dein Kreditgeber unbedingt die Rahmenbedingungen wie Laufzeit und Zinssatz schriftlich festlegen. Auch was im Falle einer Zahlungsunfähigkeit von Deiner Seite passiert solltet Ihr darin vorher festlegen. So vermeidet Ihr, dass Ihr mit unterschiedlichen Erwartungen und Vorstellungen in Eure gegenseitige finanzielle Abhängigkeit startet. Wenn Ihr Euch bei der genauen Form, die so ein Vertrag in der Regel hat, unsicher seid, findet Ihr online diverse Muster und Vorlagen, die Ihr nutzen könnt.
- Laufzeit festlegen: Besonders wichtig bei der schriftlichen Festlegung eines Kredits von Privat ist die Laufzeit. Denn wenn Ihr vorher keine feste Laufzeit Deines Privatdarlehens vereinbart, kann Dein Kreditgeber Dir jederzeit gemäß einer dreimonatigen Frist den Vertrag kündigen, sodass Du die gesamte Summe inklusive Zinsen auf einmal zurückzahlen müsstest.
- Bonität sicherstellen: Auch wenn Dein bester Freund oder Deine Mutter wahrscheinlich nicht darauf bestehen, Deinen offiziellen Schufa-Score abzufragen bevor sie Dir einen Kredit gewähren, solltest Du Dir selbst vorher darüber im Klaren sein, ob Du die entsprechende Summe inklusive Zinsen auch wirklich in der vereinbarten Zeit zurückzahlen kannst.
Einen Privatkredit online durch ein Kreditportal aufnehmen
Es gibt tatsächlich noch eine weitere Möglichkeit, wie Du ein Darlehen von Privatpersonen aufnehmen kannst, nämlich den Schritt über ein online Kreditportal. Hierbei vergeben Privatpersonen einen Kredit, um so ihr Kapital anzulegen und durch die Zinsen Geld zu verdienen. Das entsprechende Portal agiert dabei als Vermittler zwischen den Kreditgebern und den Kreditnehmern. Wichtig ist allerdings zu wissen, dass diese Portale trotzdem im Hintergrund immer mit einer Bank zusammenarbeiten, da dies die Gesetzeslage für die Kreditvergabe in Deutschland vorschreibt.
Dieser Weg zu einem Privatkredit ist also perfekt für Dich, wenn Du gerne ein privates Darlehen ohne den offiziellen Weg über eine Bank aufnehmen möchtest, aber auch nicht Deine Freunde oder Verwandten um einen solchen Privatkredit bitten möchtest. Derzeit gibt es eine Reihe verschiedener Portale, über die Du ein Privatdarlehen von Privatpersonen aufnehmen kannst. Die wichtigsten stellen wir Dir hier vor:
- Auxmoney: Dieses Portal ist tatsächlich das einzige bisher, bei dem es sich um einen reinen Vermittler von Privatdarlehen handelt. Denn die meisten anderen Portale bieten vorrangig einen Privatkreditvergleich an und vermitteln die Kunden gegebenenfalls auch an Banken weiter, falls sich kein passender Privatkredit findet.
- Finanzcheck: Bei dem Portal Finanzcheck handelt es sich dagegen um eine reine Plattform zum Privatkreditvergleich. Es eignet sich also besonders gut dafür, wenn Du eher bei einer Bank einen Privatkredit aufnehmen möchtest und Dir noch unsicher darüber bist, welche Optionen Du dabei hast und welche Kreditinstitute die besten Angebote für Dich persönlich haben.
- Smava: Smava kombiniert diese beiden Funktionen, denn dort findest Du sowohl eine Suchmaschine zum Privatkreditvergleich von anderen Anbietern, kannst aber auch bei Smava direkt einen Privatkredit beantragen.
- Giromatch: Dieses Portal bietet ähnlich wie Smava einen Privatkredit Vergleich von diversen Kreditinstituten und vertreibt zudem auch einen eigenen Kredit von privat. Sollten Deine gewünschten Konditionen für Deinen Privatkredit allerdings nicht zu dem hauseigenen Privatkredit passen, wird Dich das Portal in der Regel an andere Anbieter wie Banken oder auch Auxmoney weitervermitteln.
