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Work and Travel USA: Plätze & Voraussetzungen

Work and Travel in den USA ist gerade für junge Menschen attraktiv, um nach ihrem Abitur ein Jahr im Ausland zu verbringen. Dabei bedeutet Work and Travel in den USA etwas ganz anderes als in Ländern wie Australien oder Kanada, denn in den USA bleibst Du den ganzen Aufenthalt über bei einem Arbeitgeber. Welche Programme sich für Work and Travel in den USA eignen, wie Du an das begehrte Visum kommst und mit welchen Kosten Du rechnen musst, erfährst Du hier:

Wie funktioniert Work and Travel in den USA?

Work and Travel in den USA kombiniert Arbeit mit Reisen und ermöglicht jungen Menschen, über einen Zeitraum zwischen vier Monaten und zwei Jahren, in einem fremden Land zu arbeiten und dieses auch zu bereisen. Dabei unterscheidet sich Work and Travel in den USA maßgeblich von Work and Travel in anderen Ländern wie Australien, Kanada oder Neuseeland. Denn entgegen der anderen Länder hast Du bei Work and Travel in den USA nur einen Arbeitgeber über den gesamten Zeitraum – und dieser steht bereits vor Reiseantritt fest. Das Jobhopping, wie man es aus anderen Work-and-Travel-Ländern kennt, ist in den USA also nicht möglich.

Um Work and Travel in den USA machen zu können, benötigst Du das J1-Visum, welches Dir die Möglichkeit gibt, zum Beispiel als Praktikant, Au-pair oder Betreuer in einem Summercamp in das Land einzureisen und dort legal zu arbeiten. Dabei besteht Work and Travel in den USA aus deutlich mehr Work als Travel, denn auch wenn Du natürlich auch Urlaub hast, investierst Du in der Regel deutlich mehr Zeit in die Arbeit. Je nach Programm bekommst Du dann im Anschluss die Möglichkeit, über einen begrenzten Zeitraum durch die USA zu reisen.

Was spricht für Work and Travel in den USA?

Die Vereinigten Staaten von Amerika sind nicht nur für ihre Freiheit, sondern auch für ihre Vielfalt bekannt. Welche Argumente für ein Gap Year im Land der unbegrenzten Möglichkeiten sprechen:

Vielfalt

Die USA sind für ihre Vielfalt bekannt: Ob Du Dich in einem Wald aus Wolkenkratzern in New York City wiederfinden, über die traumhaften Strände um Los Angeles laufen oder einmal die Möglichkeit haben möchtest, das berühmt berüchtigte Las Vegas ganz nah zu erleben – in den USA ist für jeden Geschmack etwas dabei. Neben klassischen Zielen wie Kalifornien, New York oder Texas bieten sich dabei auch exotischere Ziele an - etwa Work and Travel auf Hawaii.

Natur pur

Neben den zahlreichen Stränden und Städten gibt es Nationalparks, soweit das Auge reicht: Fast 60 Nationalparks kannst Du in den 50 Bundesstaaten besuchen – und jeder dieser Nationalparks hat seine Eigenheiten. So kannst Du im Grand-Canyon-Nationalpark die beeindruckenden Schluchten des Grand Canyon betrachten, während der berühmte Yellowstone-Nationalpark im Norden des Landes durch einmalig bunte Thermalquellen und weite Wälder heraussticht. Der Yosemite-Nationalpark weiß hingegen mit seinen Riesenmammutbäumen und ebenso mammutartigen Bergen zu imponieren.

Unabhängigkeit lernen

Für viele junge Menschen ist das Gap Year die erste Möglichkeit, ihre Unabhängigkeit zu entdecken und den Alltag erstmalig selbstständig zu bestreiten. Dabei lernst Du Dich selbst neu kennen und entdeckst, zu was für Leistungen Du in der Lage bist – hierfür eignen sich die USA ideal. Denn wo kann man seine eigene Unabhängigkeit besser entdecken als im Land der unbegrenzten Möglichkeiten?

Welche Voraussetzungen muss ich für das J1-Visum erfüllen?

