Visagistin: Ausbildung & Beruf

Was ist eine Visagistin?

Eine Visagistin oder ein Visagist schminkt Gesichter von Privatpersonen sowie von Prominenten. Eine andere Bezeichnung für den Beruf ist Makeup-Artist. Diese werden insbesondere für spezielle Events gebucht. Sie sollten individuell das Beste aus jedem Typ machen und die Kunden optimal schminken. Darüber hinaus schminken Visagisten Schauspieler für Theaterauftritte sowie für Fernsehrollen.

Was macht eine Visagistin?

Als Visagist oder als Visagistin schminkst Du Models, Schauspieler, sowie alle möglichen Prominente für Auftritte vor Publikum. Außerdem berätst Du auch Privatpersonen zu Produkten und Farben für ihr Makeup. Du schminkst Menschen für besondere Anlässe wie Geburtstage, Hochzeiten oder auch für Karneval. Es kommt auch mal vor, dass Du Fantasy-Makeup schminkst und ausgefallene Bodypaintings malst! Neben dem Schminken gehört auch das Frisieren der Haare zu dem Beruf. Du achtest immer darauf, dass beides harmonisch zusammenpasst.

Wie wird man Visagistin?

Es gibt keine staatlich anerkannte Visagisten-Ausbildung. Trotzdem kannst Du dieses Handwerk erlernen und dadurch dann entsprechend ausgebildet werden. Du könntest zum Beispiel eine anerkannte Maskenbildner-Ausbildung oder eine anerkannte Kosmetiker-Ausbildung machen, oder Du besuchst einfach ein Seminar an einer Schule für Makeup-Art. Dieses führt allerdings nicht zu einem staatlich anerkannten Abschluss. Trotzdem hast Du dann eine Ausbildung als Visagistin absolviert und kannst danach in dem Beruf zu arbeiten.

Maskenbildner-Ausbildung

Falls Du Dich für eine Ausbildung zum Maskenbildner entscheidest, hast Du eine Ausbildungszeit von drei Jahren. Da die Ausbildung dual stattfindet, musst Du Dir vorab einen Betrieb suchen der Dich ausbildet. Obwohl rechtlich kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben ist, bilden die meisten Betriebe Menschen mit Hochschulreife aus. Häufig wird ein Mindestalter von 16 Jahren vorausgesetzt. Die Ausbildung findet abwechselnd in der Berufsschule und Deinem Ausbildungsbetrieb statt.

In der Maskenbildner-Ausbildung lernst Du, wie passende Perücken und Körperbehaarungen auswählen kannst, und wie Fake-Glatzen erzeugt werden. Einen großen Anteil der Lehre macht die Herstellung von Masken aus. Auch das Schminken hat einen wichtigen Stellenwert, und Du kannst das Erlernte später als Makeup-Artist anwenden.

Kosmetik-Ausbildung

Auch die Ausbildung zur Kosmetikerin führt zu einem staatlichen anerkannten Abschluss. Du kannst sie entweder dual absolvieren oder ausschließlich an einer Kosmetikschule.

Die duale Ausbildung findet zum Teil in der Berufsschule und zum Teil in Deinem Ausbildungsbetrieb statt. Sie dauert dann drei Jahre. Viele Betriebe stellen sogar Absolventen der Hauptschule, lieber aber der Realschule als Auszubildende ein. Die schulische Kosmetikausbildung dauert zwei Jahre lang und führt ebenfalls zu einer staatlichen Abschlussprüfung. Hier absolvierst Du als praktische Erfahrung Praktika.

Du lernst in der Kosmetik-Ausbildung, wie Du Hände und Nägel von Kunden pflegst, welche Methoden der Haarentfernung es gibt, und wie Du welche Hauttypen kosmetisch behandeln solltest. Darüber hinaus wählst Du einen Schwerpunkt aus. Hier ist es sinnvoll, den Schwerpunkt Visagismus zu wählen! Informiere Dich vor dem Beginn einer dualen Kosmetik-Ausbildung unbedingt, ob Dein Ausbildungsbetrieb diesen Schwerpunkt anbietet!

Schulen für Visagisten

Es gibt zahlreiche private Anbieter für Lehrgänge und Seminare, um das Visagisten-Handwerk zu erlernen. Bestimmte Voraussetzungen um daran teilnehmen zu dürfen, gibt es meistens nicht. Manchmal wird allerdings vorausgesetzt, dass Du eine abgeschlossene Berufsausbildung als Maskenbildnerin oder als Kosmetikerin mitbringst. Diese kosten teilweise viel Geld.

Einige Lehrgänge dauern nur ein Wochenende, andere sechs Monate. Wenn Du viel lernen möchtest, um später wirklich gut in dem Beruf zu sein, solltest Du einen Anbieter wählen, der lange Lehrgänge für die Visagistin-Ausbildung anbietet! Am besten, Du informierst Dich vorher ausführlich, wie andere Teilnehmer den Lehrgang fanden. Denn es gibt keine einheitlichen Regelungen und die Qualität des Unterrichtes variiert deshalb sehr stark. Ein guter Anhaltspunkt, um einen guten Lehrgang zu erkennen, ist es, wenn die Teilnahme daran staatlich förderbar ist. Das erfährst Du bei der Bundesagentur für Arbeit.