Effektivzinsen
5,93% 1
bis 19,95%
Kredithöhe
1.000 -50.000 €
Laufzeit
12-84 Monate
Effektivzinsen
0,99% 2
bis 14,49%
Kredithöhe
1.000 -100.000 €
Laufzeit
12-120 Monate
Effektivzinsen
1,59% 3
bis 13,51%
Kredithöhe
1.000- 50.000 €
Laufzeit
36-84 Monate
1 Produktangaben: Nettokreditbetrag von 1.000 € bis 50.000 €, Laufzeiten von 12 bis 84 Monaten, max. eff. Jahreszins 19,5 %, inkl. einmaliger Gebühr von 2,95 % des Nettokreditbetrags. Beispiel (Bonität vorausgesetzt): Eff. Jahreszins 6,15 %, geb. Sollzins 4,55 % p.a., Nettokreditbetrag 8.000 €, Laufzeit 48 Monate, einmalige Gebühr von 2,95 %.
2 0% Effektiver Jahreszins bei: 1.000€ Netto-Darlehensbetrag, 12 Monate Laufzeit, 0,00% fester Sollzins p.a., monatliche Rate 83,33€, Gesamtbetrag 1.000€, Fidor Bank | Entspricht zugleich dem repräsentativen Beispiel gem. § 6a PAngV.
3 2/3 aller Kunden erhalten: 4,71 % eff. Jahreszins, 4,61 % fester Sollzins p.a., Gesamtbetrag 23.439,32 €, mtl. Rate 243,94 €, solarisBank AG
4 Repr. Beispiel nach §6a PAngV: Nettodarlehensbetrag 7.500,00 EUR; Kreditrate: 223,17 EUR; Gesamtbetrag: 8.034,12 EUR; Anzahl Kreditraten: 36; Effektiver Jahreszins: 4,62%; Gebundener Sollzins: 3,70%; Anbieter: GIROMATCH
Welches von diesen vier Portalen für Dich persönlich am günstigsten ist, hängt dabei von unterschiedlichen Faktoren ab. Denn die jeweiligen Angebote variieren ja nach Laufzeit und Kredithöhe zum Teil sehr stark, sodass es schwierig ist, pauschal zu sagen, welches Portal die besten Angebote für günstige Kredite hat. Da aber alle vier Portale Suchmaschinen beinhalten bietet es sich auf jeden Fall an, dass Du zunächst für Deine gewünschten Konditionen die jeweiligen Suchmaschinen nutzt, um so herauszufinden, welche Privatkredite für Dich generell in Frage kommen könnten.
Wie schließe ich einen online Privatkredit ab?
Nachdem Du zunächst die Suchmaschine betätigt hast und nach eingehender Recherche das beste Privatkredit Angebot für Dich gefunden hast, unterscheidet sich der Abschluss nicht besonders von dem üblichen Prozess bei einer Bank. Du wirst dann sämtliche Deiner persönlichen Daten, wie etwa Beschäftigungsverhältnis, Gehalt und Wohnsitz in einem online Formular angeben. Aufgrund dieser Daten ermittelt das Portal Deine Bonität und legt den zu zahlenden Zinssatz für Dich fest.
Nachdem das Portal Deinen Antrag für einen Privatkredit erhalten hat, sucht es dafür geeignete Kreditgeber und agiert so als Vermittler zwischen Kreditgebern und Kreditnehmern. Manche Kreditgeber suchen sich die Projekte in die sie investieren wollen aber auch selbst aus, während andere wiederum ihr Kapital aufteilen und in verschiedene Kredite investieren. Findet sich kein passender Investor für Deinen Kredit von Privat, wird Dein Antrag nach einer bestimmten Frist wieder aus dem Portal genommen. Im Gegenzug hast Du aber auch das bei dieser Art von Verträgen übliche Widerspruchsrecht von 14 Tagen.
Was sind die Vorteile von einem online Privatkredit?
