Ausbildungsdauer 
1 - 2 Jahre
Empf Schulabschluss 
Hauptschule

Du möchtest in einem Beruf arbeiten, bei dem Du viel mit Menschen zu tun hast und außerdem Gutes bewirkst? Dann kommt für Dich vielleicht eine Ausbildung zum Altenpflegehelfer infrage. Bei uns erfährst Du, welche Voraussetzungen Du dafür erfüllen musst, welche Optionen Du neben der klassischen dualen Altenpflegehelfer-Ausbildung hast und welche Aufstiegsmöglichkeiten Du nach dem Abschluss Deiner Altenpflegehelferin-Ausbildung hast.

Wo kann ich eine Altenpflegehelfer-Ausbildung machen?

Ausbildungsplätze

Die Altenpflegehelfer-Ausbildung ist eine landesrechtlich geregelte schulische Ausbildung, die nur an speziellen Berufsfachschulen absolviert werden kann.

Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, den Beruf Altenpflegehelfer ohne Ausbildung zu ergreifen oder Dich zur Altenpflegehelferin umschulen zu lassen.

Hast Du keine Ausbildung zum Altenpflegehelfer abgeschlossen, kannst Du Dich zum Beispiel trotzdem in den folgenden Einrichtungen und Betrieben um einen Arbeitsplatz im Bereich der Pflege bewerben:

  • Altenwohn- und -pflegeheimen
  • Geriatrischen und gerontopsychiatrischen Abteilungen von Krankenhäusern
  • Pflege- und Rehabilitationskliniken
  • Hospizen
  • Ambulanten Altenpflege- und Altenbetreuungsdiensten
  • Privathaushalten

Welche Voraussetzungen brauche ich für eine Altenpflegehelfer-Ausbildung?

  • mindestens Hauptschulabschluss
  • ärztliches Attest über gesundheitliche Eignung
  • einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis

Strebst Du eine Ausbildung zur Altenpflegehelferin an, solltest Du mindestens einen Hauptschulabschluss in der Tasche haben. Die genauen Zugangsvoraussetzungen unterscheiden sich bei der Altenpflegehelferin-Ausbildung allerdings teilweise recht stark von Bundesland zu Bundesland.

So musst Du in Bayern beispielsweise mindestens 16 Jahre alt sein und Deine Schulpflicht vollständig erfüllt haben, um eine Altenpflegehelferin-Ausbildung beginnen zu dürfen. In Hessen hingegen ist ein Hauptschulabschluss plus die Vorlage eines einwandfreien polizeilichen Führungszeugnisses sowie eines aktuellen ärztlichen Attests, das Dir eine gesundheitliche Eignung bescheinigt, vollkommen ausreichend.

Am besten informierst Du Dich also vor Deiner Bewerbung für die Ausbildung zur Altenpflegehelferin welche Voraussetzungen für das Bundesland, in dem Du die Altenpflegehelfer-Ausbildung absolvieren möchtest, gelten.

Wie lange dauert die Altenpflegehelfer-Ausbildung?

  • Vollzeit: 1-2 Jahre
  • Teilzeit: 2-3 Jahre

Die Ausbildung zum Altenpflegehelfer ist eine vergleichsweise kurze Ausbildung. Absolvierst Du die Altenpflegehelfer-Ausbildung in Teilzeit, werden dafür zwei bis drei Jahre fällig. Du besuchst währenddessen also nur halbtags die Schule und hast den Rest des Tages Zeit, Dich anderen Aufgaben zu widmen. Daneben besteht jedoch auch die Möglichkeit, eine 1-jährige Ausbildung als Altenpflegehelferin zu machen. Das ist möglich, wenn Du Dich für eine an schulische Ausbildung zum Altenpflegehelfer in Vollzeit entscheidest. Umschulungsmaßnahmen hingegen sind in der Regel kürzer als eine Ausbildung zum Altenpfleger, können jedoch nur dann absolviert werden, wenn bereits eine Berufsausbildung vollständig abgeschlossen wurde.