Für Work and Travel in den USA benötigst Du das J1-Visum, für welches Du wiederum einen Sponsor brauchst. Neben dem Sponsor musst Du mindestens 18 Jahre alt sein, über nötige Rücklagen verfügen und ausreichende Englischkenntnisse mitbringen. Welche Voraussetzungen Du für das Visum erfüllen musst:

Der „legal sponsor“

Damit Du das J1-Visum überhaupt erhalten kannst, benötigst Du einen sogenannten „legal sponsor“, der eine staatliche Erlaubnis hat, das Dokument DS-2019 auszustellen, welches Du für das J1-Visum benötigst. Bei Deinem „legal sponsor“ handelt es sich um eine Agentur, die beim Verfahren darauf achtet, dass alles nach den amerikanischen Richtlinien verläuft. Zu Deinem „legal sponsor“ hast Du dabei in der Regel keinen Kontakt – dies übernimmt meist die Organisation oder der Veranstalter mit dem Du Dein Work-and-Travel-Jahr in den USA planst.

Alter

Um das J1-Visum zu erhalten, musst Du bei Antragsstellung mindestens 18 Jahre alt sein. Die obere Grenze ist dabei von Deinem gewählten Programm abhängig – so darfst Du als Au-pair nicht älter als 26 Jahre sein, während Du bei einem Praktikum nicht älter als 35 Jahre sein solltest.

Finanzielle Mittel

Damit Du Work and Travel in den USA machen kannst, musst Du finanzielle Mittel von rund 1.300 $ – und damit rund 1.100 € – pro Monat vorweisen. Hast Du einen bezahlten Job, so kann es auch ausreichen, wenn Du den Arbeitsvertrag einreichst, der bescheinigt, dass Du während Deines Auslandsaufenthaltes genügend verdienst.

Wenn Du als Au-pair in die USA einreist, musst Du nicht über Mittel in einer solchen Höhe verfügen, da Du bei dem Au-pair-Programm Kost und Logis gestellt bekommst und zudem ein Taschengeld erhältst.

Sprachkenntnisse

Für das J1-Visum musst Du gute Kenntnisse der englischen Sprache nachweisen können. Diese werden zum Beispiel über einen Sprachtest oder auch ein telefonisches Interview überprüft.

Auslandskrankenversicherung

Um Work and Travel in den USA machen zu können, benötigst Du für den gesamten Auslandsaufenthalt eine Auslandskrankenversicherung. Eine gewöhnliche Reiseversicherung reicht hierbei nicht aus, da diese nur bei Auslandsaufenthalten über maximal 56 Tage greift.

Vielmehr benötigst Du eine langfristige Auslandskrankenversicherung, die Dich über einen von Dir gewählten Zeitraum im Ausland versichert. Achte hierbei darauf, dass Du einen Tarif wählst, der die USA mit einschließt – diese Tarife haben in der Regel den höheren Preis.

Wie bekomme ich das J1-Visum für die USA, um Work and Travel machen zu können?

Um das J1-Visum zu erhalten, musst Du einen Veranstalter oder eine Organisation finden, mit der Du in das Land reisen möchtest. Diese arbeiten in der Regel mit einem „legal sponsor“ zusammen. Hast Du einen Partner gefunden, so melden Dich der „legal sponsor“ bei der Datenbank SEVIS an und Du musst eine Gebühr bezahlen – diese ist oftmals aber bereits im Programmpreis der Organisation enthalten. Hast Du dies getan, so erhältst Du das SEVIS I-901 Formular. Nun kann Dein Sponsor auf das Formular DS-2019 zugreifen, welches ausgesprochen wichtig ist. Folgende Dokumente brauchst Du für das Visum für Work and Travel in den USA:

  • Reisepass
  • Passfoto
  • SEVIS I-901
  • DS-2019
  • DS-7002 – falls Du Trainee oder Intern bist

Mit diesen Dokumenten kannst Du dann das DS-160 Formular ausfüllen – das ist der tatsächliche Antrag auf das J1-Visum. Nun musst Du noch die Visumgebühr bezahlen und einen Termin mit dem US-Konsulat vereinbaren.