Die Entscheidung für einen online Privatkredit ist mit einigen Vorteilen verbunden, denn in der Regel unterliegt diese Art von Privatdarlehen nicht so strengen Regeln wie die Vergabe eines Privatkredits von einer Bank. Die wichtigsten Vorteile die Du dabei hast, sind:
- Weniger benötigte Unterlagen: Während eine Bank umfassende und detaillierte Angaben und Unterlagen vor der Vergabe eines Privatkredits benötigt, sind die Daten die online Kreditportale einfordern etwas übersichtlicher. Trotzdem musst Du schon damit rechnen, Deine allgemeinen Daten wie Wohnsitz und Beschäftigungsverhältnis anzugeben sowie etwaige Versicherungen, die Du abgeschlossen hast. Auch eine Zustimmung zur Einsicht des Schufa-Scores ist meistens Pflicht.
- Schnelle Rückmeldung: Bei einer Bank musst Du möglicherweise wochen- oder gar monatelang auf Rückmeldung zu Deinem Privatkredit Antrag warten, bei online Kreditportalen bekommst Du dagegen in der Regel unverzüglich Bescheid, ob Deinem Antrag stattgegeben wird und zu welchen Konditionen.
- Weniger strenge Vergabekriterien: Einige Gruppen wie beispielsweise Studenten oder Selbstständige haben es oft sehr schwer, über den offiziellen Weg bei einer Bank einen Privatkredit zu erhalten. Privatkredite die über Kreditportale vermittelt werden haben meistens weniger strenge Aufnahmekriterien, sodass sie vor allem für diese Gruppen eine gute Alternative darstellen.
Die Vergabekriterien bei online Kreditportalen sind in der Regel weniger streng als bei Banken und Kreditinstituten, was vor allem für Gruppen wie Studenten und Selbstständige ein großer Vorteil ist, denn sie können so leichter einen Kredit erhalten. Dennoch muss eine grundsätzliche Bonität gegeben sein, sodass die Portale Anträge aufgrund mangelnder Bonität durchaus ablehnen können. Gründe für eine Ablehnung sind beispielsweise wenn Du schon einmal insolvent warst oder einen früheren Kredit nicht zurückgezahlt hast. Außerdem müssen immer ein paar grundsätzliche Voraussetzungen zur erfolgreichen Kreditvergabe erfüllt sein, wie etwa Volljährigkeit sowie ein Wohnsitz in Deutschland.
Was kostet ein Privatkredit?
Auch bei den Kosten gibt es natürlich große Unterschiede, je nachdem ob Du einen Kredit von privat oder aber ein privates Darlehen über ein online Kreditportal aufgenommen hast. Am günstigsten kommst Du in der Regel, wenn Du einen Kredit von einer Privatperson aufgenommen hast, denn diese werden oft sogar ganz auf Zinsen oder ähnliche extra Gebühren verzichten. Da so ein privater Darlehensvertrag zwar ein äußerst günstiger Kredit ist, aber auch einige Risiken für das persönliche Verhältnis zwischen Geldgeber und Kreditnehmer bedeutet, solltest Du das dennoch als eine Art zusätzliche Belastung mit einkalkulieren.
Die finanziell zwar belastendere, aber trotzdem persönlich weniger belastende Option ist deshalb, einen Privatkredit über ein vermittelndes online Kreditportal aufzunehmen. Die zu zahlenden Zinsen für einen Privatkredit hängen dabei von Deiner Bonität ab – je besser Deine Bonität, desto niedriger sind in der Regel Deine Privatkredit Zinsen. Das sind allerdings nicht die einzigen Kosten die anfallen wenn Du über einen Privatkredit-Vermittler ein privates Darlehen aufnimmst. Diese Kosten können zusätzlich zu den Zinsen noch auf Dich zukommen:
- Vermittlungsgebühren: Die meisten Portale verlangen Vermittlungsgebühren wenn Du über ihre Plattform einen Kredit von privat beantragst. Diese Provision kann unterschiedlich hoch ausfallen und hängt meistens auch von der Laufzeit Deines Kredits ab. In der Regel zahlst Du eine höhere Vermittlungsprovision je länger die Laufzeit Deines Privatkredits ist.
