Was ist ein Logopäde?
Logopäden helfen Menschen, die unter Sprech-, Sprach- oder Schluckstörungen leiden. Diese Störungen können psychischer oder physischer Natur sein. Auch das Alter der Patienten kann stark variieren: Logopäden arbeiten sowohl mit kleinen Kindern, die aufgrund von Entwicklungsstörungen Sprachprobleme haben, als auch mit älteren Menschen, die zum Beispiel einen Schlaganfall erlitten haben oder an den Sprechorganen operiert worden sind. Grundsätzlich ist die Ausbildung zur Logopädin oder zum Logopäden bundesweit einheitlich geregelt; seit einigen Jahren gibt es auch entsprechende Studiengänge.
Was macht ein Logopäde?
Als Logopäde oder Logopädin hilfst Du Menschen dabei, richtig zu sprechen. Dabei diagnostizierst Du zunächst das entsprechende Problem und seine Ursache und erstellst dann eine individuelle Therapie für Deine jeweiligen Patienten. Die Mittel, mit denen Du arbeitest, sind Atem- und Entspannungsübungen, motorische Techniken und Übungen zum Artikulations- und Sprachverständnis. Häufig wirst Du beispielsweise mit Schlaganfallpatienten oder Menschen, die am Kehlkopf operiert wurden, zu tun haben, da diese oft das Sprechen und Schlucken neu erlernen müssen.
Als Logopäde bist Du nicht nur auf die Arbeit mit älteren Patienten und die Logopädie-Praxis beschränkt. Denn zum einen kannst Du auch mit jüngeren Patienten arbeiten. Gerade im Baby- und Kleinkindalter werden oft Schluck- oder Sprachstörungen festgestellt, die es dann möglichst schnell zu behandeln und beheben gilt. Zum anderen kannst Du nach Deiner Logopädie-Ausbildung auch außerhalb von Praxen oder Kliniken arbeiten, beispielsweise in Sonderschulen. Dort kannst Du unter anderem Kindern mit Migrationshintergrund bei dem Erlernen besonders schwieriger Laute helfen.
Wie wird man Logopäde?
Grundsätzlich ist die Logopädie-Ausbildung in Deutschland bundesweit einheitlich geregelt. Seit einigen Jahren steht Dir jedoch auch die Möglichkeit eines Logopädie-Studiums offen. Wie sich die Wege hin zum Logopädie-Beruf unterscheiden, haben wir Dir deshalb hier zusammengestellt:
Logopädie-Ausbildung:
Diese ist in ganz Deutschland gleich und wird an entsprechenden Berufsfachschulen durchgeführt. Sie dauert drei Jahre und beinhaltet praktische und theoretische Anteile. Danach bist Du offiziell zum Tragen des Berufstitels Logopäde oder Logopädin berechtigt.
Logopädie-Studium
Seit einigen Jahren ist es auch möglich, die Ausbildung in Logopädie im Rahmen eines Bachelor-Studiums zu erwerben. Diese ist theoretischer und wissenschaftlicher als die Ausbildung an der Berufsfachschule und endet mit dem Abschluss des Bachelor of Science oder Bachelor of Health.
Studiengangsempfehlungen
Kombination aus Studium und Ausbildung
Viele Hochschulen bieten Logopädie auch als integrativen Studiengang an, den Du neben Deiner Ausbildung an der Berufsfachschule absolvieren kannst. Dann dauert das Studium in der Regel zwar neun Semester, also viereinhalb Jahre, vermittelt Dir aber das Beste aus beiden Welten und ein besonders fundiertes Fachwissen.
Wo arbeitet ein Logopäde?