Wie hoch ist das Gehalt in der Altenpflegehelfer-Ausbildung?

Die Altenpflegehelfer-Ausbildung wird leider nicht vergütet. Da es sich bei der Altenpflegehelferin-Ausbildung allerdings um eine schulische Ausbildung handelt, besteht unter Umständen die Möglichkeit, während der Dauer der Ausbildung zum Altenpflegehelfer spezielles Schüler-BAföG zu beziehen. Mit unserem BAföG-Rechner kannst Du herausfinden, wie viel Geld Dir während Deiner Ausbildung zum Altenpflegehelfer von staatlicher Seite aus zusteht.

Die Ausbildung zum Altenpflegehelfer an öffentlichen Schulen ist zudem kostenlos. Nur wenn Du Dich für eine Altenpflegehelfer-Ausbildung an einer privaten Schule entscheidest, musst Du gegebenenfalls Lehrgangsgebühren entrichten.

Wie läuft die Altenpflegehelfer-Ausbildung ab?

Insgesamt besteht die schulische Ausbildung zum Altenpflegehelfer aus 700 Stunden, die absolviert werden müssen, bevor Du zur staatlichen Abschlussprüfung zugelassen werden kannst. Die Stundenverteilung kann sich von Bundesland zu Bundesland oder auch von Berufsfachschule zu Berufsfachschule minimal unterscheiden.

Unterricht

Die Stundenverteilung während der Altenpflegehelfer-Ausbildung kann zum Beispiel wie folgt aussehen:

100 Stunden pflegefachlicher und pflegepraktischer Lernbereich, verteilt auf:

  • Theoretische Grundlagen pflegerischen Handelns
  • Pflegeplanung
  • Pflegeprozess
  • Pflegedokumentation
  • Pflege in besonderen Lebens- und Bedarfssituationen
  • Mitwirkung bei der Durchführung von ärztlichen Verordnungen
  • Mitwirkung bei geriatrischen und gerontopsychiatrischen Rehabilitationskonzepten
  • Umgang mit Hilfsmitteln und Prothesen
  • Handeln in Notfällen, Erste Hilfe

100 Stunden Unterstützung alter Menschen bei der Lebensgestaltung, verteilt auf:

  • Lebenswelten und soziale Netzwerke alter Menschen
  • Wohnraum und Wohnumfeld
  • Tagesgestaltung und selbst organisierte Aktivitäten

50 Stunden rechtliche und institutionelle Rahmenbedingungen altenpflegerischer Arbeit, verteilt auf:

  • Staat und Gesellschaft, Soziale Sicherung
  • Rechtsgrundlagen der Altenpflege
  • Finanzielle Grundlagen, Kostenträger
  • Träger, Dienste und Einrichtungen
  • Heimaufsicht
  • Vernetzung, Koordination und Kooperation
  • Qualitätssicherung

100 Stunden Altenpflegehilfe als Beruf, verteilt auf: 

  • Ethische Grundlagen
  • Berufliches Selbstverständnis, Berufsbild und Arbeitsfelder
  • Berufsverbände, Fachorganisationen
  • Gesundheitsförderung, Arbeitsschutz
  • Gesprächsführung, Kommunikation und Beratung
  • Lerntechniken, Arbeitsmethodik
  • Neue Informations- und Kommunikationstechnologien
  • Stressprävention und -bewältigung

Darüber hinaus stehen Dir während Deiner Altenpflegehelfer-Ausbildung 50 Stunden zur freien Gestaltung des Unterrichts zur Verfügung.

Praktika

Während verschiedener Praktika werden theoretische Inhalte in die Tat umgesetzt und so gefestigt. Dafür besuchst Du während Deiner Ausbildung zum Altenpflegehelfer verschiedene stationäre und ambulante Einrichtungen der Altenpflege. Dort sammelst Du Erfahrung, was die verschiedenen für den Beruf typischen Arbeitsmethoden betrifft und gewinnst einen guten Überblick über den Aufbau und die Arbeitsabläufe innerhalb der verschiedenen Pflegeeinrichtungen. Wie viele Praktikumsstunden Du genau absolvieren musst, ist von Schule zu Schule unterschiedlich.