- Servicegebühren: Manche Portale verlangen zusätzlich zu der Vermittlungsprovision auch noch Servicegebühren. Es können auch zusätzliche Kosten fällig werden, wenn Dich das Unternehmen an einen anderen Anbieter weiterleitet.
- Sollzins: Hierbei handelt es sich um die Zinsen, die Du im Rahmen Deines Privatkredits monatlich entrichten musst. Die genaue Höhe hängt dabei von Deiner Bonität, der Kredithöhe und der Laufzeit ab. Da hier jedes Portal und jeder Kredit unterschiedliche Konditionen bietet, empfehlen wir Dir die Möglichkeit zum Privatkredit Vergleich auf den unterschiedlichen Portalen ausgiebig zu nutzen, um so möglichst günstige Privatkredite zu finden.
Wie Du bereits siehst, können im Rahmen eines Privatkredits unterschiedliche, und zum Teil auch versteckte Kosten auf Dich zukommen. Damit Du dabei nicht den Überblick über die Gesamtkosten Deines Privatkredits verlierst gibt es den sogenannten Effektivzins. Dieser umfasst als übersichtlicher Gesamtwert alle Kosten, die zusätzlich zu den Sollzinsen noch auf Dich zukommen. In diesem Fall sind in dem Effektivzins also auch Vermittlungsprovision und Servicegebühren mit enthalten. Der Effektivzins hat deshalb die größte Aussagekraft darüber, wie teuer Dein Privatkredit letztendlich ist.
Was passiert wenn ich zahlungsunfähig werde?
Nimmst Du einen Privatkredit bei jemandem aus Deinem persönlichem Umfeld auf, ist die Kulanz bei einer möglichen vorübergehenden Zahlungsunfähigkeit Deinerseits wahrscheinlich noch relativ groß. Nimmst Du dagegen einen Privatkredit über ein online Vermittlungsportal auf, unterscheiden sich die Konsequenzen bei einer Zahlungsunfähigkeit nicht zu denen bei einer Bank oder einem Kreditinstitut. Kannst Du beispielsweise eine Rate nicht zahlen kommt es zu entsprechenden Verzugszinsen. Auch zu gerichtlichen Mahnverfahren und Pfändungen kann es kommen, wenn Du über ein Onlineportal einen Privatkredit aufnimmst. Und ab zwei nicht gezahlten Raten hat der Kreditgeber sogar das Recht, den Kreditvertrag zu kündigen. In diesem Fall müsstest Du die gesamte Summe auf einen Schlag zurückzahlen.
Damit das nicht passiert solltest Du unbedingt sicherstellen, dass Du den aufgenommenen Kredit auch wirklich inklusive Zinsen zu der vereinbarten Laufzeit zurückzahlen kannst, um so nicht in Verzug zu geraten und eine Privatinsolvenz zu riskieren. Allerdings gibt es für Dich als Kreditnehmer auch eine wichtige Sicherheit: Der Kreditgeber kann den Vertrag nicht vorzeitig kündigen, sodass Du auf jeden Fall beruhigt auf diese Weise Geld leihen kannst.
Was muss ich als Kreditgeber beachten?
Wenn Du selbst einen Privatkredit vergeben möchtest, solltest Du Dir im Klaren darüber sein, dass hierbei Steuern fällig werden. Denn die Zinsen die Du dabei erhältst gelten als Einkünfte aus Kapitalvermögen. Konkret wird auf Deine Einnahmen in Form der Zinsen der sogenannte Abgeltungssteuersatz in Höhe von 25 Prozent fällig. Hinzu kommt in der Regel noch die Kirchensteuer wenn Du Mitglied in einer Gemeinde bist.
Da es sich bei den Einnahmen durch Zinsen um Einkünfte aus Kapitalvermögen handelt, musst Du diese in der Steuererklärung in der Anlage für Kapitalerträge, kurz KAP, angeben. Grundsätzlich musst Du dabei alle Zinsen, die Du als Kreditgeber erhältst versteuern, egal, ob es sich dabei um einen Kredit von privat, für Bekannte oder einen über ein Portal vermittelten Privatkredit handelt. Tatsächlich ist es für Dich als Kreditgeber sogar von Vorteil, wenn Du Kredite an Freunde oder Verwandte genauso offiziell in schriftlicher Form wie solche über Portale handhabst, denn dadurch sparst Du Steuern. Das haben bisherige Urteile des Bundesfinanzhofs gezeigt.