Die klassischen Logopädie-Aufgaben sind immer die gleichen: Menschen dabei zu helfen, richtig zu sprechen und zu schlucken. Es gibt jedoch trotz des relativ klaren Logopäde-Berufsbilds eine Reihe verschiedener Arbeitgeber und Orte, an denen Du als Logopäde/in arbeiten kannst. Einige davon sind:
- Krankenhäuser und Kliniken
- Logopädie-Praxen
- psychologische Praxen
- Schulen und Sonderschulen
- Rehabilitationszentren
- Kindergärten oder Kinderhorte
- Selbstständigkeit im Rahmen von Workshops und Seminaren zur Sprech- und Stimmbildung
- Selbstständigkeit mit einem Praxisbetrieb
Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Nach Deiner Ausbildung in Logopädie erwartet Dich ein Arbeitsalltag, der strukturiert und abwechslungsreich zugleich ist. Strukturiert, weil die einzelnen Schritte bei der Erstellung einer Therapie immer die gleichen sind; und abwechslungsreich, weil trotzdem jeder Patient anders ist und unterschiedliche Probleme und Bedürfnisse hat. So kannst Du Dir Deinen späteren Arbeitsalltag vorstellen, wenn Du Logopäde/in werden willst:
Wie sieht der Arbeitsplatz aus?
Das Logopäde-Berufsbild ist in der Regel recht einheitlich, sodass es einige klassische Arbeitsplätze gibt, an denen die meisten Logopäden zu finden sind. Diese sind Behandlungs- beziehungsweise Krankenzimmer, Praxisräume und Unterrichtsräume. Viele Logopäden machen allerdings auch Hausbesuche, beispielsweise wenn sie mit älteren Patienten arbeiten, deren Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist. Grundsätzlich wirst Du also nur am Rande mit klassischer Papier- und Schreibtischarbeit zu tun haben, und stattdessen hauptsächlich im direkten Kontakt mit Menschen sein.
Was verdient ein Logopäde?
Obwohl sowohl die Ausbildung zum Logopäden als auch der Logopädie-Beruf an sich recht anspruchsvoll sind, ist die Bezahlung leider nicht die beste. Du kannst nach Deiner Logopädie-Ausbildung mit einem Einstiegsgehalt von monatlich etwa 2.407 Euro rechnen. Gerade aber wenn Du ein Logopädie-Studium absolviert hast, qualifizierst Du Dich für leitende Positionen, beispielsweise in Kliniken oder Schulen, und hast dann bessere Gehaltsaussichten. Auch wenn Du Dich als Logopäde/in mit einer eigenen Praxis oder als Seminarleiter selbstständig machst, kannst Du relativ gut verdienen. Dafür musst Du aber natürlich über ein gewisses Startkapital und gute Kenntnisse der Branche verfügen.
Wo finde ich einen Job als Logopäde?
Wie sind die Berufsaussichten für Logopäden?
Wie bei vielen Berufen im Gesundheitssektor gilt auch für Logopäden: Die Berufsaussichten auf dem Land sind generell besser als in der Stadt, da dort oft entsprechendes Personal und Praxen fehlen. Wegen der zunehmenden Alterung unserer Gesellschaft hast Du außerdem recht gute Chancen, wenn Du mit älteren Menschen, also beispielsweise Schlaganfall- oder Krebspatienten, arbeitest.
Welche Spezialisierungen gibt es?
Im Rahmen Deiner Ausbildung in Logopädie kannst Du Dich in der Regel nicht auf bestimmte Felder spezialisieren. Aber durch die Wahl Deines späteren Arbeitsplatzes ergeben sich einige Besonderheiten:
- Arbeit mit Kindern: Wenn Du gerne mit Kindern arbeiten willst, kannst Du das in Logopädie-Praxen machen, die darauf spezialisiert sind. Du kannst auch in Kindergärten oder an Schulen tätig werden.
- Arbeit mit älteren Menschen: Dir liegt eher die Arbeit mit älteren Menschen? Auch darauf kannst Du Dich nach Deiner Logopädie-Ausbildung spezialisieren.
- Tätigkeiten abseits der Therapie: Du bist Logopäde/in, hast aber festgestellt, dass Dir die klassische Therapiearbeit mit Patienten eher nicht so liegt? Dann kannst Du auch unterrichten, entweder als Seminar- und Workshopleiter oder als Lehrer an einer Berufsfachschule für Logopädie.
Passt der Beruf Logopäde/Logopädin zu mir?
Du bist nun neugierig geworden und möchtest gerne Logopäde/Logopädin werden, fragst Dich aber, ob es bestimmte Voraussetzungen gibt? Die Antwort ist ja, einige Eigenschaften solltest Du schon mitbringen, wenn Du Dich für die Logopädie-Ausbildung interessierst.
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