Mit welchen Kosten muss ich für Work and Travel in den USA rechnen?

Um Deinen Work-and-Travel-Aufenthalt finanzieren zu können, musst Du mit anfänglichen Kosten von mindestens 1.200 Euro rechnen, wobei der Preis neben dem Visum auch den Hinflug und die Versicherung beinhaltet. Welche Kostenfaktoren auf Dich zukommen:

Visum

Das Visum für Deinen Work-and-Travel-Aufenthalt in den USA kostet 160 $ – umgerechnet sind das rund 145 €. Neben der Visumgebühr musst Du auch eine Gebühr für die Datenbank SEVIS zahlen, die sich auf rund 160 € beläuft.

Flug

Die Kosten für den Flug liegen pro Strecke zwischen 300 und 1.200 Euro. Der Preis ist dabei davon abhängig, ob Du in der Hauptsaison fliegen willst, ob Du an der West- oder Ostküste landest und für welche Fluglinie Du Dich entscheidest. Hast Du spezielle Wünsche – etwa Frist-Class-Sitze – so wird der Flug entsprechend teurer.

Versicherung

Eine Auslandskrankenversicherung, die über ein komplettes Auslandsjahr in den USA versichert, kann zwischen 600 und 1.500 Euro kosten. Wie viel Du tatsächlich zahlst, hängt davon ab, bei wem Du die Versicherung abschließt, ob Du einen Teil der Kosten selbst trägst, und ob Du gewisse Sonderleistungen abgesichert wissen möchtest.

Notfallreserven

Auch wenn Dein Work-and-Travel-Aufenthalt in den USA im Verhältnis zu anderen Ländern relativ durchgeplant ist, solltest Du doch immer etwas Kleingeld auf der hohen Kante haben. Sollten unvorhersehbare Zwischenfälle eintreten, stehst Du nicht plötzlich ganz ohne finanzielle Mittel da.

Wie kann ich Work and Travel in den USA gestalten?

Anders als in Neuseeland, Kanada oder Australien kannst Du nicht erst in das Land reisen und Dir dann einen Job suchen, sondern Du musst bereits vor Deiner Einreise in die USA einen Arbeitsplatz gefunden haben. Hierfür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Ob als Au-pair, Aufsichtsperson im Summercamp oder als freiwilliger Helfer bei einer gemeinnützigen Organisation – für Work and Travel in den USA brauchst Du bereits zuvor einen Arbeitgeber:

Au-pair

Als Au-pair wirst Du über 12 Monate Teil einer amerikanischen Familie, die mit Dir ihr Haus, das Essen und auch viel der Freizeit teilt. Als Gegenleistung kümmerst Du Dich um die Kinderbetreuung, fährst diese zur Schule, bereitest Essen zu und übernimmst auch leichte Haushaltsaufgaben. Als Gegenleistung erhältst Du neben Kost und Logis auch ein kleines Taschengeld.

Neben dem Aufenthalt in der Familie nimmst Du als Au-pair in der Regel auch an einem Sprachkurs teil, bei dem Du andere Au-pairs aus der ganzen Welt triffst und so auch Zeit mit Gleichgesinnten verbringen kannst.

Achte dabei darauf, dass Du Deinen Au-pair-Auslandsaufenthalt nur mit einer staatlich zugelassenen Vermittlungsorganisation antrittst.

Summercamp

Möchtest Du nicht ganz so lange ins Ausland, so kannst Du auch als Betreuer in ein Summercamp gehen, wo Du über mehrere Wochen Kinder und Jugendliche betreust. Dabei bist Du für die Tagesplanung zuständig, organisierst Spiele, treibst Sport mit Deinen Schützlingen und bist Ansprechpartner bei Heimweh, Fragen oder Sorgen. Als Gegenleistung erhältst Du Kost und Logis und eventuell auch ein Taschengeld.

So ein Job im Summercamp dauert in der Regel bis zu 10 Wochen, wobei Du im Anschluss die Möglichkeit hast, einen Monat durch die USA zu reisen.