Wie kann ich bei einer Bank einen Privatkredit aufnehmen?
Grundsätzlich werden alle Kredite, die eine Bank an Privatpersonen vergibt als Privatkredite bezeichnet. Dabei unterscheiden sich der Antragsprozess und die allgemeinen Rahmenbedingungen auch nicht wesentlich von den Bedingungen und Abläufen der online Kreditportale. Dennoch kann es durchaus Sinn machen, dass Du zunächst einen Privatkreditvergleich der unterschiedlichen Banken und Kreditinstitute anstellst, bevor Du in Erwägung ziehst, einen Privatkredit über ein online Kreditportal aufzunehmen. Warum das so ist, erklären wir Dir hier.
Privatkredite bei Banken sind in der Regel günstiger
Wenn Du einen Privatkredit bei einer Bank aufnimmst, kommt Dich das in der Regel um einiges günstiger, als wenn Du den Weg über ein online Kreditportal wählst. Das liegt daran, dass Banken meistens keine zusätzlichen Gebühren wie etwa Servicekosten oder eine Vermittlungsprovision verlangen. Deshalb ist der Effektivzins bei Banken meistens niedriger: Während er bei Krediten von Portalen meist zwischen eineinhalb und drei Prozent liegt, kannst Du bei Banken bereits einen Privatkredit mit einem Effektivzins ab weniger als einem Prozent bekommen. Allerdings gibt es auch hier wieder Anbieter, bei denen der Effektivzins sogar bei fast vier Prozent liegt.
Du siehst also: Es ist wirklich schwer zu sagen, wo genau Du die günstigsten Konditionen für Deinen Privatkredit bekommen wirst. Als genereller Anhaltspunkt kann zwar gelten, dass die Angebote von Banken meistens billiger sind; dennoch solltest Du in jedem Fall die zahlreichen Suchmaschinen nutzen, bevor Du Dich für ein Angebot entscheidest. Denn Anbieter wie Smava oder Giromatch bieten Dir einen guten Überblick sowohl über Krediten von Privatpersonen als auch von Banken, sodass Du einen direkten Vergleich hast, welches Angebot am besten zu Deinen Kriterien passt.
Banken stellen höhere Anforderungen an Kreditnehmer
Während bei online Kreditportalen und anderen privaten Kreditgebern die Vergabekriterien meistens nicht ganz so streng sind, ist es für bestimmte Personengruppen, wie etwa Studenten oder Selbstständige, manchmal sehr schwierig bei einer Bank einen Kredit zu erhalten, denn viele Kreditinstitute lehnen sie pauschal als Kunden ab. Diesen Faktor solltest Du deshalb auch miteinbeziehen, wenn Du Dir einen passenden Kreditgeber suchst. Auch die allgemeinen Angaben zu Bonität, Beschäftigungsverhältnis, Versicherungen und ähnlichen persönlichen Daten fallen bei Banken in der Regel umfangreicher aus.
Wie gehe ich vor, wenn ich einen Privatkredit aufnehmen möchte?
Da Du viele verschiedene Optionen hast und die genauen Kosten der einzelnen Angebote zum Teil etwas unübersichtlich sind, haben wir Dir hier nochmal eine extra Schritt für Schritt Anleitung zusammengestellt wie Du am besten vorgehst, wenn Du ein privates Darlehen aufnehmen möchtest.