Oft findet der Unterricht abends oder am Wochenende statt. Daher kannst Du gut in Deinem bisherigen Beruf weiterarbeiten, um Dir die Lehrgangsgebühren finanzieren zu können. Je nach Anbieter erhältst Du nach erfolgreicher Lehrgangsteilnahme ein Zertifikat als Makeup-Artist oder als Visagistin. Wichtig ist auch, dass Du im Laufe des Lehrganges tolle Arbeitsproben sammeln und Fotos davon in Deine Mappe für spätere Bewerbungen legen kannst!

Lehrinhalte in Schulen für Visagisten

Jede Schule für Visagisten hat eigene Schwerpunkte und bietet unter Umständen unterschiedliche Fächer und Lehrinhalte an. Grundsätzlich ist es möglich, dass Du lernst, welche Farben wie zusammenpassen, welche Formen miteinander stimmig sind, wie Du ein Gesicht analysieren kannst und erkennst, wie Du dieses durch Schminken optimieren kannst. Auch lernst Du, welche Hauttypen entsprechende Ansprüche an die Kosmetik stellen, und natürlich lernst Du die unterschiedlichsten Techniken zum Schminken. Wenn diese einwandfrei sitzen, erfährst Du, welche Besonderheiten Bühnenmakeup mit sich bringt und wie Du für unterschiedliche Anlässe schminkst. Beispielsweise fertigst Du erst ein Travestie-Makeup an, dann ein Tagesmakeup und ein Makeup für ein Fotoshooting. Auch das kunstvolle Schminken nimmt in der Visagistin-Ausbildung einen hohen Stellenwert ein. Also das Schminken als komplette Typveränderung oder auch das Schminken als Tier. Neben der Arbeit mit Gesichtern lernst Du während der Visagisten-Ausbildung, wie Du Haare stylst.

Fernlehrgangsempfehlungen

Wo arbeitet eine Visagistin?

Nach der Ausbildung als Visagistin kannst Du hier Arbeit finden:

• An Theatern
• Bei Fernsehsendern für das Schminken von Moderatoren und Gästen
• In Produktionsfirmen
• In der Modebranche
• Als persönliche Visagistin von einem Prominenten
• In Kosmetikstudios

Wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Nach der Ausbildung zur Visagistin können Dich je nach Arbeitsstelle diese Arbeitsaufgaben in Deinem Berufsleben erwarten:

Wie sieht der Arbeitsplatz aus?

Nach der Ausbildung als Visagistin verbringst Du den Großteil Deiner Arbeitszeit in Garderoben und hinter Bühnen, oder aber in Studios und Ateliers, sowie auch in Verkaufsräumen. Oft fährst Du direkt zu den Kunden und arbeitest bei ihnen vor Ort. Es kann aber auch sein, dass Du eher in Deinem eigenen Verkaufsraum schminkst und die Kunden - dann meist Privatpersonen - zu Dir kommen. Als Visagistin arbeitest Du fast immer im Stehen und viel am Wochenende und an Feiertagen.

Was verdient eine Visagistin?

Ausbildung

Falls Du Dich für eine Visagistin-Ausbildung an einer privaten Kosmetikschule oder Akademie entscheidest, erhältst Du kein Ausbildungsgehalt. Stattdessen musst Du die Unterrichtsstunden, die Lehrbücher und die Aufnahmegebühren selber bezahlen. Wie hoch diese sind, variiert sehr stark.

An einer öffentlichen Schule für Kosmetik musst Du nichts zahlen, und erhältst logischerweise auch keine Ausbildungsvergütung. Teilweise fallen Aufnahmegebühren sowie Prüfungsgebühren an.

Wenn Du eine duale Kosmetiker-Ausbildung machst, verdienst Du je nach Ausbildungsjahr zwischen 620 und 837 Euro im Monat. In der Maskenbildner-Ausbildung kannst Du von einem Ausbildungsbetrieb im öffentlichen Dienst sogar durchschnittlich zwischen 1.068 und 1.164 Euro monatlich bekommen.

Beruf

Nach der Visagistin-Ausbildung kannst Du mit einem Einstiegsgehalt im Mindestlohnbereich rechnen.

Wie sind die Berufsaussichten für Visagisten?

Ein Großteil der Visagisten arbeitet selbstständig für Agenturen. Doch die wenigen Aufträge für Visagisten sind umkämpft. Häufig steht Dir ein steiniger Weg bevor, an dessen Anfang Du zunächst kostenlos Models oder unbekanntere Prominente schminkst, um Dir erst einmal einen Ruf aufzubauen. Falls Du einen festen Arbeitsplatz bekommen willst, musst Du ebenfalls sehr hartnäckig und gut sein, denn es bewerben sich häufig unzählige Makeup-Artisten auf einen freien Job.

Welche Spezialisierungen gibt es?

Es besteht die Möglichkeit, dass Du Dich nach der Ausbildung als Visagistin auf einen dieser Arbeitsbereiche konzentrierst:

• Theater
• Fashion, Beautyshootings und Modenschauen
• Filmproduktionen
• Fernsehaufzeichnungen

Außerdem kannst Du Dich zu den Themen Hygiene und medizinische Kosmetik weiterbilden.