Abschlussprüfung

Am Ende Deiner Altenpflegehelfer-Ausbildung absolvierst Du eine Abschlussprüfung. Um zur Prüfung zugelassen zu werden, musst Du in jedem Fall einen Stundennachweis über die von Dir besuchten Schulstunden einbringen. Die Abschlussprüfung der Altenpflegehelfer-Ausbildung selbst besteht aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil. Während der schriftliche Teil ähnlich abläuft wie eine ganz normale Klausur, stellst Du Dich während des praktischen Teils einem Prüfungskomitee und verrichtest Dir gestellte Aufgaben, die unter Beweis stellen sollen, dass Du bestens auf Deine zukünftige Arbeit als Altenpflegehelfer vorbereitet bist.

Umschulung

Hast Du bereits eine Berufsausbildung abgeschlossen, bist aber in Deinem alten Job unglücklich und möchtest lieber als Altenpflegehelfer arbeiten, hast Du die Möglichkeit, Dich umschulen zu lassen. Umschulungsmaßnahmen sind in der Regel kürzer als eine Ausbildung zum Altenpflegehelfer und werden staatlich gefördert. Die Umschulung kann berufsbegleitend in einer der oben genannten Pflegeeinrichtungen absolviert werden. Beruflich entstehen Dir keine Nachteile im Vergleich zu Personen, die eine schulische Ausbildung zum Altenpflegehelfer gemacht haben.

Welche Inhalte hat die Altenpflegehelfer-Ausbildung?

Während des praktischen sowie theoretischen Unterrichts der Ausbildung zum Altenpflegehelfer lernst Du unter anderem die folgenden Inhalte kennen:

  • Ablauf der körperlichen, psychischen und sozialen Veränderungen im Alter
  • altersbedingte Krankheitsbilder inklusive psychischer Erkrankungen
  • Erkennung und Behandlung von pflegerelevanten Krankheitsbildern und Symptomen
  • Verabreichung von Medikamenten
  • personen- und situationsbezogen Pflege von alten Menschen (je nach Grad der Pflegebedürftigkeit nur Unterstützung in der Lebensführung bis hin zur Komplettversorgung pflegebedürftiger Menschen)
  • Planung und Dokumentation des Pflegeprozesses
  • Betreuung und Pflege von gerontopsychiatrisch Erkrankten
  • Betreuung und Pflege von alten Menschen mit Behinderung sowie Schwerstkranken und Sterbenden
  • Mitwirkung bei der Behandlung und Rehabilitation kranker und alter Menschen mit Behinderung, einschließlich der Ausführung ärztlicher Verordnungen
  • Wohnformen im Alter
  • Betreuung bei der Haushaltsführung
  • Betreuung und Beratung von alten Menschen in ihren persönlichen und sozialen Angelegenheiten
  • Anregung von alten Menschen zu einer möglichst eigenständigen Lebensführung, einschließlich der Förderung sozialer Kontakte
  • Meisterung berufstypischen Problemsituationen
  • Familienbeziehungen und soziale Bindungen
  • Führung von situationsbezogen Gesprächen, zum Beispiel mit Angehörigen oder Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sozialer Einrichtungen oder Behörden
  • die Bedeutung von Trägern, Diensten und Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens für die Altenpflegehilfe

Daneben wirst Du in allgemeinbildenden Fächer unterrichtet, wie zum Beispiel:

  • Deutsch
  • Mathematik
  • Sozialkunde
  • Wirtschaftskunde

Wie sieht der Karrierepfad nach der Altenpflegehelfer-Ausbildung aus?