1. Berechne Deine persönliche Bonität
Noch bevor Du Dich nach konkreten Angeboten umschaust, solltest Du im ersten Schritt zunächst Deine persönliche Bonität herausfinden. Einfacher gesagt: Du solltest Dir im Klaren darüber sein, wie viel Du monatlich für einen Kredit zahlen kannst, ohne Dich dadurch weiter zu verschulden. Am einfachsten berechnest Du den Betrag, den Du monatlich in einen Kredit investieren kannst, indem Du zunächst Deine monatlichen Ausgaben – dazu gehören sowohl Fixkosten wie Miete, Strom und so weiter, aber auch Kosten für Essen, Gesundheit und Transport – berechnest und dann von dem Geld, das Dir jeden Monat zur Verfügung steht, abziehst. So siehst Du genau, wie viel Geld Du monatlich zur freien Verfügung hast und in Dein privates Darlehen investieren kannst.
2. Überlege, ob es einschränkende Faktoren für Dich als Kreditnehmer gibt
Bevor Du Dir Gedanken darüber machst, welche Art von Privatdarlehen Du gerne aufnehmen würdest, solltest Du außerdem überlegen, ob es irgendwelche Faktoren gibt, welche Deine Eignung als Kreditnehmer etwas einschränken. Bist Du beispielsweise Student oder selbstständig? Dann wird es wahrscheinlich schwer für Dich, einen Privatkredit bei einer Bank aufzunehmen und Du kannst davon ausgehen, dass Du Dich eher in online Kreditportalen umschauen solltest. Konntest Du schon einmal einen Kredit nicht bezahlen oder warst insolvent? Dann wird es wahrscheinlich sehr schwierig für Dich, über einen offiziellen Weg ein Darlehen zu bekommen, und Du solltest Dich in Deinem Freundes- und Bekanntenkreis umhören, ob dort jemand bereit ist, Dir einen Kredit zu günstigen Konditionen zu gewähren. Aber auch und gerade vor allem dann solltest Du sicherstellen, dass Du auf jeden Fall zahlungsfähig bist, um nicht eine persönliche Beziehung zu zerstören.
3. Nutze Vergleichsportale
Im nächsten Schritt solltest Du Vergleichsportale wie Smava oder Giromatch nutzen, die Dir einen Überblick sowohl über Darlehen von Privatpersonen als auch von Banken bieten. Die Plattformen werden Dich dabei direkt zu den Angeboten leiten, die für Deine gewünschten Konditionen am besten sind. Nachdem Du Dir dann einen ausführlichen Überblick darüber verschafft hast, welche Angebote für Dich grundsätzlich in Frage kommen, kannst Du Dich für das beste Angebot entscheiden. Die Vergleichsportale nehmen Dir dadurch die Arbeit ab, selbst herausfinden zu müssen, ob es für Dich günstiger ist, ein Darlehen von einer Privatperson oder einen Privatkredit bei einer Bank aufzunehmen.
4. Beantrage Deinen Kredit
Wenn Du Dich für ein Angebot entschieden hast, musst Du im letzten Schritt den Kreditantrag ausfüllen. Hast Du Dich für ein Darlehen bei einer Bank entschieden kann es etwas dauern, bis Du Rückmeldung bekommst und erfährst, ob Deinem Antrag stattgegeben wurde. Der große Vorteil von online Kreditportalen ist deshalb, dass Du dort in der Regel viel schneller – meistens unverzüglich – Rückmeldung darüber bekommst, ob Deinem Antrag stattgegeben wurde. Falls sich nicht sofort ein Kreditgeber findet bleibt Dein Antrag dennoch für eine gewisse Zeit in dem Portal online, meistens etwa zwei Wochen. Oft ist es außerdem möglich, dass Du einen Kredit über eine geringere Summe als zunächst beantragt aufnimmst, sofern sich kein Geldgeber für die gesamte Summe findet.
5. Stelle sicher, dass Du zahlungsfähig bleibst
Egal, ob Du Dich letzten Endes für einen Privatkredit über ein Onlineportal, bei Deinen Eltern oder bei einer Bank entscheidest, Du solltest immer sicherstellen, dass Du zahlungsfähig bleibst. Denn egal, ob eine zerrüttete persönliche Beziehung oder eine drohende Privatinsolvenz, Schulden sind belastend und unangenehm. Solange Du aber bei Deinem Kredit den Überblick behältst und sicherstellst, dass Du alle Raten abzahlen kannst, steht einem privatem Darlehen nichts im Weg.