Hast Du keinen Zugang zu BAföG, Stipendien oder anderen Geldquellen, kann die Finanzierung eine echte Herausforderung darstellen. Da es vielen Studierenden ähnlich geht, erfreut sich der Studienkredit zunehmender Beliebtheit. Er birgt jedoch auch gewisse Risiken mit den Verbindlichkeiten, die du eingehst. Wir zeigen Dir, woran Du denken und worauf Du Dich gefasst machen solltest, bevor Du Dich entschließt, ein solches Darlehen aufzunehmen.
Studienkredit - Chance mit weitreichenden Konsequenzen
Die Gründe für einen Studienkredit sind nachvollziehbar, wenn keine staatliche Unterstützung (mehr) greift: Ein Studium wird schnell zum kostspieligen Unterfangen. Neben den Kosten für Alltägliches, wie Miete und Lebenshaltung kommen Semesterbeiträge oder Fachbücher hinzu. Studierst Du an einer privaten Hochschule kommen Einschreibegebühren, monatliche Studiengebühren sowie Prüfungsgebühren hinzu, die eine erhebliche finanzielle Herausforderung darstellen.
Im ersten Moment scheinen die Finanzspritzen der Banken die optimale und vor allem schnelle Lösung zu sein. Du nimmst einen Kredit auf, bekommst jeden Monat einen bestimmten Betrag, der Deinen Lebensunterhalt während des Studiums deckt und hast nach der Hochschulausbildung in der Regel noch ein bis zwei Jahre Zeit, einen geeigneten Job zu suchen, bevor es an die Rückzahlung geht. Wirst Du mit dem Studium jedoch erst wesentlich später fertig als geplant, brichst es ab oder hast Probleme bei der Jobsuche, wird das Darlehen schnell zu einem Problem.
Wie der Studienkredit zur Kostenfalle wird
Insbesondere ein Studienabbruch kann zu ernsthaften Problemen mit den Kreditgebern führen. Laut einer Studie des CHE wird dann die Kreditauszahlung meist unmittelbar nach der Exmatrikulation eingestellt. Schlimmer noch: Je nach Kreditvertrag kann die Rückzahlung sofort fällig werden. Darüber hinaus gibt es demnach nicht bei allen Anbietern die Möglichkeit, die Förderung bei Wiederaufnahme eines Studiums fortzusetzen.
Mit Schwierigkeiten musst Du auch rechnen, wenn Du mit Deiner Hochschulausbildung in Verzug gerätst und zur Endfälligkeit des Darlehens noch im Hörsaal sitzt, anstatt in einem gut bezahlten Job Geld zu verdienen. Kannst Du nicht rechtzeitig mit der Tilgung beginnen, fordern die Kreditgeber hohe Überziehungszinsen und der Schuldenberg wächst weiter. Eine Stundung ist ebenso selten möglich wie eine Verminderung der Raten. Im schlimmsten Fall droht Dir die Privatinsolvenz.
Welche Fragen solltest Du Dir im Vorfeld stellen?
Bevor Du einen Studienkredit aufnimmst, solltest Du Dich fragen, wie ernst es Dir mit dem Studium ist. Bist Du Dir sicher, dass Du die begonnene Hochschulausbildung auch zu Ende bringst, hast Du gute Chancen, das Darlehen später bequem zurückzuzahlen. Quälst Du Dich hingegen eher unmotiviert durch das Studium und bist unsicher, ob Du es bis zum Schluss durchziehen wirst, ist es ratsam, auf die Aufnahme eines Kredits zu verzichten.
Um das passende Darlehen für Dich zu finden, ist es ratsam, Dir Zeit zu lassen und verschiedene Anbieter von Studienkrediten zu vergleichen. Marktführer in diesem Segment ist die KfW-Bank, allerdings ist der KfW-Studienkredit nicht für alle Studierenden die günstigste Variante. Zum Teil sind die Zinsen bei anderen Anbietern niedriger. Es lohnt sich insbesondere, das Kleingedruckte genauer unter die Lupe zu nehmen. So lässt nicht jeder Kreditgeber ohne weiteres einen Hochschulwechsel zu oder unterstützt einen Auslandsaufenthalt. Darüber hinaus können die Altersgrenzen variieren.
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