Einstiegsgehalt 
2.228
Durchschnittsgehalt 
3.000
Ausbildung 
Ausbildung

Was ist ein Heilpraktiker für Psychotherapie?

Bei einem Heilpraktiker für Psychotherapie handelt es sich um eine Person, die vom Gesundheitsamt auf Grundlage des Heilpraktiker-Gesetzes die Erlaubnis erhalten hat, eine Psychotherapie anzubieten. Heilpraktiker ist eine geschützte Berufsbezeichnung, die nur Personen tragen dürfen, die eine Zulassung nach dem Heilpraktiker-Gesetz erhalten haben. Ebenfalls geschützt ist der Begriff „Psychotherapeut“, den nur Personen benutzen dürfen, die die weitreichenden Voraussetzungen nach dem Psychotherapeuten-Gesetz erfüllen.

Der Begriff „Heilpraktiker für Psychotherapie“ allerdings ist keine geschützte Berufsbezeichnung, weshalb sie auch von Personen benutzt werden darf, die nur für das Teilgebiet der Psychotherapie als Heilpraktiker zugelassen sind. Weitere geläufige Bezeichnungen, die Heilpraktiker für Psychotherapie unter der Verwendung des Zusatzes „Zulassung nach HeilprG“ benutzen, lauten etwa „Familientherapeut“ oder „Hypnotherapeut“.

Was macht ein Heilpraktiker für Psychotherapie?

Heilpraktiker für Psychotherapie helfen und beraten Menschen, die in seelischen Krisen stecken. Mit basispsychologischen Kenntnissen und psychotherapeutischen Verfahrensmethoden erforschen sie die psychischen Probleme ihrer Klienten und bieten Lösungsmöglichkeiten für innere wie äußere Konflikte an. Dabei sind sie immer auf das seelische wie körperliche Wohlbefinden ihrer Klienten bedacht.

Heilpraktiker für Psychotherapie können sowohl Therapiegespräche anbieten, als auch als beratende Coaches tätig werden. Ihre Arbeitspraktiken unterliegen strengen rechtlichen Grundlagen nach dem Heilpraktiker-Gesetz und dem Psychotherapeuten-Gesetz.

Wie wird man Heilpraktiker für Psychotherapie?

Der Beruf des Heilpraktikers ist im Allgemeinen kein Ausbildungsberuf. Es gibt dementsprechend auch keine vorgeschriebene Heilpraktiker für Psychotherapie-Ausbildung. Wer eine Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie anstrebt, muss sich eigenständig auf die amtsärztliche Prüfung beim Gesundheitsamt, die man ablegen muss, wenn man eine Zulassung nach dem Heilpraktiker-Gesetz erhalten möchte, vorbereiten. Aber auch wenn es keine einheitliche Heilpraktiker für Psychotherapie-Ausbildung gibt, haben Anwärter auf den Beruf Psychologischer Heilpraktiker verschiedene Möglichkeiten, sich auf die Prüfung zum HP für Psychotherapie vorzubereiten.

Neben der Ausbildung zum „Psychologischen Berater“ bieten auch einige Psychotherapeuten eine spezielle Heilpraktiker für Psychotherapie-Ausbildung an, um potenzielle Anwärter auf die amtsärztliche Prüfung vorzubereiten. Geläufiger jedoch ist eine Heilpraktiker für Psychotherapie-Ausbildung an Heilpraktiker-Schulen, die sich auf die Vermittlung der für die amtsärztliche Prüfung relevanten Inhalte spezialisiert haben. Welche Voraussetzungen Du für den Besuch einer solchen Heilpraktiker-Schule oder einem Fernlehrgang benötigst, erfährst Du bei uns.

Schulische Voraussetzungen

Für die Heilpraktiker für Psychotherapie-Ausbildung ist ein Hauptschulabschluss völlig ausreichend. Wichtiger als Deine Noten sind zudem die Bereitschaft zur Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit, die Motivation zu einer beruflichen Tätigkeit als Psychologischer Heilpraktiker, gutes Einfühlungsvermögen sowie die Möglichkeit, sich selbst zu reflektieren.

Heilpraktiker für Psychotherapie-Ausbildung

In der Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie an einer Heilpraktiker-Schule oder in einem Fernlehrgang wirst Du nicht nur auf die Heilpraktiker-Prüfung, sondern auch auf Deine berufliche Zukunft als Psychologischer Heilpraktiker vorbereitet. Während der psychotherapeutisch ausgerichteten Ausbildung lernst Du unter anderem die folgenden Bereiche und Themen kennen:

  • Klassifizierung psychiatrischer Störungen
  • Allgemeine Psychopathologie
  • Entwicklungspsychologie
  • Neurosenentstehungsmodelle
  • Neurotische und affektive Störungen
  • Abhängigkeit und Sucht
  • Organisch bedingte psychische Störungen
  • Psychosomatik und somatoforme Störungen
  • Schizophrenie und Wahn
  • Psychotraumatologie
  • Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
  • Ess- und Schlafstörungen
  • Psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter
  • Psychopharmakologie
  • Krisenintervention und psychiatrische Notfälle
  • Suizidalität
  • Paar- und Familientherapie
  • Gruppendynamik und Gruppenprozesse
  • Konfliktmanagement
  • Therapeutische Gesprächsführung
  • Psychotherapieverfahren, darunter Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Tiefenpsychologie, Systemische Therapie, Entspannungsmethoden und imaginative Verfahren
  • Aufbau und Strukturierung von Beratung und Therapie
  • Gesetzesgrundlagen
  • Praxisführung
  • Therapieanträge und Abrechnungsverfahren

Die Ausbildung erfolgt in der Regel in mehreren Blockseminaren, in denen sehr umfangreich wissenschaftlich fundiertest und vor allen Dingen prüfungsrelevantes Wissen zu sämtlichen psychiatrischen Krankheitsbildern vermittelt und mit den entsprechenden Therapieverfahren und Interventionstechniken zu den einzelnen Störungen verknüpft wird. Der Fokus liegt dabei meist auf der Vermittlung störungsspezifischer Gesprächskompetenzen, da diese für Therapeuten von besonderer Bedeutung sind.

Auch in Fernlehrgängen finden regelmäßig Blockseminare statt, in denen bereits zuhause erworbenes Wissen vertieft wird. Die Ausbildung selbst dauert hierbei rund 20 Monate, kann aber in bestimmten Fällen auch verkürzt oder verlängert werden.

Amtsärztliche Prüfung beim Gesundheitsamt

Die eigentliche Heilpraktiker-Prüfung wird vor dem Gesundheitsamt absolviert und besteht aus einem schriftlichen und mündlichen Teil. Rein theoretisch ist es möglich, diese Prüfung zu absolvieren, ohne dass Du vorher eine Ausbildung oder einen Fernlehrgang abgeschlossen hast. Die einzigen Zulassungsvoraussetzungen für die Prüfung sind, dass Du älter als 25 Jahre bist und ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis sowie ein Attest über Deine geistige und körperliche Gesundheit vorweisen kannst.

Die Prüfung beginnt mit dem schriftlichen Teil. Zur mündlichen Prüfung wirst Du erst dann zugelassen, wenn Du den schriftlichen Prüfungsteil bestanden hast. Dieser besteht aus 28 Multiple Choice Fragen, von denen mindestens 75% richtig beantwortet werden müssen, um die mündliche Prüfung antreten zu dürfen. Für den schriftlichen Teil der Prüfung hast Du 55 Minuten Zeit.

Der mündliche Teil der Prüfung ist eine Einzelprüfung, in der Dein Fachwissen über einen Zeitraum von maximal 60 Minuten von einem Arzt des örtlichen Gesundheitsamts geprüft wird. Die Erfolgsquote bei der staatlichen Prüfung des Gesundheitsamtes liegt für angehende Heilpraktiker für Psychotherapeuten, die zuvor einen Fernlehrgang oder eine andere Art der Ausbildung absolviert haben, bei über 90%. Alleine deshalb ist es empfehlenswert, Dich um eine entsprechende Ausbildung zu kümmern, bevor Du die Prüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie antrittst.

Fernlehrgangsempfehlungen

Interessierst Du Dich für die Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie, können wir Dir folgende Fernlehrgänge ans Herz legen, die Dich auf die Heilpraktiker-Prüfung vorbereiten.

Psychotherapie

Standorte:

  • Online

Psychotherapie - Vorbereitung auf die amtsärztliche Prüfung nach dem Heilpraktikergesetz

Standorte:

  • Online

Psychotherapie HP

Standorte:

  • Online

Heilpraktiker für Psychotherapie

Standorte:

  • Online

Wo arbeitet ein Heilpraktiker für Psychotherapie?

In der Regel wirst Du in einer Gemeinschaftspraxis angestellt sein oder Deine eigene Praxis eröffnen, in der Du Kunden empfängst, berätst und therapierst. Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten findest Du nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung in etwa:

  • als Unterstützer In Praxen von psychologischen oder ärztlichen Psychotherapeuten
  • in Fachkliniken und psychotherapeutischen Einrichtungen
  • in großen Konzernen und Unternehmen mit eigener psychologisch-sozialer Abteilung

Wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Dein Arbeitsalltag als Psychotherapeutischer Heilpraktiker kann unter anderem wie folgt aussehen:

Wie sieht der Arbeitsplatz aus?

Wenn Du eine eigene Praxis eröffnest, kannst Du Deinen Arbeitsplatz so gestalten, wie es Dir beliebt. Wichtig sollte sein, dass Du eine angenehme Gesprächsatmosphäre für Dich und Deine Klienten schaffst. Bequeme Sessel oder Stühle, ein Schreibtisch, ein paar Pflanzen und angenehmes Licht sorgen dafür, dass Deine Klienten sich Dir besser öffnen können. Der Raum sollte frei von möglichen Ablenkungen sein, damit die Klienten frei assoziieren und sich vollständig auf sich selbst und ihre Empfinden konzentrieren können.