Praktikum

Du kannst Dein Auslandsjahr Work and Travel auch dazu nutzen, um in den USA ein Praktikum zu absolvieren. Bei welcher Firma und in welchem Bereich Du ein Praktikum machst, solltest Du dabei vor allem von Deinen Zukunftswünschen und Deiner Studienrichtung abhängig machen.

Deine Aufgaben sind von Deinem Unternehmen abhängig, bei welchem Du Vollzeit arbeitest. Um eine Unterkunft musst Du Dich in der Regel eigenständig kümmern. Ob und wie viel Geld Du verdienst, hängt dabei von dem Betrieb ab, bei dem Du das Praktikum machst – denn während einige Betriebe ein volles Gehalt zahlen, bieten andere nur unbezahlte Praktika an.

Neben einem Praktikum gibt es auch die Möglichkeit, dass Du ein Auslandssemester in den USA verbringst und dort studierst – in diesem Fall bräuchtest Du dann das F1-Visum.

Freiwilligenarbeit

Du hast auch die Möglichkeit, in den USA Freiwilligenarbeit zu leisten. Hierbei arbeitest Du ehrenamtlich bei einem sozialen, ökologischen oder auch kulturellen Projekt und leistest wichtige Arbeit bei einer gemeinnützigen Organisation. Auch für die Freiwilligenarbeit musst Du Dir vor Reiseantritt einen Veranstalter suchen. Dabei findest Du in den USA aufgrund der vielen Nationalparks besonders häufig Stellen im Natur- und Tierschutz, aber auch soziale Projekte freuen sich über Unterstützung.

Folgende Programme bieten sich zum Beispiel für Freiwilligenarbeit in den USA an:

  • Freiwilliges Soziales Jahr
  • Freiwilliges Ökologisches Jahr
  • Anderer Dienst im Ausland
  • Bundesfreiwilligendienst
  • Internationaler Jugendfreiwilligendienst

Farmstay

Möchtest Du Dich nicht um Kinder, sondern lieber um Pferde oder Rinder kümmern, so kannst Du Deinen Work-and-Travel-Aufenthalt in Amerika auch auf einer Ranch verbringen. Auch hier verbringst Du Deinen Alltag bei einer Familie und teilst Dach und Freizeit mit ihnen. Als Gegenleistung hilfst Du auf der Farm, reparierst Zäune, kümmerst Dich um die Tiere und übernimmst andere alltägliche Aufgaben.

In der Regel erhältst Du für Deine Arbeit Kost und Logis. Möchtest Du nur wenige Wochen auf einer solchen Farm arbeiten, kannst Du dies theoretisch auch über das normale Touristenvisum tun, da die Tätigkeit nicht vergütet wird. Sollte es sich um einen längeren Aufenthalt handeln, benötigst Du das J1-Visum.

Wie viel verdiene ich bei Work and Travel in den USA?

Während Du als Au-pair ein wöchentliches Taschengeld von rund 200 USD erhältst, kannst Du bei Deinem Praktikum eventuell auch ganz ohne Bezahlung dastehen – oder eben ein volles Gehalt erhalten.

Wie viel Du verdienst, hängt dabei von der zuvor getroffenen Vereinbarung zwischen Dir und Deinem Arbeitgeber ab. Wenn Du Kost und Logis erhältst, bekommst in der Regel kein Gehalt oder nur ein kleines Taschengeld. Auch Freiwilligendienste werden in der Regel nur mit einem Taschengeld vergütet.

Welche Alternativen gibt es zu Work and Travel in den USA?

Wenn Du noch haderst, ob es tatsächlich Work and Travel in den USA sein soll, so kannst Du Dich auch nach einer passenden Alternative umschauen. Wie Du Dein Auslandsjahr noch verbringen könntest:

  • Work and Travel in Australien, Neuseeland oder einem anderen Land
  • Sprachreise
  • Freiwilliges Soziales Jahr im Ausland
  • Europäischer Freiwilligendienst
  • Internationaler Jugendfreiwilligendienst
  • Kulturweit
  • Weltwärts
  • Diakonisches Jahr im Ausland