Nachdem Du Deine Ausbildung als Altenpflegehelferin erfolgreich abgeschlossen hast, stehen Dir verschiedene Möglichkeiten offen, Dich weiterzubilden und Deine Karriere so weiter voranzutreiben. Grundsätzlich hast Du die Wahl zwischen einer Anpassungsweiterbildung, bei der Du bereits erlerntes Wissen aktuell hältst und Dich auf einen Teilaspekt Deiner Arbeit spezialisierst und einer Aufstiegsweiterbildung, die es Dir ermöglicht, in Führungspositionen vorzudringen. Für welche der beiden Optionen Du Dich nach Deiner Altenpflegehelfer-Ausbildung entscheidest, bleibt dabei Dir überlassen.

Im Bereich der Anpassungsweiterbildung stehen Dir zum Beispiel die folgenden Bereiche offen:

  • Fachpflege
  • Altenbetreuung
  • Pflegedokumentation
  • Hygiene im Gesundheitsbereich

Entscheidest Du Dich nach Deiner Ausbildung als Altenpflegehelferin hingegen für eine Aufstiegsweiterbildung, hast Du die Wahl zwischen:

  • Fachwirt Gesundheits- und Sozialwesen
  • Fachaltenpfleger mit Schwerpunkt klinische Geriatrie/Rehabilitation
  • Fachaltenpfleger mit Schwerpunkt Onkologie
  • Fachaltenpfleger mit Schwerpunkt Palliativ- und Hospizpflege
  • Fachaltenpfleger mit Schwerpunkt Psychiatrie
  • Studium Gerontologie
  • Studium Medizin-/Pflegepädagogik
  • Studium Pflegemanagement/-wissenschaft
  • Fachwirt Organisation und Führung
  • Studium Soziale Arbeit
  • Studium Gesundheitsförderung/-pädagogik

Passt eine Altenpflegehelfer-Ausbildung zu mir?

Du kannst Dir eine Altenpflegehelferin-Ausbildung sehr gut für Dich vorstellen, weißt aber nicht, ob Du die dafür nötigen Voraussetzungen mitbringst? Wir verraten Dir, mit welchen Fähigkeiten und sogenannten „soft skills“ Du bereits während Deiner Ausbildung zum Altenpflegehelfer punkten kannst!

Einfühlungsvermögen
Alte Menschen haben mitunter andere Bedürfnisse als Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Dank Deines hohen Einfühlungsvermögens und Deine Empathie ist es für Dich jedoch nicht schwierig herauszufinden, was Senioren brauchen. Du hast immer ein offenes Ohr und stehst ihnen liebend gern mit Rat und Tat zur Seite? Dann ist die Altenpflegehelferin-Ausbildung genau Dein Ding!
Hilfsbereitschaft
Wenn andere Personen eine Eigenschaft nennen sollen, die Dich ganz besonders stark ausmacht, dann fällt ihnen als erstes Deine Hilfsbereitschaft ein? Perfekt! Während Deiner Altenpflegehelferin-Ausbildung hilfst Du den Senioren nämlich bei ganz alltäglichen Dingen, wie zum Beispiel Haare waschen, Essen oder auch dem Gang auf die Toilette. Berührungsängste sind hier ganz eindeutig fehl am Platz!
Kreativität
Senioren lieben Beschäftigung! Sprudelst Du also nur so über vor neuen Ideen, was Du mit älteren Menschen in ihrer Freizeit so alles treiben kannst - von lustigen Spielen bis hin zu ausgefallenen Bewegungskursen - dann solltest Du unbedingt eine Ausbildung zum Altenpflegehelfer ins Auge fassen.
Teamplayer
Während und nach Deiner Ausbildung zum Altenpflegehelfer arbeitest Du eng mit Altenpflegehelfern, Ärzten oder der Leitung von Altenheimen zusammen und greifst ihnen bei ihrer Arbeit unter die Arme. Deshalb ist es wichtig, dass Du ein Teamplayer bist und Deine Kollegen sich immer auf Dich verlassen können.
Ausbildungsdauer 
1 - 2 Jahre