Zu Deinem Arbeitsplatz gehört in der Regel auch ein eigenes Büro mit Computer, Telefon, Faxgerät und Drucker. Hier empfängst Du keine Klienten, sondern regelst die bürokratischen Tätigkeiten, die mit Deinem Beruf einhergehen. Dazu gehören zum Beispiel das Führen von Patientenakten, das Verfassen von Therapieanträgen und das Schreiben von Rechnungen.

Was verdient ein Heilpraktiker für Psychotherapie?

Als Heilpraktiker für Psychotherapie kannst Du Deinen Stundenlohn selbst bestimmen. Eröffnest Du eine eigene Praxis, ist er also immer auch abhängig von dem Mietpreis, den Du für Deine Praxis-Räumlichkeiten zahlst und dem Durchschnittspreis, den andere Heilpraktiker in Deiner Gegend für ihre Arbeit verlangen. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 60 Euro pro Stunde netto.

Angestellte Heilpraktiker für Psychotherapie verdienen je nach Standort und Bundesland in der Regel gut. Zu den Spitzenverdienern gehören Heilpraktiker, die in Baden-Württemberg, Hamburg und Hessen praktizieren. Sie alle erwartet ein Monatsgehalt von mehr als 3.000 Euro brutto.

Wo finde ich einen Job als Heilpraktiker für Psychotherapie?

Du bist bereits Psychologischer Heilpraktiker und auf der Suche nach einem Job? Dann schau Dich doch mal in unserer Online-Jobbörse um, wo Angebote von potenziellen Arbeitgebern auf Dich warten! Auch wenn Du noch in der Heilpraktiker für Psychotherapie-Ausbildung steckst, kann es sich lohnen, einen Blick in unsere Online-Jobsuche zu werfen, denn auch auf Berufsanfänger und -einsteiger warten dort jede Menge tolle Jobangebote, die Deine berufliche Entwicklung fördern!

Jetzt Heilpraktiker für Psychotherapie werden


Wie sind die Berufsaussichten für Heilpraktiker für Psychotherapie?

Der Bedarf Heilpraktiker für Psychotherapie ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Aufgrund der starken Zunahme von psychischen Erkrankungen in der Gesellschaft ist davon auszugehen, dass der Bedarf auch in den kommenden Jahren weiter ansteigen wird. Die Arbeitslosenquote liegt mit 2,4% unterhalb des bundesdeutschen Durchschnitts und fällt seit Jahren immer weiter.

Welche Spezialisierungen gibt es?

Wenn Du möchtest, kannst Du Dich auf ein spezielles Teilgebiet der Psychotherapie spezialisieren, darunter zum Beispiel:

  • Arbeits- und Betriebspsychologie
  • Beratung bei Essstörungen
  • Coaching
  • Emotionstraining
  • Entspannungstraining
  • Familienberatung
  • Gesprächstherapie
  • Gestalttherapie
  • Karriereberatung
  • Kinderpsychologie
  • Krisenmanagement
  • Lebensberatung
  • Managementberatung
  • Nachsorgemaßnahmen
  • Paartherapie
  • Persönlichkeitsentwicklung
  • Raucherentwöhnung
  • Schwangerschaftsgruppen
  • Seelsorge
  • Sexualtherapie
  • Sterbebegleitung
  • Stressbewältigung
  • Suchtprävention
  • Telefonische Lebensberatung

Passt der Beruf Heilpraktiker für Psychotherapie zu mir?

Der Beruf passt zu Dir, wenn Du die folgenden Eigenschaften mitbringst:

Empathie
In diesem Job hast Du immer wieder mit Menschen zu tun, die sich in schwierigen Lebensphasen oder Krisen befinden. Deshalb solltest Du über ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen verfügen, das Dir dabei hilft, Deine Klienten besser zu verstehen und zu unterstützen.
Professionelle Distanz
Bei aller Empathie darfst Du nicht vergessen, dass Du zwar eine Unterstützung für Deine Klienten bist, aber keinesfalls ihre Probleme für sie lösen kannst. Das können sie nur selbst, mit Hilfe Deiner Denkanstöße. Die professionelle Distanz zu wahren ist in diesem Job besonders wichtig, damit Du Dich nicht selbst verlierst und die Probleme Deiner Klienten nicht zu Deinen eigenen machst.
Psychische Stabilität
Um diesen Beruf ausüben zu können, solltest Du selbst über eine gefestigte Persönlichkeit und psychische Stabilität verfügen. Kämpfst Du selbst mit psychischen Problemen, kann es ratsam sein, Dir selbst erst einmal Hilfe zu suchen, bevor Du über eine Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie nachdenkst.

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